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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-07-19
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1904
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- Deutsch
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6174 Nichtamtlicher Teil. 165, 19. Juli 1904. einem Staate, welcher alle Verkehrswege beherrscht, ist so be deutend, daß ein Widerstand gegen eine richtige Verkehrspolitik, die einen Ausgleich widerstreitender und eine Zurückdrängung dem Gemeinwohle schädlicher Interessen bezweckt, auch von seiten der machtvollsten wirtschaftlichen Kreise unmöglich ist. »Auf Grund vorstehender Darlegungen spreche ich mich egen jeden Eingriff der Gesetzgebung in die Regelung es Kartellwesens überhaupt, jedenfalls aber zurzeit für Deutschland aus.« In dem Gutachten von Landgerichtsrat Dove heißt es u. a.: -Ringe und Kartelle sind nicht an sich unter allen Um ständen zu beanstandende Erscheinungen des Wirtschaftslebens. Wollte man den Ringen stets eine gemeinschaftliche Wirkung beimessen zu^ müssen glauben, so würde sich bei der^ Begriffs^ Mißbräuchliche Betätigung der bezeichnten Verbindungen ist sehr wohl möglich und tatsächlich oft vorgekommen. Sofern darunter das Interesse der einzelnen als Mitkontrahenten oder kommt, reichen die in den modernen Gesetzgebungen der Recht sprechung gewährten allgemeinen Rechtsbehelfe zur Verhütung der Mißstände bei freier Handhabung aus. Sofern allgemeine von Ringen und Kartellen gefährdet werden, ist Abhilfe nicht auf dem Boden der Gesetzgebung möglich, sondern durch wirt schaftspolitische Maßregeln zu treffen. Solche werden auf dem Vereinbarungen mit andern als Wirtschaftsgebieten beteiligten Staaten, in der eigenen gewerblichen Betätigung des Staates zu erblicken sein. Sie können aber nicht generell bestimmt werden, sind vielmehr je nach den konkreten Verhältnissen in haltlich zu bestimmen. Schon die Jnternationalität des modernen Wirtschaftslebens meist auf den Weg der vertrags mäßigen Verständigung als allein erfolgversprechendes Mittel hin. Doch liegen alle diese Maßregeln außerhalb der Zuständigkeit des deutschen Juristentags. Er wird nach meinem Dafürhalten die gestellte Frage dahin zu beantworten haben, daß neue Maß nahmen für die rechtliche Behandlung der Ringe und Kartelle sich nicht empfehlen.« Wiener Handelsakademie. — Die seit nahezu dreißig Jahren unter der Leitung des Regierungsrats vr. Sonndorfer stehende Wiener Handelsakademie versendet soeben den 47. Jahresbericht. Die »Neue Freie Presse« entnimmt ihm folgende Angaben: Die in der (46.) ordentlichen Generalversammlung am 20. Dezember 1903 für das Studienjahr 1902/03 vorgelegte Bilanz weist einen baren Akademiefonds von 758.810 lr aus; außerdem das unbelastete Akademiegebäude, das nur mit 200.000 lr in der Bilanz erscheint. Die effektiven Einnahmen haben 275.351 Ir, die effektiven Ausgaben 271.304 k betragen. Der Pensionsfonds hat bereits eine Höhe von 765.781 k erreicht. Die gewährten Schulgeld ermäßigungen betrugen 24.320 k; die seit dem Bestand der Aka demie gewahrten Schulgeldbegünstigungen repräsentieren bereits die Summe von 953.000 Ir. Im Studienjahre 1903/04 war die Frequenz folgende: In den Abiturientenkurs (Hochschulkurs) wurden 153 Hörer inskribiert; in den mit einem Vorbereitungsjahrgang verbundenen dreijährigen Kurs wurden 716 Schüler ausgenommen, und die höheren sachwissenschaftlichen Vorlesungen, die im No vember vorigen Jahres vom Regierungsrat vr. Sonndorfer ins Leben gerufen sind, waren im erstenZyklus (November bis März) von 150Herren aus der Praxis besucht. Der Jahresbericht enthält auch die neuen Lehrpläne für den Abiturientenkurs und für den dreijährigen Kurs, dann die für den Abiturientenkurs vom Ministerium ge nehmigte Studienordnung und Disziplinarvorschriften und die neue vom Landesschulrat genehmigte Disziplinarordnung für den dreijährigen Kurs. Auf Grund dieser Disziplinarordnungen erhält jeder Studierende bei Beginn des Studienjahres eine Legitimationskarte, durch die er sich als Handelsakademiker aus- weisen kann. Dem Kapitel »Zur Geschichte der Schule« ist zu entnehmen, daß die Akademie im Februar d. I. von dem Zentral- Gelcich. einer eingehenden Inspektion unterzogen worden ist, und daß der Minister den Bericht über diese Inspektion mit besonderer Befriedigung zur Kenntnis genommen und mit Rücksicht auf die Lehrkörper für ihr pflichteifriges und erfolgreiches Wirken An erkennung ausgesprochen hat; ferner daß der Minister vr. v. Härtel mit dem Sektionschef v. Stadler die Anstalt am ehrt hat. Dem Jahresbericht ist eine etwa sechs Druckbogen starke Abhandlung von Professor vr. Kreidig: -Neue Berichte über Münz- und Währungswesen« beigegeben. Post. — Über Eilsendungen sind vom Reichs-Postamt neue Bestimmungen getroffen worden. Auf Verlangen des Ab senders können Postsendungen dem Empfänger durch besonder» Boten zugestellt werden (Eilbestellung). Das Verlangen der Eil bestellung muß durch den vom Absender durch Unterstreichung hervorzuhebenden Vermerk -Durch Eilboten« ausgedrückt werden. Bezeichnungen wie «Dringend«, »Eilig« usw. sind zur Kundgebung des Verlangens der Eilbestellung nicht ausreichend. Die Zu stellung von Eilsendungen erfolgt in der Regel sogleich nach der Ankunft bei der Bestimmungs-Postanstalt. Während der Nacht stunden von 10 Uhr abends bis 6 Uhr früh findet jedoch keine Eilbestellung statt; nur dann, wenn der Absender dem Vermerk »Durch Eilboten« auf der Adresse hinzufügt »Auch nachts«, wird die Eilbestellung auch während der Nachtstunden ausgeführt. Post. Abziehbilder als Drucksache. — Die bisher in Geltung gewesene Ausschließung der sogenannten Abziehbilder Abziehbilder, die durch eins der im 8 8 der Postordnung unter I, II bezeichnten Vervielfältigungsverfahren hergestellt sind, kürz lich aufgehoben worden. Die Deutsche Verkehrs-Zeitung bemerkt dazu, daß Abziehbilder eigentlich keine Drucksache seien. Wenn gegen die Drucksachentaxe zugelassen morden seien, so dürfte für diese Entscheidung der Umstand von Einfluß gewesen sein, daß nach neuern Erfahrungen Abziehbilder in vielen Fällen von Haltung des Verbots daher fortgesetzt Mißgriffe der Post- Leipziger Stadtbibliothek. — Die Leipziger Stadt bibliothek hat gegenwärtig (1904) einen Bestand von etwa 121000 Bänden. Ende des Jahres 1893 waren 108 908 Bände vorhanden. Cs sind also im letzten Jahrzehnt annähernd 12 000 Bände hinzugekommen. Zu dieser starken Vermehrung hat besonders die Erwerbung der Treitschkeschcn Bibliothek beige tragen, die im Jahre 1896 um den Preis von 12 500 ^ aus den Mitteln der Rhode-Stiftung angekauft worden ist. Erwähnt sei. daß bis zum Jahre 1902 der Bibliothek jährlich 9000 ^ aus ankäufe und 2000 für Büchereinbände. Seit dem Jahre 1903 ist dieser Betrag auf 10 000 ^ erhöht; zugleich ist genehmigt worden, daß die beiden Konten Bücherankäufe und Bücher- Beschlagnahme. — In Berlin erfolgte in diesen Tagen auf Grund H 184, Ziffer I des Strafgesetzbuchs die Beschagnahme des Buches Dolorosa. »Fräulein Don Juan« (Berlin. Ver lag von M. Lilienthal). Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte. — Die 76. Versammlung deutscher Naturforscher und Ärzte wird in den Tagen vom 18.—24. September in Breslau stattfinden. Rembrandt-Gedenkfeier. — Für die in Leiden, der Vaterstadt des Meisters, in großem Stile geplante Dreihundert- jahr-Feier Rembrandts ist der 15. Juli 1906 festgesetzt worden. 6?8^' I^W l/rn" H^oäor w 190^ ^ 4».^ ^ ^45^-368." ^ ^ ^ ^ ^ / 8". VIII, 126 8. ^U3A6A6d6n Januar 1904.
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