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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-06-04
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1904
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- Deutsch
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127. 4. Juni 1904. Nichtamtlicher Teil. 4869 dem Status vom I.Mai 1904 zum festgesetzten Werte von 44000 (Reichsanzeiger Nr. 122 vom 26. Mai 1904.) 3. Berlin: Or. R. Pauli's Verlag, Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Sitz ist: Wilmersdorf. Gegenstund des Unternehmens ist: Betrieb von Verlagsbuchhandlungsgeschäften, insbesondere Wetterführung der von dem Chemiker Or. pbil. Robert Pauli zu Schöneberg begründeten Chemikalien-Zeitung. Das Stammkapital beträgt: 20000 Geschäftsführer: Or. pbil. Robert Pauli, Chemiker zu Schöneberg, Gustav Ihle, Kaufmann zu Schöne berg. Die Gesellschaft ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Der Gesellschaftsvertrag ist am 11. Mai 1904 festgestellt. Die Gesellschaft wird durch zwei Geschäftsführer Vertretern Außerdem wird bekannt gemacht, daß der Gesellschafter Or. plril. Robert Pauli, Chemiker zu Schöneberg, in die Gesellschaft die von ihm begründete Chemikalien-Zeitung nebst Manuskripten zu dem fest gesetzten Werte von 15 000 .F unter Anrechnung auf seine Stamm einlage einbringt. Öffentliche Bekanntmachungen der Gesellschaft Königliches Amtsgericht I. Abteilung 122. (Reichsanzeiger Nr. 126 vom 31. Mai 1904.) Diebstahl in der Brüsseler Königlichen Bibliothek. — Seit längerer Zeit zirkulierte in Brüssel ein Gerücht über Dieb stahl und Verkauf wertvoller Bücher aus der Königlichen Biblio thek. »Petit Bleu- nannte als Urheber den Sekretär Petit, der seit dem 13. Mai flüchtig ist. Petit war eine mächtige Stütze des belgischen Klerus und Ritter hoher belgischer und spanischer O^den. Jetzt wird aus Brüssel geschrieben: Herr Petit, ein wirrdiger konnte aber trotzdem nicht ganz die Gespräche verstummen machen, die über sein Privatleben laut wurden. Seit einigen Tagen ist Herr Petit verschwunden, und nun kommen recht köstliche Dinge an den Tag. So unterhielt er Beziehungen mit einer Künstlerin, die einzelne lDrucke kopierte. Petit ließ die Bibliothek solche Drucke für Summen bis 1700 Frcs. kaufen, obgleich sie kaum einige Francs wert waren. Auch ließ er, aus Gefälligkeit gegen einzelne Händler, Bücher weit über den Preis hinaus bezahlen, so daß das Defizit der Bibliothek von 60000 Fres. zumeist ihm zuzu satz über Frauen-Lektüre in der Münchener »Allgemeinen Zeitung schließt die Verfasserin Jda Barber mit folgenden Sätzen: -Der literarische Markt bietet so vielseitig Neues, das uns Frauen gar nicht zu Gesichte kommt. Wir gehen wohl in die Modengeschäfte, uns nach den neuesten Pariser Kapricen zu erkundigen — in die Buchhandlung selten, um zu erfahren, bekannt; abgelesene Exemplare wandern von Haus zu Haus, von Hand zu Hand — dieselbe Dame, die heute 300 Mark für eine Toilette auszugeben imstande ist, vermag es nicht über sich zu gewinnen, drei Mark für ein neu erschienenes Buch auszu geben, das sie mit dem Gedankenreichtum eines bedeutenden Aiannes bekannt machen, ihr manche angenehme Stunde bereiten würde. Wir deutschen Frauen sind in dieser Beziehung unendlich kleinlich. In England und Frankreich gehört es zum guten Tone, neue Literatur-Erzeugnisse anzukaufen, sie als liebe Hausgenossen zu betrachten, von denen man sich, nachdem man einmal ihre Bekanntschaft gemacht, nicht trennen mag. Das ist ein schöner, aristokratischer Brauch, der seitens der deutschen Frauen Nachahmung verdient; ihre Bildung und Geschmacksrichtung würde sich sicherlich veredeln, wenn sie darauf Wert legen wollten, gute Werke nicht nur zu kennen, sondern auch zu besitzen. Ein gutes Buch ist ein guter Freund, von dessen Umgang man stets lernen, dem man stets neue Seilen, neue Vorzüge abgewinnen kann. Die Klagen dar bender Literaten sind zumeist eine Folge der Kalamität der Ver leger; diese müssen gar oft den Schriftsteller drücken, weil das Publikum wenig kauft. Dieser oft besprochene Vorwurf trifft Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 71. Jahrgang. namentlich die Frauenwelt. Man braucht durchaus nicht Blaustrumpf zu sein, um mit Wohlgefallen auf eine Samm lung literarischer Schätze Hinblicken zu können. Die Zeiten liegen ja hinter uns, in denen eine Frau dadurch in wird, um so mehr werden sie auch das Bedürfnis empfinden, das, was sie gelesen, zu besitzen. Damit wird die Klage über Langweile, Nervosität und Hysterie teilweise aufhören, denn wer gelernt hat, sich ernst zu beschäftigen, in Gesellschaft guter, lehrreicher Bücher seine Zeit zu kürzen, weiß auch seine körper lichen Zustände zu beherrschen. Die meisten Frauenkrankheiten sind eingebildeter Natur und wären leicht heilbar, wenn die betreffenden walackes iwa^ina-ire« sich nicht immer mit ihrem eigenen lieben Ich beschäftigen wollten. Frauen, die verstehen, sich eine gute Lektüre zu verschaffen, die ihr Denken. Fühlen und Wollen gleichmäßig anspornt, haben damit ein Stück geistiger Gesundheit errungen, das auch der körperlichen zu statten kommt.- Versammlung ungarischer Buchhändler. — Aus Buda pest wird der »Österreich.-Ung. Buchhändler-Correspondenz« ge schrieben: In zahlreich besuchten Zusammenkünften berieten zu Pfingsten in Budapest die hauptstädtischen und Provinzbuchhändler ihre geschäftliche Lage und die Mittel zu ihrer Abhilfe. In der Vorbesprechung am Pfingstsonnabend bereits zeigte sich eine leb hafte Teilnahme für die Angelegenheit und die Chefs der an gesehensten Sortimentsfirmen beförderten durch ihre Darlegungen die Klärung der Ansichten. Die Hauptversammlung am Vor mittage des Pfingstsonntags wies eine noch größere Beteiligung — besonders von seiten der Provinzkollegen — auf. Unter den zahlreichen Gästen waren auch die angesehensten hauptstädtischen Verlagsfirmen vertreten. Mit einer herzlichen Begrüßung er- öffnete und leitete die Beratungen Kollege Ad. Maurer aus Kaschau, der Präsident der genau vor einem Jahre dort gegründeten Provinzbuchhändlervereinigung. Als Schriftführer führte Herr K. Ferenczi aus Miskolcz das Protokoll. Der Buch händler Herr P. Franke in Budapest erstattete das Referat. Seine Ausführungen über die Natur und Notwendigkeit des festen Ladenpreises und über die Abschaffung des hierzulande noch arg grassierenden Kundenrabattunfugcs mindestens bis auf das Minimum anderer buchhändlerischer Vereine des Auslandes fand besonders lebhafte Zustimmung. Die Versammlung beschloß ferner einstimmig die Erweiterung des Provinzverbandes der Buch händler zu einem solchen aller Sortimenter des Landes sowie die Gründung einer ungarischen Buchhändler-Landesgenossenschaft. Diese soll als wirksamstes Mittel zur Hebung der Lage des Provinz buchhandels in der Hauptstadt ein Zentralkommissionsgeschäft und ein Vereins-Barsortiment errichten. Man wählte eine große Kommission, deren Aufgabe es sein soll, die binnen kurzem stattfindende konstituierende Generalversammlung vorzubereiten, die Statuten und dergleichen durchzuberaten, die Beitrittserklä rungen einzusammeln und die Agenden des Vorstandes vorläufig zu erledigen. Erste Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes. — Im Kunstausstellungsgebäude am Königsplatz in München wurde am 31. Mai vormittag die erste Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes durch Seine Königliche Hoheit den Prinz-Regenten in Gegenwart der Prinzen und Prinzessinnen des Königlichen Hauses feierlich eröffnet. Anwesend waren u. a. ferner der Prä sident des Deutschen Künstlerbundes Graf von Kalckreuth-Stutt- gart, Graf Keßler und Professor Hagen-Weimar, Freiherr von Bodenhausen-Heidelberg, Professor Lichtwark»Hamburg und viele Angehörige der Münchener Sezession. Graf von Kalckreuth hielt eine Ansprache, in der er betonte, daß der Zusammenschluß so vieler Künstler ganz Deutschlands zum Künstlerbund eine wichtige Tat sei. Er dankte dem Prinz-Regenten, daß er dieser ersten Ausstellung solches Entgegenkommen beweise. Der Prinzregent er widerte, er freue sich, daß der Bund als Ort für seine erste Aus stellung München gewählt habe. Hierauf begann der Rundqanq durch die Ausstellung. Deutscher Kunstverein. — Eine neue Veröffentlichung des deutschen Kunstvereins, an dessen Spitze der Direktor der National galerie, Professor von Tschudi, steht, ist vom Vorstand beschlossen worden. Alljährlich wird den Mitgliedern ein Blatt geliefert, dessen Wert die Höhe des Beitrages in der Regel weit übersteigt, mindestens aber ihr gleichkommt. Die letzte Vereinsgabe, die farbige Steinzeichnung »Grunewaldsee« von Walter Leisti- kow, fand allgemeinen Beifall. Um eine Abwechslung herbei zuführen, ist nun beschlossen worden, den Mitgliedern in diesem Jahre kein großes Cinzelblatt zu überreichen, sondern 645
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