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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.07.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-07-23
- Erscheinungsdatum
- 23.07.1904
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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6278 Nichtamtlicher Teil. 169, 23. Juli 1904. Verein sein siebenunddrcißigstes Stiftungsfest. Eine erfreulich große Anzahl von Mitgliedern und Gästen — es waren ins gesamt über achtzig Personen — h^atte s^ch mor^ens^zu dem Zuge nächst das große Etablissement besichtigt, das in seiner Art und Ausdehnung als das erste und bedeutendste des Kontinents an erkannt ist. Die Fabrik war zum Zwecke dieser Besichtigung zum größten Teile in Betrieb gesetzt und wurde von allen Teil nehmern mit dem höchsten Interesse in Augenschein genommen. Die Maschinen, die zum Teil nach eignen Entwürfen der Firma gebaut und wahre Wunderwerke der Technik sind, dürften auch manchen derjenigen Teilnehmer, die schon andre Papierfabriken zu besichtigen Gelegenheit hatten, in staunende Bewunderung gesetzt haben. Besonders gilt dies von der großen Streich- und Trockenanlage, in der das Papier den Kreidestrich erhält und das damit im Rohen fertige Kunst druckpapier dann getrocknet wird, desgleichen von den zahlreichen Satiniermaschinen, Schneidemaschinen usw. Man müßte einen großen Artikel für sich schreiben, wollte man der Fülle des Interessanten, das uns in der Riesenfabrik gezeigt wurde, nur einigermaßen gerecht werden. Besonders heroorgehoben werden sollen aber hier noch die geradezu musterhaften hygienischen Einricktungen der Fabrik, die fast prächtig zu nennenden Aufenthalts-, Garderobe-, Wasch- und Baderäume für die Arbeiterschaft, die großartigen Entstaubungsanlagen, vermöge deren selbst im Lumpensortier- und -Vorbereitungssaale eine reine, vollständig staubfreie Luft herrscht, u. a. m. Wir können den Herren Scheufelen für die liebeswürdige Genehmigung zur Be sichtigung der Fabrik nicht dankbar genug sein, desgleichen unserm Vorstand, der es wieder einmal verstanden hat, das An- beim Stiftungsfest zugleich die Gelegenheit zu einer nützlichen Erweiterung ihrer Fachkenntnisse zu verschaffen. — Nach der Be sichtigung der Fabrik waren die Teilnehmer von den Herren Scheufelen zu einem »kleinen Imbiß» eingeladen, der sich aber zu einem sehr opulenten Frühstück gestaltete. Die Liebenswürdigkeit unserer Herren Wirte machte uns den Entschluß zum Aufbrechen schwer. So machten wir uns denn — nachdem in dem schönen Garten des Herrn vr. Scheufelen noch! eine photographische Aufnahme der Gesellschaft gemacht worden war - mit mehr als anderthalbstündiger Verspätung gegen 12 Uhr endlich auf den Weg zum Aufstieg auf die Teck, zu einer Strapaze, die von manchem nach dem guten Frühstück nur mit Stöhnen und leisem Murren überwunden wurde. Aber über wunden wurde sie eben doch, und die oben Angelangten lohnte ein frischer Trunk und die wahrhaft herrliche Aussicht, die man von dieser der Alb vorgelagerten isolierten Kuppe genießt, so daß bald alle Mühsal vergessen und alles wieder in fröhlichster Stimmung war. Pünktlich um 3 Uhr wurde mit Musik der Abstieg angetreten, um dem Endziel der Wanderfahrt zuzustreben: Kirchheim u. T. Von Owen fuhren wir um 4 Uhr 8 Minuten nachmittags mit der Bahn weiter und langten um 4 Uhr 27 Minuten am Be stimmungsort an. Hier wurde in dem weit und breit als vorzüg- die schon vorher eine sehr vergnügte war, hier bald ihren Höhe punkt erreichte! Ein großes Verdienst darum hat sich wieder unsre oft bewährte Sängerrunde »Schimmelklub« errungen, die unser Fest von früh bis spät mit einer wirklich staunenswerten Fülle von immer neuen Darbietungen aus dem reichen Born ihres Liederschatzes verschönte. Erwähnt zu werden verdient ferner, daß zwei auswärtige Kollegenoereine, die »Lotharingia.< in Metz und die -Insel« in Tübingen Vertreter zu unserm Feste entsandt hatten. Um 8 Uhr abends — schon! — schlug die Stunde zur Heim fahrt, und um 10 Uhr trafen wir wieder in Stuttgart ein, alle — Mann für Mann — hochbefriedigt von dem wirklich tadellos verlaufenen Feste; und aus aller Munde konnte man Haren: »Unser Stiftungsfest ist doch die schönste aller Vergnügungen im ganzen Jahre!« und: »übers Jahr wieder!« Viele von den Teil nehmern sollen immer noch durstige Kehlen gehabt und sich beim »Schlußschoppen« im »Kaiserhof« noch recht festgesetzt Habens je doch kann der Chronist dies nur vom Hörensagen berichten. Preisausschreiben. — Der deutsche Schriftstellerverein »Concordia« in Prag ist durch die Freigebigkeit eines nicht genann ten Prager Kunstfreundes in die Lage versetzt worden, einen Preis von »außergewöhnlicher« Höhe auf die Dichtung eines Einakters auszuschreiben, dessen Inhalt dem Andenken Schillers gewidmet sein soll. Wie die Allgemeine Zeitung (München), der wir diese Nachricht entnehmen, des nähern angibt, soll in diesem .Schiller stück» entweder Schiller als Person auftreten oder durch einen charakteristischen Vorgang auf seine dichterische Bedeutung hin gewiesen werden. gung bildender Künstler für monumentalen Grab malsbau« in Dresden ist eine Reihe Künstler zusammen getreten, Mitglieder verschiedener Richtungen, des Deutschen Künstlerbundes und andrer Vereinigungen, zu dem Zweck, Grab denkmäler zu schaffen, bei denen Architekt, Maler und Bildhauer gemeinsam wirken und jeder im Rahmen des auszuführenden künstlerischen Gedankens das Vollendetste seiner eignen Kunst dazugibt. Zur Führung der Geschäfte wurde der Direktor A lfred Dresden, Kurfürstenstraße 1. Kunstausstellung. — Die Königliche Kupferstich- und Hand zeichnungen-Sammlung in München hat soeben eine Ausstellung von englischen Schabkunstblättern des 18. Jahrhunderts dem Be such eröffnet. Die Ausstellung wird als sehr bemerkenswert ge- Valentin Green, zum Teil in Erstdrucken vor der Schrift und in gleich vorzüglichen Drucken hervorragende Blätter von John Raphael Smith. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Hua-rtsrl^ Vwt. (No. 33—34, 1. 1904) ok No^v Look8 avck Personalnachrichten. Zum achtzigsten Geburtstag Kuno Fischers. — Die Adresse für Kuno Fischer, die ihm zum achtzigsten Geburts- tage am heutigen 23. Juli von Schülern und Verehrern überreicht wird, ist ein im Renaissancestil gehaltenes Meisterstück der Edel- Seiner Exzellenz Herrn Wirklichen Geheimen Rat Prof. vr. Kuno Fischer nahen sich an dem Tage, da er das achtzigste Jahr eines an seine Schüler und Verehrer, um dem Meister der Rede und der Forschung für alles das, was er ihnen in unvergeßlichen Stunden dargeboten, für alles, was er ihnen als Lehrer und Mensch gewesen ist und dauernd bleiben wird, ihren ehrer bietigsten Dank auszusprechen und ihm huldigend die herz lichsten Glückwünsche darzubringen. Möge Gottes Gnade noch lange über dem teuren Manne walten. Im Namen und Auftrag: (folgen die Namen der Unterzeichner des Aufrufs). In einer Kapsel, die an einer mit Edelsteinen besetzten Kette hängt, befindet sich ein Pergament mit allen Namen, die sich gemeldet haben, in kunstvoller Malerei. Das Schlußstllck der Kapsel ist ein Silbertäfelchen, auf dem sich in feinster Silber schneidearbeit ein Bild der Heidelberger Universität befindet. (Beilage zur Allgemeinen Zeitung (Münchens.)
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