Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.06.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-06-23
- Erscheinungsdatum
- 23.06.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19040623
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190406237
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19040623
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1904
- Monat1904-06
- Tag1904-06-23
- Monat1904-06
- Jahr1904
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
5446 Nichtamtlicher. Teil — Sprechsaal. 143, 23. Juni 1904. Dresden. Sie dürfen die Gesellschaft nur je gemeinsam mit einem Geschäftsführer oder mit einem anderen Prokuristen vertreten. Aus dem Gesellschaftsvertrage wird noch veröffentlicht: Der Gesellschafter Carl Henckel legt in die Gesellschaft ein das von ihm unter der Firma »Militär-Kunstverlag »Mars« Carl Henckel« in Dresden betriebene Verlagsgeschäft mit der Firma und allem Zubehör, insbesondere einschließlich der gesamten Vorräte, des Inventars und der Originale, nämlich ^ Wert von . . ...... . . ' . . . . 9 570 III. die vorhandenen Debitorenwerte im Betrage von . 4 000 IV. das vorhandene Inventar im Werte von . . . 1 000 Gesamtwert sonach ^ 18 000 Hiervon sind zu kürzen die von der Gesellschaft über nommenen Geschäftspassiven, nämlich ^ aus Akzepten 7 000 8. Buchschulden 6 000 in Sa. ^ 18 000 13 000 verbleibt in Sa. ^ 5 000 Hiernach beträgt die Sacheinlage des Herrn Carl Henckel 5000 Für diesen Wert wird diese Sacheinlage von der Gesell schaft angenommen. (Leipz. Zeitung.) Ein neuer Kollege. — Die Redaktion dieses Blattes wird darauf aufmerksam gemacht, daß ein W. Krumbiegel in Dresden-N., Martin Lutherstraße 12, unter der Firma »Buch handlung« den Empfang größerer Kommissionssendungen anstrebt. Eine solche Bestellkarte wurde der Redaktion von einer Münchener Verlagshandlung eingesandt. Auf Erkundigung wurde dieser Firma folgende Auskunft erteilt: »Herr Krumbiegel soll Zeit- schriften-Austräger sein und seine Frau ein kleines Schnittwaren geschäft im angegebenen Hause betreiben.« Jedenfalls dürfte diese Mitteilung für manchen Verleger von Interesse sein. Jubiläumsfeier. — Die Medizinisch-Naturwissen schaftliche Gesellschaft in Jena beging am 17. Juni die Feier ihres fünfzigjährigen Bestehens. Sie kann auf eine reiche Tätigkeit zurückblicken, die sich in den vorliegenden 40 Bänden der von ihr herausgegebenen »Jenaischen Zeitschrift für Naturwissenschaft« und den 11 Bänden ihrer Monographien auch äußerlich offenbart. Den Festvortrag hielt Professor Ernst Haeckel über »Die Biologie in Jena während des neun zehnten Jahrhunderts« und ging dabei vorzüglich auf die be deutsamen biologischen Entdeckungen, die Goethe, Schleiden und Gcgenbaur in Jena gemacht haben und auf die aus gezeichneten Anatomen, wie Lorenz Oken, Emil Huschte, Oskar- Schmidt u. a., ein, die alle dazu mitgewirkt haben, daß die Morpho logie auf ihren heutigen Stand gelangt ist und daß die Jenaer Hochschule einen bedeutenden Anteil an diesen Fortschritten hat. — Am 18. Juni fand, verbunden mit der akademischen Preis verteilung, eine Säkularfeier für den bedeutenden Bahnbrecher der neueren Biologie, insbesondere der Botanik, Matthias Jacob Schleiden, und die Einweihung seines Denkmals statt. Außer den Töchtern und dem Schwiegersöhne Schleidens war als Abgeordneter der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften der Biologe Geheimrat Oskar Hertwig aus Berlin, von der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften der Botaniker Professor Göbel aus München gekommen und legten Kränze an dem Denkmal nieder; das gleiche tat die Medi zinisch-Naturwissenschaftliche Gesellschaft in Jena und die Firma Carl Zeiß in Jena, die in Schleiden ihren geistigen Mitbegründer verehren darf, der seinerzeit den Mechaniker Carl Zeiß auf die wissen schaftliche Optik hinwies. Das Denkmal, ein Werk von Prof. Taschner in Breslau, stellt sich als ein hohes Sandsteinmonument dar, in dem die Bronzebüste Schleidens wie in einer Nische steht. Zwischen grünen Taxushecken hebt sich das Monument wirkungs voll ab und macht dem Botanischen Garten in Jena, dessen lang jähriger Leiter Schleiden war, zu einer dadurch doppelt geweihten Stätte. Bei dem Festakt in der Kollegienkirche hielt der Botaniker Professor vr. Ernst Stahl die Festrede, die ein klares Bild von dem Wirken und der hohen wissenschaftlichen Bedeutung Schleidens, des ersten genialen Verkünders der Zellentheorie, entwarf. Heidelberger Universitätsbibliothek. — Eine sehr wertvolle Schenkung ist der Heidelberger Universitätsbibliothek zuteil geworden. Zum ehrenden Gedächtnis seines Großvaters, eines namhaften Philologen und Pädagogen, hat der Präsident der Heidelberger Handelskammer, Herr Direktor Friedrich Schott, eine umfangreiche Sammlung meist arabischer Papyri aus Ägypten soeben der Palatina geschenkt. Die aus dem Nachlasse des be- Herrn vr. Reinhardt von Herrn Schott angekaufte Sammlung enthält mehr als tausend altarabische Originalurkunden auf Papyrus, auf arabischem Hadernpapier oder Pergament, darunter Regierungsurkundcn aus dem ersten Jahrhundert des Islam, die teilweise prachtvoll erhallen und mit den Originalsiegeln versehen sind. Die für die Forschung noch so vielfach dunkle islamitische Periode Ägyptens ersteht mit diesen Dokumenten zu neuem Leben vor unseren Augen. Unter den literarischen Papyri dürfte das interessanteste Stück eine Lebensbeschreibung Mohammeds sein; denn es ist das einzige bisher bekannte arabische Buch auf Papyrus, ja wahrscheinlich die älteste er haltene arabische Handschrift eines Literaturwerkes. Ferner birgt die Sammlung höchst wertvolle Zeugnisse zur Geschichte des Christen tums in Ägypten, Bruchstücke medizinischer und astronomischer Pahlawi^ Sprache. Die Orientalisten der Ruperto - Carola, Pro fessor vr. Karl Bezold und Privatdozent I)r. Karl Heinrich Becker, haben die Urkunden geprüft und als echt anerkannt; auch Geheimer Hofrat Professor Or. Adalbert Merz sprach sich be wundernd über Reichtum und Wert der Stiftung aus. Durch die Einverleibung der Sammlung Schott-Reinhardt wird die schon bisher bedeutsame Papyrussammlung der Heidelberger Universitätsbibliothek zu einer der wertvollsten der Welt. — Wie noch mitgeteilt wird, hat Privatdozent Ur. Becker die Absicht, über die Sammlung demnächst einen kurzen vorläufigen Bericht zu veröffentlichen. Artistisches Institut Orell Füßli in Zürich. Die Generalversammlung hat für 1903 die Verteilung einer Divi dende von 4*/s Prozent (wie im Vorjahre) beschlossen. Die Ab schreibungen betragen 180 000 Fr. (170 000). — Das Artistische Institut hat ebenfalls auf der Ersten Hellenischen Lehrmittel-Aus stellung in Athen die goldene Medaille zuerkannl erhalten und zwar für ihr bekanntes anthropologisches Wandtafelwerk, das von Professor vr. Rud. Martin herausgegeben worden ist. (Sprechsaal.) Berechnung des Metzagios. (Vergleiche Nr. 132 und 139 des Börsenblattes.) IV. Ein Sortiment schuldet einem Verlage 1800 und bezahlt diese Summe nach Kürzung von 1A — 18 Meßagio. Wenn nun das Sortiment sich das ihm zustehende Agio der Einfachheit halber gleich bei Einsendung des Betrages abzieht, so muß der Verlag mit der Zahlung von 1782 zuzüglich der 18 Meß agio, das Konto des Sortiments glatt abschließen. Die Gutschrift von nur 17 ^ 82 ->) Meßagio ist buchhalterisch unrichtig, im kaufmännischen Nechnungsverkehr gar nicht üblich und entspricht auch gar nicht dem Geiste der Verkehrsordnung. Der in der Einsendung zur Sprache gebrachte Fall ist nur wieder ein Beweis von der Kleinigkeitskrämerei und Psennig- sucherei, die man im Buchhandel leider noch dann und wann findet. Es entstehen durch eine derartige Geschästshand- und Zeitverluste sowie auch Verstimmung. Um nach dem Stand punkte dieses Verlages sein Konto abgeschlossen zu erhalten, hätte der Sortimenter volle 1800 ^ einsenden müssen; dann aber wäre das Konto auch nicht glatt abschlußfähig, denn der Sortimenter hat Anspruch auf Meßagio, das ihm vom Verlage auf seinem Konto gutzuschreiben wäre. Das Konto würde also nun mit einem Saldo von 18 zugunsten des Sortiments abschließen. gleich selbst abzog und nur die Differenz von 1782 ^ einschickte. Daß dieses Verfahren vernünftiger, richtiger und kaufmännischer ist, als die von dem Verlag angewandte Rcchnungs- und ordnung nur von »Zahlungen« spricht, so ist wohl als selbstver ständlich anzunehmen, daß die Bearbeiter der Verkehrsordnung die Berechnung des Meßagios in der Weise haben ausgeführt wissen wollen, wie sie das Sortiment im vorliegenden Falle auch ausgeführt hat und wie es ja auch allgemein gebräuchlich ist. Man kann und soll, zumal im Handelsverkehr, sich nicht so fest an Worte klammern und dadurch seine Handlungen beeinflussen und danach handeln, denn der Geist macht lebendig, aber der Buch stabe tötet. Adelbert Kirsten in Halle a. S.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder