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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.07.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-07-25
- Erscheinungsdatum
- 25.07.1904
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- Deutsch
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8306 Nichtamtlicher Teil. 170, 25. Juli 1904. 6 Millionen"), die in einer vertraulichen Verhandlung dem Gehege der Zähne des verdienten Vorstehers des Börsenver eins entflohen sind, aber auch damals schon durch den Redner selbst die Einschränkung: -nehmen Sie diese Zahlen für das, was sie wert find« erfahren haben, eine Mehr besteuerung des bücherkaufenden Publikums genannt werden, daß die -unverhältnismäßig hohen BUcherpreise in Deutsch land« nach Paulsen als eine Tatsache hingestellt werden, nur nebenbei. v. Salvisberg führt (S. 44) Büchers Thesen an: »Ein Händlerstand, der dem Publikum gegenüber die Mittel des freien Wettbewerbs entbehrt, ist für die Vermittlung des Absatzes einer kapitalistischen Pro duktion schlechthin untauglich- und »ein Handels zweig kann seine Daseinsberechtigung nur erweisen, wenn er seinen Dienst der gesamten Volkswirtschaft besser und billiger leistet, als es ohne ihn geschehen wäre- und fügt hinzu, daß keiner der Opponenten diese Thesen bis jetzt zu widerlegen vermocht hat. Ohne mich auf diese freihändlerischen Thesen etwa fest legen zu wollen, will ich nur bemerken, daß zu einer Be kämpfung dieser Thesen an sich gar keine Veranlassung war. Von einer Ausschließung des freien Wettbewerbs unter den einzelnen Sortimentern war nie die Rede, einzig und allein das Mittel der Preisunterbietung soll ausge schlossen sei»! Ist dies wirklich so etwas ungeheuerliches, hat nicht vielmehr stets die Konkurrenz einzig und allein durch Unterbietung des Konkurrenten als eine Maßregel gegolten, die eines bessern Kaufmanns nicht würdig erschien?"") Bücher führt selbst in der Anmerkung zu dieser Stelle an, daß der Vorstand des Börsenvereins als würdige Mittel des freien Wettbewerbs -sachkundige Beratung und rasche Befriedigung des Konsumenten« empfiehlt, und weiß dem nichts als die Unterstellung entgegenzusetzen: »Wir wissen aber, es gibt raschere Befriedigungsmittel, und die ,sachkundige Beratung" läuft darauf hinaus, daß nicht die bestgeeigneten, sondern die lukrativsten Artikel empfohlen werden, ist also für das Publikum eine Gefahr, für die Verleger eine Rabattschraube ohne Ende.» Einen Beweis schenkt sich Bücher, der Ver treter der »friedlichen« Wissenschaft, für diese ungeheuerliche Unterstellung! Da Herr von Salvisberg darüber hinweg geht, muß man wohl annehmen, daß er die Unterstellung Büchers billigt. vr. v. Salvisberg bespricht nunmehr die Gegenschriften, zuerst die von Trübner-Fischer. Er erkennt dabei an, daß die Schrift Bücher in manchen Punkten widerlegt habe; *) Es sei mir hierzu gestattet, eine Anekdote aus dem Jahre Freiheit und Gleichheit, spielte die Frage der Teilung der Ver mögen zur Herstellung einer Gleichheit des Besitzes eine große Rolle. In einer Versammlung traten zwei Leute aufs lebhafteste für eine Teilung ein. Nach Schluß der Versammlung trat Roth schild auf die beiden, die noch lebhaft diskutierten, zu und sagte ^u ihnen: Nun, wie ist's mit der Teilung meines Vermögens? die Antwort. Gut, antwortete Rothschild, 50 Millionen Gulden habe ich. Deutschland hat 50 Millionen Einwohner, kommt auf jeden 1 Gulden, hier hast du und hier hast du deinen Gulden, die übrigen gehen euch nichts an. Die Nutzanwendung auf die oben erwähnten 8 Millionen Mark mag jeder selbst machen. "") In dem Gutachten, das Rechtsanwalt vr. Scharlach für den 27. deutschen Juristentag (Innsbruck, Sept. 1904) über die Frage der Ringe und Kartelle erstattet hat, heißt es: »Dadurch (durch die Aufhebung der Befugnis, die Vertrags freiheit als solche auszuheben) würbe allerdings das für unsre Wirtschaftspolitik charakteristische Bestreben, die Pro duktion gegen schrankenlose Konkurrenz zu schützen, ein für allemal lahmgelegt sein, aber gleichzeitig auch ein Schutz gegen Schädigungen des Volksvermögens beseitigt werden, welcher sich mehrfach als außerordentlich wirksam erioiesen hat. ...... (Borsenbl. f. d. Dtschn. Buchh. 1904, Nr. 165, S. 6173.) es komme aber keineswegs darauf an, ob Bücher bis ins letzte Detail Recht habe. Freilich nicht, aber wohl, ob er in grundlegenden Fragen Recht hat, und daß dies nicht der Fall, sucht Trübners Entgegnung und die anderer zu er weisen. v. Salvisberg vermißt in allen Entgegnungen die viel wichtigere Widerlegung der Denkschrift, daß die »Über zahl an Sortimenten und die an ihrem Lebensmark zehrenden parasitären Buchhandlungsgebilde den Buchhändlergewinn un gleich schärfer reduzieren als der bisherige Kundcnrabatt.«..... Ich habe versucht nachzuweisen, daß dies mindestens eine große Übertreibung und die gezogenen Folgerungen deshalb nicht richtig sind. Auch Bücher gesteht zu, daß kleine Betriebe nützlich wirken können und, wenn sie einer andern gewerblichen Tätigkeit angeglisdert sind, lebensfähig sind. Daß eine größere Vermehrung der Kleinhandelsbetriebe in den letzten dreißig Jahren stattgefunden hat, als erwünscht, lehrt die Statistik; die absolute Vermehrung der buchhändlerischen Detailgeschäfte zeigt das Buchhändler-Adreßbuch. Daraus nun aber den Schluß ziehen zu wollen, daß dies alles Vollbuchhandlungen seien, die in Wettbewerb mit den bestehenden Betrieben treten, wäre voreilig. Namentlich für den Vertrieb wissen schaftlichen Sortiments kommen von den etwa 6000 Sorti- mentsstrmen, die das Adreßbuch ausführt, rund 1000, für einzelne Wissenschaften 1500, im ganzen allerhöchstens 2000 in Frage. Auch Trübner weist darauf hin, daß die jähr liche Durchsiebung und Wägung der einzelnen Sortimente durch die Verlegervereine zu einer Ausstoßung ungeeigneter Elemente führt: sie find gewogen und zu leicht befunden. Dazu kommt die Tätigkeit der sogenannten Buchbinder- Kommissionäre in Leipzig, die jedenfalls mit eine Ursache des Anschwellens der Zahl der Sortimenter im Buchhändler- Adreßbuch ist. Unter diesen -neuen Firmen«, die das Adreß buch zieren, sind aber zahlreiche, die schon lange als Buchbinder, Galanteriewarenhändler und dergleichen bestanden und gelegent lich Schulbücher, Konfirmationswerke, Geschenkbücher geführt haben, die sie von dem Ortsbuchhändler oder, wenn in dem Ort kein Buchhändler vorhanden war, von dem Buchhändler der nächsten Stadt bezogen haben. Alle diese figurieren nun als Buchhändler in dem Buchhändler-Adreßbuch, ohne daß man imstande wäre zu sagen, ob bezw. wie erheblich die Zahl der Buchhändler sich dadurch wirklich vermehrt hat? Daß, abgesehen von diesen ganz kleinen Betrieben, mehr Sortimenter vorhanden sind als erforderlich, wird nie mand leugnen, aber nach Lage der Gesetzgebung auch niemand ändern können; wohl aber ist zu bestreiten, daß die Maßnahmen des Börsenvereins, bezw. die Ab schaffung des Rabatts, eine Erhöhung der Zahl der Sortimenter herbeigeführt hätten. Das ist nicht der Fall. Daß Trübner die Abschaffung des Rabatts von keinem großen Belang für die Bücherkäufer ansieht, dagegen »den auf wenigstens 6 Millionen Mark bezifferten Totalbetrag dieser Geringfügigkeit mit keiner Ziffer in den Mund nimmt«, wird ihm in gebührender Weise aufgemutzt. Das gute Recht des Börsenvereins, den Rabatt aufzuheben, er kennt übrigens v. S. unumwunden an; ebenso hebt er die ruhige und vornehme Tonart in der Schreibweise Trübners hervor, dessen »keineswegs gering anzuschlagendes Verdienst (es sei>, in dieser Kampfphase besonnen, gewandt und klug zugleich eingegriffen zu haben«. Mit meinen -Ausschreitungen« beschäftigt.sich der folgende Abschnitt, vr. v. Salvisberg erkennt an, daß in der Ziffernmäßigkeit der Argumente die Bedeutung meiner Schrift liege, sowie in dem Nachweis, daß in der bestehenden Organisation des Buchhandels kein die Vertriebskosten ver teuerndes, sondern gerade sie ermäßigendes Moment liege, v. S. findet, daß der von mir erbrachte Beweis, daß »der Reinertrag der meisten Handlungen unter einem Betrage
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