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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.06.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-06-04
- Erscheinungsdatum
- 04.06.1904
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- Deutsch
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4870 Nichtamtlicher Teil. 127. 4. Juni 1904. eine Mappe mit mehreren Blättern. Sie soll im Herbst er scheinen und sechs bis sieben künstlerische Radierungen, Litho graphien, Algraphien oder auch Reproduktion nach Original zeichnungen enthalten; eine zweite entsprechende Folge ist für das nächste Jahr ins Auge gefaßt. Für dieses Sammelwerk sind bisher folgende Meister gewonnen worden: Graf Harrach, Hans Herrmann, Arthur Kampf, Fritz Klimsch, Karl Köpping, Walter Leistikow, Reinhold Lepsius, Max Liebcrmann und Franz Skarbina in Berlin, Ludwig von Hofmann in Weimar, Graf Kalckreuth in Stuttgart, Max Klinger in Leipzig und Wilhelm Trübner in Karlsruhe. Die Namen bürgen dafür, daß etwas Gutes zustande kommen wird. Alle Beiträge werden eigens Kant und der Buchhandel. — vr. Jünemann-Münster i/W. schildert im -Zeitgeist- (Beilage z. Berliner Tageblatt vom 9. Mai 1904) in einem interessanten Artikel die Beziehungen des großen Philosophen zum Buchhandel. Seine Ansichten über die Bücher fabrikation hat der berühmte Philosoph 1798 in einem Aufsatz »Über die Buchmacherei, zwei Briefe an Herrn Friedrich Nicolai« selbst dargelegt. Die wichtigsten seiner Verleger waren: Hartung L Kanter in Königsberg, der ältere und der jüngere Hartknoch in Riga. F. Th. Lagarde in Berlin und Nicolovius in Königsberg. Kant erhielt für die -Kritik der reinen Vernunft- (1781), die -Pro- legomena« (1783), die »Grundlegung zur Metaphysik der Sitten« (1785) und die »Kritik der praktischen Vernunft- (1788) 4 Taler pro Bogen; erst 1790 stieg das Honorar auf 6 Taler pro Bogen für die »Kritik der Urteilskraft«. Kants höchste Forderung betrug 10 Taler pro Bogen (bei einer Auflage von 1000 Exemplaren) für die kleine Abhandlung -Zum ewigen Frieden« (1795), deren Erfolg er richtig voraussah. Im ganzen berechnet Jünemann Kants Einnahmen aus den genannten Schriften, die 1781—99 (zum Teil in mehreren Auflagen) erschienen, auf 2362 Taler. So bedeutet also der Ertrag seiner Schriftstellerarbeit für den großen Gelehrten immerhin eine beträchtliche Vermehrung seines kärglichen Pro fessorengehalts, über dessen Höhe hier bereits berichtet worden ist (vgl. Börsenblatt 1904, Nr. 27. S. 1120). der Bibliothek zu Turin (vgl. Börsenblatt 1904, Nr. 23, 24, 28 u. 34), der so viele wertvolle Manuskripte vernichtete, hat G. Bourgin, Mitglied der französischen Schule in Rom, jetzt einen umfassenden Bericht erstattet. Die Bibliothek besaß 4183 Manu- wüstungen angerichtet. Man hat etwa den fünften Teil der Sammlung retten können. Die Flammen haben u. a. vier Manuskripte des »Roman äs la Ro8s« aus dem vierzehnten Jahr hundert, die Reden von Bessarion, das einzige Manuskript des »Obsvalier errant« von Marquis von Saluzzo, ein Manuskript der »8oriptors8 lii8torias au§u8tas« aus dem fünfzehnten Jahr hundert und zwei Bände -UiZoellansa« über Bobbio vernichtet. Von den Druckschriften wurde ein numeriertes Verzeichnis der verschwundenen Bände ausgestellt. Gleich nach dem Brande hat man einer unmittelbar drohenden Gefahr Vorbeugen müssen, der Fäulnis der Manuskripte, die sich als eine Folge der Gärung des durchnäßten Pergaments einstellt. Die Akademie der Wissen schaften in Turin hat daher den Unterrichtsminister um den nötigen Kredit gebeten, um photographische Reproduktionen der wichtigsten geretteten Manuskripte anfertigen zu lassen. Henryk Sienkiewicz. — Wie Sienkiewicz arbeitet, wird in einem anregend geschriebenen Artikel erzählt, der in der Zeit schrift -Aus fremde^ Zungen« (Heft 7) zu finden ist. Es heißt dort: Seine Art zu arbeiten ist eigentümlich. Zwischen der Ent stehung eines Planes und dessen Ausführung liegen bei ihm meist beträchtliche Zeiträume. Ist eine Idee zu einem neuen Werk in seinem Geiste aufgetaucht, so vergehen oft Jahre, ehe er an die Niederschrift geht. Inzwischen sammelt er Material oder studiert, bei historischen Romanen, die betreffende Zeit in ihren literarischen und künstlerischen Denkmälern und sonstigen Lebensäußerungen. Erst wenn das Ganze, wenigstens in großen Umrissen, lebendig vor seinem Geiste steht, geht er an die Arbeit. Jetzt sind es die Hauptscenen, die Gipfelpunkte des Werkes, die ihn zuerst anlocken und auf deren Bearbeitung und endgültige Ausgestaltung er die erste Glut der Phantasie, die frischeste Schaffenskraft zu verwenden pflegt. Erst dann fängt die eigentliche regelrechte Niederschrift eines Kapitels nach dem anderen an. Sienkiewicz gehört zu den Schriftstellern, die ewig unzufrieden mit ihren eigenen Leistungen sind. In früheren Zeilen hatte er daher die Gewohnheit, jedes fertige Kapitel immer von neuem umzuarbeiten und bis ins Un endliche zu feilen und zu glätten, so daß er nie fertig wurde. arge Verlegenheiten. Schließlich wurde ausgemacht, daß jedes Blatt sofort nach der Niederschrift in die Druckerei zu wandern hatte, so daß der Verfasser erst die Korrektur ganzer Abschnitte zu sehen bekam, wo größeren Änderungen schon technische Schwierig keiten im Wege standen. Die gleichmäßige Arbeitsweise, wie sie etwa Zola betrieb, der an bestimmten Stunden jeden Tages un abänderlich eine gewisse Anzahl von Druckseiten fertig brachte — diese Arbeitsweise liegt nicht in der Natur von Sienkiewicz. Er wartet geduldig, bis die Stimmung über ihn kommt. Es passiert daher häufig, daß er mitten drinnen die Arbeit für längere Zeit aussctzt und die Geduld der Leser auf eine harte Probe stellt. So geschah es bei »Huo vaäm?«, wo der Faden der Erzählung Kriegsministerium die zur Reise nach Ostasien nötigen Vollmachten und Empfehlungen zu holen. -Albert-Galvano«. — Zu der Notiz über die neue Er findung des vr. Eugen Albert in München in Nr. 119 sei noch folgendes mitgeteilt: Die Herstellung der Metall-Matrizen zum Albert-Galvano in Verbindung mit der Anfertigung von Relief- (Zurichtungs-)Klischees nach vr. Alberts System kann, wie an- gedeutet, in einer und derselben Prägeoperation erfolgen und verursacht somit eigentlich keine ^ besonderen Kosten. Es genügt Holzschnittes oder der Autotypie rc. mit den Niveauunterschieden zur Zurichtung, also mit Relief. Wir hatten Gelegenheit, Abdrücke zu sehen von einer Original-Autotypie und drei stände, den Abdruck der Originalplatte von denen der Albert- Galvanos zu unterscheiden. Alle vier Abdrücke waren von wunderbarer Klarheit und genau gleich groh. Man versicherte uns, fordert 15—20 Minuten. ^ Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. NsäiLilli8ok6 Novitäten.^ Internationale Revue über alle Rr8oüei- 1aürAan§. No. 6, äuni 1904. 8". 8. 81—96. Das literarische Echo. Halbmonatsschrift für Literaturfreunde. Herausgeber vr. Josef Ettlinger. Verlag von Egon Fleischel L Co. in Berlin. VI. Jahrg. Nr. 17. (1. Juniheft.) 4«. Sp. 1179—1250 mit 3 Porträts. Inhalt: Walter Bormann, die Hebbel-Bewegung. — L. Grapperhaus, Hermann Heijermanns jr. — Gustav Falke, Liliencron, der edle Ritter. — Hermann Ubell, Stefan George. Carl Hagemann, moderne Dramen. — Karl Wollf, Nietzsche- Literatur. — Julius Hart, Peter Hille. — Echo der Zeitungen. Echo der Zeitschriften. — Echo des Auslandes: Französischer Brief (Felix Vogt). — Englischer Brief (Elizabeth Lee). — Italienischer Brief (Reinhold Schoener). — Schwedischer Brief (Valfyr). — Echo der Bühnen: Berlin (Gustav Zieler), Stuttgart (Rudolf Krauß). — Kurze Anzeigen. — Nachrichten. — Zuschriften. — Der Büchermarkt. ^.llASwsivs ^Ve1tA680Üioüt6. (Darunter u. a. äis vibliotüeü äs8 87^8.o^2426^v^ in ^übinASn. 80. 8. 145—168. 588 Nrn. nsb8t ^nEASn. Rain L Oo. in Ronäov. 1904. 8". 22 8. 507 Nrn. tz^/El7 Nrm'^
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