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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1904
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- 1904-07-12
- Erscheinungsdatum
- 12.07.1904
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5994 Nichtamtlicher Teil. ^ 159, 12. Juli 1904 Promotion am 19. August 1836 schloß Waitz' Studienzeit ab. llibtoriea durch Pertz, den damaligen Leiter dieses großen, von Stein angeregten Unternehmens. — Nichts hätte ihm erwünschter kommen können. Im Winter von 1836 auf 1837 siedelte er nach Hannover über. Hier hat er, mehrere längere Neisen ins Ausland ein geschlossen, fünfeinhalb Jahre in zusagendster und förderndster Tätigkeit zugebracht,' Jahre, in denen mit dem Regierungsantritt Ernst Augusts die Verfassunqskämpfe in Hannover begannen und die ihm mithin »für die Bildung seiner politischen Ansichten schrift, wahrscheinlich noch des vierten Jahrhunderts, Lebensnach richten über Ulfilas, die bisher unbekannt waren, in der Dom- bibliothek zu Merseburg die ebenso wertvollen wie kurzen Merse- ImnäsnsoZ entdeckte. Die Arbeiten an den Nonumenta hatten den jungen Gelehrten so bekannt gemacht, daß man nach Kiel (als Michelsen eine Professur nach Jena angenommen und der König den Fakultätsvorschlag, Dahlmann zu seinem Nachfolger zu machen, rundweg abgclehnt hatte) im Februar 1842 Waitz als ordentlichen Professor der Geschichte berief. Waitz trat das Amt erst im Oktober an, arbeitete im Sommer noch in Berlin und schloß dort den Ehebund mit Clara Schelling, der zweiten Tochter des großen ^Philosophen. ^Schelling ^ bezeichnet seinen seiner Natur». Waitz las in Kiel Geschichte des Mittelalters, tümer und Dänemarks verstand, und besonders allgemeine deutsche Geschichte. Dazu kamen kürzere Vorlesungen über Themata, auf die ihn seine verfassungsgcschichtlichen Studien führten: über laeitus' Oormania, lox Lalica, deutsche Altertümer, deutsche Reichs- Verfassung, altdeutsches Gerichtswesen. Es kann hier natürlich nicht nieine Aufgabe sein, die reiche, wissenschaftliche Tätigkeit des großen Historikers und sein Leben zu behandeln; ich will nur kurz noch, indem ich etwas ausführlicher bei der Entstehung der Verfassungsgeschichte verweile, erwähnen, daß Waitz 1848 einem Ruf nach Göttingen folgte, dort bis 1875 wirkte und dann nach Berlin übersiedelte, wo er bis zu seinem am 25. Mai 1886 er folgten Tode eine Zierde der Hochschule war. Als 1843 die tausendjährige Feier der Wiederkehr des Ver trags von Verdun festlich begangen wurde, veranstaltete auch die Kieler Hochschule einen Festakt, wobei Dropsen die Festrede hielt. Zur Feier war durch ein von Waitz verfaßtes Programm eingeladen worden, das den Titel führte: »Uber die Gründung des Deutschen Reichs durch den Vertrag von Verdun.» Aus dieser Schrift, die nicht im Buchhandel erschienen ist, entstand die deutsche Verfassungsgeschichte, und an diese Schrift knüpfen die folgenden Briefe an. Es war die Absicht des Gelehrten, die kleine Schrift in erweiterter Form herauszugeben,' mit der Aus arbeitung kam ihm indessen der Plan zur Verfassungsgeschichte, von der 1844 der erste, 1847 der zweite Band erschien. Die ursprüngliche Schrift bildet die Einleitung zum ersten Rand. Das im fünften Brief erwähnte »Recht der Salischen Franken« ist 1846 erschienen. Die im achten Briefe gemachte Bemerkung, daß für »einen Professor doch leicht selbst gegen seinen Wunsch eine Ortsveränderung eintreten könne«, bezieht sich auf die Ver hältnisse in Schleswig-Holstein, die durch den »Offenen Brief des Königs« sehr gespannt geworden waren und die zur Abfassung der Denkschrift: »Staats- und Erbrecht des Herzogtums Schleswig« seitens der Universität führten, an deren Abfassung Waitz großen Anteil hatte. Die Verfassungsgeschichte ist das Werk seines Lebens ge worden. Ein Werk, wie es unsere Literatur noch nicht kannte, das den Nachfolgern das Material lieferte zum Weiterbau, wie zur Bekämpfung. Eine vollständige deutsche Verfassungsgeschichte, wie er zu schaffen geplant hat, ging über die Kraft eines Menschen hinaus. Waitz mußte sich zufrieden geben, eine Darstellung der staatlichen Verhältnisse des deutschen Volkes in der älteren Zeit geliefert und mit dem Ziel, bis zu dem er vorgedrungen (die Mitte des 12. Jahrhunderts) einen gewissen Abschluß erreicht zu haben. Acht Bände des Werkes sind erschienen, die drei ersten sind in 3. Auflage, die drei folgenden in 2. Auflage erschienen, und zwar Band l 1844, 1865, 1880; Band II 1847, 1870, 1882 (die 3. Aufl. in 2 Abtlgn.); Band III 1860, 1870, 1883 in 2 Abtlgn.; Band IV 1861, 1884 85 in 2 Abtlgn.); Band V 1874,1893, Band VI 1875, 1896; Band VII 1876; Band VIII 1878. 1883 ging der Verlag des Werkes an die Weidmann'sche Buch handlung in Berlin über. WaS die Schwcrs'sche Buchhandlung anbetrifft, so war sie die bedeutendste Handlung nicht nur Kiels, sondern zeitweilig auch Schleswig-Holsteins. Sie wurde 1780 durch Kanzleirat Schmers gegründet. Ursprünglich nur Leihbibliothek und Antiquariat, wurde sie 1782 mit einer Sortimentsbuchhandlung verbunden, die bald größere Ausdehnung gewann. Nach dem Tode des Gründers war Christian Vünsow Besitzer, der 1833 das Schwers'sche Geschäft an F. Röse verkaufte, aber einen kleinen Verlag unter seiner eigenen Firma beibehielt. Im Schleswig-Holsteinschen Feldzuge war Vünsow Offizier, dann Besitzer einer Wirtschaft in Eimsbüttel, später Be richterstatter der Hamburger Nachrichten und 1870 Lazaret- inspektor in Sonderburg. 1871 ist er gestorben. Röse verkaufte die Buchhandlung 1839 an Perthes-Bester L Mauke in Hamburg und Theodor Klose in Kiel, einen Verwandten der Besitzer von Perthes-Beffer L Mauke. In dieser Zeit begann die Blüte des Geschäfts als Verlagsfirma; die Werke fast sämtlicher Kieler Professoren — es waren damals sehr klangvolle Namen dar unter — erschienen bei Schmers. Das Geschäft wurde zuerst unter der Firma D. C. Schmers Witwe fortgeführt; 1840 wurde die Firma in Schwers'sche Buchhandlung umgewandelt. Mit Perthes-Besser und Mauke bzw. Klose hat dann auch Waitz seine Verhandlungen geführt. 1852 trat an Stelle von Klose E. Homann als Teilhaber ein, der dann 1856 das Geschäft als alleiniger Besitzer erwarb. An ihn ist der letzte der Briefe gerichtet. 1864 wurde das Sortiment an C. Friedrichs verkauft, unter dem 1884 das alte Geschäft zu bestehen aufhörte. Den Verlag führte seit 1860 E. Homann unter seinem Namen weiter, 1892 ist die Firma erloschen, nachdem in früheren Jahren bereits häufig wertvolle Verlagsartikel, so vor allem die Verfassungs geschichte von Waitz, abgestoßen waren. Der alte Verlagskatalog weist klangvolle Namen in großer Fülle auf. Hervorheben möchte ich. daß die erste Ausgabe der Stormschen Gedichte im Schwers'schen Verlage erschienen ist, die Originalholzstöcke zum Umschlag sind noch vorhanden, sowie die Erstlingsschrift von Theodor Mommsen: äo eoIIe^iiZ Uomanorum, und das Liederbuch dreier Freunde von Theodor Mommsen, Tycho Mommsen und Theodor Storm. Bezüglich des letzteren möchte ich noch eine kurze Berich tigung zu den Äußerungen bringen, die Theodor Mommsen bezüglich dieses Liederbuchs getan hat. Der ziemlich erhebliche Restvorrat dieses jetzt so sehr gesuchten Buches ist allerdings ein- gestampft worden, aber nicht aus eigenem Antrieb des Verlegers. Homann war mit Mommsens verwandt und befreundet, und Tpcho Kosten der drei Freunde gedruckt worden war, makuliert worden, leider in so gründlicher Weise, daß kein Exemplar übrig geblieben ist. (Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. Schutz des literarischen Urheberrechts in Österreich. — Vor einem Wiener Erkenntnissenate, dem Vizepräsident Hof rat vr. Feigl präsidierte, fand am 6. d. M. eine Verhandlung gegen den Theateragenten Georg Stubenvoll wegen Ver gehens gegen das Urheberrechtsgesetz statt. Es lagen zwei Klagen vor. Die erste war seitens der Pa riser Vcrlagsfirma de Choudens eingebracht. Stubenvoll soll in den Jahren 1902 bis 1904 die Materialien zu den dem klagenden Verlage gehörigen Werken »Hoffmanns Erzählungen«, »Nip-Rip« und »Tata-Toto« in seinem Geschäfte in Wien feil- geboten,^ einzelne Vervielfältigungen von^ den Werken^herstellen Aufführung der genannten Operette an Theaterdirektoren zu überlassen, die sich verpflichten, das notwendige Material, Texte und Stimmen, von der Firma Döblinger zu beziehen. soll nun unbefugterweise Abschriften des Materials zum »Süßen Mädel« haben anfertigen lassen, sie zum Verkaufe und Verleihen angeboten und erwiesenermaßen an den Direktor Gustav Michel des Stadttheaters in Bremerhaven und an Direktor Heinrich Daniel Karl des Zittauer Theaters verkauft haben. Hierdurch habe er sich eines Eingriffes in das Urheberrecht und der Vorschub-
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