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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.06.1904
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 17.06.1904
- Sprache
- Deutsch
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^ 188. 17. Juni 1904. Nichtamtlicher Teil. 5263 Empfinden. An der gesamten Schaustellung ist klar zu ersehen, welchen großen Einfluß die japanische Kunst auf unsere deutschen Künstler ausgeübt hat, und wie viel An regungen diese dem hohen Kunstsinn des japanischen Volkes zu danken haben. Einige kleinere Sonderausstellungen bilden den Schluß der vom Deutschen Buchgewerbemuseum gebotenen Ver anstaltungen. Heinrich Ochmann in Leipzig hat hübsche und in den Farben fein abgestimmte Kleistermarmorpapiere ausgestellt, die gut und vornehm wirken. Einen sehr ge fälligen Eindruck machen die von ihm in Kleistermarmor papier gebundenen und ausgestellten Bücher, die vielfach Anerkennung fanden. Ludwig Fuchs in Darmsladt und Elise Schellbach in Friedelshof bei Königswusterhauseu haben Originalzeichnungen für Buchschmuck zur Schau ge bracht, die sich durch selbständige Formen und saubere Aus führung auszeichnen Besonderes Interesse verdienen die von Elise Schellbach ausgestellten Schwarz-Weiß-Zeichnungen, die mehr als tüchtige Leistungen sind. Ludwig Grimm in Krefeld hat ebenfalls Originalzeichnungen für Buchschmuck, ferner künstlerische Bucheinbände, die nach von ihm gefertig ten Entwürfen ausgeführt sind, sowie eine von ihm ge zeichnete Schrift ausgelegt. Sämtliche Arbeiten zeugen von gutem Geschmack und sauberer, feiner Durcharbeitung. Nur die von ihm gezeichnete Schrift wird allgemeinen Verfall nicht finden, es ist zu bezweifeln, daß sie sich einführen wird. So bieten denn auch in diesem Jahre die Svnder- ausstelluugen des Deutschen Buchgewerbemuseums eine Fülle von Neuem und Interessantem, die jedem Angehörigen des Buchgewerbes nach jeder Richtung hin Anregungen zu geben vermag. Kleine Mitteilungen. Die Vereinigung der Wiener Antiquariatsbuch händler. — Die Vereinigung der Wiener Antiquariatsbuch händler hielt am Dienstag den 31. Mai 1904 eine ordentliche Versammlung ab, die ungemein zahlreich besucht war. Den ersten Gegenstand der Tagesordnung bildete ein Antrag des Vorstandes, der dahin zielte, daß an Stelle des bisherigen will kürlichen Verfahrens feste Normen für den Fall geschaffen werden sollen, daß die Bestimmungen in betreff des Rabatts nicht ein gehalten würden. Nach einer längeren lebhaften Debatte, an der sich fast alle Anwesenden beteiligten, wurde nachstehender Beschluß einstimmig gefaßt: -Der österreichisch-ungarische Buchhändlerverein wolle festsetzen, daß im ersten Falle der Schleuderei eine Buße von 10 Kronen, im zweiten Falle 50 Kronen, im dritten Falle 100 Kronen im Höchstbetrage, im weiteren Falle Anzeige an den Börsenoerein und eventuell Ausschließung von den Einrichtungen desselben ausgesprochen werde. Die Verfügung einer Kaution soll entfallen«. Dieser Beschluß soll der nächsten Versammlung des österreichisch-ungarischen Buchhändlervereines als Antrag vorgelegt werden. Im Anschlüße an diesen Antrag spricht der Verein die Erwartung aus, daß die bereits erlegten Kautionen, die, wenn obiger Antrag seitens des Vereines der österreichisch-ungarischen Buchhändler angenommen wird, natürlich gegenstandslos ge worden sind, aufgelassen werden mögen. Den zweiten Punkt der Tagesordnung bildete das Zirkular, das die Innsbrucker Buchhändler H. Schwick, F. I. Gaßner, Wagner und die Marianische Vereinsbuchhandlung in betreff der Rabattfrage versandt haben. Dieses Zirkular wurde eingehend besprochen, doch wurde darüber kein Beschluß gefaßt. Als dritter Punkt der Tagesordnung wurde der Jahres beitrag mit einer Krone festgesetzt. Als vierter Punkt wurden die Wahlen vorgenommen und cs wurden gewählt: Als Obmann: Herr vr. Breitenstein; als Obmann- stellvertreter: die Herren Schönfeld und Deubler; als Kassierer: Herr Moritz Stern; als Schriftführer: Herr Bernhard Stern; als Revisoren: die Herren Löwit und Steller. (Oesterr.-ungar. Buchh.-Correspondenz.) Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler. — Auf die Tagesordnung (veröffentlicht im Börsenblatt Nr. 126) der diesjährigen Hauptversammlung des Vereins, die am Sonn abend den 25. Juni in Wien stattfindet, ist als 7. Punkt noch der oben Erwähnte Antcog der Vereinigung der Wiener Antiquariats- zu kommen gedenken, werden dringendst gebeten, ehemöglichst das Vereinssekretariat von ihrem Kommen zu verständigen und gleich zeitig das Kuvert für das Mittagsmahl zu bestellen. Am Abend vor der Hauptversammlung findet im 1. Stock des Restaurant Deutsches Haus, I., Stephansplatz, eine gesellige Zusammenkunft statt, wobei die Wiener Kollegen die von auswärts gekommenen worden und die wichtigen Gegenstände, die auf ihr stehen, werden hoffentlich sehr viele Herren aus den verschiedenen Kron- ländern bewegen, nach Wien zu kommen. Bibliotheksverkauf. — Während in den letzten Jahren sehr häufig zu beobachten war, daß große Büchersammlungen hervorragender deutscher Gelehrten in das Ausland (vergleiche die Artikel von Professor Witkowski im Börsenblatt 1902, Nr. 205 und 1904, Nr. 23) gewandert sind, ist es gelungen, den wert vollen Ziemßenschen Handapparat, eine Sammlung von etwa 18 000 Schriften aus dem Gesamtgebiete der Medizin, Deutschland zu erhalten. Die Sammlung, die gewissermaßen ein Stück Geschichte der Medizin im neunzehnten Jahrhundert darstellt, ist von Professor Ziemßen in München während seiner langen und erfolgreichen Laufbahn mit besonderer Sorgfalt und Fach kenntnis zusammengestellt worden und ein alphabetischer und ein systematischer Katalog erleichtern ihre Benutzung. Sie ist in diesen Tagen ungetrennt aus dem Besitz der Buchhandlung Gustav Fock G. in. b. H. in Leipzig an den bekannten Kliniker Geheimrat Professor vr. Kraus in Berlin übergegangen. (Leipziger Neueste Nachrichten.) Gemälde-Versteigerung. — Aus London wurde der -Frankfurter Zeitung« geschrieben: Kürzlich fand bei Christie eine Versteigerung der einem Privatmanne namens Orrock gehörigen Bildergalerie statt, die in drei Stunden einen Gesamterlös von 1 200 000 ergab. Diese kolossale Summe war nur der Erlös der Hälfte der privaten Bildersammlung, deren zweiter Teil später zur Auktion gelangen wird und ein diesen Betrag möglicherweise noch übersteigendes Ergebnis liefern dürfte. Mr. Orrock war als Sammler ein Spezialist in Gemälden von Turner, Constable, Gainsborough und anderen englischen Meistern, die er zu einer in ihrer Art einzigen Kollektion vereinigte. Schlechte Gesundheit nötigt ihn, wie der Katalog besagt, sich von seinen Schätzen zu trennen und fortan außerhalb Englands zu leben. Unter den zur Versteigerung gelangten Bildern erzielte ein Gemälde von Turner (»Walton Bridges«) den höchsten Preis. Das Bild wurde mit 84 000 ^ ausgerufen und ging schließlich auf 147 000 ./6. Ein Bild von Gainsborough, ein Mädchen porträt, erzielte 70 000 An der Versteigerung, die eine sehr große Menschenmenge angelockt hatte, nahmen hauptsächlich Bilderhändler teil, von denen fünf oder sechs die bemerkenswerten Stücke erstanden. Akademie der bildenden Künste in Karlsruhe. — Die Karlsruher Akademie der Künste feierte am 14. Juni ihr fünfzig jähriges Bestehen. Von Grvßherzog Friedrich im Jahre 1854 bald nach seinem Regierungsantritt völlig aus eigenen Mitteln als »Kunstschule« ins Leben gerufen, hat sich die Anstalt in diesen fünfzig Jahren mächtig entfaltet, ist 1875 Staatsanstalt ge worden und 1893 zur »Akademie der bildenden Künste« erhoben worden. Die Anstalt begann mit 22 Schülern, -sie zählt gegen wärtig deren durchschnittlich 150 und 14 Professoren. Der Staatszuschuß betrug anfänglich 2000 Gulden, wurde 1872 auf 13 000 Gulden erhöht und erfordert im jetzigen Budget 107 300^. Außer der Schule ist seit 1865 eine Meisterabteilung eingerichtet. Die Fachschulen betreffen — neben einer allgemeinen vorbereiten den Abteilung — Figurenmalerei, Landschaft, Tiermalerei, Bild hauerei und Radierkunst. Der Direktor geht aus alljährlicher Wahl des Lehrerkollegiums hervor; es ist gegenwärtig Professor Ferdinand Keller. Zur Feier des fünfzigjährigen Jubiläums fand unter Anwesenheit der großherzoglichen Herrschaften, der Minister und vieler Ehrengäste in den Räumen des Kunstvereins in Karls ruhe eine besondere Feierlichkeit statt. Direktor Professor Keller begrüßte die höchsten Herrschaften und verlas eine an den Großherzog gerichtete Adresse der Akademie, in der der Entwicklung der Akademie gedacht und deren Förderung durch den Großherzog gewürdigt wird. Redner schloß mit einem begeistert aufgenommenen Hoch auf den Grvßherzog und die Großherzogin. Hierauf hielt der Großherzog eine längere Ansprache, in der er nach einem Rückblick
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