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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.07.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-07-04
- Erscheinungsdatum
- 04.07.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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152, 4. Juli 1904. Nichtamtlicher Teil. 5785 ist, stehen zwei vollständige Kabelverbindungen für den direkten Telegrammverkehr mit Nordamerika zur Verfügung. 1. Juli in Kraft. 6) In Privatangelegenheiten der mobilen Truppen des Heeres, der Schutztruppe und der Marine in Deutsch-Südwestafrika, sowie der Besatzungen der in den deutsch-südwestafrikanischen Ge- Feldpost befördert: gewöhnliche Briefe bis 250 §, gewöhnliche Postkarten, Postanweisungen und Pakete bis 2'/z Briefe bis 50 A, Postkarten und Postanweisungen bis zum Betrage von 800 ^ (letztere nur in der Richtung nach der Heimat) sind porto frei. Für Briefe über 50—250 A sind 20 -H, für Pakete 1 ^ vom Absender zu entrichten. Feldpostanweisungen an die Truppen sind bis zum Betrage von 100 zulässig; die Gebühr beträgt 10 §). Wegen der Telegramme erteilen die Postanstalten Auskunft. 7. Eine Ersatzpflicht für Einschreibsendungen übernehmen zur zeit noch nicht die Vereinigten Staaten von Amerika (einschließlich Insel Guam, Hawai, Philippinen-Jnscln, Porto Rico), Argenti nien, Brasilien. Kanada, die Kap-Kolonie, Kuba, Natal, Orange- fluß-Kolonic, Somaliland (Schutzgebiet). Süd-Rhodesia (einschließ lich Betschuanaland (Schutzgebiets, Paraguay. 8. Im Verkehr mit überseeischen Ländern wird empfohlen, die abzusendenden Pakete möglichst so einzurichten, daß sie als Post pakete befördert werden können (nicht schwerer als 5 bzw. 3 k§). Pakete, die den bezüglichen Anforderungen nicht entsprechen und deshalb dev fremden Postvcrwaltung nicht überliefert werden dürfen, werden nur innerhalb Deutschlands durch die Post be fördert und dann (in Bremen oder Hamburg) in der Regel einer Speditionsfirma übergeben. Die Beförderung solcher Pakete (Post frachtstücke) verursacht höhere Gebühren, mancherlei Nebenkosten, Verzögerungen und Umständlichkeiten. Die Verpackung der Pakete nach überseeischen Ländern muß besonders haltbar sein. Amerikaner unter sich. — Verbot der »amerika nisierten« Lvo^elopaeclirr Uritanniea. — Der englischen Mitteilung: Richter Lacombe vom Vereinigte Staaten-Bezirksgericht des südlichen Distrikts von New Uork erließ am 24. Mai d. I. gegen die »l'ridune H.s8oeiation« in New Aork City ein Verbot des Drucks, der ^er^ffentlichung, des Vertriebs rc. der »^werieavweä Uritanviea Oowpan^« hat vor einiger Zeit von A. «L C. Black in Edinburgh für die Vereinigten Staaten N.-A. alle Rechte an dem Originalwerk »Nnczwlopaeäia Lritanniea« erworben. Dieses enthält eine Reihe von Artikeln, die in den Vereinigten Staaten N.-A. das Copyright erworben haben. Die sogenannte ameri kanisierte Ausgabe ist von der »8aa16e1ä ^?ud1i8Üiv§ Oow^av^« weis, daß diese räumliche Beschränkung im wesentlichen durch Streichung und Verstümmelung von etwa zwei Dritteln des eng lischen Werkes erreicht worden war. Das richterliche Einschreiten fand seine Begründung in dem Umstande, daß die »amerikani sierte« Ausgabe eine Anzahl von Artikeln aus der neunten Edin burghs Ausgabe enthält, die in Amerika urheberrechtlich ge schützt sind. Gutenberg-Gesellschaft. — Am 26. vorigen Monats ver sammelten sich die Mitglieder der »Gutenberg-Gesellschaft- im Stadthaussaale zu Mainz zur gewohnten Jahresversammlung. Die Beigeordneten Haffner und Obcrbibliothekar vr. Velke be grüßten die Erschienenen. Professor vr. Kautz (Darmstadt) sprach Jahresbericht der Gutenberg-Gesellschaft ist zu entnehmen, daß dem Verein 684 Mitglieder aus allen Kulturländern angehören. Das Vereinsvermögen beläuft sich auf 15559 Kunstausstellung. — In DelVecchios Ausstellung für deutende Sammlungen zur Schau gestellt, und zwar von dem berühmten Karlsruher Meister Professor Hans von Volkmann eine Sammlung von über 60 Werken, meist Motive aus der Eifel, Mecklenburg u. a., ferner der künstlerische Nachlaß des ver storbenen Münchner Malers Professor Hugo König. Weiter finden wir eine Kollektion Landschaften aus dem Riesengebirge von Professor C. E. Morgenstern-Breslau, Waldeinblicke von A. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 71. Jahrgang. Loges-Wilmersdorf. Von anderen sind zu erwähnen: Hermann Linde, »Festzug in Indien«; K. Stockmeyer, Porträts; Otto Schwerdner, Holzschnitte und Aquarelle; A. Frische, Heinrich Heine- Stille Bücher. — In einer Einleitung zu Bücherbesprechun gen stellt Oscar Bulle (München) in der »Beilage zur Allge meinen Zeitung« Nr. 71 folgende Betrachtungen an. die wir nach einem Abdruck im »Literarischen Echo« Nr. 15 (1. Mai-Heft) hier folgen lassen: »Stille Bücher sind wie stille Menschen: wir müssen häufig rungen, durch Geistesblitze^ und überraschende Gedankenreihen unsrer Aufmerksamkeit auf, sondern erwarten bescheiden, daß wir uns ihnen nähern, daß wir ihre guten Seiten herausfinden, ihren nung, als die in der Handlung lebhaft bewegten oder in der Form besonders geistreichen dichterischen Werke; sie rechnen in höherm Grade als diese auf des Lesers mitdichtende und mit empfindende Fähigkeit, weil ihnen selbst die Gabe der leichten Mitteilsamkeit abgeht und ihre nur nach innen gerichtete Phantasie häufig der Ergänzungen durch des Lesers eigne Vorstellungen für die äußern Vorgänge bedarf. Aber gerade aus diesem Grunde erringen sie — wie ja oft auch die stillen Menschen — besonders dauernde und festbegründete Freundschaften. Je größer die Mühe ist, mit der man etwas erwirbt, desto fester hält man bekanntlich das Erworbene am Herzen. Auch nur die Kunstwerke, die uns auf den ersten Blick nicht gleich alles sagen, in deren innerstes und wahrstes Wesen wir erst durch anhaltende ^Hingabe an sie können, ohne selbst Freund zu sein und wieder zu lieben. »Aber nicht nur in der strengern und angespanntern Anteil nahme, die sie vom Leser fordern, besteht das Wesen und der eigentümliche Reiz der Bücher, die wir die stillen nennen wollen. Noch mehr als die künstlerische Mittätigkeit, die durch sie in uns angeregt wird, ist in ^dcn meisten Fällen fü^ uns die Einwirkung klang ausmachen. Das seelische Leben ist ein Gebiet, auf dem es keine Rangunterschiede und keine örtlichen Einflüsse gibt. Mag die karge äußere Fabel sich an Fürstenhöfen oder in Arbeiter - spielen, die elementaren Bestandteile der eigentlichen, innern Handlung sind überall die gleichen und finden deshalb in der Brust jedes der Mitempfindung fähigen Lesers, mag er nun hoch oder niedrig stehen, mag er dem oder jenem Stand, dem oder klänge. Die stillen Bücher sind deshalb in eminentem Sinn intersozial und international; das äußere Kolorit, das sie von der gesellschaftlichen Stellung der in ihnen auftretenden Persön lichkeiten oder von dem Orte der Handlung empfangen, übt Wirkung aus; sie erhalten ihre Hauptfarben von der Intensität des Allgemeinmenschlischen, das in ihnen dargestellt wird. Nur dieses aber übt auf unser ethisches Mitempfinden eine dauernde Anziehung aus. Denn wir werden hierdurch auf uns selbst und auf die Vorgänge in unserm eignen Innern hingeführt; wir ent decken analoge Erscheinungen in unserm eignen Seelenleben; unsre Selbsterkenntnis wird geschärft, und das Bewußtsein für manche Regungen in uns, die nur unklar und dumpf, wenn auch häufig quälend genug bisher empfunden wurden, erscheint nun erwacht. »Aus solcher Wirkung auf die Selbstbeobachtungslust, die in eines jeden einigermaßen nachdenklichen Menschen Brust ihre der den stillen Büchern eigne Mangel an äußerer Lebhaftigkeit den Leser häufig nötigt, erklärt sich die Bedeutung, die solche 764
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