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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.06.1904
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- Erscheinungsdatum
- 17.06.1904
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- Deutsch
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5264 Nichtamtlicher Teil. ^ 138, 17. Juni 1904. auf die Gründungszeit der Akademie dem Wunsche Ausdruck gab, daß die Kunstwerke des Altertums, die die schönsten Vorbilder seien, auch ferner unserer Jugend vorgeführt würden, damit die neuen Geschlechter erfahren, was seinerzeit geleistet worden ist. Die Pflege der deutschen Kunst sei eine nationale Aufgabe, die wir fördern müssen, damit mir den anderen Nationen gegenüber stets auf der Höhe der Leistungsfähigkeit bleiben, vielleicht auch Vorbilder werden. Das sei keine Eitelkeit, sondern nur ein ge rechtes Urteil über die Vergangenheit. Bei dem Festakte über reichte I)r. Oechelhäuser dem Großherzog eine Festschrift, in der die Geschichte der Anstalt niedergelegt ist. Sodann folgte ein Rund gang durch die anläßlich des Jubiläums veranstaltete Ausstellung von Werken badischer Künstler, die bis 15. Juli geöffnet sein wird. Ausschreiben von Druckarbeiten. — In Dublin in Ir land hat ein «billiger Mann- oder vielmehr eine Firma eine wohlverdiente Lehre erhalten. Von der Armenbehörde zu Velfast war die Lieferung von Drucksachen ausgeschrieben — Scheckbücher, Eintrittskarten, Kleider-Anweisungen, Briefumschläge —, für deren Herstellung die Firma Munro 212 Pfund Sterling (4240 berechnete, während die Firma Alex. Thom L Co. für dieselbe Arbeit nur 95 Pfuud Sterling (1900 ^6) verlangte und sie dafür auch übertragen erhielt. Als nun aber ihre erste Lieferung bei in einer ^Sitzung ihrer Mitglieder der Antrag gestellt, man solle der Firma Thom L Co. brieflich die Unzufriedenheit mit ihrer Arbeit aussprechen und sie anweisen, ihre weiteren Drucke sorg- Dubliner Firma streng auf ihren Kontrakt veriveise, den sie ein zuhalten habe, und daß man nicht allein alle den Mustervorlagen nicht entsprechenden Arbeiten unbedingt zurückweise, sondern ihr auch angenommen wurde. — Gingen alle Behörden gleich verständnis voll und entschieden vor, so würden solche schmähliche, das ganze Buchgewerbe schändende Unterbietungen von selbst aufhören. 1ü. 6. Der Königsberger Buchhandel im Jahre 1903. (Aus dem amtlichen Bericht des Vorsteheramts der Kaufmannschaft.) — Die beiden großen Zweige des Buchhandels, der Verlags- und der Sortimentsbuchhandel, standen im Berichtsjahre hier, wie im gesamten deutschen Sprachgebiete, im Zeichen der neuen Recht schreibung. Nachdem durch Ministerialerlaß vom 16. Oktober 1902 der obligatorische Gebrauch der neuen Regeln der Rechtschreibung an Stelle des Regelbuchs von 1880 angeordnet worden war, bücherverleger, namentlich solche, die untereinander in Wettbewerb stehen, im Übereifer und wohl auch aus Besorgnis, durch andere in neuer Schreibung fertig gestellte Schulbücher von ihrem Platze verdrängt zu werden, ihre großen Druckvorräte verwarfen, um dafür solche in neuer Rechtschreibung auf den Markt zu bringen. Große Geldwerte sind auf diese Weise verloren gegangen. Wenn geschaffen wurde, so hat dieses doch weder dem Verlage noch dem Sortimente Nutzen gebracht. Auch der Sortimenter hat von seinen auf Lager befindlichen, für feste Rechnung eingekauften Schul büchern erhebliche Vorräte makulieren müssen, die nach Erscheinen einer neuen veränderten Ausgabe und wohl auch schon vorher nicht mehr unterzubringen waren. Überhaupt sind seit 1880, dem Jahre der Einführung der Puttkamerschen Rechtschreibung, im Buchhandel die Klagen über den allzu häufigen Wechsel der ein geführten Schulbücher, über die bunte Mannigfaltigkeit der in den gleichen Schulanstalten gebrauchten Bücher und noch mehr über die unausgesetzt veränderten Auflagen desselben Schulbuchs nie mals verstummt, trotzdem nicht verkannt werden soll, daß die Schulaufsichtsbehörden bestrebt sind, auf diesem Gebiete Wandel zu schaffen. Zu diesen von der Lehrerschaft und der Familie schwer empfundenen Ubelständen haben die in letzter Zeit mehrmals veränderten Lehrpläne nicht wenig beigetragen. Im Interesse aller beteiligten Kreise wäre es daher dringend zu wünschen, daß Zeit ein Stillstand zum Sammeln von Erfahrungen einträte. Der Königsberger Verlagsbuchhandel, der sich stetig weiter- entwickelt und in manchen Stücken die Bahnen des lokalen Inter esses verlassen hat, ist über die Grenzen von Stadt und Provinz hinausgewachsen. Er mag. wie der gesamte deutsche Verlags buchhandel, in den letzten 25 Jahren seine jährliche Bücher erzeugung mehr als verdoppelt haben. Die hier gedruckten oder zur Ausgabe gelangenden Universi- Mit der fast ins Ungemessene steigenden Bücherproduktion erwächst auch dem hiesigen Sortimentsbuchhandel die Schwie rigkeit, daß er das große, immer mehr anwachsende Feld der Neuerscheinungen kaum mehr zu überblicken vermag. Schon seit Jahrzehnten hat die Kauflust und Kaufkraft des Publikums mit der Vücherproduktion bei weitem nicht mehr Schritt halten können. die Tagespresse, durch Lesezirkel und Bücherleihanstalten, wie durch Anstalts- und öffentliche Bibliotheken zum Teil schon be friedigt wird. Höhere Auflagen und größeren Absatz in den Buchhandlungen erlebten mehrere in der Gegenwart spielende Romane neuerer Schriftsteller, sowie einzelne Schriften, die auf das Sensationsbedürfnis der Menge spekulieren. Namentlich war es eine neue Spezies der Unterhaltungslektüre, der Militär- Der Ankauf von Klassikerausgabcu erhielt durch den Ablauf der Schutzfrist einzelner bedeutender Schriftsteller einen erneuten An reiz, der in dem Weihnachtsgeschäft einen deutlich erkennbaren Ausdruck fand. Wie das Überbrettl auf der Bühne, so scheint auch die -moderne Lyrik- im Buchhandel ihre Rolle ausgespielt zu haben. Der Zeitungsbuchhandel, der seinen Abonnenten als Lockniittel in Form voi^Präinieu Bücher anbietet, bereitet die den Zeitungen zu Gebote stehende Reklame werbend für den Absatz ein. Die Bazare und Warenhäuser haben dagegen ihren früheren für den Sortimentsbuchhandel sehr empfindlichen Ver trieb von Büchern fast ganz aufgegeben, weil sie allmählich doch wohl zu der Erkenntnis gekommen sind, daß das Buch eine be sondere Ware ist. Auch der Vertrieb vou Büchern durch Reisende, der seine Tätigkeit in der Regel nur für große enzyklopädische Werke einsetzr, beschneidet die Absatzmöglichkeit des ortsangesesse nen Sortimentsbuchhändlcrs beträchtlich. Es ist zwar nicht zu bestreiten, daß auf diese Weise manches Exemplar eines umfang reichen Werkes an den Mann gebracht wird, das sonst vielleicht keinen Absatz fände, jedoch läßt sich auch nicht verkennen, daß diese Art des Vertriebs mit mancherlei Mißständen für das kaufende Publikum verknüpft ist. In Ansehung aller dieser Umstände hat auch hier der Sorti mentsbuchhandel einen schweren Stand. Ihn lebens- und lei stungsfähig zu erhalten, sollte das Bemühen aller kulturfördernden Kreise sein. Außer mehreren kunstgeschichtlichen Werken zu wohlfeilen Preisen, die zum Teil höchst gelungene künstlerische Reproduk tionen alter oder neuer Meisterbilder bringen, sind eine ganze Reihe vorzüglicher Originalzeichnungen moderner Maler zu billigen Preisen erschienen, die bei Kunstfreunden guten Absatz finden. Im übrigen läßt sich über den Kunsthandel kaum Besseres als in früheren Jahren sagen, wenn auch unbestreitbar das Interesse an den Erzeugnissen der Kunst von Jahr zu Jahr zunimmt. Der Antiquariatsbuchhandel findet in Königsberg nach wie vor gute Pflege; doch macht sich auch bier der Wettbewerb großer auswärtiger Antiquariate bemerkbar, die durch Zusendung von Katalogen an Gelehrte Absatz finden, wie auch beim Ver kauf hier nachgelassener Bibliotheken durch höhere Preisgebote preissteigernd einwirken. Der Verkauf älterer wertvoller und seltener Werke ist dauernd im Rückstände, weil die Liebhaber und Sammler solcher Bücher immer seltener werden, und die öffent lichen Bibliotheken mit ihren Mitteln in der Regel so beschränkt sind, daß sie neben den notwendigen neuen Büchern keine wert- Ein germanischer Kongreß in St. Louis. — Der -Deutsch-AmerikanischeNationalbund - hat aus seinem Hauptquartier in Philadelphia eine Einladung zum -Germanischen Kongreß stadt St. Louis stattfinden soll In dem Aufruf heißt es: -Als der .Deutsch-Amerikanische Nationalbund' auf seinem Baltimorcr Konvent im vorigen Jahre die Abhaltung eines Germanischen ernste Besprechungen hochwichtiger Fragen anzuregen, nicht etwa zur Glorifizierung germanischer Kultur. Kraft und Tugenden. Wir Deutsch-Amerikaner glauben, daß die Arbeiten dieses Kongresses nicht nur wissenschaftlich von Wert sein werden; sie könnten vielmehr auch zu einem besseren Verständnis der germanischen Völker unter einander führen. Mit dem innigen Wunsche, daß dies geschehen möge, ergeht hiermit die freundliche Einladung an die Germanisten
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