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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-05-21
- Erscheinungsdatum
- 21.05.1904
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- Deutsch
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4460 Nichtamtlicher Teil. 116. 21. Mai 1804. Blätter, nur typographisches Material verwandt und mit ihm doch ein technisch und künstlerisch vollendetes Ganze erreicht worden, denn einige kleine Einzelheiten, wie z. B. das kleine leere Viereck, das die Zeilen-Anfänge und -Ausgänge füllt, die vielleicht etwas zu flaue Farbe, in der die Zierstücke gedruckt sind u. s. n>., können den prächtigen Gesamteindruck nicht stören. Das alphabetische Register des dritten Teiles ist drei spaltig gesetzt und schwarz in die Umrahmung gedruckt, der Anzeigenteil zeichnet sich durch hübsch angeordneten Satz aus, der Druck erfolgte in Rot und Schwarz. Leider ließ sich in diesem »geschäftlichen« Teil des Katalogs die Verwendung von Klischees der anzeigenden Firmen nicht umgehen, wo durch die Einheitlichkeit in der Satzanordnung beeinträchtigt wurde. Die technische Herstellung des Kataloges gereicht der Reichsdruckerei zur vollen Ehre, denn sie ist eine Muster leistung im wahren Sinne des Wortes, deren Wert noch dadurch erhöht wird, daß der mehrfarbige Druck von etwa 38 Bogen in der überaus kurzen Zeit von nicht ganz drei Wochen, die vom Abschluß der Redaktion bis zum Tage der Versendung übrig blieb, vollendet wurde. Eine derartige Leistung ist selbst bei dem großen Betriebe der Reichs druckerei eine mehr als gewöhnliche und verdient alle Hoch achtung. Ich habe die Überzeugung, daß keine andere der sich an der Weltausstellung beteiligenden Nationen einen Katalog herausgeben wird, der in technischer wie künstlerischer Hinsicht dem deutschen Amtlichen Katalog auch nur annähernd als ebenbürtig zur Seite gestellt werden kann. Der Inhalt des Amtlichen Kataloges (siehe Börsenblatt 1S04, Nr. 70, S. 2777) kann hier nicht eingehend gewürdigt werden, auf alle Fälle aber werden ihn die zu den ein zelnen Ausstellungsgruppen gegebenen einleitenden Aufsätze, die viele statistische und sonstige Angaben bringen, auch für diejenigen wertvoll machen, die ihn nicht als Führer durch die Weltausstellung selbst gebrauchen. An eine wirtschaftliche und technische Übersicht über das Buchgewerbe (Verfasser Arthur Woernlein in Leipzig) schließt sich eine Abhandlung an über die Kunst im Buchdruck von vr. Peter Jessen in Berlin. Über Photographie und photomechanische Druck verfahren berichtet Professor I)r. Adolf Miethe in Char lottenburg. Über Musikinstrumente schreibt Paul de Wit in Leipzig, über höhere und niedere Schulen vr. Vahlsen in Berlin, den Aussatz über deutsche Kunst hat vr. Alfred Lichtwark in Hamburg, jenen über das Kunstgewerbe Julius Lessing in Berlin verfaßt. Die Reichsdruckerei hat ferner für ihre eigene Aus stellung auf der Weltausstellung in St. Louis einen kleinen Katalog in deutscher und englischer Sprache herausgegeben. H. E. von Berlepsch - Valendas in Maria-Eich-Planegg bei München hat den Buchschmuck geschaffen. Die Schrift ist nach Entwürfen von Paul Voigt in der Reichsdruckerei geschnitten und gegossen. Berlepsch-Valendas hat zwei Titel und eine größere Anzahl gelungener Ornamente geschaffen, die in zwei Farben gedruckt wurden. Störend wirken bei eingehender Besichtigung des Kataloges die vielen Zierstückchen, die die Zeilen füllen; auch wäre vielleicht die Verwendung von nur gleichmäßigem Ornament auf je einer Seite empfehlenswert gewesen. Der Inhalt des Büchleins zeigt, in welch umfangreicher Weise die Reichsdruckerei auf der Weltausstellung in St. Louis innerhalb der vom Deutschen Buchgewerbeverein durchgeführten Ausstellung für Buchgewerbe und Photographie ausgestellt hat. Unter den im vorerwähnten Katalog der Reichsdruckerei aufgeführten Ausstellungsgegenständen wird als erster er wähnt: das Firmenschild, dessen Mittelstück eine Metallätzung nach einer Zeichnung von Joseph Sattler bildet, die die graphischen Gewerbe in fünf Einzelbildern darstellt. Dieser bildliche Teil ist von fremdsprachlichen Schriftsätzen eingefaßt, die den Spruch von Schiller -Körper und Stimme verleiht die Schrift dem stummen Gedanken, Durch der Jahrhunderte Strom trägt ihn das redende Blatt. in 26 Sprachen wiedergeben und je nach dem Charakter der einzelnen Sprachen von entsprechend ornamentierten Metall rahmen umgeben sind. Die Reichsdruckerei hat nun in einem kleinen Heftchen, dessen Außenseite eine verkleinerte Wiedergabe der Metallätzung ziert, die 26 Schriftsätze mit Umrahmungen in Verkleine rungen zusammengestellt, um den Besuchern der Welt ausstellung Proben ihrer fremdsprachlichen Schriften mitgeben zu können. Auf dem wundervollen Titelbilde hat Sattler in der derben kraftvollen Manier des Oiair - obscur - Holz schnittes der alten deutschen Meister in fünf prächtigen Bildern den Papiermacher, den Schriftschneider, den Schrift- gießer, den Buchdrucker und den Buchbinder in ihrer Arbeit dargestellt. Über den Bildern zieht sich die Inschrift »Reichs druckerei Berlin« hin. Im Innern folgen nach einem kurzen Vorworte dann in kleinerem Schriftgrade die 26 Schriftsätze mit Umrahmungen. Dieses prächtige Heftchen ist alles in allem eine kostbare Gabe der Reichsdruckerei, die von den Auserlesenen, die das Glück haben, es zu erhalten, als ein herrliches Gedenkzeichen an Kunst und Technik, wie solche die Reichsdruckerei pflegt, aufbewahrt werden wird. Oie Inkunabeln äer kibliolliek äe8 81if1e8 8ckotten in Wien von vr. widert Rudi. 6r. 80. (X, 271 8.) ^Visn u. VsipriK 1904, 'Wil- handenen Inkunabeln dürfte wohl ein frommer Wunsch bleiben. Es ist deshalb mit Anerkennung zu begrüßen, wenn einzelne Institute oder Bibliotheken es ermöglichen können, Verzeichnisse der in ihrem Besitz befindlichen Inkunabeln zu veröffentlichen. Durch die Munifizenz des Abtes des Schottenstiftes in Wien, Leopold Rost, wurde es dem Stiftsbibliothekar Hübl mög lich gemacht, einen Katalog der Inkunabeln des Schotten slifts in Druck zu geben. Das erste gedruckte Buch, das der Bibliothek zugewendet wurde, empfing dieselbe von dem für die Strömungen seiner Zeit sehr empfindlichen Abt Matthias Vinkh (1467—1475); es war das Oatüolieon des Joannes Balbus de Janua in der Ausgabe von Günther Zainer von 1469. 1472 folgte Leonards de Utino HuaäraAesiwale aureuw, ein schöner Venezianerdruck, dann 1473 die kraeparatio evanSolies, des Eusebius Pamphilus, gedruckt von Zell und 1475 die kantbsoloßia. des Rainerius von Pisa, eine Arbeit Sensenschmids und Kefers. An diese kleine, aber für den prak tischen Seelsorger sehr brauchbare Bibliothek reihte sich durch Käufe — in dieser Beziehung ragt Abt Johannes de Cremnieia (1500—1518) hervor — wie durch Schenkungen ein Bücherschatz, der bald nach einer bestimmmten Richtung hin wertvoll wurde. Heute sind 466 Inkunabeln vorhanden, von denen 102 der Rechtswissen schaft angehören. Abt Othmar Helferstorfer erwarb 35 In kunabeln. Außer einem Verzeichnis der zitierten Bibliographien usw. ist dem Katalog ein Verzeichnis der Drucker, ein Verzeichnis der Druckorte, eine Zusammenstellung nach Druckjahren, ein Ver zeichnis der früheren Besitzer und ein Standortsregister beigegeben, so daß der Liebhaber mit den sehr ausführlichen Einzel beschreibungen alles Wissenswerte vorfindct. Kleine Mitteilungen. Eine Jubiläums-Auflage. — Unter den altbewährten Fremdwörterbüchern kennt jeder Sortimenter als sehr gang bar die von dem Sprachforscher Joh. Christ. Aug. Heyse und von vr. Friedrich Erdmann Petri. Das letztere ist vor kurzem in einer Jubiläumsausgabe erschienen. die fol genden Titel trägt: vr. Friedrich Erdmann Petri's Hand buch der Fremdwörter in der deutschen Schrift- und lim gangssprach e. 25., unter Berücksichtigung der neuen Rechtschreibung vollständig neu bearbeitete und bedeutend er-
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