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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1904
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1904
- Sprache
- Deutsch
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4868 Nichtamtlicher Teil. .V 127, 4. Juni 1S04, also den Verlegern und Druckern hinsichtlich der Papierwahl macht, ist unberechtigt und mußte zurückgewiesen werden. Der Ansicht Cohns über die Druckfarbe, daß nämlich das Bestreben auf möglichst tiefen, schwarzen Druck zu lenken sei, kann man nur beistimmen. Ein Kapitel aber, das etwas eingehender behandelt werden muß, weil es in Verlegerkreisen vielleicht zu falschen Schlüssen führen könnte, ist dasjenige über den anastatischen Druck, dem merkwürdigerweise eine ganz besondere Beach tung geschenkt wird. Es sei vorweg erwähnt, daß Cohns Behauptung, der anastatische Druck sei 1786 von Hoffmann erfunden, nicht richtig ist. Nach F. Schlotke, Senefelder- Album (Hamburg 1871), hat Senefelder zuerst anastatischen Druck und zwar 179S hergestellt; bevor nicht das Prinzip des chemischen Drucks gefunden war, konnte doch auch kein anastatischer Druck ausgeiibt werden. Cohn schreibt: -Das Wesen der Methode besteht darin daß man ein Buch nicht mehr von neuem zu setzen braucht, sondern von den bereits früher gedruckten Seiten beliebig viel Abdrücke machen kann; wenn man also nicht eine neue Auflage älterer oder ver griffener Werke neu setzen will, wenn man ohne neuen Satz oder ohne neue Gravierung einzelne Bände, Hefte oder Bogen, Tafeln, Tabellen, Zeichnungen rasch absolut getreu wiedergeben will, so bedient man sich des anastatischen Ver fahrens, zumal man dabei leicht Korrekturen auf dem Um druck noch anbringen kann. Besonders vorteilhaft ist die Methode, wenn Kriegskarten zu Hunderttausenden in wenig Tagen bei Mobilmachungen angefertigt werden müssen. Dieser Neudruck kann von jedem Exemplar des Originals ohne Rücksicht aus das Alter desselben in beliebiger Anzahl ge schehen und ist vom Original durchaus nicht zu unterscheiden; dabei bleibt letzteres fast unversehrt. — Wenn fast sämtliche Umdrucke etwas unschärsere Konturen zeigen als die Origi nale, so liegt der Grund wohl in dem Umstand, daß die Buchstaben fest auf die Platte oder den Stein gepreßt werden müssen. Doch hängt die mehr oder weniger scharfe Form der Buchstaben hier wie bei der bekannten geschriebenen Autographie von der größeren oder geringeren Sorgfalt ab, mit der der Schreiber und der Drucker die Abzüge macht. Es gibt auch sehr gute und sehr schlechte autographische Ver vielfältigungen, je nachdem diese oder jene autographische Tinte verwendet wurde. - Es scheint aus dem Obigen hervorzugehen, daß Cohn diese anastatischen Vervielfältigungen für besonders billig hält und ihm außerdem die durch dies Verfahren gewöhnlich ver ursachte Verdickung der Schrift gefällt. In Wirklichkeit ist ja aber die anastatische im Zeitalter der photomechanischen Reproduktion nahezu wertlos und jedenfalls nur für ganz schlechte Arbeiten zu gebrauchen. Es ist und bleibt stets ein unsicheres Experiment, mit dem sich ausnahmweise wohl erträgliche Resultate erzielen lassen. Cohn übersieht aber ganz, daß es sich bei anastatischen Übertragungen immer nur um einseitige Originale handeln darf, und daß das Original außerdem verdorben wird. Ein gewöhnlicher Werk druckbogen wird aber in anastatischer Übertragung nie ein Resultat ergeben, wie es gerade nach Cohns hygienischen Forderungen wünschenswert ist. Mit der Billigkeit ist es auch nicht weit her, - was an Satzkosten gespart wird, das geht an langweiligen Korrekturen auf dem Stein und an Druckkosten wieder verloren. Heut zutage aber, wo solche Werke mit der Setzmaschine vorteil haft herzustellen sind, ist das Resultat auf diesem Wege nicht teurer, aber viel besser. Ein sehr interessantes Kapitel, das aber rein buch- druckerisch-technische Fragen behandelt und deshalb ini »Börsenblatt- nur erwähnt zu werden braucht, ist dasjenige über -Papier und Schwärze vom technischen Standpunkt«, das zum Verfasser vr. R. Rübencamp hat, den technischen Direktor der bekannten Farbenfabrik E. T. Gleitsmann in Dresden. Endlich stellt Cohn die Frage: »Wie verhalten sich die Regierungen zu der Frage des Drucks?« und glaubt hier besonders ein Gutachten des bayrischen Professors vr. v. Roth- mund scharf angreifen zu müssen. Dieser Sachverständige hält nämlich eine totale Änderung, wie sie Cohn anstrebt, aus ähnlichen Gründen, wie ich sie oben aus praktisch-technischen Rücksichten auseinandersetzte, für unmöglich und schädlich. Das Cohnsche Buch, so darf hier am Schluß zusammen gefaßt werden, ist als eine wertvolle Anregung anzusehen, deren Forderungen in vieler Hinsicht nachzueifern ist, deren Schwäche aber darin liegt, daß der Verfasser zu einseitig von, hygieni schen und wissenschaftlichen Standpunkt urteilte, und es ver säumte, sich über praktische und technische Fragen genügend zu informieren. Kleine Mitteilungen. Handelsregister-Eintragungen: s. Augsburg: »Verlagsanstalt F. Bruckmann Aktien gesellschaft, Zweigniederlassung Augsburg«. Der Sitz festgeftellt am 16. April 1883. abgeändert am 6 Oktober 1884, 28. April 1885, 15. Oktober 1896, 22. Juni 1901. Gegenstand des Unternehmens ist, das von der Gesellschaft erworbene Verlags- geschäst und die Graphische Anstalt der Firma Friedrich Bruck- mann's Verlag in München mit allen zu demselben gehörigen Niederlassungen oder Kommanditen im In- und Auslande zu er richten. Das Grundkapital beträgt 860 000 ^ und ist eingcteilt iit 860 Stück Aktien L 1000 die auf den Inhaber lauten. Der ist die Direktion; dieselbe kann aus einem oder mehreren Mitgliedern bestehen. Die Direktion wird ooin Aufsichtsrat bestellt. Etwa erforderliche Stellvertretung und die Form für die Zeich nung der Sellvertreter ordnet der Aussichtsrat. Der Aussichtsrat ist ermächtigt, einzelnen Mitgliedern des Vorstands die Befugnis zu erteilen, die Gesellschaft allein oder in Gemeinschaft mit einem Prokuristen zu vertreten und für die Gesellschaft zu zeichnen. Vorstandsmitglieder sind die Direktoren Hugo Bruckmann und Fritz Schwartz in München. Jedem derselben ist die Befugnis erteilt, die Gesellschaft allein zu vertreten und zu zeichnen. Der Aufsichtsrat oder der Vorstand berufen die Generalversamm lung und bestimmen Zeit und Ort derselben. Die Einberufung mutz mindestens 16 Tage vor dem Versammlungstage in den Gesellschastsblättern veröffentlicht sein, und es ist damit gleich zeitig die Tagesordnung bekannt zu machen. Alle öffentlichen Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen unter der Firma der selben durch den Aufsichtsrat oder den Vorstand durch Einrückung im »Deutschen Reichs- und Königlich Preußischen Staatsanzeiger«. Augsburg, den 28. Mai 1904. Kgl. Amtsgericht. (Reichsanzeiger Nr. 126 vom 31. Mai 1904.) 2. Berlin: In das Handelsregister lt des Königlichen Amts gerichts I Berlin ist am 20. Mai 1904 folgendes eingetragen worden: Thormann L Goetsch Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Sitz ist: Berlin. Gegenstand des Unternehmens ist: Der Betrieb einer Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung, ins besondere die Übernahme und der Fortbetrieb der zu Berlin unter druckereibesitzer Robert Stricker gehörenden Buchdruckerei und Verlagsbuchhandlung Das Stammkapital beträgt: 60 OM ./i. Geschäftsführer: Buchdruckereibesitzer Robert Stricker in Berlin, Geschäftsführer Gustav Kunz in Berlin. Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der Gesellschaftsoertrag ist am 4. Mai 1904 festgestellt. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so wird die Gesellschaft durch zwei Geschäftsführer oder durch einen Geschäftsführer und einen Pro kuristen vertreten. Außerdem wird folgendes bekannt gemacht:
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