und 1743 Richeys Hamburgisches Idiotikon. Am 6. April 1756 Anekdoten und sogar satirische Bilder, die darauf Bezug nehmen' Ich muß mich (meines Zweckes wegen» jetzt kurz fassen und will hier nicht länger^verweilen bei Bodes Tätigkeit, bei Lessings traurigen Voght und andere! Zu diesen gesellen sich dann auch die Buch händler und treten in innigste Beziehungen zu diesen Persön lichkeiten, zu den großen Adeligen, wie zu den Dichtern und Gewerbe für Kleinhandel gehalten wurde, nicht zur Gesellschaft gezählt; aus Perthes Lebensbeschreibung ist bekannt, wie er den Bann brach und Zutritt zu jenen Kreisen erhielt. In meinem früheren Artikel^) habe ich die Bedeutung von Benj. Gottlob! Hoffmann, von Franz August Gottlob Campe, Julius Campe und vor allem von Perthes für den Hamburger, den norddeut schen und den deutschen Buchhandel im allgemeinen hervor gehoben. Es wäre eine reizvolle Aufgabe gewesen, Perthes im Mittelpunkt seiner Zeit, in seinen Beziehungen zu den literari- beurteilt, und man höre nur, mit welcher Hochachtung und Ver ehrung die Stolbergs, Reventlows, Bernstorffs, Jacobis von ihm reden und berichten. So steht er denn vor uns, ein leuchtendes Vor bild nicht nur für den Buchhändler, sondern vor allem für jeden Deutschen; denn Perthes war ein deutscher Mann durch und durch, von einem Adel der Bildung und Gesittung wie selten einer. Wann hätte dieser Mann ein Buch vertrieben, das unsittlich ge wesen oder sein Vaterland in den Schmutz gezogen hätte! Ge stritten und gelitten hat er dagegen für den deutschen Stamm, Er ist dadurch bahnbrechend geworden für manches Mitglied unsres Standes: gerade schleswig-holsteinische Buchhändler haben uns ja gezeigt, was sie für Opfer bringen konnten und wie ihnen verzeihen, wenn ich ihrer heute nicht in ausführlicherer Weise gedenke und nur an die Namen eines Heiberg, Bruhn, Herzbruch, Bünsow erinnere. Diesen Männern galt ihre Ehre, die Treue zur Heimat mehr als eine wohlgesicherte Existenz, sie hätten in andrer Weise ihr Geschäft machen können und hätten vielleicht Orden und Band davon getragen, sie hatten aber noch Idealis mus, und die Treue zur Heimat war ihnen kein leerer Wahn. Als ich seinerzeit meinen Festartikel schrieb, durfte ich die Worte gebrauchen: Lärm und Getriebe der großen Handelsstadt, im Jagen und Hasten nach Erwerb und dem Haschen nach reichem, raschen Gewinn, hat sich der Stamm des Hamburger Buchhandels bei Händler mutig ein und kämpfen unentwegt und unbeirrt für ihre Ziele.« Heute, nach vier Jahren, kann ich dieselben Worte hierher- Norden sind. Glücklich ist der zu schätzen, dem in schweren Zeiten Männer zur Seite stehen, die unbeirrt einem hohen Ziele nach- Kleine Mitteilungen. ^!ach desicn Ableben am ^7? April^ 1863 ging ^der Besitzt der l. September 1864 aber an S. Sluzewski über, dessen Sohn, Herr Leon Sluzewski seit dem 1. Januar 1892 Inhaber der Handlung ist. >n Posen^ ftit 1. April 1898 im Besitze des Herrn^Johannes Gusmann. Gegründet wurde die Buchhandlung am 1. Oktober 1854 von Emanuel^Mai, der schon 1842 in Berlin eine Sorti- Louis Türk änderte und das Geschäft unter diesem Namen bis 1898 führte. Am 1. April 1898 ging es, wie schon bemerkt, an Johannes Gusmann über. — Ein drittes Geschäft, das seinen Anfang aus den 1. Oktober 1854 zurückführt und somit heute auf den Abschluß der ersten fünfzig Jahre zurückblicken darf, ist die Firma Emil Zimmer mann in Glogau, die sich, gleich den vorgenannten, in befrie digender Weise entwickelt hat und sich — vom Vater auf den Sohn vererbt — seit dem 1. Januar 1886 im Besitz des Herrn Franz Zimmer mann befindet. Den geehrten Inhabern dieser drei Jubelfirmen sprechen wir zu diesem ehrenvollen Tage unsre aufrichtigen Glückwünsche aus. (Red.) Höchst a/M. — Zu der^Mitteilung in Nr. 227 d. Bll betreffend die Verurteilung des Buchhändlers Herrn Willy Graf in Höchst a/M. wird uns nachträglich bekannt, daß der Verurteilte gegen das Erkenntnis des Landgerichts Wiesbaden Revision beim Reichsgericht angemeldet habe. Über die zeitweise sehr verwickelten Besitzverhältnisse der in Frage kommenden Hoeser'schen Buchhandlung in Höchst a/M. sei nach einem uns heute zugekommenen Bericht das folgende hier nachgetragen: Der Angeklagte hat 1896 die Hoeser'sche Buchhandlung zu Höchst übernommen und gut gewirtschaftet, bis er 1898 1095* ") Börsenblatt 1900, Nr. 208.