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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.05.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-05-26
- Erscheinungsdatum
- 26.05.1904
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- Deutsch
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IIS, 26. Mai 1904. Nichtamtlicher Teil. 4565 Nichtamtlicher Teil. -Xmericsn klblioAnapti^ dz- ek-rrlss Lvuns. L okronoloAleul Oiotiouar^ ok all Looks, Lowpklots auä Loriockival Lubliostious printsä in tbs Lnitsä 8tst«s ok Lmsriea krour tbs Osnssis ok LrintivA iv 1639 äoivn to nnä inoluäinA tbs Vsnr 1820 -vitb biblio- zrspbisal anä biogrspbionl kiotss. Vol. I. 1639— 1729. 4 st XVI, 446 8. Lrivatslz- printsä kor tbs Lutbor b^ tbs Llsksl^ Lrsss, LbiosZo, Luuo Do mini UD0660III. Der umfangreiche, und doch kein Wort zuviel enthal tende Titel dieses kürzlich erst ausgegebenen Werkes trägt zwei Mottos, deren zweites besonders dafür geeignet ist: speare). In der Tat war inan bis jetzt bei bibliographi schen Forschungen nach älterer bezw. ältester nordamerikani scher Literatur sehr schlimm daran; Evans hat nun allen Interessenten ein längst ersehntes Hilfsmittel geliefert. Frei lich sind die nordamerikanischen -Inkunabeln- recht jungen Datums. Wer aber eine Geschichte der nordamerikanischen Literatur wird bearbeiten wollen, hat durch Evans eine vorzügliche Vorarbeit erhalten: er ist der Chronist der Ent stehung einer Nationalliteratur. In der chronologischen Folge, in der die Buchdruckerkunst in den Kolonien und Provinzen von Massachusetts, Pennsylvanien, New Uork, New Jersey, Connecticut, Maryland und Rhode Island eingeführt wurde, zeigt er die Anfänge des nationalen Lebens in diesen Staaten. Wie in Deutschland Gutenberg mit seinem Bibel druck einem Volksbedürfnisse entgegenkam, so sorgten die ältesten nordamerikanischen Drucker vor allem für die Be friedigung der religiösen Bedürfnisse ihrer Landsleute. Den Anfang des Verzeichnisses der Drucke macht der 1638 in Cambridge von Stephen Daye gedruckte »Ontb ok a Lrss- mav« der Massachusetts-Bai-Kolonie, denen 1639 und 1640 zwei Kalender folgten. Aber als erstes größeres Werk ist das sogenannte »La/ ksniw Look», in Cambridge 1640 auch von Stephen Daye gedruckt, zu nennen, ein Band von 148 Blatt in Kleinoktav. Der erste Drucker der Vereinigten Staaten druckte diesen Band auf der ersten in die junge Kolonie eingeführten Presse mit neuen Schriften, und von den vermutlich gedruckten 1600 Exemplaren sind jetzt nur noch 11 nachweisbar, zum Teil nur unvollständige. Das Exemplar der Vanderbiltschen Sammlung kostete 1200 K. Wie Evans nachweist, ist die Mehrzahl der in den Ver einigten Staaten in der Jugendzeit ihrer Literatur ent standenen Werke eigenartig, nur zum kleinsten Teil besteht sie aus dort neu gedruckten Werken der Alten Welt. Die Bevölkerung war religiös, aber was ihr durch die Presse geboten wurde, war erbaulich, nicht dogmatisch, und dieselben Männer, die alt und jung durch das gesprochene wie durch das geschriebene Wort erbauten, waren zugleich die Führer des Volkes aus den Gebieten der Medizin, der Gesetzeskunde und der exakten Wissenschaften. Ihr Organ war der in die zum Teil weit verstreuten Familien gelangende Almanach, ihre Heil kunde mag wohl einfach aber gut gewesen sein, dafür sprechen die hohen Lebensalter der ältesten Schriftsteller der Vereinigten Staaten, ihre Rechtsprechung war streng und mehr auf theo logischen als auf juristischen Grundsätzen fußend. Nicht weniger als acht verschiedene Sprachen sind in der ältesten Zeit des Buchdruckes der Vereinigten Staaten dort vertreten, aber, entsprechend den Verhältnissen, war für schöne Literatur drüben noch kein Platz; die Bücher wurden zu ernsten Zwecken geschrieben, zur Belehrung, nicht zur Zerstreuung Bttrienbwu Mr den deutschen Buchhandel. 71. Jahrgang oder Unterhaltung. Fast hundert Jahre vergingen, bis eine Übersetzung eines klassischen Schriftstellers erschien: es waren die Schriften des griechischen Moralisten Epiktetus, die 1729 in Philadelphia in englischer Sprache herauskamen. Das einzige dort erschienene Theaterstück war das Werk eines königlichen Gouverneurs, und nur wenig Poesie, mit Aus nahme einiger Gedichte und Elegien zweifelhafter Güte, wurde geschaffen, bezw. zu drucken erlaubt. Die erste selb ständige Zeitung, die Boston Hsrrs-Dsttsr, erscheint 1704, jedoch kommt schon 1690 in Boston ein Versuch eines Neuigkeitsblattes vor, und die einzige erhaltene Nummer berichtet von mehreren Feuern, deren eines die beste Druckerei der Kolonien vernichtete. Diese bei den damaligen Holz konstruktionen häufigen Brände haben unter der dortigen Literatur ohne Zweifel bedenklich aufgeräumt, verbrannten doch im Jahr 1711 in Boston nicht weniger als sieben Buchhändlerläden und im Jahre 1764 gar die ganze Bibliothek des Harvard College in Cambridge, Mass. Daß es trotzdem möglich gewesen ist, eine Bibliographie von dem Umfang der Evansschen zusammen zu bringen, ist geradezu erstaunlich. Man schätzte früher die Zahl der in den Ver einigten Staaten bis zum Anfang des achtzehnten Jahr hunderts hergestellten Drucke auf etwa sechshundert. 8. Ist gab ihrer 648 an, aber Evans führt 967 auf und be zweifelt, daß die Zahl 1000 je überschritten werden wird. Während man für die englische Presse und die Jahre 1700 bis 1756 einen Jahresdurchschnitt von 93 Drucken annimmt, kommt für die amerikanische Presse und 29 Jahre aus derselben Periode ein Jahresdurchschnitt von 79 heraus. Es mag wohl auch das Cvanssche Verzeichnis für diesen späteren Zeitraum fast vollständig sein, denn es überschreitet die Angaben früherer um 1000 Titel, obwohl es eine viel größere Anzahl früher für nord amerikanische angesehene Drucke ausgemerzt, als zweifelhafte beibehalten hat. Sie mit Bestimmtheit als solche zu er kennen mag schwer genug sein, da trotz vorhandener guter Pressen viele nordamerikanische Autoren ihre Handschriften zum Druck nach England schickten, von wo sie, zum Teil mit amerikanischem Druckort auf dem Titel, zurllckkamen. Sehen wir uns nun die Einrichtung des Werkes näher an. Die Drucke sind nicht etwa alphabetisch nach Verfassern bezw. anonymen Stichworten geordnet, sondern chronologisch, und das hat etwas für sich. Da nämlich solche Werke, wie die amerikanische Bibliographie, mehrere Jahre zum Erscheinen brauchen, so enthält jeder Band eine vollständige Epoche, und ist ein in sich abgeschlossenes, für den Forscher brauchbares Ganzes. Ist für die Identifizierung von Drucken das Datum des Erscheinens der wichtigste Punkt, so ist auch die chrono logische Anordnung der Drucke für eine solche Bibliographie die einzig richtige Form. Sie enthält die volle biblio graphische Beschreibung jedes Werkes, und überläßt es dem abgekürzten alphabetischen Index, die Werke eines Verfassers zusammen zu bringen. Natürlich hat auch die alphabetische Anordnung ihr Gutes, und es macht Eindruck, wenn mau die 435 Veröffentlichungen eines Mannes, wie Cotton Mather, aufgereiht sieht, denen andere Verfasser an Fruchtbarkeit nicht gleichkamen, indessen kann man aus der einfachen Aufzählung die veranlassenden Verhältnisse nicht ersehen, was bei chronologischer Anordnung doch möglich ist. Die Titel der Drucke sind durchgängig bibliographisch genau und nur in einzelnen Fällen nicht nach den Originalen, sondern auf Grund der Vergleichung vorhandener Quellen wieder gegeben. Da die Verzeichnung der Titel durchgängig von einer Hand erfolgt ist, so sind die bei Mitarbeit verschiedener 604
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