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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.06.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-06-01
- Erscheinungsdatum
- 01.06.1904
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- Deutsch
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124, I. Juni 1904. Nichtamtlicher Teil. 4757 gleichgültig, ob der Aufsatz mit Nennung des Namens oder anonym erschienen ist; indessen kann bei anonymen Auf sätzen gerade aus dem Umstand der Anonymität häufiger geschlossen werden, daß der Verfasser sich des Verviel- fältigungsrechts zugunsten des Verlegers begeben hat und hat begeben wollen. Strehlen. Die graphischen Künste aus der Großen Zerliner Kunstausstellung 1904. Von Paul Hennig. (Schluß aus Nr. 123 d. Vl.) II. Freie Vereinigung der Graphiker zu Berlin. In dem rechts vom Haupteingange gelegenen Saal 10 hat, wie im Vorjahre, die »Freie Vereinigung der Graphiker zu Räume statt der großen hohen Säle wären auch die meist kleinen Blätter des Jllustratoren-Verbandes bei weitem vorteil hafter plaziert gewesen. Wir geben unsere Notizen über einige der hervorragendsten Arbeiten der Vereinigung ebenfalls in alphabetischer Folge der Künstler-Namen. W. Leo Arndt, Berlin, hat eine Original-Radierung großen Formats ausgestellt, die einen der Vorhöfe der Wart burg (1512) und zwar den mit dem Nürnberger Erker darstellt. Cs ist eine fleißige, tüchtige Arbeit, wenngleich wohl nicht nach der Natur geschaffen. Johannes Berber, Schöneberg, bietet »Jm^ Dorfe« (1518) und »Schloß Öfterstem«, Otto Dinger, Charlottenburg, ein gut radiertes Bildnis (1519). Max Fabian, Berlin, bezeichnet ^ sein Bild^ »Alte Lieder« (1525) als farbige im vollem Maße diesen Titel. Martin Hönemann be weist seine Virtuosität als Holzstecher in raffiniert getreuer Wiedergabe einer Skizze von Skarbina (1528) und in einem Original-Holzstich eines Charakterkopfes (1529). Carl Kapp- als Monotypien bezeichneten Blätter »Landschaft« (1537) und Hundekopf (1536). Dieses neue Verfahren bedarf unserer An sicht nach erst der Ausbildung. Fritz Krostewitz, Berlin, nach Millet (1539), Architekturen (1540) und »Emden bei Mond schein« (1541). Albert Krüger, Berlin, stellt eine fleißige Ar beit aus in seinem Farbenholzschnitt des Bildnisses von »Erasmus von Rotterdam- nach Holbein (1543). Hans Meyer, Berlin, zeigt drei Bilder aus seinem bekannten Totentanz-Zyklus »Narr — Geizhals und Papst- (1547), Hans Neumann jun., München, stellt sechs Original-Holzschnitte -Phantasie in Grau« (1548) aus, die Steglitz, bleibt sich immer treu und der Beschauer findet in seinen landschaftlichen Original-Radierungen stets neue stille Reize, so auch in der diesmal ausgestellten Original-Radierung «Winter« (1554). Auch seine Original-Farbenradierung »Still ruht der wenig stört. Otto Protzen, Schlachtensee, zeigt zwei seiner großzügigen Original-Schabkunstblätter »Novembersturm- (1557) und «In der Dubrow« (1558), ferner eine Lithographie »Am Ostseestrande« (1559) von prächtiger Wirkung. Eine fleißige, talentvolle Arbeit ist die Radierung von Doris Raab, Mün chen, nach W. Dürrs -Madonna mit musizierenden Engeln« (1560). Hans Seydel, Berlin, zeigt sich als tüchtiger Porträt-Radierer in seinem »Theodor Mommsen- (1570), auch in der Landschaft Struck, Berlin, führt vier Porträt-Radierungen vor: Hauptmann, Professor H. Cohn, Hans Land und Frau G. (1572—75), Richard Winckel, Berlin, wiederum ein Selbstbildnis in Original-Lithographie (1578). III. Stiche, Radierungen, Zeichnungen rc. einzelner Künstler. In Saal 35, unweit dem Skulpturensaal, präsentiert sich noch eine Anzahl graphischer Werke von nicht vereinigten Künstlern. Wir heben folgende hervor: Johann Bossa rd, Friedenau, Lithographie »Herbst« (1207), Carl Alexander Brendel, Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 71. Jahrgang Berlin, Bildnis des Malers Professor G. A. Sartorio, Zeichnung mit Landschaft im Hintergründe (1208), August Brömse, Franzensbad, 14 Radierungen »Tod und Mädchen« (1209), etwas bizarr. Gustav Eilers, Charlottenburg, zum Teil kolorierte, bezw. farbige Originalradierung »die Abreise« (1214). Max- Freiherr v on Fichard, Belgirate, »Waldbach bei Baden-Baden« (1217). Bruno Heroux, Reudnitz, prächtige Exlibris in Holz stich (1222 u. 1223). Friedrich Heyser, Dresden, Kindcrbild «Guck in die Welt« in Nötelzeichnung (1226). G. H. Kührner, Fritz Mandl, Berlin, Bildnis des Pianisten Busoni in Original- Algraphie (1251). Hugo Meyer, Schöneberg, Holzstich -Die Kreuzabnahme« nach dem Gemälde von Papperitz (1252). Georg Ludwig Meyn, Berlin, ein hübsches Kinderbild in dem Bildnis seines Töchtcrchens »Jutta Sabina Meyn« in Rötelzeichnung (1253). Hermann Moest, Karlsruhe, eine prächtige Zeich nung -Der Sang der Waldfee« (1254), »Ringende Buben- (1255), einen weiblichen Akt »Narcissus« (1226) und »Pikante Lektüre« einer jungen Dame (1257). Richard Müller, Loschwitz, »Ruhe vor der Flucht« eines Strolches nämlich, gutes Schabkunstblatt »Ziehende Wolken« (1264). Max Pietsch mann, Nieder-Poyritz bei Dresden, Schabkunstblatt «Kreuzab nahme« (1265). Otto Riepert, Friedenau, Holzstich »Eisen walzwerk« nach dem Gemälde von Professor A. Kampf. Attilio Sacchetto, München, eine Anzahl reizvoller Landschaften in Bleistiftzeichnung »Waldabhang. Vorfrühling« (1271) — »Vor Sonnenaufgang. Motiv aus Tivoli bei Rom« (1272) — »Nach dem Regen« (1274) — »Kaffeegarten bei Nachmittagssonne« (1275) — »Birken um Mittag« (1276) — »Parkweg bei Abendsonne- (1277) — »Am Friedhof bei Abendsonne« (1278). Eine gute Aktzeichnung von Emil Schilde, Dresden, stellt einen Zeichner, stehend im Freien, mit der linken Hand zeichnend dar (1280). NudolfSchulte im Hose, Berlin, drei Original-Steinradierungen »Gemsjäger- — »Menzel« — Bildnis (l281—83). Manuel Wiel an dt, München, treffliche Radierungen -Die Kaiser, paläste von Porta d'Anzio« (1284) und »Ruine am Abend« (1287). Arthur Wilken, Berlin, ebenfalls prächtige Radierung »Alt - Frauenstift in Lübeck« (1289). Th. Ziegler, Berlin, Zeichnung eines Vrustbildnisses unseres Kaisers mit ge winnendem Gesichtsausdruck (1290). Die Umgebung des Ausstellungsgebäudes, der frühere Aus stellungspark, ist umgewandelt worden. Vom Park ist kaum noch eine Spur übriggeblieben, vom früheren Teich mit Brücke nur ein kleines Bassin, die originelle Klause ist verschwunden, und mit so viel Laune und Witz ausgestattet war, ist vom Erdboden vertilgt worden. Ein geschäftskundiger Pächter hat alles zu einem ungemein übersichtlichen Biergarten mit sich weit herum erstrecken zu verscheuchen droht. Ob die Ausstellungsbesucher und die Konzert-Gäste mit der Umwandlung zufrieden sein werden? Kleine Mitteilungen. Ein preußischer Ministerialerlaß gegen Schwindel ausstellungen. — Eine Erhebung über wilde Ausstellungen ordnete ein Erlaß der preußischen Minister des Unterrichts, des Innern, für Handel, der öffentlichen Arbeiten, der Finanzen und für Landwirtschaft an. Als Ergebnis werden jetzt eine Reihe von An ordnungen im Verwaltungswege getroffen, während von gesetzlichen Maßnahmen abgesehen werden soll. Die behördliche Förderunavon gewerblichen Ausstellungen soll von deren Gemeinnützlichkeit, Wirt schaftlichkeit und Reellität sowie einer Regelung des Prämiierungs wesens abhängig gemacht werden. Als Förderung gilt die Ge nehmigung von Lotterien, die Bewilligung von Staatsmedaillen und Frachtermäßigungen, sowie die Beteiligung von Staatsbeamten. Die Regierungsbehörden werden angewiesen, auf Schwindel ausstellungen besonders zu achten und schon ehe sie stattfinden, Ermittelungen darüber zur allgemeinen Kenntnis zu bringen. Da sie meist von gewerbsmäßigen Unternehmern veranstaltet werden, so sind alle Feststellungen dem Polizeipräsidenten in Berlin zur gemeinsamen Verwertung mitzuteilen. Es wird aber ausdrücklich hervorgehoben, keineswegs jede Ausstellung, die nicht zu den Schwindelausstellungen zu rechnen ist, habe Anspruch auf Förderung durch die Behörden, vielmehr sei Zurückhaltung häufig geboten. VII. Internationaler Kongreß für gewerblichen Rechtsschutz in Berlin. (Vgl. Börsenblatt Nr. 76 u. 120.) — Der Schlußsitzung am 28. Mai ging die Hauptversammlung der Internationalen Vereinigung für gewerblichen Rechtsschutz voraus, in welcher der Präsident des Kongresses, 629
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