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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.06.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1904-06-01
- Erscheinungsdatum
- 01.06.1904
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- Deutsch
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4758 Nichtamtlicher Teil. 124, 1. Juni 1904. v. Schütz, zum Ehrenpräsidenten der Internationalen Vereinigung ernannt wurde. Der Advokat des Appellationsgerichtshofes von Brüssel, George de Ro, wurde zum Präsidenten des nächsten Kongresses gewählt, der in Lüttich wegen der dortigen nächst jährigen Weltausstellung tagen wird. In der anschließenden Arbeitssitzung des Kongresses wurde nach längerer Debatte ein Antrag angenommen, wonach der internationale Schutz sei und der Wunsch ausgesprochen wird, ein der Union Angehöriger solle nicht gehalten sein, eine Fabrik im Jnlande zu besitzen und die Muster auszuüben, Lizenzen zu erteilen oder einen Antragsvermerk auf seinen Erzeugnissen anzu bringen. Den letzten Punkt der Tagesordnung bildete der inter nationale Schutz der Werke angewandter Kunst (Kunstgewerbe). festgelegt: ein Werk der bildenden Künste soll nicht deswegen den Anspruch auf Schutz der Gesetze über künstlerische Urheberrechte verlieren, weil es im Ursprungslande nur unter der Voraus setzung der Musterhinterlegung Schutz gefunden habe. Ferner soll in das Schlußprotoll der Pariser Konvention die Bestimmung ausgenommen werden, die vertragschließenden Staaten sind einig, Vorteile der Pariser Konvention verlustig gehe, weil cs im Ur sprungslande oder in einem anderen Lande als ein Werk der bilden den Künste geschützt sei. Nach einem Zusatzantrag soll der Schutz unabhängig sein von dem Verdienste und der Bestimmung des Werkes. Nach einer Schlußansprache des Präsidenten des Reichs patentamtes, Geheimrat Hauß, im Namen des Staatssekretärs Grafen von Posadowsky, wurde der Kongreß geschlossen. Zahlung mit Briefmarken an Geldes statt. — Zur Vorsicht bei der Annahme von Briefmarken wird postamtlich ge raten. Bekanntlich werden oftmals Bezahlungen durch Ein sendung von Briefmarken geleistet. Diese Marken sollen nun daraufhin geprüft werden, daß sie nicht schon außer Kurs gesetzt, also mit der Aufschrift »Reichspost» versehen sind, sondern den Aufdruck »Deutsches Reich- tragen. Nur diese Marken sind gültig. Briefe, mit Marken alter Art versehen, werden wie unfrankierte Sendungen behandelt, also mit Strafporto belegt. Bei der Be- ahlung mit Briefmarken sei man übrigens recht vorsichtig. Man enkt sich nichts dabei, einen Posten alter Briefmarken leicht an Geldesstelle umzusetzen. Man kann aber einmal an die falsche Adresse geraten und leicht wegen Betrugs unter Anklage kommen. Nach der postamtlichen Auslassung zu schließen, müssen doch noch recht viele alte Briefmarken sich in Prioatbesitz befinden, davon sehenen Sendungen. Vortrag über unsittliche Literatur. — Am 1. und 2. Juni hält der Landesverein für innere Mission in Sachsen- Weimar seine erste Jahresversammlung in Jena ab. Viele wichtige Verhandlungsgegenstände stehen auf der Tagesordnung. An Stelle des Herrn Otto von Leixner - Berlin, der über den Kampf gegen den Schmutz in Wort und Bild sprechen wollte, aber daran jetzt verhindert ist, wird Herr Buchhändler Justus Pape aus Hamburg einen Vortrag über unsittliche Literatur Vortrages: Die Erkrankungen infolge von Alkoholgenuß gewählt. Beide Vorträge finden im großen Saale des Volkshauses statt, ersterer am Mittwoch, abends um 8 Uhr, letzterer am Donners tag, morgens um 10 Uhr. Goethe-Gesellschaft. — Am Sonnabend den 28. Mai wurde im großen -Erholungssaale« zu Weimar die General versammlung der -Goethe-Gesellschaft« durch den Vorsitzenden Geheimen Hofrat vr. Ruland eröffnet. Eingangs der Ver handlungen ergriff Kabinettssekretär Freiherr v. Egloffstein das Wort, um zu erklären, daß der Großherzog wegen des jüngsten Trauerfalles verhindert sei, an der Tagung der Goethe-Gesellschaft teilzunehmen. Der Landesherr ließ den Beratungen reichen Erfolg wünschen. Professor vr. Erich Schmidt widmete hierauf der ver storbenen Erbgroßherzogin Pauline einen warmen Nachruf. Aus den geschäftlichen Mitteilungen war zu entnehmen, daß Seine Exzellenz Professor Kuno Fischer-Heidelberg zum Ehren mitglied der Gesellschaft ernannt wurde. Zum Denkmal fonds für ein Denkmal zum Gedächtnis Corona Schröters in Guben ist ein Beitrag geleistet vordem Den Festvortrag hielt Freiherr von Berger-Hamburg über »Goethes Verhältnis zur Schauspielkunst«. Die Wahl des Gesamtvorstandes ergab die Wiederwahl sämt licher Mitglieder. Nach dem Vorschläge des Vorstandes wurde ge nehmigt, daß 10000 für die Herderstiftung gespendet werden sollen. Den Kassenbericht erstattete Geheimer Finanzrat vr. Nebe- Weimar; es geht daraus hervor, daß die Kasse der Gesellschaft eine Einnahme von 36 000 ^ und eine Ausgabe von 31000 im Vorjahre zu verzeichnen hat. Geheimer Hofrat vr. Suphan erstattete Bericht über die Goethe-Bibliothek und das Goethe- Archiv und teilte mit, daß die Bibliothek durch die Alexander Meyer-Cohn-Stiftung einen Zuwachs von 127 auserlesenen Bänden aus den Jahren 1780 bis 1850 erhalten habe. Außerdem sei dem Archiv aus dem gräflich Vossischen Besitz ein Zuwachs von etwa vierzig Handschriften, u. a. Briefe von Herder, Schlegel, Lavater, Jean, Paul, geworden. Allgemeine Beachtung fand u. a. ein Antrag des Regierungsrats vr. Heydenreich-Weimar, der dahin ging, eine erschöpfende Darstellung über Staatswirtschaft und Verwaltung des weimarischen Landes unter Karl August, mit besonderer Berücksichtigung der Tätigkeit Goethes als Staats ministers zu schaffen. Ein Antrag des Professors Köster-Leipzig wurde dahin vom Vorstand befürwortet, daß aus dem bekannten sollten, wenn der Preis annehmbar sei. Um 3 Uhr wurde die Generalversammlung geschlossen und die Mitglieder vereinigten sich um 3^2 Uhr zu einem Festessen in der -Erholung«. (Nach dem »Leipziger Tageblatt«.) Die Rohstoffe der Buchbinderei. — Vor kurzem hielt der ^Verein für Deutsch^ Kunstbewerbe im ^ KUnsllerhairse in ferner Versuche und Proben von Otto Eckmann. Herr Direktor vr. Jessen sprach über seine Erfahrungen mit den Einbänden der Museumsbibliothek und betonte weiterhin im allgemeinen, daß der Gerb- und Färbeprozeß die Vuchbinderleder bis vor etwa 20 Jahren sehr verschlechtert habe, sodnß Lederbände aus jener Zeit bereits nach verhältnismäßig kurzer Dauer einer gründlichen Erneuerung bedürften. In neuerer Zeit sind die Leder mit solchen Mitteln gefärbt, die ihre Haltbarkeit nicht angreifen. Dann sprach Herr Paul Kersten über die Herstellung von Bunt papieren, indem er von jeder beschriebenen Sorte einen ganzen voller japanischer Bunt- und Lederpapiere gezeigt, die allgemeine Bewunderung hervorrief. (Papier-Zeitung.) banknoten nur dann Ersatz leistet, wenn das vorgelegte Stück mehr als die Hälfte eines ganzen Scheines beträgt. Fehlt die Hälfte oder mehr als die Hälfte, so kann nur ausnahmsweise Kuriosum. — Der Buchhandlung des Waisenhauses in Halle a/Saale ging von einer »Buchbinderei, Buchdruckerei, Buch- und Papierhandlung« ein Brief zu mit der Aufschrift: -An die Oop^riFÜt'sche Buchhandlung, Halle aiS., Waisenhaus«. Krankheits-Übertragung durch Bücher und Zeit schriften. — über das in diesem Blatt öfters erörterte Thema setzt Sanitätsrat vr. Fürst-Berlin in einem längeren Artikel folgende Hauptpunkte auseinander. Wiederholt ist von ärztlicher Seite (erst jüngst durch vr. Mitulescu in Koch-Flügges Zeitschrift für Hygiene) die Wahrscheinlich keit der Übertragung von Bazillen durch Bücher und Zeitschriften, die von Haus zu Haus, von Familie zu Familie wandern, als sehr ernst bezeichnet worden. Namhafte Hygieniker haben darauf hingewiesen, daß Leihbibliotheken und Lesezirkel in dieser Be ziehung eine erhebliche Gefahr mit sich bringen. Diese viel zu wenig beachtete Warnung hält Verfasser für ungemein wichtig. Es ist bekannt, daß Mitulescu in mehr als 30 Prozent der unter suchten Drucksachen Tuberkulose-Bazillen fand. Ferner, daß der Vorstand des Instituts für Infektionskrankheiten, Geheimrat Prof, vr. Dönitz, etwaige den Büchern anhaftende Jnfektionskeime nicht für unschädlich hält, und daß er den Kuratorien der Städtischen Bibliotheken Vorschläge zur Abhilfe unterbreitet hat. Dies bestärkt den Verfasser in der Überzeugung, daß zirkulierende Lektüre unter Umständen doch als eine Zwischenträgerin von Jnfektionskeimen anzusehen ist. Es ist das auch besonders für Schulbibliotheken sehr wichtig. Was speziell die Tuberkulose anbetrifft, so hat Ge heimrat Prof. vr. Flügge (Breslau) schon seit Jahren auf die Gefahr der Tröpfchen-Infektion hingewiesen. Alan versteht darunter die kleinen bazillenhaltigen Schleimpartikelchen, die Lungenkranke bei jedem Hustenstoß, falls sie nicht ein Tuch vor den Mund
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