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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.05.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-05-17
- Erscheinungsdatum
- 17.05.1904
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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^ 112, 17. Mai 1904. Nichtamtlicher Teil. 4313 gottlob — keine apodiktisch feststehende Norm gibt. Nicht einmal über die Kunst vergangener Epochen steht das Urteil fest, und noch jüngst zitierte man von einem unsrer berühmtesten Kunst historiker die Behauptung, daß Rembrandt in den Werken seiner Ausdruck seiner Persönlichkeit erblicken — senil und gar augen krank geworden sei; ja die letzten Werke von Frans Hals und Rembrandt bezeichnet er als »geistreiche Sudeleien». Wie soll da ein festes und sicheres Urteil über zeitgenössische Produktion ge geben werden können? Nun, die Zukunft wird die Kunst unsrer Zeit gehörig durchsieben und schon die Spreu von dem Weizen sondern. Wird unser Urteil als zu leicht befunden werden, so muß es uns genügen, das Gute gewollt zu haben. Jedenfalls waren mir bestrebt, dem Werdenden in der Kunst zum Durchbruch zu verhelfen, der Kunst, die durch das Neue, das sie in sich trägt, und das Ungewohnte ihrer Entwicklung mit Notwendigkeit dem Hohn und Spott der Menge begegnet. Wir sind eingedenk des Goetheschen Wortes: ,Es ist eine falsche Nachsichtigkeit gegen die Massen, wenn man ihnen die Empfindungen erregt, die sie haben wollen, und nicht, die sie haben sollen'.« Volksbibliothekswesen. — Das kürzlich erschienene vierte Heft der Monatsschriften der Comenius - Gesellschaft enthält das Ergebnis einer Rundfrage, die die Leitung der öffentlichen Bücher halle zu Osnabrück bei ihren Besuchern über den Gewinn ver anstaltet hat, den die Leser für ihr Leben und ihren Beruf durch die Benutzung der Bibliothek erzielt zu haben glauben. Der bezügliche Aufsatz des Stadtbibliothekars vr. de la Big ne in Osnabrück verdient in hohem Grade die Beachtung aller derer, die sich für die Schaffung von städtischen Bibliotheken und Lese hallen interessieren, zumal der Magistrate selbst. Die ein gegangenen Antworten, meist von strebsamen Handwerkern und Arbeitern herrührend, beweisen klar und deutlich, daß die Lese hallen dem übermäßigen Wirtshausbesuche erfolgreich Abbruch tun und der Fortbildung erhebliche Dienste leisten. Der Aufsatz wird von der Geschäftsstelle der Comenius-Gcsellschaft (Berlin-Charlottenburg, Verlinerftraße 22) auf Anfordern kostenlos überschickt. Jubiläum der Dresdner Öffentlichen Handelslehr anstalt. — Eine kommerzielle Bildungsstätte, die viele Söhne Sachsens besucht haben, die Dresdner Öffentliche Handelslehr anstalt, feiert am 20. Juni das Fest ihres fünfzigjährigen Be stehens. Vor fünfzig Jahren wurde sie im Aufträge der Dresdner Kaufmannschaft durch Professor Odermann eingerichtet und hat ihren Beruf vorbereitet und häufig das Muster für Neugründungen ähnlicher Schulen im Ausland abgegeben. Viele frühere Zöglinge der Schule dürften an dem Feste teilnehmen. Denselben wird Näheres durch die Direktion (Professor vr. Paul Rachel), Ostra- Allee 9, mitgeteilt. Eine Versuchsbühne deutscher Autoren. — Aus Berlin wird der Wiener »Neuen Freien Presse« gemeldet: Eine Versuchs- bühne deutscher Autoren ist soeben gegründet worden, die es sich zur Aufgabe macht, jedes ihr übergebene Stück auf die Bühne zu bringen. Nur ein Zensurverbot soll eine Aufführung vereiteln können. Aber auch im Fall eines Verbots erbietet sich die Versuchs- bühne deutscher Autoren, die Aufführung vor geladenem Publikum zu ermöglichen. Bedingungen sind die Zahluna von 10 ^ für Einakter und 20 ^ für mehraktige Stücke als Lese- und Begut achtungsgebühr, ferner 100 ^ bei Einaktern und 300 ^ bei mehr aktigen Stücken als Aufführungsgebühr. Dafür übernimmt die Versuchsbühne alle Kosten der Besetzung, Ausstattung rc. Für die Versuchsbühne soll in nächster Saison ein eignes Theater er öffnet werden. Der Prospekt, der diese Versuchsbühne deutscher Autoren ankündigt, ist von Ör. pbil. Heinrich Hagemann als Direktor unterzeichnet. Lenbachs erstes Skizzenbuch. — Eine der interessantesten Erinnerungen an den verstorbenen Meister Lenbach bildet nach den »Münch. Neuesten Nachr.« sein erstes, noch ganz unversehrt vorhandenes Skizzenbuch; Lenbach hat es mit 15 Jahren als Maurerlehrling angelegt. Das Buch besteht aus einem Oktav- Pappbändchen mit 61 Blättern, auf denen sich 120 Zeichnungen befinden, die zwar zum Teil noch ziemlich kunstlos erscheinen, aber zum Teil doch schon die Klaue des Löwen verraten. Außer verschiedenen Architekturstudien finden sich darin mehrere Christus- und Marienbilder, zum Teil nach eigner Auffassung; dann ver schiedene ernste und humoristische Skizzen, Mephistodarstellungen, originelle Szenen mit der Bezeichnung »Der Kohlenbrenner«, »Der Schmied«, »Der Feierabend« rc. Beigefügt sind auch einige Dichtungen von Lenbach, in denen er sein Liebes- und Gefühls leben verrät. In dem Skizzenbuch findet sich folgende Bestätigung: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 71. Jahrgang. »Bestätige hiermit, daß dies Skizzenbuch im Besitze des Herrn Eichinger in Ansbach von meiner damals sehr ungeschickten Hand bekrizzelt wurde, vr. Franz Lenbach 1902.. Das Büchlein be findet sich jetzt im Besitze des Antiquars G. Heß in München. Ein Denkmal für Theodor Mo mmsen. — In Berlin hat sich aus Verehrern Mommsens ein Komitee gebildet, das die Errichtung der Mommsen - Statue neben denen der beiden Hum boldts und von Helmholtz im Vorgarten der Universität in Aus sicht genommen hat. Von der dazu erforderlichen Summe, die auf etwa 80 000 ^ veranschlagt wird, ist die Hälfte bereits durch Summe soll durch Sammlungen aufgebracht werden. Etwaige Überschüsse sollen dem zur Feier des fünfzigjährigen Doktor jubiläums gestifteten »Mommsen-Fond« überwiesen werden. Theater zensur. — Der Deutsche Goethe-Bund hat neuerdings eine Eingabe an den Reichstag um reichsgesetzliche Beseitigung der Theaterzensur gerichtet. Bilderankauf. — Beim Wiener Stadtrat beantragte Bürger meister vr. Lueger, acht Bilder Hans Makarts, die zur Reihe jener Entwürfe gehören, die der Meister anläßlich des Festzuges zur Feier der Silbernen Hochzeit des Allerhöchsten Kaiserpaares anfertigte, um den Preis von 18000 Kronen anzukaufen. Die selben umfassen die Gruppen: Jagd (drei Bilder), Landwirtschaft, Schiffahrt, Bierbrauer, Goldschmiede, Glaser und Buchdrucker. Bis auf vier Bilder, die sich im Privalbesitz befinden, ist nun mehr der ganze Zyklus im Eigentum der Gemeinde Wien. Dem Anträge des Bürgermeisters wurde zugestimmt. Preisausschreiben.— Ein Preisausschreiben für ein dra matisches Festspiel erläßt der Riesengebirgsoerein. Das Festspiel soll bei der Feier des 25jährigen Jubiläums des Ver eins aufgeführt werden. Unter den bis zum 1. Oktober einzu sendenden Arbeiten wird ein Preisrichterkollegium die geeignetste auswählen. Für die Überlassung dieses Stückes zur erstmaligen Aufführung bei dem Fest ist die Summe von 300 ^ ausgesetzt. Manuskripte sind an Professor vr. Rosenberg in Hirschberg zu schicken. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. I'bo 6awdr1ä§6 Uuivsrgit^ Ur688 Bulletin Ho. II, 22. ^pril 1904. ^vs Naria I-ane' 4". 24 8. 68 p. 977 vr8. Oottlieb deiner in 8tutt§art. 8". 124 8. 2813 Nummern. Nai?904^ ^^8^^73-88 wi?8eb1ü886i. ^77^104 b ^Iaüi§an^,^r. 4, ^.pul 1904. 572
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