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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.09.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-09-15
- Erscheinungsdatum
- 15.09.1904
- Sprache
- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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7704 Nichtamtlicher Teil. ^ 215, 15. September 1904. Hugo Slcinilz Verlag in Berlin. 7729 k'ald's ^Vettsr-Lalsnäer 1905. 6albja.br I. 1 <5. W. Stern (Bnchhandlnng L. Rosner Verlag 7727 in Wien. UurAsr, vis Uisbs ist. äis 6skg.br ckss 6iv8a.w8tsn. 1 ^ 50 c^. 6a.iä, 6in .lu^snätraum. 2 ^ 50 -ß. Popper, Fünfe aus einer Hülse. 2 Schneider, Das alltägliche Leben. 2 50 Brabec, Im Bauernhof. 2 Zahony, Einmal nur die Rose. 2 Wanka, Wir Menschen. 2 .//. V. Stnber's Verlag (C. Kabilzsch) in Wnrzbnrg. 7727 Llsäiräv. Uä. IV. 6skt 11 u. 12. ä. 75 Thcod. Thomas in Leipzig. 7725 Franz Vahle» in Berlin. 7720 Carl Winters Univ.-Bucht». in Heidelberg. 7724 Fischer, Göthes Faust. 4. Vd. 2. Teil. 7 geb. 8 Werner, Johann Eberlein von Günzburg. 2. Ausl. 1 Vierordt, Kosmoslieder. 2 geb. 3 02?^. ^nivsi8,tat Ssiäslbsl^. vsiclslbsrF. 6sus l?o>F6. Vlll. 6ck. l' 6skt. 7 Nichtamtlicher Teil. Kleine Mitteilungen. Vom 9. internationalen Preßkongreß. — Zur Be grüßung des 9. internationalen Kongresses der Presse, der am 1l. d. M. in Wien eröffnet worden ist, hielt der Minister präsident Herr vr. von Ko erb er die folgende bemerkenswerte Ansprache: .Meine Herren! Ich habe die Ehre, Sie im Namen der k. k. Regierung als liebe Gäste in unserm Vaterlande zu begrüßen, das, wie Sie selbst aus vielen Ländern kommen und viele Sprachen sprechen, auch viele Volker beherbergt, welche aber alle, jedes in seiner Sprache, Ihnen freudigen Willkomm entbieten. Wir wünschen, daß die sachliche Arbeit, die Sie in dieser Stadt vollbringen, begleitet sei von dein Gefühle, daß Sie stets von Freunden umgeben sind, die Ihnen die angeborene Heiterkeit der Seele erschließen und voller Herzlichkeit die Hand reichen als Führer durch das alte Österreich, das alle Gefahren von außen und alle inneren Stürme mit seiner nie versiegenden Lebenskraft überwand und immer überwinden wird. »Meine Herren! Ich hüte mich zu sagen, daß Sie, meine Herren, aus der Fremde zu uns kamen; es gibt ja in unfern ein Inland und ein Ausland; eine wirkliche Fremde, wie sie noch für unsere Väter bestand, kennen wir kaum mehr. Ich will nicht von unserm kleinen Europa sprechen, ich will nur daran erinnern, wie rasch wir mit den wahrlich weit genug entfernten Kriegs schauplätzen der jüngsten Zeit vertraut wurden, nicht bloß im militärgeographischen Sinn, sondern mir wußten bald auch alles andere, was über die leider mit Blut getränkten Landschaften zu sagen ist. Wir kennen die Völker und Sitten beinahe so, wie wir uns selbst kennen, wir beurteilen sie vielleicht objektiver als uns selbst. Ich werde nicht von der Forschung sprechen, die uns von den fernsten Gebieten berichtete, nicht von den vervollkommneten technischen Hilfsmitteln, die die Fahrt um die Welt zur stehen den Nummer im Repertoire der Neisebureaus machen. Mir schwebt vor allem der Anteil der Presse an dieser Errungenschaft vor Augen. »Die Zahl der Auserwählten, die sich die Kenntnis aus kost spieligen Büchern verschaffen können, ist gering, und wieder mancher, der die Mittel besitzt, bringt die geistige Fähigkeit nicht auf, um des Stoffes Herr zu werden. Da leistet die Presse für ein paar Heller, Pfennige, Centimes oder wie sonst die kleinsten Münzen aller Staaten heißen, die große gesegnete Arbeit des er folgreichen Lehrers für jedermann. »Der größte Wclteroberer und der mächtigste Weltbeherrscher ist die Presse. Nur die Gewohnheit stumpft uns ab und läßt uns den Aufwand an Mühe und an Kunst über sehen, den jedes Zeitungsblatt an jedem Tage bestreitet. In der sinnlichen Kraft, in der plastischen Gestaltungs gabe ist der Journalismus — ich meine ihn im weitesten Um fange — dem gelehrten Schriftstellertum meist überlegen, und die in der neuesten Zeit stark hervortretende Erscheinung, daß die Träger der Wissenschaft sich der Tagesblätter zur Erörterung streng sachlicher Themen bedienen, berechtigt zu der Annahme, daß die Erfolge der Presse auf dem Katheder nicht unbemerkt geblieben sind und daß man dort die Bevölkerung durch die Presse genug vorgebildet erachtet, um ihr den Blick in die geweihten Hallen der exakten Theorie zu gestatten. Je inniger dieses Band wird, desto mehr wird das Wort »fremd« aus unserm Gedächtnisse schwinden, denn das ist ein hehres Merkmal der Wissenschaft, daß sie allen alles gibt, was sie besitzt. Ich leite noch wichtigere Folgerungen ab. Gewiß, die Presse ist stets ein Anwalt des Friedens unter den Völkern, ein um so entschiednerer Anwalt, je mächtiger die materiellen und kulturellen Interessen in den Vordergrund rücken, die jeder Krieg in Frage stellt. Aber die Presse vermag doch nicht allen Ausschreitungen des nationalen Gedankens — sie kommen vor — aller unberech tigten Überhebung der Parteien — sie ist nicht selten —, allem exaltierten wirtschaftlichen Egoismus — auch er soll manchmal zu bemerken sein — die Presse kann alledem, sage ich, nicht nur immer widerstehen, sondern sie muß, indem sie als Dolmetsch der das öffentliche Leben bildenden Faktoren wirkt, oft genug auch an deren Übertreibungen teilnchmen. Ich weiß schon, daß man auch diesen Kampf »das Leben- heißt, allein ich habe auch gesehen, daß das oft ein recht saures Leben wird, nicht bloß jür die jeweiligen Minister, sondern auch für die Völker, für die Staaten. Deshalb meine ich, daß nach allem gegriffen werden sollte, was gegen die gefährliche Fieberhitze der Leidenschaften wirksam ist. Von polizeilichen Maß regeln halte ich nichts; ich weiß überhaupt kein andres Mittel als die fortschreitende Aufklärung, die Bildung der Völker. Wie die Menschheit zu ihrer heutigen Höhe emporstieg, so ist sie fähig, den Weg der Bildung und Gesittung zu vollenden, an dessen Ziele das Aufhören jedes Kampfes geschrieben steht, der nur ver nichten will. Das Menschengeschlecht ist reif, von dem Schein- aelde der Glasperlen, vom falschen Geschmeide phantastischer Versprechungen, wie sie der Fanatismus in Umlauf setzt, zur guten Goldwährung abgeklärter Erkenntnis überzugehen. Wie das zu einer Zeit, die jedes nationale Empfinden vergessen hatte, gesprochene Wort des deutschen Dichters, dessen hunderjähriger Todestag demnächst zu begehen sein wird, wie das Wort Schillers ewig dauern wird, daß ein Volk nichtswürdig ist, das nicht sein alles setzt an seine Ehre, so ist es heute, da das nationale Gefühl den Erdball beherrscht, wieder die Pflicht der Völker, des Menschen zu gedenken. »Ich sage nicht, daß, weil die Wissenschaft keine nationale oder staatliche Marke trägt, die Gelehrten nicht national gesinnte Männer, nicht begeisterte Patrioten seien; das Gegenteil ist ja wahr. Ebenso kann der Vaterlandsliebe der Presse aller Länder nicht anders als mit vollstem Lobe gedacht werden. Sie mag mancher Regierung unbequem sein; aber keine darf sagen: 1'sta.t ^ ^ Hauptarm des Stromes, durch welchen die Wahrheit in den Geist der Völker fließt. Dann wird sie auch die Bescheidenheit festhalten, zu welcher die Wissenschaft alle zwingt, die aus ihrer Quelle schöpfen,
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