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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.08.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-08-12
- Erscheinungsdatum
- 12.08.1904
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- Deutsch
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gung der Deutschen Steindruckerei - Besitzer hat im laufenden Jahre große Fortschritte aufzuweisen, aber die Mehrzahl der Firmen steht dem Verein immer noch fern. Manche Firmen be fürchten mit Unrecht eine Preisgabe ihrer Geschäftsgeheimnisse, Kalkulationsbedingungen usw., während gerade durch den Beitritt zum Verein eine richtigere Berechnungs- und Verkaufsbasis ge schaffen werden soll. In den meisten Fällen beruht ja die falsche Kalkulation nur auf Unkenntnis der eigenen Selbst kosten, und gerade in diesem^ Punkt wird ^ das Ehren- un^ nehmer haben das gleiche Interesse, daß die von ihnen erzeugten Werte nicht verschleudert werden, sondern angemessene Preise er zielen. — Wird den Steindruckern, besonders den chromolitho- Ausland noch mehr als seither abgeschnitten, so wird auf dem Jnlandsmarkt ein geradezu toller Wettbewerb stattfindcn. Eines der Hauptabsatzgebiete der deutschen chromolithographischen Jn- für die Versorgung des englischen Markts eingerichtet. Sollte nun England, das letzte freihändlerische Land, auch zum Schutz zoll abschwenken, so müssen die betreffenden deutschen Anstalten Personalnachrichten. -j- Ant on Dietrich. — Am 3. August ist der namhafte Historien maler Anton Dietrich, Professor an der königlichen Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe zu Leipzig, gestorben. Anton Dietrich war am 27. Mai 1833 in Meißen geboren und genoß in Dresden Unterricht ^an der Königlichen Kunstakadem^ des Großen — die historischen Fresken in der Aula der Dresdener Kreuzschule — Paulus predigt auf dem Areopag in Athen. Zahlreich sind seine Altarbilder und seine Kartons für ragend beteiligt. Die Königliche Akademie der bildenden Künste zu Dresden hatte ihn im Jahre 1881 zu ihrem Ehrenmitglied ernannt. Von seinem König war er durch Ernennung zum Ritter des Albrechtsordens I. Klasse ausgezeichnet worden. f- Friedrich Ratzel. — Am 9. August ist in Ammerland am Starnberger See, wo er Erholung von anstrengender wissenschaft licher Arbeit zu finden gehofft hatte, der ordentliche Professor für Geographie an der Universität Leipzig Herr Geheimer Hofrat vr. Friedrich Ratzel infolge eines Herzschlags aus dem Leben geschieden. Friedrich Ratzel war am 30. August 1844 in Karls ruhe geboren. Dem anfänglich gewählten Beruf des Apothekers, der seiner Neigung nicht entsprach, entsagte er und widmete sich dem Studium der Naturwissenschaften und insbesondere der Geogra phie, das er in Heidelberg, Jena, Berlin, München, an auslän dischen Hochschulen und auf ausgedehnten wissenschaftlichen Reisen mit Eifer pflegte. 1876 trat er als außerordentlicher Professor der Geographie in den Lehrkörper des Polytechnikums in München ein; 1886 wurde er als ordentlicher Professor derselben Wissenschaft an die Universität Leipzig berufen. Von seinen Werken seien fol gende hier angeführt: Sein und Werden der organischen Welt — Wandertage eines Naturforschers (2 Bde.) — Vorgeschichte des europäischen Menschen — Die chinesische Auswanderung — Städte- und Kulturbilder aus Nordamerika (2 Bde.) — Die Vereinigten Staaten von Nordamerika (2 Bde.) — Aus Mexiko — Die Erde (24 Vorträge) — Anthropogeographie — Völkerkunde (2 Bde.) — Die Schneedecke, besonders in deutschen Gebirgen — Der Staat und sein Boden, geographisch betrachtet — Deutschland; Ein führung in die Heimatskunde — Politische Geographie — Das Meer als Quelle der Völkergröße. — Die Erde und das Leben (2 Bde.). -j- Otto Vrausewetter. — Am 8. d. M. ist der hervor ragende Maler Professor Otto Brausewetter, Lehrer an der Akademie der Künste zu Berlin, gestorben. Er war am 11. Sep tember 1835 in Saalfeld im Regierungsbezirk Königsberg i. Pr. geboren, kam 1842 mit den Eltern nach Königsberg und begann förderte. 1869 nahm er seinen dauernden Aufenthalt in Berlin. Von seinen Bildern seien hier genannt: Dem König Richard IU. erscheinen die Geister der gemordeten Söhne Eduards (Städtisches einem Bildhauer vor dem Grabdenkmal des Gatten (Museum zu Königsberg) — Blaubart — Herbstmorgen — Gustav Adolf in der Schlacht bei Lützen — Landsknechte auf der Wanderschaft — die ostpreußisc^en Stände am 5. Februar 1813 (Sitzungssaal des ostpreußischen Provinzial-Landtags in Königsberg). (Sprechsaal.) Preisunterbietung durch ein Warenhaus. Im hiesigen Warenhaus Lindemann sind seit acht Tagen in den Schaukästen ausgestellt: Beyerlein, Jena oder Sedan? für 1 50 -H, „ Zapfenstreich für 1 50 H. Städten die Herren Kollegen ^ähnliche Beobachtungen gemacht haben. Wir hoffen, daß das Verlaashaus »Vita« baldige Ab- Hilfe schafft. Fr ei bürg i/Br., den 6. August 1904. Der Vorstand des Vereins Freiburger Buchhändler. Harms. Jedele. Zimmer. Antwort. Händler die angeregte Angelegenheit bequemer erledigen, als die Herren es uns gegenüber zu tun für gut befunden haben. Uns selbst ist bis jetzt aus 14 deutschen Städten die Mitteilung ^u- gegangen, daß Warenhäuser die beiden Beyerleinschen Bücher billiger verkaufen als der Buchhandel. Die erste Mitteilung hierauf bezüglich ging uns im Winter dieses Jahres vom Schlesischen Vereins-Sortiment zu. Innerhalb 24 Stunden hatten wir einen Breslauer Anwalt mit der Stellung des Straf antrags gegen die Firma Warenhaus Gebr. Varrasch beauftragt, von dem Gesichtspunkt ausgehend, daß jedes Warenhaus, das Bücher zu unerlaubten Preisen zum Verkauf stellt, sich auch nur auf unerlaubte Weise in den Besitz der Exemplare gesetzt haben kann. 24 Stunden, nachdem unser Brief bei dem Breslauer Anwalt eingetroffen war, sandle uns der Vorsitzende des Schlesischen Vereins-Sortiments, Herr Victor Zimmer, einen Brief, in dem er seinen ganz besonder» Dank mit den folgenden Worten aussprach: »Daß Sie so rasch (und mit Erfolg!) das Erforderliche ver anlaßt haben, war sehr dankenswert. Auch meinerseits erlaube ich mir verbindlichen Dank auszusprechen.» Der gerichtliche Austrag der Angelegenheit wurde dadurch in Breslau hinfällig. In den andern 13 Fällen haben wir an demselben Tage, an dem die Mitteilungen aus den betreffenden Plätzen bei uns eingingen, mit eingeschriebenem Brief die In haber der Warenhäuser benachrichtigt, daß wir sofort Strafantrag gegen sie stellen würden, wenn sie nicht innerhalb 24 Stunden die Preisunterbietung für die beiden Beyerleinschen Bücher »Jena oder Sedan» und »Zapfenstreich- unterlassen würden. In allen 13 Fällen stellte sich die gleiche Wirkung wie in Breslau ein. Das Vorgehen des Vereins Freiburger Buchhändler ist uns geradezu unverständlich. Die Herren schreiben unter dem 6. August: Wir hoffen, daß das Verlagshaus Vita baldige Abhilfe schafft. Am 10. August geht uns von der Redaktion des Börsenblatts diese Mitteilung zu.*) Die Möglichkeit einer baldigen Abhilfe — wenigstens was wir nach unfern kaufmännischen Begriffen unter baldiger Abhilfe verstehen — das heißt, sofort, haben uns die Herren, die die Mitteilung an das Börsenblatt unterzeichnet haben, durch ihr eignes Vorgehen unmöglich gemacht und dadurch direkt sich und ihre Kollegen am Platze geschädigt, da nunmehr nahezu eine Woche verflossen ist, in der das Warenhaus in der Lage war seine Preisunterbietung fortzusetzen. Im übrigen bemerken wir, daß wir bei dem neuen Beyerlein schen Roman, der am 10. Oktober zur Ausgabe gelangt, den Ein druck anbringcn lassen werden: »Dieses Buch darf in Waren häusern nicht verkauft werden. — Zuwiderhandlungen werden strafrechtlich verfolgt«. Berlin, den 10. August 1904. Vita Deutsches Verlags Haus, G. m. b. H. *) Bei der Redaktion eingegangen am 9. August. Red.
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