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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.08.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-08-09
- Erscheinungsdatum
- 09.08.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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oV 188, 9. August 1904. lltichtamtlichck Teil. 6643 von denen wir ja ganz absehen und die wir immer aus unfern Verhandlungen auszumerzen verstanden haben, sondern es sind die weittragenden Interessen persönlicher und wirt schaftlicher Art, die bis dahin es verhindert haben, daß die Zeitungsverleger als solche sich zusammengeschlossen haben. Daß es aber gerade auf dem Gebiete des Zeitungsverlags eine große Menge von Dingen gibt, die von Kollegen nur in einmütigem Zusammenstehen gelöst werden können, das haben die hinter uns liegenden zehn Jahre unsers Vereins nach jeder Richtung hin bewiesen. Als der Verein 1894 ins Leben trat, war das eigentlich äußerlich für ihn die ungünstigste Zeit, in der er gegründet werden konnte. Ich will Ihnen hier nicht, meine Herren, eine umfassende Schilderung der Verhältnisse geben, die gerade damals einer Vereinigung entgegentraten. Die große Summe der Tätigkeit, die sich ja bei uns nicht äußert im Gesetzemachen dahin, daß wir eine bindende Exekutive nach irgend einer Richtung hin haben, — Ihnen alles im einzelnen darzulegen, das würde mich viel zu weit führen. Sie mögen mir aber gestatten, einige mehr persön liche Erinnerungen aus jener Zeit wachzurufen. Der Verein wurde damals gegründet in erster Linie auf Veranlassung eines kleinen Teils von Zeitungen, an deren Spitze sich unser Vorsitzender, Herr vr. Georg Hirth, gestellt hatte. Herr vr. Georg Hirth mußte wegen Kränklichkeit sehr bald seinen Vorsitz abgeben, und an seine Stelle trat der alte Herr Faber, der aber auch leider durch Kränklichkeit sehr bald verhindert wurde, den Vorsitz weiterzuführen. Aus jener ersten Zeit unsers Vereins sind im Vorstand nur noch mein verehrter Nachbar, Herr Robert Bachem, und meine Wenigkeit. Die Wandlungen, die der Verein in diesen ersten zehn Jahren durchgemacht hat, charakterisieren sich ja am besten dadurch, daß wir heute eine angestrengt arbeitende Geschäftsstelle haben, deren Tätigkeit für unsre Organisation mehr als ausgenutzt ist, und daß wir ferner — und das war unser bedeutungsvollster Schritt, den wir im Jahre I960 getan haben — eine Vereinszeitschrift, den »Zeitungs- Verlag-, gegründet haben, in der jede Woche klar zum Ausdruck kommt, was wir wollen. Meine Herren! Unsre Absichten sind ja nicht in erster Linie rein wirtschaftliche. Wir sind uns dessen immer be wußt gewesen, daß die Aufgabe, auch die wirtschaftliche Aufgabe, welche eine solche Organisation zu erfüllen hat, in dem idealsten und besten Sinne nur erfüllt werden kann auf dem Wege einer Gemeinschaft, die sich darüber klar ist, welche Verantwortung all ihrem Handeln gegeben ist, einer Gemeinschaft, die sich auch ganz klar darüber ist, daß diese Einwirkung, dieser Machtfaktor des öffentlichen Lebens, nicht in einer falschen Richtung angewandt werden darf, wenn sie sich nicht selbst auch in wirtschaftlicher Beziehung ganz empfindlich schaden will. Wir haben diesen obersten Grundsatz unsrer Vereins politik durch die zehn Jahre, auf die wir jetzt zurückblicken können, immer festzuhalten versucht. Dabei haben wir das Vereinsschiff durch alle möglichen Klippen und Untiefen hindurchgesteuert, und ich darf wohl sagen, daß unsre Ver einstätigkeit die deutsche Presse zusammenhält in einer Weise, die beachtenswert ist und zurückwirkt auf die große Zahl derjenigen Zeitungen, die alle in unserm Verein vertreten sind, daß im besten Sinne des Worts unsre Organisation als Sauerteig bezeichnet werden kann, der die Auffassung über die Bedeutung unsrer Unternehmungen im öffentlichen Leben in weitere Kreise hinausträgt und dort die An schauungen zur Geltung bringt, die wir als Vertreter für die deutschen Zeitungsverleger als die grundlegenden be trachten müssen, auf denen ein gesundes deutsches Preßwesen allein existieren kann. Meine Herren! Wenn wir so am Beginn des zweiten Jahrzehnts stehen, so wissen wir ja sehr wohl, daß das im Leben eines großen wirtschaftlichen Zweigs einer Nation wenig bedeutet. Ich möchte, indem ich die zehnte Haupt versammlung des Vereins Deutscher Zeitungsverleger er öffne, dem Wunsch Ausdruck geben, daß diesem Verein der gute Geist, der in ihm von Anfang an gewesen ist, erhalten bleiben möge auf alle Dezennien hinaus, in denen er be steht, und daß dazu die Kollegialität, die persönliche Freund schaft, die Erhaltung der persönlichen Beziehungen, die unter den einzelnen Mitgliedern der Zeitungsverleger sich ergeben haben, den wesentlichsten Teil beigetragen hat und beitragen möge in Zukunft, das ist unser Wunsch an diesem Tage, das ist unsre Bitte an die Herren Kollegen!» (Beifall.) Aus dem Verlauf der Verhandlung ist die folgende Reso lution, die sich gegen das leider immer mehr llberhandnehmende Bestechungswesen im graphischen Gewerbe richtet und von der Versammlung einstimmig angenommen wurde, hervorzuheben: »Die Hauptversammlung des Vereins Deutscher Zeitungs verleger erachtet es als dringend erforderlich, gegen das auch im Buchdruckgewerbe immer mehr überhandnehmende Be stechungsunwesen rücksichtslos vorzugehen. Sie beauftragt zu diesem Zweck den Vorstand, mit dem Vorstand des Deutschen Buchdruckervereins in dieser Angelegenheit ein gemeinsames Vorgehen anzustrebcn und von einem noch bekannt zu ^gebenden »Die Hauptversammlung richtet deshalb ^an die Fabrikanten und sonstigen Lieferanten des graphischen Gewerbes das dringende Ersuchen, ihren ^Vertretern ^oder Agenten strengstens 1. Lieserungsbestellungen selbst zu machen, statt sie dem Personal zu überlassen; 2. Beschwerden über ihnen gemeldete schlechte Lieferungen »Die Mitglieds/ des Vereins erwarten ferner von den Lieferanten, daß sie ihnen etwa von ungetreuen Angestellten der Druckereien gemachte unlautere Zumutungen rundweg ab- mutungen verständigen.« Im weitern beschäftigte sich die Hauptversammlung mit Satzungsänderung, mit der Frage des genossenschaftlichen Bezugs von Zeitungsdruckfarbe, mit dem Buchdruckertarif, mit der Doppel- Besteuerung der Zeitungsbetriebe zu den Kosten der Handels und der Handwerkskammern und mit Wahlen zu Vorstands- und andern Vereinsämtern. Der Vorstand setzt sich jetzt wie folgt zusammen: vr. Max Jänecke i-Hannoversckier Courier«), Vorsitzender. Th. Curti (»Frankfurter Zeitung«), vr. R. Faber (»Magdeburgische Zeitung«), vr. A. Gerstenberg (»Hildesheimer Allgemeine Zeitung«), Schriftführer, O. Klotz (»Fränkischer Kurier«), Nürnberg, vr. A. Knittel (»Karlsruher Zeitung«), vr. Krumbhaar (»Liegnitzer Tageblatt«), vr. Mühling (»Hamburger Correfpondent«), H. Müller-Palm (»Neues Tagblatt«), Stuttgart, Kommerzienrat vr. Reichardt (»Dresdner Nachrichten«), A. Wpneken (-Königsberger Allgemeine Zeitung»). Die nächste Hauptversammlung soll 1905 in Frankfurt Kleine Mitteilungen. Schweden und die Berner Literarkonvention. — Der Deutsche Reichsanzeiger Nr. 184 vom 6. August 1904 bringt die amtliche Bekanntmachung des Reichskanzlers vom 3. August 1904, nalen Verbandes zum Schutze von Werken der Literatur und Kunst, sowie der am 4. Mai 1896 in Paris abgeschlossenen 874*
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