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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.05.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-05-27
- Erscheinungsdatum
- 27.05.1904
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- Deutsch
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120, 27. Mai 1904. Nichtamtlicher Teil. 4603 Reicke namens der Stadt Berlin, Geheimrat Herz namens der Berliner Handelskammer und Stadtrat Weigert namens der Ber liner Kaufmannschaft die Versammlung begrüßten. Ihnen ant worteten die offiziellen Vertreter von Frankreich, Österreich, Ungarn, der Vereinigten Staaten von Amerika, Portugals, Belgiens, Schwedens und Norwegens, Dänemarks, Rumäniens u. a. — Die Arbeiten des Kongresses betrafen bis jetzt die Revision von Artikel 2 und 3 der Pariser Übereinkunft vom 20. März 1883, betreffend die Bedeutung der Gleichstellung der Unions angehörigen mit den Inländern, ferner die Frage des inter nationalen Ausstellungsschutzes und die Angelegenheit des Madrider Abkommens vom 14. April 1891, betr. internationale Eintragung von Fabrik- und Handelsmarken. Madame de Pompadours Bibliothek. — In der Num mer 110 des Börsenblattes vom 14. Mai d. I. findet sich eine Notiz, die dem Pariser Blatt »6i1 U1a,8« entnommen worden ist. aufgefunden worden und als eine große Seltenheit von hohem Interesse dem Historischen Museum der Stadt Paris einverleibt worden. Es dürfte im Anschluß an die weiteren Bemerkungen die Leser des Börsenblattes interessieren, daß jenes Exemplar kein Unikum ist, sondern noch ein zweites Exemplar dieses Auktions- Kataloges erhalten geblieben ist, das sich zurzeit im Besitz von Max Harrwitz, Buchhandlung in Berlin 35, befindet, wie uns von dieser Firma mitgeteilt wird. Es ist ebenfalls mit den handschriftlich am Rande beigefügten Crstehungspreisen versehen und muß, da es mit zwei ausführlichen Registern am Schlüsse aus gestattet ist, nämlich einem Autoren - Verzeichnis und einem Re gister der anonym erschienenen Werke, als ein wertvolles Nach schlagewerk bezeichnet werden, während es zugleich durch die Bei fügung der Preise von hohem Interesse für die Geschichte der Bibliophilie ist. Es zeichnet sich vor anderen Bibliotheks-Kata logen älterer Zeit durch die sehr geschickte Einteilung des Stoffes aus. In Ergänzung zu den Bemerkungen jener Notiz seien noch folgende Abteilungen als charakteristisch für die Reichhaltigkeit der Bibliothek erwähnt: Medizin mit 3 Unterabteilungen, Matheinalik mit 6 Unterabteilungen, unter denen sich seltsamerweise auch die Musik verzeichnet findet. Allerdings findet sich an anderer Stelle, nämlich als besondere Abteilung am Schluß nochmals eine Ab reichhaltiger; sie verzeichnet 24 Werke. Dabei sind aber auch Bücher über Böhmen re. aufgeführt, während bezeichnenderweise 4 Bücher über Preußen an anderer Stelle unter dem Kapitel: und Rußland katalogisiert worden sind. Eine interessante Ein leitung gibt Aufschluß über die Entstehungsgeschichte dieser für jene Zeit außerordentlich kostbaren Bibliothek, die 3525 Bücher, 235 Musikalien und 36 Kupferstichwerke enthielt. Wissenschaften. (Vgl. Börsenblatt 1904, Nr. 66.) — In der lio^al Looiot^ (Burlington House, Pieeadilly) in London findet in dieser Woche der Kongreß der internationalen Vereinigung der Akademien der Wissenschaften in Europa und Amerika statt. Der Kongreß begann seine Sitzungen am Dienstag den 24. Mai, und beendet sie am Montag den 30. Mai. Die internationale Vereinigung der Akademien, die während der kurzen Dauer ihres Bestehens sich als den Zwecken internationaler wissenschaftlicher Berührung ungemein förderlich erwies, da sie die Möglichkeit bietet, gewisse nur auf internationalem Wege zu bewältigende wissenschaftliche Forschungen rasch und praktisch in Gang zu setzen, hat für die Londoner Zusammenkunft ein sehr reichhaltiges Pro gramm festgesetzt. Es werden eingehende Berichte über den Stand der Arbeiten in Dingen des internationalen Katalogs der wissenschaftlichen Literatur erstattet und die Mitwirkung ver schiedener Fachkörperschaftcn erbeten werden. Die beiden Pariser Akademien im Vereine mit der Berliner Akademie werden über die vorbereitete Ausgabe der Werke Leibniz' berichten und die Akademien von Wien, Leipzig, Göttingen und München werden durch ihre Delegierten der Versammlung den Plan einer kritischen vorlegen. Ein Referat über das internationale Verleihen von wissenschaftlichen Manuskripten wird von den Berliner Delegierten vorgebracht werden. Einen breiten Raum dürften in den Beratungen die Vorschläge zur Regulierung geologischer und seismologischer Beobachtungen einnehmen, wie überhaupt jene Forschungen, bei denen es auf internationale Mitarbeit ankommt, wenn ihr Nutzwert voll gezogen werden soll. Amtlicher Katalog der Deutschen Abteilung auf der Weltausstellung in St. Louis. — Zu der Besprechung dieses Kataloges in Nr. 116 dieses Blattes tragen wir nach, daß der Preis dieses Kataloges ganz in Leder gebunden ^ 5.— ord., 3.75 bar beträgt, wie der Verleger Herr Georg Stilke in Berlin wiederholt im Börsenblatt (z. B. Nr. 70 u. 93) an gezeigt hat. skripte. — Die größte japanische Bibliothek in Europa befindet sich in schwedischem Besitz. Diese auf den ersten Blick vielleicht verwunderlich klingende Tatsache findet durch den Um stand ihre Erklärung, daß der verstorbene Polarforscher N. A. v. Nordenskjöld — nebenbei bemerkt einer der besten Kenner ostasiatischer Kultur und speziell japanischen Geisteslebens — während der Heimkehr der Vega von der Erschließung der Nord ostpassage einen längeren Zwischenaufenthalt im Lande der aus gehenden Sonne dazu benutzte, alle irgend zugänglichen Druck werke, desgleichen ältere Handschriften und Chroniken aufzukaufen, beziehungsweise durch einen intelligenten »Runner« — einen jungen japanischen Studenten, der »zufällig« in dringenden Geldnöten steckte und die Gelegenheit zu einem kleinen Extraverdienst mit tausend Freuden ergriff — durch Kauf und Tausch erwerben zu lassen. Die auf diese Weise zustande gebrachte Sammlung umfaßt nicht weniger als 6000—7000 Bände und enthält eine Menge uniker Schrift- und Bildwerke, die nach Aussage von Fachkapazitäten auch ^in Japan zu den Seltenheiten gehören und älteren Literatur, vor allem dynastische Historie, Kriegsgeschichte, Kunstbildnerei, Naturwissenschaften, Dramatik rc. Ihrer Ent stehung nach zerfallen die Schriften in Publikationen des sech zehnten bis achtzehnten Jahrhunderts, während die Manuskripte bis in die älteste Periode der Skogun-Dynastie zurückreichen. Zur Katalogisierung der umfangreichen Sammlung wurde seinerzeit ausländischer Sinologen und Japan-Forscher eingesetzt, ^deren Arbeit einen Zeitraum von mehreren Jahren in Anspruch nahm, ohne gleichwohl bis aus den heutigen Tag in allen Teilen ab geschlossen zu sein. (Veil. z. Allgem. Ztg.) veranstaltet worden, in denen häufig nur ein Dichter oder Kom ponist zu Worte kam (z. B. Goethe-Abend, Schiller-Abend, Fritz Reuler-Abend usw.). Inwiefern haben aber^diese Darbietungen enthält aber der Bericht über das zweite Geschäftsjahr (1902 1903) vorletzten Winter 24 Dichter- und Künstlerabende veranstaltet, zu denen jedermann freien Zutritt hatte. Die Zahl der Zu hörer betrug insgesamt 5102, zum größten Teil aus dem Stande der Arbeiter, zu denen sich aber auch Handwerker, kleinere Beamte und Gewerbetreibende gesellten. In dem er mähnten Bericht heißt es: »So dankbar sich unsere Besucher für die gebotenen Genüsse ausgesprochen haben, so wenig tritt bisher bei ihnen das Bedürfnis zutage, die vorgeführten Dichter durch eigenes Studium näher kennen zu lernen; gelegentlich haben wir Abend noch nach den Shakespeare-Abenden noch sonst haben wir bemerkt, daß eine Nachfrage nach den Werken entstand. Nur Rosegger, dessen »Waldbauernbub« wir zum Verkauf ausgelegt hatten, erfreute sich einigen Zuspruchs. Es sind davon 30 Exem plare verkauft worden. Im vorigen Jahre hatten wir von einer ausgewählten Volksausgabe ca. 100 Exemplare Goethe und 50 Exemplare Heine (ü. 10 H) verkauft. Dies Ergebnis entmutigt uns indessen nicht; die Freude an der Lektüre der großen Meister muß eben noch intensiver geweckt werden. Vielleicht gelingt es mittels eines literarischen Klubs. Ein Zusammenwirken mit einer Bücherhallenfiliale wäre sicher das empfehlenswerteste«. Etwas günstiger waren die Erfahrungen, die man mit dem Absatz von Bildern (billige Reproduktionen) bei den Bilderaus stellungen im Volksheim machte. Diese drei Ausstellungen wurden von insgesamt 1200 Personen besichtigt. Die erste Ausstellung, die der farbigen Landschaft gewidmet war, wurde bei dreiwöchiger 609*
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