Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.09.1904

7414 Nichtamtlicher Teil. 208. 7. September 1904. Künstlerische Plakate. — Die Gesellschaft für ästhetische Frankfurt a,M., Bi-.d-nstraß- I. nimmt Del Vecchios Ausstellung für Kunst aller Art und Zeit in Leipzig. — Die Eröffnung der neuen Ausstellungs räume (Oberlicht- und Nordlichtsäle, Graphisches Kabinett, Lese mittags ^ 11 Uhr. Norddeutsche Werkstatt« (Max Fabian, Klein-Chevalier, Müller- Münster, Franz Paczka, Franz Staffen, Karl Ziegler u. a. m.); ferner Kollektiv-Ausstellungen von: Max Rabes, Ernst Vollbehr, Clara Werner, Georg Zenker; — Einzelwerke von: Josef Israels, M. ten Kate, Anton Klamroth. B. C. Koekkoek, Adolph Lehnert, Moritz Müller jun., Walter Queck, I. Schmitzberger, Hobbe Smith, Paul Sturm, N. Warthmüller, P. Würth rc. rc.; — M. Horte, Max Klinger. L. Kühn, G. H. Kührner, Hans Olde, Cornelia Paczka, M. Robbe, Carl Stauffer - Bern, M. Stein, W. Unger, Hans Weyl und vielen andern mehr. Kolonialschule. — Die deutsche Kolonialschule in Witzen- hausen, unweit^Göttingen, wird im Sommersemester 190-1 von Sächsische ^Haup^t bi b elg eseNschafp — ^Die ^Sächsische 1. die nach den Grundsätzen der neuen deutschen Recht schreibung durchgesehene Bibel für Schulgebrauch (in Mitteloktav); 2. die Bibel in Großoktav mit U'2 Illustrationen Schnorrs v. Carolsfeld (billigste Ausgabe in Kalikoband 3 3. eine Samm lung derselben Illustrationen für Haus, Schule, Kindergottes dienst usw. (gebunden in einfachster Ausstattung 50 «H). Eine neue wendische Bibel ist im Druck. Wegen Übersetzung des Neuen Testaments (zunächst eines der Evangelien) in den Dialekt der Dschaggas (Deutsch-Ostafrika) finden Verhandlungen mit der Leipziger Missionsgesellschaft statt. Die Herausgabe einer Bibel mit in den Text eingedruckten Bildern wird zurzeit erwogen. Die Feier hat am 6. September nachmittags 4 Uhr mit einem Gottes dienst in der Frauenkirche zu Dresden (Festprediger Herr Superintendent Neumann-Glauchau» ihren Anfang genommen. Die zweite Versammlung findet heute, abends 7^/z Uhr, im großen Saale des Evangelischen Vereinshauses in Dresden statt. Es werden sprechen: Pastor Piltz-Lengenfeld und Missionssenior AltHaus (Mombas, Ostafrika). Weltpost-Kongreß. — Der nächste Kongreß des Weltpost vereins wird im April 1905 in Rom gehalten werden. Die Deutsche Verkehrszeitung bemerkt dazu: Der Kongreß hätte schon im April dieses Jahres abgehalten werden sollen; er mußte aber verschoben werden. Alle fünf Jahre wird ein Weltpostkongreß abgehalten; der vorige fand in Washington statt. Es machte sich schon 1885 auf dem Wcltpostkongreß in Lissabon eine gewisse Müdigkeit bezüglich der Abhaltung der Weltpostkongresse geltend; man hielt eine Frist von fünf Jahren für viel zu kurz, da ja der Weltpostverein, der mit Ausnahme von China und etlichen unbedeutenden Kulturländern den ganzen Erdball umspannt, auf eine feste und sichere, im großen auch ein heitliche Grundlage gestellt ist. Die Abhaltung des neuen Welt postkongresses in Rom erweist sich aber jetzt als notwendig, weil die Zahlung der Transitgebühren für die Briefpost nach wie vor auf der Grundlage der Statistik von 1896 erfolgt, inzwischen aber so beträchtliche Verschiebungen in der Bewegung der Kor respondenz eingetreten sind, daß eine baldige Neuregelung un bedingt geboten ist. Sonst verspricht man sich wenig von diesem Kongreß; darüber scheint leider kein Zweifel zu bestehen, daß der Lieblingsgedanke des Gründers des Weltpostvereins, die Transit gebührenfreiheit — ein Gedanke, den Stephan bis zu seinem letzten Atemzuge bei jeder Gelegenheit mit großer Wärme ver treten hat — auch auf dem nächsten Kongreß noch nicht zur Ver wirklichung gelangen wird. Das internationale Bureau des Weltpostvereins befindet sich in Bern. Dieses hat eine ganze Reihe von Vorschlägen, betreffend die anderweitige Regelung der Transitgebührenfrage, zusammen gestellt; in erster Linie soll den Forderungen solcher Länder, die außergewöhnlich lange Beförderungsstrecken den andern Ver waltungen zur Verfügung stellen müssen, z. B. Rußland (durch Sibirien), Kanada, Rechnung getragen werden. Seminar für orientalische Sprachen. — Das Seminar für orientalische Sprachen in Berlin hat im vorigen Jahre eine neue Publikation begonnen, betitelt: Archiv für das Studium deutscher Kolonialsprachen, herausgegeben von Professor vr. Ed. Sachau, Direktor des Seminars. Der erste Band enthielt Lehrbuch der hausanischen Sprache »Hausa-Sprache« von A. Mischlich, Kaiser lichem Bezirksleiter in Togo; der eben erschienene zweite Band bringt ein Chamorro-Wörterbuch von Georg Fritz, Kaiserlichem Bezirks amtmann auf Saipan. Der Verfasser hat sein Material über diese auf der Insel Saipan gesammelt. Dieses Wörterbuch, deutsch- cbamorro und chamorro-deutsch, schließt sich an die im vorigen Jahre in den Mitteilungen des Seminars, unter den Ostasiatischen einer großen kommentierten Ausgabe von Beaconsfields Werken beschäftigt, die viele neue Aufschlüsse über das politische und private Wirken Beaconsfields bringen wird. Personalnachrichten. Hermione von Preuschen. — Die bekannte Schriftstellerin Hermione von Preuschen, die vor etwa 3 Wochen unterhalb letzungen erlitten hat, liegt immer noch in Sulden darnieder. Es handelt sich um einen schlimmen Bruch der Kniescheibe.