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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.06.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-06-09
- Erscheinungsdatum
- 09.06.1904
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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5018 Nichtamtlicher Teil. 131, 9. Juni 1904. Handlungsgehilfen nochmals mit einer Eingabe an den Reichstag gewandt, in der er einige Änderungen des Entwurfs beantrage. Er fordere besonders, daß die Errichtung von Kaufmannsgerichten in allen Gemeinden über 20 000 Einwohner zu erfolgen habe, das; die Streitigkeiten über Ansprüche aus der Konkurrenzklausel eben falls zur Zuständigkeit der Kausmannsgerichte gehören sollen und daß die Altersgrenze auf 25 Jahre für das passive und 21 für das aktive Wahlrecht festgesetzt werde. Bezüglich der Arbeitszeiten in den Kontoren des Großhandels haben die vom Kaiserlichen Statistischen Amt eingeholten Fragebogen ergeben, daß eine über mäßig lange Arbeitszeit nur bei einer beschränkten Zahl der Großbetriebe festgestcUt morden ist, aber doch noch vereinzelt vor kommt. Die Sonntagsarbeit für Großbetriebe sei entbehrlich und daher die Einführung vollständiger Sonntagsruhe geboten.— Nach der Tagesordnung wurde verhandelt über Handelshoch schulen, über die nächste Berufs- und Gewerbezählung im Jahre 1905, über die Sicherung der Handlungsgehilfen in Krankheitsfällen, sehr ausführlich wieder über Kausmanns gerichte und schließlich über die Ernennung von Handels inspektoren. Bibliothekarversammlungen. — Die fünfte Jahres versammlung des Vereins deutscher Bibliothekare fand bekanntlich nach Pfingsten in Stuttgart statt. Die Verhand lungen, von Direktor I)r. Schwenke-Berlin geleitet, betrafen nach den Tagesblättern zumeist innere Vereinsanaelegenheiten. vr. Schultze-Hamburg hielt einen Aortrag über »Wanderbiblio theken«, eine in Amerika sehr verbreitete, seit einigen Jahren auch in Deutschland sich Eingang verschaffende Einrichtung, die bezweckt, auch die Teile der Bevölkerung, denen die Be nutzung von stehenden Bibliotheken nicht möglich ist, mit Büchern zu versorgen. — Im Anschluß an diese Jahres versammlung fand am 24. Mai auch eine Tagung deutscher Volksbibliothekare (Bücherhallen, Stadt- und Volks bibliotheken) unter Teilnahme der Direktoren verschiedener Landesbibliotheken statt. Nach einem Bericht der »Beilage zur Allgemeinen Zeitung« wurde der seit längerer Zeit wünschens werte engere Zusammenschluß der für die Sache der Volksbiblio theken interessierten Kreise in die Wege aeleitet und führte zur Bildung eines Ausschusses von fünf Mitgliedern zur end gültigen Ausführung der im Laufe der Verhandlungen gestellten Anträge (Stadtbibliothekar vr. Fritz-Charlottenburg, Stadt bibliothekar vr. Jaeschke-Elberfeld, Stadtbibliothekar vr. Nörren- berg - Düsseldorf, I)r. Ernst Schultze-Hamburg, Professor 1),-. Wolfstieg, Bibliothekar des Abgeordnetenhauses in Berlin), vr. Jaeschke, der den Vorsitz führte, gab verschiedene wertvolle, auf eine zweckmäßige Organisation der Bücherhallen bezügliche Anregungen. Die von vr. Ernst Schultze seit Jahren geforderte und hier wieder beantragte Bearbeitung eines Musterkatalogs (1—2000 Bände) ist nach lebhafter Erörterung beschlossen worden, desgleichen die von vr. G. Fritz empfohlene Schaffung einer Musterbücherei, die dazu bestimmt ist, auf der nächsten deutschen Städteausstellung ein Bild von der Entwicklung der Bücherhallen bewegung zu geben. Die weiteren Verhandlungen bezogen sich auf die Vereinheitlichung der Vücherhallenstatistik, die Entsendung eines oder zweier Vertreter der Bücherhallen nach der Weltaus- und gedruckt von der Reichsdruckerei in Berlin ausführlich angezeigt. Der zum Vertrieb angebotene Prospekt ist auch uns jetzt übersandt worden. Cr ist dem großangelegten Werk durchaus angemessen und entspricht durch seine künstlerische Ausstattung Die Großartigkeit dieses Unternehmens das nur in einer Auflage von 200 Exemplaren erscheint, gestattet uns, auch an dieser Stelle auf diese dem deutschen Buchgewerbe zu Ehre gereichende Leistung hinzuweisen. Byron und die Engländer. — Eine sehr interessante Debatte über Byrons Stellung in der Weltliteratur fand dieser Tage in der «Uo^al 8ooi6t^ ok lüterature- statt. Ernest Hartley Coleridge, der Herausgeber der kritischen Byron-Ausgabe, hielt einen Vor trag über »Byron daheim und im Ausland«, worin er mit allem Nachdruck betonte, wie sehr die Engländer zu einer Unterschätzung des Dichters neigten. In Deutschland, Polen, Rußland und Italien werde Byron als der größte englische Dichter nach Shake- und den Werken dieses Großen zu sehen, und geflissentlich darauf aus seien, ihn in die zweite Reihe zurückzudrängcn. Der Vor sitzende, der es nicht an satirischen Ausfällen g^ege^i England fehlen Garnett, der frühere Bibliothekar des Britischen Museums, Literar historiker, Novellen- und Märchenschreiber re., mit Genugtuung hervor, daß^ die Engländer ebe^n uon^ lehren Dichtern ^mehr er. könne, ohne sie zugleich zu lieben. Aus Dänemark. Zolltarifentscheidung. — Kinder bilderbücher, die mit einem Bilde auf der Vorderseite des Ein- 16 Schilling — 33^ Ore für das Pfund zu verzollen. (Hedelers Export-Journal.) Ein Vorlegeschloß für Zeitungen. — Der »Vossischen Zeitung« wird aus Paris geschrieben: Seit hier die billigen Blätter überhand genommen, ist das Gros der Leser nicht weiter gewillt, mehr als 5 Cts. für die tägliche Zeitung auszugeben. Aber jeder will möglichst zwei oder drei Blätter, auch die teureren, jeden Tag lesen. Um solchen Ansprüchen bei Festhaltung des 5 Cts.-Preises zu genügen, haben die Nummerverkäufer das Verleihen der teureren Blätter eingeführt, das 5 Cts. kostet. Bei mehrmaligem Verleihen kamen 10 bis 20 Cts. heraus. Das verliehene Blatt wird aber des anderen Tages als Uberschuß (Bouillon) zurückgegeben, kostet demnach dem Verleiher nichts, sondern bringt nur ein. Also ein vorzügliches Geschäft! Seit Jahren werden Polizei und Gerichte vergeblich dagegen zu Hilfe gerufen; es nützte auch nichts, den Verleihern Fallen zu stellen und sie mit Abbruch der Geschäftsverbindung zu bedrohen. Nun aber hat der »Figaro« ein sicheres Mittel angewandt. Er legt mittels gebogener Nadeln einen Papierstreifen als Verschluß an, um das Ein Exemplar, dessen^ Verschluß oder Vorlegeschloß irgendwie verletzt worden ist, wird nicht mehr zurückgenommen. Entweder kaufen oder liegen lassen! Das Naschen an der teuren Frucht bleibt verboten. Die Bandschleife mit der Nadel ist patentiert und wird b1oeu8 genannt. Der Erfinder macht jedenfalls ein gutes Geschäft, denn die Fläche der Schleife wird für Anzeigen und Empfehlungen verpachtet. HiZtoire, Vo^a§68, InnAuistigue, keliAiou8, Uo6vr8 et. 6outuwS8 No. 250, luiu 1904, cke la vibrairie Vorbau kere, vucieu Vorbau ül8, 8ueee88eur ä karie (VI« ) 6, rue cko la 8eiue. 8". 42—43" 8».o 65^ 8.^^1365^Ni-u. ^ Vs. ) vit^Lve vau IV. 8ijt,bokk te beicken. 1904. Nr. 5. 31. Nai. 6r.-8°. 8. 37—44. 9 Uhr, findet im Vereinslokal, Keglerheim, Nordstraße 17, der schon angezeigte Ludwig Richter-Vortrag in Verbindung mit Vorführung von hundert großen Lichtbildern statt. Die geehrten Herren Kollegen seien hiermit auf den interessanten Vortrag noch mals aufmerksam gemacht und gebeten, die Bemühungen des Vereins durch einen recht zahlreichen Besuch des Vortrags zu unterstützen, der sehr genußreich zu werden verspricht. 6. N.
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