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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.08.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-08-18
- Erscheinungsdatum
- 18.08.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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6874 Nichtamtlicher Teil. ^ 191. 18. August 1904. Kleine Mitteilungen. Neue Gesetze über Urheberrecht und Verlagsrecht. — Das Leipziger Tageblatt bringt die folgende, nicht recht verständliche Nachricht: »Die vor einiger Zeit gebrachte Mit teilung. nach der gehofft wurde, es werde sich ermöglichen lassen, den Kunstschutzgesetzentwurf an den Reichstag noch im Laufe des nächsten Tagungsabschnittes zu bringen, darf dahin ergänzt werden, daß, wenn sich ein solches Ergebnis erzielen läßt, gleichzeitig noch zwei andere Entwürfe dem Parlamente unterbreitet werden würden. Und zwar würden dies ein Photographiegesetz und ein Entwurf über das photographische und künstlerische Verlagsrecht sein. Man wird sich erinnern, daß ein Entwurf zum Photographiegesetz bereits vor längerer Zeit im »Reichsanzeiger, veröffentlicht wurde und damals die öffentliche Kritik in breitestem Umfange heraus gefordert hat.« — (Vgl. Entwurf eines Gesetzes betr. das Urheber recht an Werken der bildenden Künste und der Photographie. Beilage zum Börsenblatt Nr. 99 v. 30. April 1904. Red. d. Börsen blatts.) — »Der Entwurf über das photographische und künst lerische Verlagsrecht ist im Reichsjustizamt ausgearbeitet. Dieser Entwurf würde sich an das bereits einige Zeit in Kraft befindliche Verlagsgesetz anschließen.- Gegen ungenehmigte Übersetzung deutscher Bücher in Holland. (Vgl. Nr. 187 d. Bl.) Berichtigung. — In der so überschriebenen kleinen Mitteilung in Nr. 187 d. Bl., Seite 6763, Spalte 2, bitten wir in dem Rundschreiben des Herrn D. I. v. d. Wilk, Haarlem, unter »Kommission zur Unterdrückung unerlaubter Übersetzungen« in Ziffer 2 den Druckfehler 3 ^ zu ändern in 5 Der betreffende Satz soll richtig heißen: »Für jedes weitere Werk sind 5 ^ einzusenden.« Red. Segantini-Ausstellung. — Eine Ausstellung von Werken des 1899 verstorbenen Malers Giovanni Segantini ist in St. Moritz im Engadin eröffnet worden. Sie enthält 26 Ge mälde und 40 Zeichnungen des Künstlers, der mit Recht als der Maler des Engadin gepriesen wird. Kunstausstellung. — Die 6. internationale Kunstaus stellung in Venedig, die von der Stadtbehörde veranstaltet wird, soll am 22. April 1905 eröffnet werden und wird bis Ende Oktober dauern. Internationaler Zoologen - Kongreß. — In Bern wurde in diesen Tagen der 6. internationale Zoologen-Kongreß mit einer Ansprache des Regierungsrats Gobat-Bern eröffnet. Den Vorsitz führte Professor Studer-Bern. Als nächster Ver sammlungsort im Jahre 1907 wurde Boston gewählt. Kunsthistorischer Kongreß. — Der 8. internationale kunsthistorische Kongreß, der für den 22. bis 24. September nach Straßburg i. E. zusammenberufen war, Hat, wie die »Münchener St^ckh°lm°eing"lad-n^"^ ^ ^ Aufgefundene Bilder. — über die unerwartete Auf findung zweier wertvoller Bilder wird der Allgemeinen Zeitung (München) folgendes berichtet: Zwei Gemälde, eines von Van Dyck, das andere von Rubens, sind zufällig in Leeds entdeckt worden. Ein Auktio nator erwarb sie für einige Schillinge, ohne eine Ahnung von ihrem Wert zu haben, mit allerlei Gerümpel von dem Vorstand der alten katholischen Kathedrale. Er ließ die Bilder reinigen, und dabei kam auf dem einen Gemälde der Name Van Dyck zum Vorschein. Die Bilder wurden einem Sachverständigen zur Prüfung übergeben, der sie als echt erkannte und alsbald mehrere tausend Pfund dafür bot. Der Van Dyck stellt den Kalvarien berg dar; der Rubens ist ein herrlicher Christuskopf. Adreßbuch von Vortragsrednern. — Zur Förderung des öffentlichen Vortragswesens gibt die »Gesellschaft für Verbreitung von Volsbildung« ein Adreßbuch der deutschen Rednerschaft heraus, das kürzlich in neuer Auflage für das Winterhalbjahr 1904/05 erschienen ist. Das Adreßbuch gestellt. Außerdem sind in einem besondern Verzeichnis die jenigen Vortragenden, die Experimental- und Demonstrations vorträge halten, und die Rezitatoren und Deklamatoren zu sammengestellt. Die Gesellschaft selbst veranstaltet auf ihre Kosten alljährlich über zweihundert Vorträge, die von besonders tüchtigen rednerischen Kräften gehalten werden. Nach dem letzten Jahresbericht hat die Gesellschaft für diesen Zweig ihrer Tätigkeit 12 471 ^ aufgewandt. Vereinen, die ihren Mitgliedern schästsstelle d"r Gesellschaft" BerUn"MV.Lübecker Straße k, Künstlerische Sachverständigen-Kommission bei der Reichsdruckerei. — Der Kaiser hat für die nächsten drei Jahre zu Mitgliedern der künstlerischen Sachverständigen-Kommission ständigen Sekretär der Akademie der Künste Professor vr. Wolf gang von Oettingen, — den Kupferstecher Professor Albert Krüger, — den Kupferstecher an der Hochschule für bildende Künste Professor vr. Hans Meyer, — das Mitglied des Senats der Aka demie der Künste Kupferstecher Professor Karl Köpping, — den Regierungs- und Vaurat Max Hasak, — das Mitglied der Akademie der Künste Professor Franz Skarbina, — das Mit glied des Senats der Akademie der Künste Professor W oldemar Friedrich, — den Direktor der Unterrichtsanstalt des Kunst gewerbemuseums und auftragsweise Direktor der Kunstschule, Mitglied des Senats der Akademie der Künste Professor Ernst Ewald, — den Professor an der Technischen Hochschule vi. Adolf Miethe, — den Hofkunsthändler und Sachverständigen für gra phische Kunsterzeugnisse Louis Gerhard Meder (in Firma Amsler L Ruthardt), — den Bildhauer und Lehrer am Kunst gewerbemuseum Professor Wilhelm Haverkamp. Stellenvermittelung im Vuchdruckgewerbe. — Der Geschäftsbericht des Tarifamts der deutschen Buchdrucker für das Jahr 1903 teilt über die Wirksamkeit der Nachweise und den Stand der Arbeitslosenziffer mit, daß im Jahre 1902/03 von 35 Arbeitsnachweisen 5043 Setzern und 844 Druckern Stellen ver mittelt worden sind; zu derselben Zeit 1903/04 erfolgte die Ver mittelung durch 42 Nachweise für 9175 Setzer und 1711 Drucker. In beiden Jahren sind also 16 773 offne Stellen besetzt worden. Personalnachrichten. f Fritz Dinger. — Einer der namhaftesten deutschen Kupfer stecher, Fritz Dinger in Düsseldorf, geboren 1827 in Wald bei Solingen, ist am 11. August gestorben. Fritz Dinger hat viele vortreffliche Arbeiten geliefert. Besonders bekannt sind der Stich von Raffaels Selbstporträt und von Guido Renis Aurora. Von deutschen Meistern bevorzugte er Mintcop, Kröner, Deiker, ß. Eduard von Martens. — Am 1^4. .August 1W4 starb in 1859 zum Kustos an dem zoologischen Museum der Friedrich Wilhelms-Universität ernannt. 1860—63 nahm er an der preu ßischen Expedition nach Ostasien teil, um Tiere für das Zoologische Museum zu sammeln. In diesem verwaltete er die Mollusken, früher auch die Echinodermen und Korallen. Diese Klaffen pflegte er als außerordentlicher Professor der Zoologie in seinen Vorlesungen vorzugsweise zu behandeln. Doch las er auch über andre Gebiete der Zoologie, z. V. über die geographische Verbreitung der Tiere, über Geschichte der Zoologie und andre Themata. Fünfundvierzig Jahre hat von Martens mit voller freudiger Hingabe aller seiner Kräfte an dem Museum erfolgreich gearbeitet. Nach dem Tode des Museumsdirektors Professor Peters wurde ihm die interimistische Verwaltung des Museums übertragen. 1887 wurde er zum zweiten Direktor desselben ernannt, von Martens war eins der ältesten ordentlichen verwaltenden Mitglieder der Berliner alten Gesellschaft naturforschender Freunde, in deren wissenschaftlichen Sitzungen er sehr oft wertvolle Mit teilungen aus dem reichen Schatz seiner Kenntnisse machte und Ergebnisse seiner gründlichen Untersuchungen der Mollusken und andrer Tiere vortrug. In der zoologischen Welt wird er als einer der bedeutendsten Konchyliologen hochgeschätzt werden. Die Konchyliensammlung des Zoologischen Museums hat er durch die kritische Prüfung der älteren Artbestimmungen und durch eifrige Sorge für die Erwerbung fehlender Arten zu einer Sammlung ersten Ranges erhoben. Seinen Schülern, Kollegen, wissenschaft lichen Freunden und Forschungsgenossen stellte er seine Kenntnisse und Erfahrungen jederzeit in der freundlichsten Weise zur Ver fügung. Wer ihn näher kennen lernte, mußte ihn verehren und lieb gewinnen.
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