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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.06.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-06-27
- Erscheinungsdatum
- 27.06.1904
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- Deutsch
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5554 Nichtamtlicher Teil. ov 146, 27. Juni 1SÜ4. Bei der Wahl zur Ergänzung des Vorstandes erhielt Herr Konsul Schräg in Nürnberg von abgegebenen 24 Stimmen 23. Derselbe nimmt die Wahl dankend an. Nachdem Herr Kommerzienrat Beck namens der Ver sammelten dem Vorsitzenden und dem Vorstand für deren Mühewaltung gedankt hat, schloß der erste Vorsitzende um b/, 1 Uhr die 25. Hauptversammlung. Der Vorstand des Bayerischen Buchhändlervereins i. A. Ernst Stahl, Begrüßungsabend und Festdiner. Als im Sommer 1903 der -Bayrische Buchhändler verein« den Beschluß faßte, die im folgenden Jahre fällige fünfundzwanzigste Hauptversammlung in der Landeshaupt stadt festlich zu begehen,griff der »Münchener Buchhändler- veretn- diesen Gedanken gerne auf, da ja auch er auf den gleichen Zeitraum seines Wirkens zurückblicken konnte. Es wurde beschlossen, daß die beiden Jubelvereine den der Fest freude gewidmeten Teil ihrer Tagung gemeinsam begehen sollten und es wurde ein Begrüßungsabend in Form eines Kellerfestes und tags darauf ein Diner in Aussicht ge nommen. Sonnabend den 11. Juni versammelten sich, einer Ein ladung des Münchener Vereins folgend, die Mitglieder der beiden Jubelvereine, ferner der größte Teil des Münchener Jungbuchhandels in den oberen Sälen des »Eberlbräu- Kellers«, der von dem rührigen Festausschuß in prächtiger Weise dekoriert worden war. Um 81, Uhr cröffnete der erste Vorsitzende des Münchener Buchhändler-Vereins, Herr Ernst Stahl, den Festabend und begrüßte die Versammelten in einer kurzen Ansprache, die in einem -Hoch- auf den Bayerischen Buchhändlerverein ausllang, dessen erster Vor sitzender, Herr Kommerzienrat Pohl, alsbald dankend er widerte und den Münchener Kollegen ein -Hoch- aus brachte. In bunter Reihe folgten nun die trefflichen Vorträge des philharmonischen Orchesters, Chorgesänge aus dem Fcst- liederbuch und ganz hervorragend schöne Solovorträge. Herr B. Haberl sang vier Lieder für Tenor, Herr Opernsänger Charles Greefs vier Lieder für seriösen Baß, und es dürste schwer zu entscheiden sein, welchem der beiden Künstler für diese vollendeten Darbietungen die Palme gebührt. Starken Beifall fand »Weg's Buchhändler-Lehrbuch«, die lustige Schüler szene nach Goethes Faust, die Kantate 1902 schon in Leipzig so sehr gefallen hatte und uns vom Dichter freundlichst zur Aufführung überlassen worden war. Eingestreute Lokalwitze trugen zur Erhöhung der Stimmung bei. Das treffliche Zusammenspiel der beiden Darsteller (Mitglieder des »Palm«) verdient besonderes Lob. Nun erklang eine Reihe von Strophen aus dem berühmten »feuchtfröhlichen Liederkranz«, die mit allgemeinem Jubel ausgenommen wurden und die beste Einleitung bildeten zu den liebenswürdigen Darbietungen unseres gefeierten Dialektdichters Peter Auzinger, der von den begeisterten Festteilnehmern immer wieder herausgejubelt und zu weiteren Zugaben veranlaßt wurde. Noch sei der Rede des Herrn Verlagsbuchhändlers Joh. Lehmann gedacht, in der er mit' zündenden Worten das Gedächtnis des von Napoleon I. hingemordeten Buchhändlers Palm feierte, so wie der Rede des Herrn Nähr, 1. Vorsitzenden des »Palm«, der den Dank der erschienenen Gäste aus dem Jungbuchhandel zum Ausdruck brachte. Die frühe Juni-Sonne mag wohl die Letzten der Festteilnehmer auf ihrem Heimwege begrüßt haben. Große Verdienste um den schönen Verlauf des Abends hat sich der äußerst rührige Festausschuß, bestehend aus den Herren M. Kellerer und M. Staedke erworben, in deren Händen die ganze Ausgestaltung des Festes lag. Die Ein trittskarte, wie die Tagesordnung sind geschmackvolle Leistungen der Kunstdruckerei Verlagsanstalt vorm. Manz, das stattliche Liederheft, die Vortragsordnung für den Begrüßungs abend, sowie die sehr elegante Tafelkarte zum Festdiner stellen der Buchdruckerei Alphons Bruckmann ein glänzendes Zeugnis aus. Eine besonders liebenswürdige Spende, die all seitig den größten Beifall fand, wurde zu Beginn des Festes den Teilnehmern überreicht: eine geschmackvolle Zigarrentasche aus hellbraunem Leinen, auf der sich das Buchhändler- und das Münchens» Stadtwappen, von einem Kranze umschlungen, hübsch in Farben ausgeführt, befinden — ein Geschenk der Groß buchbinderei Rud. Oldenbourg an die beiden Vereine. Diese Tasche wurde von der rllhmlichft bekannten Zigarren handlung von Herm. Ruß, Schützenstraße 9, mit vier vor trefflichen Zigarren und zwei Zigaretten gefüllt, und auch der Inhalt bildete eine Widmung des Herrn Ruß für den Münchener und bayrischen Buchhandel. Die große Freund lichkeit der Geber sei hiermit nochmals besonders hervor gehoben. Noch einmal trafen sich die Mitglieder der beiden Jubelvereine mit einer stattlichen Anzahl von Ehrengästen am Sonntag den 12. Juni, nachmittags 2 Uhr, in dem mit Blattpflanzen reichgeschmückten oberen Saale des Hotel »Bayri scher Hof- zu einem Festdiner. Die Tische waren reich mit frischblühenden Alpenrosen belegt und mit prächtigen Tafel aufsätzen geschmückt. Der erste Trinkspruch, ausgebracht von Herrn Kommerzienrat Pohl, galt dem obersten Landesherrn, Prinzregenten Luitpold von Bayern, und dem deutschen Kaiser. Die vom wärmsten vaterländischen Geiste getragenen Worte fanden bei der Tafelrunde freudigsten Widerhall und klangen in brausende Hochrufe auf die beiden Monarchen aus. Auf ein Huldigungs-Telegramm, das alsbald an den Prinz regenten abgesandt wurde, lief am gleichen Abend noch eine in allerhöchstem Aufträge gegebene huldvollste Antwort ein. Herr Stahl als Vorsitzender des Münchener Vereins sprach nunmehr auf das Blühen und Gedeihen des Bayerischen Buch händlervereins. Er betonte, wie notwendig die allseitige Teilnahme am Vereinsleben und wie wichtig der Besuch der Versammlungen sei. Nicht um Vereinsmeierei, sondern ausschließlich um zielbewusste Vertretung feiner Interessen handle es sich im Buchhandel. Möge daher kein Kollegs die hohen Ziele unserer Vereine verkennen, denen die Kräftigung und Zusammenfassung des rechten und wahren buchhändlerischen Geistes stets eine der wichtigsten Aufgaben sein wird. In das auf den bayerischen Verein ausgebrachte Hoch stimmten die Versammelten freudig ein. Herr Kommerzienrat Pohl toastete hierauf auf den Münchener Buchhändler-Verein, Herr A. Sellier in begeisterten Worten auf unseren verehrten Ersten Vor steher des Börsenvereins, Herrn Albert Brockhaus. Die lauten Jubelrufe bewiesen, wie sehr dieser Trinkspruch den Beifall aller hatte. Ein Telegramm brachte dem Gefeierten alsbald die Kunde hiervon. Noch brachten Herr Konsul Schräg die Grüße des Nürnberger, Herr Göbel die des Würzburger Buchhändler-Vereins. Der hercinbrechende Abend trennte allmählich die Festteilnehmer, deren mehrere noch die letzten Abendzüge zur Heimkehr benutzten. Mögen sie die Kunde von dem Erlebten hinaustragen und den leider sehr zahlreichen Daheimgeblicbenen zum Bewußtsein bringen, daß cs notwendig ist, die Tätigkeit der Vereinsvorstände auch durch persönliches Erscheinen bei sich bietenden Ge legenheiten zu unterstützen. Das Wertvollste ist gerade die persönliche Aussprache bei solchen Tagungen und darum ist es sehr bedauerlich, daß allernächst gelegene Städte mit bedeutenden Firmen, wie Augsburg, Ingolstadt, Landshut rc. rc. völlig unvertreten
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