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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.08.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-08-23
- Erscheinungsdatum
- 23.08.1904
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- Deutsch
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6SS6 Nichtamtlicher Teil. -V 1SL. 23. August 1904. viele Jahre lang ununterbrochen beschäftigt sei. Um diese Treue der Arbeitnehmer auch anzuerkcnuen, habe Se. Majestät der Kaiser und König geruht, den dienstältesten Angestellten der Firma, den Maschinenmeistern Hartwig und Schlecht weg, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. Er über reichte den beiden Herren, die über 5V bezw. 49 Jahre ununterbrochen im Geschäft tätig sind, unter beglück wünschenden Worten die Auszeichnung und gab deni Wunsche Ausdruck, daß sich das große Unternehmen auch in Zukunft in gleicher Weise weiter entwickle wie bisher. Herr Gewerberat Würfler hob ebenfalls das bei der Firma herrschende gute Einvernehmen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern hervor, das unter den heutigen sozialen Verhältnissen schätzenswerter denn je sei. Für die Aus gleichung der immer schärfer hervortretenden Klassengegen sätze seien solche gemeinsamen Feste größerer gewerblicher Betriebe von besonderm Wert und mit Freude zu begrüßen. Er sprach der Firma namens der von ihm vertretenen Be hörde und auch persönlich die besten Glückwünsche aus und gab der Hoffnung Ausdruck, daß das erfreuliche Verhältnis zwischen Unternehmern und Mitarbeitern auch ferner so bleiben möge, wie es bisher gewesen sei, damit bald noch mehrere solcher Auszeichnungen verliehen werden könnten wie heute an die beiden ältesten Angestellten. Der Vertreter der Bnchdruckerberufsgenossenschaft, Herr Wcichert-Hannover, überbrachtc Glückwünsche dieser Körper schaft und gleichzeitig der Sektion Nordwest des Deutschen Bnchdrnckervereins. Der Kreisverein Hannover habe es sich nicht nehmen lassen, die Firma zu diesem seltnen Jubiläum durch die Übersendung eines künstlerisch ausgeführten Ge denkblattes in einer Weise zu ehren, wie es in den Annalen des Vereins noch nicht verzeichnet' sei. Herr Herbes-Hannover brachte die Glückwünsche des Nordwestdeutschen Papierverems. In dessen Namen wurden den beiden ältesten Angestellten der Spielkartenfabrik, dem Werkfllhrer Koch und dem Maschinenmeister Bock, die beide weit über 30 Jahre im Dienste der Firma stehen, Ehren diplome überreicht. Die beiden ältesten Angestellten der Druckerei erhielten von der Firma Jubiläumsgeschenke und vier länger als 25 Jahre in der Druckerei tätige Mitarbeiter je ein Ehren diplom vom Deutschen Buchdruckerverein. Herr Redakteur Ginschel gab einen ausführlichen Überblick über die Geschichte der Firma von Anfang bis zur Gegenwart und überreichte im Namen des Personals den Chefs eine typographisch fein ausgeführte Adresse in einer künstlerisch ausgestatteten, kostbaren Ledermappe, die ebenso im zeichnerischen Entwurf, wie in der Ausführung ein schönes Zeugnis von der Leistungsfähigkeit der Druckerei und der Buchbinderei der Firma F. A. Lattmann gibt. Schließlich betonte der Vorsitzende des Verbandes der Deutschen Typographischen Gesellschaften, Herr Erler aus Berlin, daß die hervorragenden typographischen Leistungen der Buchdruckerei der Firma in buchgewerblichen Kreisen tatsächlich, wie schon des öftern ausgesprochen, überall die lebhafteste Beachtung gefunden hätten, und daß vor allem auch das lebhafte Interesse der Firmeninhaber für die Förderung der graphischen Vereinigung, die die Weiter bildung der Angestellten bezwecke, im Interesse des graphischen Kunstgewerbes aufs freudigste zu begrüßen sei. Diejenigen fachtechnischen Körperschaften und Ver einigungen, die persönlich nicht vertreten waren, wie auch zahlreiche Freunde und auswärtige Mitarbeiter hatten ihre Glückwünsche telegraphisch oder schriftlich gesandt. Nach Dankesworten des Herrn Lattmann jun. wurde dieser Festaktus mit weiteren Chorliedern beschlossen. Hierauf begab man sich zur festlich geschmückten Tafel, bei der auch Gott Bacchus zu seinen Rechten kam. Herr Lattmann jun. hob nochmals hervor, daß es eigentlich ganz selbstverständlich sei, daß zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ein gutes Einvernehmen bestehe. Er selbst sei zu der Überzeugung gekommen, daß er nur dadurch fried lichen Weges vorwärts kommen könne, und er wünsche auch fernerhin diesem guten Wege zu folgen. Ferner hob er hervor, daß der vom Personal gebildete Verein »Graphische Vereinigung» den Teilnehmern nur von größtem Nutzen sein könne; durch das Bestreben des Vereins mache sich jeder Teilnehmer die Vorteile der immer mehr im Aufschwung begriffenen Kunst unsers Berufs zu eigen. Herr Schriftsteller Wilhelm Schaer gab seiner Freude Ausdruck, daß er der Festschrift einen Beitrag widmen konnte, und erwähnte im Anschluß daran, daß die Autoren den Verlegern doch auch zu Dank verpflichtet seien. Der Buchhändler Herr Alois Haunschild dankte im Namen des Hauses zunächst den Autoren für ihre bis herige Unterstützung und wünschte, daß sie auch fernerhin treue Freunde des Verlags bleiben möchten. Ferner dankte er den so zahlreich erschienenen auswärtigen Mitarbeitern und schließlich den Spitzen der Behörden mit der Bitte, daß diese Herren auch in Zukunft ihre schützende Hand über das Haus Lattmann halten möchten. Herr Schriftsteller Karl Mollenhauer bat, auf das Wohl der Damen im Hause Lattmann ein Hoch aus zubringen. An das Festmahl schloß sich die Aufführung zweier Theaterstücke: »Der Jubiläumsschwärmer« und -Der Sieg der Druckkunst-, von Mitgliedern des Personals zur leben digen Darstellung gebracht. Den Schluß des Festes bildete ein Ball mit Unter brechung durch einen Buchdrucker-Salamander. Alle Teilnehmers werden dieses seltne Fest wohl dauernd in Erinnerung behalten. Aus Anlaß des Jubiläums ist von der Firma eine Denkschrift herausgegeben worden, in der die dreihundert jährige Geschichte der Druckerei, die Geschichte der Goslar- schen Zeitung, der Spielkartenfabrik und des Buchverlags geschildert wird. Dem geschichtlichen Teil schließt sich eine Beschreibung des jetzigen Betriebs dieser Unternehmen an. Die Festschrift wird auch weiteren Kreisen durch den Buch handel zugänglich gemacht werden. Sie ist vor allem in dem die dreihundertjährige Geschichte der Buchdruckerei und die Geschichte der Zeitung behandelnden Teil auch von allge meinerem kulturhistorischen Interesse. Von der türkischen Zeitungsprrffe. Wer Konstantinopel einmal besucht hat, nimmt in jedem Falle zwei tiefe Eindrücke mit sich nach Hause. Der eine ist der Anblick des Bosporus mit dem Goldenen Horn und mit Skutari; derselbe findet in malerischer Schönheit seinesgleichen sonst nir gends in der Welt. Der zweite unauslöschlische Eindruck bildet leider einen krassen Gegensatz zu dem ersten, es ist nämlich der des unergründlichen Schmutzes in den engen, krummen Straßen der Hauptstadt. Ein ähnlich trauriges Bild bietet die türkische Zeitungspresse, obgleich sie im vornehmsten Viertel der Stadt ihren Sitz hat. Wenn man geschickt hüpfend und springend durch die schier bodenlos-schmutzigen Straßen sich gerettet hat und sich dem offi ziellen Stambul nähert, ist man erstaunt, etwas Ähnliches wie ein Trottoir ^u bemerken. In diesem Stadtteil sind nämlich fast sämtliche Behörden untergebracht, die Botschafter- und Minister wohnungen befinden sich hier, endlich auch die Buchhändler und Zeitungsverleger. Die Erdgeschosse einer ganzen Reihe von Häusern enthalten die Buchläden. Im ersten Stock darüber befinden sich fast überall die sogenannten Redaktionszimmer, und betreten wir eins der
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