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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-06-23
- Erscheinungsdatum
- 23.06.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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.E 143. 23. Juni 1904. Nichtamtlicher Teil. 5445 brachte die Zahl der Bände der OoIIsetion Obarpentier auf über 400. Diese Sammlung umfaßt jetzt nicht bloß Werke der be deutendsten französischen Schriftsteller, sondern auch Übersetzungen Preis von 3,50 Frcs. ein, und da gewöhnte sich das Publikum ans Bücherkaufen, so daß bald die Leihbibliotheken überflüssig wurden. Allmählich entstanden noch billigere Sammlungen, zu 2 Frcs., 1 Fr., sogar zu 60 Centimes den Band. Natürlich ist z. B. 636 Seiten u 35 Zeilen, also mehr als 22 000 Zeilen. In — 9840 Zeilen, ües Na!tre8 clu koman (ebenfalls zu 60 Centimes) weisen ebenfalls über 200 Druckseiten auf, sind aber in größerer Schrift gesetzt. Die französischen Romane sind kompresser gedruckt immer vorbei. Am ehesten haben damit die Franzosen aufge räumt, bei denen heute der einbändige Roman die Regel ist. In England sind mehrbändige Romane dagegen noch ziemlich häufig, und auch in Deutschland kommen sie noch vereinzelt vor. Spiel hagen (Neue Beiträge S. 50) sagt darüber: »Es ist kein halbes Jahrhundert her, da durfte Karl Gutzkow Romane in neun Bänden schreiben, ohne seine Leser — sie hätten denn zu dem Konventikel der »Grenzboten« gehört — zur haarsträubenden Ver zweiflung zu bringen. Als ich in den sechziger Jahren den ge wagten Ausspruch formulierte: gute Romane müssen lang sein, und mit Feuereifer die Theorie praktisch durch vierbändige Ro mane zu erhärten suchte, nannte mein lieber Berthold Auerbach das unbändig, und meinte, alle guten Dinge seien ihrer drei, weil er selbst sich mit drei Bänden begnügte. Heute herrscht unumschränkt der Einbänder, den man auf dem Bahnsteig für eine Mark erstehen, bequem in die Tasche stecken und ebenso zwischen Anfangs- und Endstation der Fahrt durchblättern kann«. Außer den normalen Romanbänden im Umfang von 300 bis 500 Seiten, die 3 bis 5 Mark kosten, gibt es in Deutschland auch eine ganze Reihe billiger Romansammlungcn. Wir haben z. B. Engelhorns Romanbibliothek (u 50 Pfg.) mit 140 bis 164 Seiten, Goldschmidts Bibliothek (ä 50 Pfg.) mit 100 bis 110 Seiten, Kürschners Bücherschatz (ä 20 Pfg.) mit 128 Seiten und noch eine ganze Reihe anderer, die allerdings häufig recht minderwertige Produkte enthalten und häufig nur den Dilettanten als Unter schlupf dienen. Cs gibt Stoffe, die für einen Roman zu eng, zu dürftig sind, und wiederum andere, bei denen man das Gefühl hat, daß sie Erweiterung, größere Breite verlangen, in Gestalt einer Novelle nicht zu ihrem Recht kommen. Ist nun ein Erzähler Novellist, so vackt er leicht in der ihm lieben Form etwas an, das eigentlich den großen Atem des dickleibige Bände produzierenden f^oman- dichters verlangt hätte. Anderseits werden zuweilen umfangreiche in einer Novelle hätte behandeln lassen. Ein normaler deutscher Zeitungsroman hat heutzutage 8000 bis 10 000 Druckzeilen, also den Umfang eines gewöhnlichen Bandes. In Frankreich ist der Umfang durchschnittlich wohl etwas bedeutender. Auch abgesehen von den Sensationsromanen der später einen Kolportageroman von hundert oder mehr Liefe rungen oder zwei bis drei Bände bilden, sind auch die Romane der besseren Zeitungen durchweg umfangreicher als die deutschen. seiten, die zudem viel kompresseren Satz aufzuweisen pflegen als die deutschen. Kleine Mitteilungen. Bericht der Handelskammer München über das Jahr 1903. — Über den Buchhandel und das Buchdruckgewerbe sagt der Bericht folgendes: Kunstverlag. Der Verlauf des Geschäftes im Jahre 1903 hielt sich ungefähr auf der Höhe des vorigen Jahres und ist relativ gut. Der Geschäftszweig leidet an einer starken über- erzeuaung, doch hat sich auch das allgemeine Interesse für Kunst und Literatur ungemein entwickelt, so daß den Fragen und Ar beiten dieses Gebietes ein immer allgemeineres Interesse ent gegengebracht wird. In der Ausnützung desselben überbieten sich Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 71. Jahrgang. die Verleger durch Massen - Erzeugung von Büchern, denen gegen über der Buch- und Kunsthändler einen schweren Standpunkt hat. Die Aussichten fiir deutsche Neproduktions - Anstalten sind wenig günstig, insofern die meisten fremden Staaten in den Entwürfen für neue Handelsverträge einen sehr beträchtlichen Zoll auf die Einfuhr von Reproduktionen, illustrierten Postkarten usw. ein gesetzt haben. Die Ausfuhr Deutschlands dürfte ganz bedeutend sein und würde durch die vorgesehenen Zollsätze empfindlich ge schädigt. Bezüglich der Rohstoffe, Arbeitslöhne u. dergl. ist keine wesentliche Änderung eingetreten. Buchhandel. Der Geschäftsgang hielt sich, sowohl im Sorti ment wie im Verlag, ungefähr in den gleichen Bahnen wie im Vorjahr. Die Klagen über den Wettbewerb der Warenhäuser, der unberechtigten Zwischenhändler und dergl. dauern fort. Der Verlag hat unter der ständigen Steigerung der Druckpreise zu leiden, während ihm allerdings auf der andern Seite das Sinken der Papierpreise zustatten kommt. Da der Verdienst der Sortimentsbuchhandlungen verhältnis mäßig schmal ist, hat sich in Deutschland eine Bewegung zum Schutze der vom Verleger festgesetzten Ladenpreise gebildet, die die Abschaffung des vielfach eingerissenen Kundenrabatts zum Ziele hatte. In Verfolg dieses Zieles hatten sich auch die Buch handlungen Bayerns dahin geeinigt, diesen Übelstand zu be seitigen. Da es sich hier nicht um eine Ringbildung oder eine willkürliche Erhöhung der Preise handelt, hat das Publikum auch sehr bald die Berechtigung dieser Bewegung erkannt. Nur in akademischen Kreisen erhob sich Widerspruch; es bildete sich ein Schutzverein mit dem Sitz in Leipzig, der durch Gegenmaßregeln bestrebt ist. ^ ^ ^ ^ ^ ^ Veränderungen. Die Lohnverhältnisse sind durch die zwischen Prinzipalen und Gehilfen bestehende Tarifgemeinschaft geregelt, und wesentliche Differenzen kamen nirgends vor. Auch im Jahre mit Wirksamkeit vom 1. Januar 1903 aufgelöst worden,^ daher war die Regelung des Lehrlingswesens und die Abnahme der Gehilfenprüfungen der Handwerkskammer und ihren Organen überlassen. Die Zahl der abgelegten Prüfungen hat jedoch er heblich ^abgenommen; man kann daraus wohl den Schluß folgern, der Amtsblatt-Verleger. Eine Umfrage, die der Deutsche ^Buch drucker-Verein Kreis V (Bayern) in dieser Richtung unternommen hat, ergab die tatsächliche Berechtigung dieser Klage. Der Verein wird daher bei den betreffenden Behörden vorstellig werden. Die Lithographie hatte noch immer unter den im Vorjahre erwähnten allgemeinen Verhältnissen zu leiden. Die Nohstoff- preise zeigten keine wesentlichen Schwankungen im Vergleich zum Handelsregister-Eintragung. — Das Königliche Amts gericht Abteilung III in Dresden macht unterm 20. Juni folgende Auf Blatt 10573 des Handelsregisters ist heute die Gesellschaft: Militär-Kunstverlag -Mars« Carl Henckel, Gesellschaft mit beschränkter Haftung mit dem Sitze in Dresden und weiter folgendes eingetragen worden: Der Gesellschaftsoertrag ist am 1. Juni 1904 abgeschlossen und am 17. Juni 1904 in den §ß 1, 4 und 8 abgeändert worden. Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und Betrieb des bisher von dem Kunstmaler Carl Henckel in Dresden unter der Firma Militär-Kunstverlag »Mars« Carl Henckel be- kapital beträgt 22000 Die Gesellschaft haftet nur für die laut Gesellschaftsvertrag übernommenen Geschäftsschulden des bisherigen Inhabers der Firma Militär-Kunstverlag -Mars« Carl Henckel in Dresden im Gesamtbeträge von 13000 Sind zwei oder mehrere Geschäftsführer bestellt, so sind zu Willens erklärungen und Zeichnungen für die Gesellschaft nur je zwei derselben gemeinsam oder je einer derselben in Gemeinschaft mit einem Prokuristen berechtigt. Zu Geschäftsführern sind bestellt der Direktor Ernst Bruno Schulze und der Kunstmaler Carl Henckel, beide in Dresden. Prokura ist erteilt den Kauf leuten Curt Georg Schulze und Paul Drechsler, beide in 720
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