^5 113, 18. Mai 1904. Fertige Bücher. 4357 .Mtschman; Wegzbnete" finden im Buchhandel eine Ausnahme, die selbst unsere hochgespannten Erwartungen übcrtrifft. Die erste Anzeige des Werkes machte den Druck von drei Auflagen nötig, die 4. Auflage geht zu Ende und wir sind vorläufig außerstande, Kommis sionsbestellungen zu berücksichtigen. Unter den Zuschriften aus den Kreisen der Herren Sortimenter ist Wohl die interessanteste der Brief des im Buch handel wohlbekannten Herrn Justus Pape (Herold'schc Buchhandlung) in Hamburg. Als wir ihn baten, sein Schreiben im Interesse der Sache abdrucken zu dürfen, antwortete er uns: „Ja, das ist ein eigen Ding! Meine Zeilen waren impulsiv, jeder Gedanke an eine Veröffentlichung lag mir fern. Wenn Sie diese nun wünschen, dann müßte der Brief seinem ganzen Wortlaute nach abgedruckt werden, da sonst mein Schreiben unmotiviert und wie bestellte Arbeit aussähe. Vielleicht bemerken Sie einleitend, daß ich selbst an der Loire und bei Le Mans als Kriegsfreiwilliger mitgekämpft habe. Dadurch wird es verständlicher, daß ich mich überhaupt zu dem Buche geäußert habe." Hochachtungsvoll Justus Pape. Das Schreiben lautet: Hamburg, den 7. Mai 1994. Herren Greiner äc Pseisfer Stuttgart. Ich habe von den „Kriegsbriefen des General von Kretschman" nicht nur schon eine Anzahl verkauft, sondern habe sie auch mit großem Interesse gelesen, halte sie auch für sehr wertvoll! Bedauern muß ich nur, daß nicht einzelne Stellen ausgelassen sind"), Stellen, deren Veröffentlichung der Briefschreiber nie zugegeben haben würde. Diese Pietätlosigkeiten bedaure ich, wie gesagt, aber ich denke von dem Buche doch noch eine Anzahl von Exemplaren zu verkaufen. Den Prospekt dagegen gebe ich Ihnen zurück. Auslassungen des „Vorwärts", der „Wiener Arbeiter-Zeitung", der „Volkszeitung" und anderer jüdischer Preßorgane verbreite ich nicht.""") Hochachtungsvoll Justus Pape i. Firma: Herold'schc Buchhandlung. Warum wir den Brief veröffentlichen? Nun, wir hoffen, daß er manchen Kollegen veranlassen werde, es Herrn Pape nachzumachen und die „Kricgsbriefe" zu lesen: Wieviel freudiger und wieviel leichter verwendet man sich, so man ein Buch selbst kennen und schätzen gelernt hat! Stuttgart, den 16. Mai 1904. Greiner L Pfeiffer. *) Im Gegensatz hierzu befindet sich mit anderen U.-Prof. vr. Hans Delbrück, der in den „Preußischen Jahrbüchern" schreibt: „. . . Trotz alledem . . . kann ich die unverkürzte Herausgabe nicht bedauern, denn erst mit ihr haben wir das Zeugnis des wirklichen Lebens, wie es der Geschichts- und Literaturfreund will und braucht . . **) Es mußte uns doch darum zu tun sein, im Prospekt Preßstimmen möglichst aus allen Lagen anzuführen, denn nur auf diese Weise war es möglich, dem Leser zu zeigen, daß es sich hier nicht um ein Werk von ausschließlichem Interesse für eine bestimmte Partei handelt. So steht z. B. neben dem „Vorwärts" und der „Wiener Arbeiter-Zeitung" die „Tägliche Rundschau", neben der „Volkszeitung" und der „Frankfurter Zeitung" die „Allgemeine Zeitung" in München. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 71. Jahrgang.