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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.06.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-06-27
- Erscheinungsdatum
- 27.06.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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^ 14k, 27, Juni 1S04, Nichtamtlicher Teil, 5553 Klerikal - Seminaren eingeräumten Rabattes, ebenso bei einzelnen Übertretungen, während wir in einem Falle leider deshalb nicht durchdringen konnten, obwohl die Verfehlung nach unserer Auffassung klar auf der Hand lag, weil die wiederholte geflissentliche Ver fehlung nicht nachgewiesen werden konnte. Wir werden jedoch nicht verabsäumen, nach wie vor für das von der Ge samtheit Beschlossene einzutreten. Besonders warnen wir vor den früher zu Weihnachten und im Schulbücher-Geschäft ver wendeten Gratis-Beigaben an Käufer, Derartige oft recht zweifelhafte Geschenke erhöhen in keiner Weise die Achtung des Publikums vor unserem Berufe und verstoßen direkt gegen unsere Verkaufs-Bestimmungen, Beim Schulbücher- Geschäft wird die Praxis der Münchener Firmen empfohlen. Dieselben setzen alljährlich die Preise auf Grund der Ver legerladenpreise und Barsortiments-Kataloge für den ganzen Platz verbindlich fest, geben gedruckte Verzeichnisse hinaus, auf deren Rückseite ein einfacher Stundenplan sich findet, und verbieten jede weitere Dareingabe, Durch die dankens werte Unterstützung der Verleger am Platze wird jeder Ver such zur Umgehung sofort im Keime erstickt. Einen erfreulichen Erfolg erzielte der Vorstand, indem sich die Würzburger Universität zur Annahme der für München geltenden Lieferungsbedingungen bereit erklärte. Wir hoffen, daß bei den neuerdings notwendig werdenden Verhandlungen auch Erlangen seine gesonderte Stellung aufgeben wird, und wir damit für ganz Bayern völlig einheitliche Lieferungs bedingungen erreichen werden. Der Vorstand hatte noch Veranlassung, auf eine Anfrage der Handels- und Gewerbekammer in München Stellung zu nehmen zu der nur in Bayern noch bestehenden Gratis verteilung von Probenummern durch die Post, Ein Artikel im -Schweinfurter Tagblatt- gab hierzu Anlaß, Ihr Vor stand hat sich mit aller Entschiedenheit dagegen ausgesprochen, daß die kgl, bayerische Post ihren Geschästskreis in dieser Form erweitere und dem Sortiment Konkurrenz mache. Als besonders bemerkenswertes Ereignis im abgelaufe nen Vereinsjahre ist das Erscheinen der Schrift vr, Karl Büchers -Der deutsche Buchhandel und die Wissenschaft« hervorzuheben. Das Buch hat inzwischen die zweite und dritte Auflage erlebt, letztere kurz nach den kontradiktorischen Verhandlungen in Berlin, Wir verzichten hier auf ein weiteres Eingehen und konstatieren, daß die heftigen Angriffe gegen den Buchhandel nur einen engeren Zusammenschluß zwischen Verlag und Sortiment bewirkt haben. Im allerunglücklichsten Moment hat es eine Anzahl von Buchhändlern, an ihrer Spitze Herr vr, Lehmann-Danzig, unternommen, einen Antrag an die Hauptversammlung des Börsenvereins zu bringen auf Abänderung einer Anzahl von Paragraphen der Buchhändlerischen Verkehrsordnung, Wenn auch nicht verkannt werden soll, daß in jenen Anträgen manches Körnchen richtiger Erwägung sich befand, so hätten sich die Herren doch klar sein sollen, daß in einem Moment, wo Sortiment und Verlag zur Abwehr eines gemeinsamen Gegners in engster Waffenbrüderschaft bei einander standen, ein solcher Antrag keine Aussicht auf Erfolg haben würde. Ebenso bedauerlich erscheint das Unternehmen dieser Herren betreffs Gründung eines Sortimenterbundes, Abgesehen da von, daß dieser Bund als eine höchst überflüssige Institution erscheint, sind seine gegenwärtige Verfassung und seine Vor schriften geradezu unbegreiflich. Die Namen der Mitglieder sollen strengstes Geheimnis bleiben! Da bekommt man doch den Eindruck, als vertreten die Herren eine schlechte Sache, wenn sie sich fürchten, sich offen zu derselben zu bekennen. Ferner ist der »Rechtsschutzverein der deutschen Sortimenter-, der in Danzig gegründet wurde, jüngst mit einer Denkschrift hervorgetreten, in der die Behauptung aufgestellt wurde: BSrl-nblatt lür den deutschen Buchhandel, ?l, Jahrgang, die Sortimentsbuchhändler leben davon, daß sie sich haupt sächlich mit dem Absatz unanständiger Literatur befassen, da diese hoch rabattiert sei. Dieser den ganzen Stand be leidigenden Behauptung sei hier entgegengetreten. Es ist zwar gar nicht zu verwundern, wenn ein Mann, der die »Organisation des deutschen Sortimentsbuchhandels nach landschaftlichen Gruppen unter staatlichem Schutz- vom Staate verlangt, auch in anderen Dingen falsche Anschauungen hegt. Solange solche Dinge nur komisch wirken, mögen sie unbeachtet bleiben. Wenn aber die Mehrheit des ehren haften Sortiments noch dazu von einem Fachgenossen so verunglimpft wird, wie durch jene Denkschrift, so muß dagegen öffentlich Einsprache erhoben werden, damit nicht am Ende in einer späteren Auflage des Bücherschen Buches ein Still schweigen als Zugeständnis betrachtet werde. Nachdem sich zum Jahresbericht eine Debatte nicht er gibt, erhält Herr Carl Schöpping neuerdings das Wort zum Vortrag der von ihm verfaßten Geschichte der ab gelaufenen 25 Jahre unseres Vereins, Es würde hier zu weit führen, näher auf diese umfassende Darstellung ein zugehen, um so mehr, als beabsichtigt ist, sie durch Druck legung allgemein bekannt zu machen, Herr Kommerzienrat Pohl gedenkt der Gründer des Vereins, der Herren C, Schöpping ssn,, G, Himmer und Th, Ackermann, von denen nur mehr der Letztgenannte unter den Lebenden weilt. Die Versammlung erhebt sich zur Ehrung dieser verdienten Männer, Hierauf werden die ein gelaufenen zahlreichen Glückwunschschreiben und Telegramme verlesen, von denen die Briefe unseres Ersten Vorstehers des Börsenvereins, Herrn Albert Brockhaus und des Gesamt- Vorstandes des Börsenvereins in Leipzig in ganz besonders anerkennenden Worten für die Tätigkeit unseres Vereins abgefaßt sind. Sodann erstattet der Schatzmeister des Vereins, Herr A, Göbel, den Kassenbericht, aus dem zu entnehmen ist, daß die Vermögensverhältnisse des Vereins durchaus ge ordnete sind und die Kasse den an sie herantretenden An sprüchen Genüge leisten konnte. Die Versammlung erteilt dem Vorstand Decharge, Nunmehr erhält Herr A, Sellier das Wort zum Bericht über die kontradiktorischen Verhandlungen vom II,—13, April 1904 in Berlin und die darauffolgende Kommissionssitzung vom 30, und 31, Mai in Leipzig, In beinahe ein- stündigem Vortrag berichtet Herr Sellier Uber die beiden Tagungen und deren Verlauf, Nachdem nunmehr die äußerst interessanten Verhandlungen der ersten Versammlung im Druck ausgegeben sind, sei hiermit auf diese selbst verwiesen. Bezüglich der Leipziger Kommissionssitznng sei zunächst nur erwähnt, daß wenn dieselbe auch vorerst einen jähen, durch die Akademiker provozierten Abbruch gefunden hat, der Buchhandel doch alle Ursache hat, beruhigt in die Zukunft zu blicken. In dankenswertester Weise haben die anwesenden Vertreter der großen Bibliotheken die Verhandlungen mit unseren Vertretern fortgesetzt, und es bestehe die beste Aussicht, daß alles zu einem guten Ende geführt werden werde. Der Vorsitzende, Herr Kommerzienrat Pohl, dankt Herrn Sellier für die große Arbeitsleistung, der er sich in den ersten Monaten dieses Jahres im Interesse unseres Standes unterzog, sowie für den eingehenden Bericht, Der Antrag des Herrn Sellier: »Der Vereinsvorstand ist zu ermächtigen, so bald die Vorbesprechungen erledigt sind, sofort endgültig die neuen Lieferungsbedingungen mit den betreffenden Bibliotheks-Vorständen gültig festzusetzen,» wird einstimmig angenommen. Weitere Anträge liegen nicht vor, auch überläßt die Versammlung dem Vorstand die Bestimmung des Ortes für die nächstjährige Hauptversammlung, 734
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