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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.08.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-08-26
- Erscheinungsdatum
- 26.08.1904
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- Deutsch
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198, 26. August 1904. Nichtamtlicher Teil. 7083 Satyrn dar und zeigt den Maler auf der Höhe seines malerischen Könnens. Durch huldreiche Unterstützung des Kaisers und durch Bei träge von Mitgliedern des Kaiser Friedrich-Museums-Vereins ist es ferner ermöglicht worden, für die Museen eine Anzahl hervor ragender Kunstwerke aus dem Nachlaß Ihrer Majestät der Hoch seligen Kaiserin Friedrich zu erwerben, vor allem ein Meisterwerk von Rubens aus der frühern Zeit seines Schaffens, seine erste Frau, Jsabella Brant, darstellend, ferner die lebensgroße Bronze büste eines Knaben von Antonio Rossellino, eine Statuette des heiligen Sebastian aus Buchsbaum, wahrscheinlich von Giovanni Francesco da S. Angelo aus Verona, und zwei kleine knieende Engel aus vergoldeter Bronze, rheinische Arbeiten vom Ende des fünfzehnten Jahrhunderts. Aus demselben Nachlaß wurde durch die Gnade des Prinzen und der Prinzessin Friedrich Karl von Hessen zum Andenken an die Hochselige Kaiserin Friedrich und an den besonder» Anteil, den die Verewigte dem im Entstehen begriffenen Kaiser Friedrich- Museum zugewandt hat, eine überaus lebensvolle marmorne ^Porträtbüste von Tamagnini als Geschenk überwiesen. Diese Majestät dem Kaiser folgende Originalskulpturen gegen die Ver pflichtung überwiesen, als Ersatz derselben Marmorkopien an fertigen zu lassen: a) Aus dem Schloßpark von Sanssouci: die Statue der Venus von Pigalle als Gegenstück des bereits im Besitz der Museen befindlichen Merkurs von demselben Meister. b) Aus der Hauptkadettenanstalt zu Groß-Lichterfelde: die Statuen des Fürsten Leopold von Dessau und des Generals von Zielen von Schadow, der Generale von Seydlitz und von Keith von Tassaert, des Grafen von Schwerin von Adam, des Generals von Winterfeldt von den Brüdern Ränz. Die Anfertigung der Kopien dieser Statuen wurde den Bildhauern Hubrich, Dietrich, Tübbecke, Kniete, Richter, Lange und Hartmann übertragen. Dem Bildhauer Tübbecke ist ferner die Anfertigung einer Marmornachbildung der in Stettin befindlichen Statue Friedrichs des Großen von Schadow übertragen worden, die in dem kleinen Treppcnhause des Kaiser Friedrich-Museums neben den Original statuen der Generale des großen Königs Aufstellung finden soll. Eine galvanoplastische Nachbildung der Statue des Großen Kurfürsten für das genannte Museum ist ebenfalls in Arbeit und soll in der großen Eingangshalle desselben aufgestellt werden. Von den von dem Kaiser Friedrich-Museums-Verein er worbenen und den Königlichen Museen in dankenswerter Weise zur Verfügung gestellten Kunstwerken konnte das Gemälde von Geertgen Tot At. Jans mit der Darstellung Johannes des Täufers in das Eigentum der Museen übergehen. Ein Gemälde von Martin Schongauer, Anbetung der Hirten, sowie eine Sammluna von Bronzen wurden dem Museum von dem ge nannten Verein zur öffentlichen Ausstellung vorläufig überwiesen. Weiter wurden für die Gemäldegalerie erworben: ein Altargemälde von Bartolommeo Montagna, eine Gebirgslandschaft von Gaspard Dughet und ein Familienbildnis von A. Pesne, den Künstler mit seinen beiden Töchtern darstellend. Die Gobelins von Rafael wurden nach erfolgter Reinigung einer gründlichen Ausbesserung durch die beiden Töchter des Direktors des Hamburgischen Museums für Kunst und Gewerbe, Fräulein Vrinckmann, unterzogen, die nunmehr vollständig durch geführt ist und ein erfreuliches Resultat ergeben hat. Unter den Erwerbungen für die Sammlung von Bild- Marmorbüste des Kardinals Zacchia von Lorenzo Bernini; die Vronzestatuette einer sitzenden, schlafenden Nymphe von Andrea Ricco; die Marmorstatue des Königs David, eine florentinische Arbeit aus der Zeit des Übergangs vom vierzehnten zum fünf zehnten Jahrhundert; das altbemalte Terrakottarelief einer figurenreichen Kreuzigung in der alten gotischen Rahmung mit vielen dramatisch bewegten Gestalten, aus dem Anfänge des Quattrocento. Für das Antiquarium wurden erworben: Rotfiguriger Krater des »strengschönen» Stils aus Capua. Auf der Vorderseite ein sprengender Reiter, davor ein laufendes bekleidetes Mädchen; auf der Rückseite eine Mänade mit Kantharos und Thyrsos zwischen zwei Satyrn. Rotfigurige Amphora desselben Stils; in der Mitte stehender Krieger, vor ihm eine Nike mit Schale und Kamm, hinter ihm ein Jüngling. Rotfiguriger apulischer Glockenkrater des älteren Stils. Auf der Vorderseite Flötenspieler, nackter Knabe und Artemis. Rotfiguriger apulischer Krater des jüngeren Stils. Eros auf der Felsenküste sitzend und angelnd. Satyr und Nymphen. Zwei große Hydrien der klapomenischen Fabrik. Rotfigurige Hydria kampanischer Fabrik mit der Darstellung der Geburt der Helena. Rotfiguriger Krater kampanischer Fabrik mit der Darstellung: Odysseus und die Sirenen. Rotfigurige Amphora apulischer Fabrik, Jüngling mit Schale und Korb und Mädchen mit Krug. Eine Sammlung von mehrfarbigen Glasgefäßen. Unter den Erwerbungen des Münzkabinetts sind hervor zuheben: ^ . ' Ok drachmon, ein bisher noch unbekanntes Tetadrachmon von Aegeae in Cilicien, ein Didrachmon des Ptolemaeus Euergetes II. mit dem Brustbild des Königs mit der Strahlenkrone, neun römische Goldmünzen aus dem Funde von Abukir, darunter ein bisher unbekannter Quinär des Carinus, ein Bronzemedaillon des Elagabal von Thyatira, eine sehr gut erhaltene Münze der Kaiserin Julia Mamaia von Jstrus niit dem Wappenbilde der Stadt, eine in der Stadt Caesarea Germanica geprägte Münze des Pescennius Niger, eine Münze von Paltus (Syrien) mit den Köpfen des Sep- timius Severus und der Julia Domna. Durch das Entgegenkommen einer Anzahl Freunde des Museums und einen namhaften Beitrag, den Fräulein Elise Königs als Geschenk überwies, ist es ermöglicht worden, dem Münzkabinett die Erwerbung von fünf Goldmedaillons aus dem Funde von Abukir zu sichern. Die Stücke waren nach Ansicht der Numismatiker dazu bestimmt, als Preismedaillen an diejenigen verteilt zu werden, die aus den zu Ehren Alexanders des Großen unter Kaiser Gordianus III. veranstalteten Olympischen Spielen als Sieger hervorgingen. Ihre Darstellungen beziehen sich denn auch fast alle auf den siegreichen Mazedonier und sein Haus. Von mittelalterlichen und neuern Münzen seien erwähnt: ein Denar des Bischofs Gerhard von Osnabrück, ein Goldfloren des Grafen Albert IV. von Görz, ein steirischer Goldfloren des Erzherzogs Albrecht V. von Österreich, der Jdsteiner Goldgulden des Grafen Walram von Nassau, der von dem Herzog Georb dem Bärtigen von Sachsen als Statthalter von Friesland geprägte Goldgulden, der Dukat des Johann V. Turyo, Bischofs von Breslau, aus dem Jahre 1520, der schleswiger Goldgulden des Königs Christian III. von Dänemark, der Goldgulden des Bischofs Martin von Eichstädt vom Jahre 1560, der Magdeburger Doppeldukat des nachmaligen branden- burger Kurfürsten Johann Friedrich ohne Jahresbezeichnung, ein Straßburger Denar Karls des Großen, ein Bracteat des Ulrich von Wettin mit stehendem Mark grafen, ein Mühlheimer Turnosgroschen des Kaisers Ludwig IV. des Bayern. Im Kupferstichkabinett wurden Handzeichnungen ita lienischer und niederländischer Meister in wechselnder Reihenfolge im Oberlichtsaal zur Ausstellung gebracht. Erworben wurden Handzeichnungen von Albrecht Dürer, Nicolaus Manuel Deutsch, Peter Paul Rubens, Rembrandt, L. Bramer, Bernhard Strigel, Luca Signorelli, Pietro Perugino, ferner eine Pergamenthand schrift mit 18 Deckfarbenmalereien aus der deutschen Schule des sechzehnten Jahrhunderts, eine Pergamenthandschrift mit Deck farbenmalereien aus der italienischen Schule des fünfzehnten Jahrhunderts und eine Deckfarbenmalerei auf Pergament aus der französischen Schule um 1500. Bei der ägyptischen Abteilung gingen die wichtigsten der Funde, die die deutsche Orientgesellschaft bei ihren Grabungen an der Pyramide des Königs No-woser-re gemacht hat, endgültig in ihren Besitz über. Die bedeutendsten dieser Stücke sind: ein großes Relief aus Kalkstein mit der Darstellung des Königs auf dem Thron, eine größere Anzahl von Reliefs mit Götterdarstellunaen, eine große Granitsäule in Form eines Bündels von Papyrusknospen, der mit der Mumie und allen Beigaben völlig erhaltene Sarg des Priesters Jenan-jechwet aus der Zeit um 2000 vor Christo, ein schöner Holzsarg eines Aus länders in Mumienform, die Papyrushandschrift mit dem Ge dicht des Timotheus von Milet -Die Perser«, der ägyptische Sarg des Besitzers der Handschrift und die ihm beigcgebenen 931*
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