Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.10.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-10-21
- Erscheinungsdatum
- 21.10.1904
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19041021
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190410214
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19041021
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1904
- Monat1904-10
- Tag1904-10-21
- Monat1904-10
- Jahr1904
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
SI02 Nichtamtlicher Teil. .iS 24k, 21. Oktober 1904. ginnt der Gehilfe sofort, nachdem der Avis und die Auf schriften dem Packer übergeben sind, mit dem Ansagen einer neuen Sendung für den nächsten Kommittenten. So kommt es, daß der Packer noch mit der vorhergehenden Sendung beschäftigt ist, während bereits die zweite bearbeitet wird, und sich dann sputen muß, mit der zweiten fertig zu werden, bevor schon die vierte darankommt usw. Trotzdem ver mögen die Packer infolge ihrer großen Geschicklichkeit und Gewandtheit im allgemeinen mit dem Ansagen ungefähr gleichen Schritt zu halten. Die fertigen Postpakete werden durch Laufburschen von den Packtischen eingesammelt und auf den zur Abfahrt nach dem Postamte bereitstehenden Handwagen verladen. Sobald ein Wagen voll ist, erfolgt im Trabe die Ab fahrt — dies wiederholt sich an den verkehrsreichen Tagen in den Abendstunden mehrere Male, und jeder Wagen führt dem Postamt gegen 100 Pakete zu. Die Bearbeitung der gewöhnlichen Verlangzettel. Wir haben in den frühem Ausführungen hauptsächlich die Erledigung der empfohlenen Bestellungen geschildert. Die Masse der eingegangenen gewöhnlichen Verlangzettel haben wir nur bis zu dem Augenblick verfolgt, wo sie der Bestellanstalt überbracht wurden. Dort werden sie auf die Vereinsmitglieder verteilt und ihnen, soweit nicht Abholung erfolgt, täglich zweimal zugestellt. In den Kommissions geschäften, und so auch bei unserer Firma, erfolgt dann wie bei den empfohlenen Bestellzetteln die Verteilung nach den Namen der von den Kommissionären vertretenen auswärtigen Verleger, das Zettelauszeichnen, das Heraussuchen der be stellten Bücher aus dem Auslieferungslager und deren Ver packung zu Beischlüssen.') Diese Beischlüsse werden aber nicht wie die empfohlenen zur -Einholung- bereit gestellt, sondern in dem aus zwei Räumen bestehenden sogenannten -Ausfahrlokal-, das neben den Speditionsräumen im Erd geschoß belegen ist, nach Bar- und Rechnungspaketen getrennt, in die dort vorhandenen großen Fachwerke auf die andern Leipziger Kommissionäre verteilt und an diese unter Bei fügung eines Begleitzettels für die Barpakete >ausgefahren-. Dies geschieht nicht täglich, sondern nur am Dienstag, Mitt woch, Donnerstag und Freitag. Unter den gewöhnlichen Verlangzetteln befindet sich aber auch stets eine ganze Anzahl von Bestellungen auf solche Werke, die in Leipzig nicht ausgeliefert werden, sei es, daß der Verleger aus irgend welchen Gründen (geringe Nach frage usw.) von ihrer Unterbringung in seinem Leipziger Auslieferungslager abgesehen hat, sei es, daß er in Leipzig überhaupt kein Auslieferungslager unterhält. Diese Zettel (bei unserer Firma im Durchschnitt täglich 450 Stück) wer den den Verlegern je nach Vereinbarung täglich oder in größern Abständen mit der Post zugeschickt und von ihnen selbst erledigt. Vom Verleger gehen dann die einzelnen Sendungen mit der als Titelschild aufgebundenen Faktur, so daß deren Kopf zugleich als Adresse sür das Paket dient, auf seine Kosten in Ballen, Körben oder Kisten unter Beifügung eines Avises regelmäßig in kleineren oder größeren Zwischenräumen an bestimmten Wochentagen an den Leipziger Kommissionär ab. In diesen Frachtgütern verschickt der Verleger zugleich seine Novitätensendungen sür die Sortimenter. Letztere hinwiederum versenden in ähnlichen Sammel ballen ihre zurückgehcnden Konditionssendungen, unverkaufte Novitäten (unter Rückrechnung des Betrags) und dgl. über Leipzig. Bei unsrer Firma werden diese Ballen im Ausfahr lokal geöffnet, die Beischlüsse nach dem Avis abgestrichen und ebenfalls »ach Bar- und Rechnungspaketen von Markt helfern in die Fachwerke der beiden Räume verteilt. Auch diese Verteilung setzt große Schulung des Personals voraus, weil die Beischlüsse wieder nicht auf die in der Faktur an gegebenen Adressaten, sondern auf deren Leipziger Kommissionäre zu sortieren find. An den Ausfahrtagen, und zwar in den Vormittags stunden von 7 Uhr an, werden dann diese Beischlüsse ge meinschaftlich mit den bis dahin angesammelten Paketen aus dem eignen Auslieferungslager der Firma von den Ausläufern in ihren Handwagen den andern Kommissionären zugestellt, in deren Geschäftsräumen sie wieder auf die einzelnen Kommittenten verteilt werden. Wir haben nun die verschiedenen Zweige der Kommisstons tätigkeit bis auf das »Ausfahren« kennen gelernt. Um auch in diesen Arbeitszweig noch einen Blick zu werfen, begeben wir uns am Vormittag des nächsten Tages noch einmal in das Geschäftshaus unsrer Firma. Sogleich am Eingang stoßen wir auf mehrere Hand wagen, aus denen die Markthelfer -jenseitiger- Kommissio näre zahlreiche Bücherpäckchen in den in der Außenwand des Lukenraums angebrachten Einwurf des Paketkastens werfen. Auf diese bequeme Art werden alle ausgesahrenen Rechnungspakete, außerdem vor allen Dingen zahlreiche Zeitungspakete mit den in Leipzig und anderwärts er scheinenden Zeitschriften unter den Kommissionären aus getauscht, während die Abgabe der Barpakete oben in der Kaffe am Schalter erfolgt. Im Lukenraum selbst mündet der Einwurf in einen einer Pianokiste ähnlichen mannshohen Kasten. Ab und zu wird die Innenwand des Kastens nach Hochschiebung eines in die Diele eingelassenen Riegels aufgehoben, und dann gleitet jedesmal ein ganzer Berg von Päckchen und Paketchen von der schrägen Einwurfsfläche auf die Diele. In der Mitte des Raums ist jetzt eine Sortierstelle eingerichtet. Fünf auf Rädern laufende Korbwagen, der Zahl der Speditionsräume entsprechend, stehen hier neben einander aufgefahren bereit und nehmen den von einigen Markthelsern mit der bekannten Geschicklichkeit verteilten Inhalt des Paketkastens in sich auf, um gefüllt nach den Speditionen abgerollt zu werden und jedesmal alsbald ge leert zurückzukommen. Besonders große Stücke werden von den -jenseitigen- Markthelfern an der geöffneten Lukentür abgegeben. Der Inhalt der zu sortierenden Beischlüsse und Pakete ist ungemein vielgestaltig. Neben einem großen Ballen, der eine Sendung Schulbücher in rohen Bogen enthält, die in der -Provinz- erst gebunden werden sollen, erscheinen kleine zierliche Päckchen mit ausfälligen Aufdrucken. Sie bestehen aus Exemplaren moderner Sensationsschristen, die schon durch die auffällige Außenseite ihrer Verpackung die Auf merksamkeit der Sortimenter beim Auspacken der Ballen auf sich lenken sollen. Da kommt eine Kiste unter den Paketen an mit einem Konversationslexikon, ein Riese gegen die dünnen, in Papier gepackten Journalsendungen, die häufig nur eine einzige Nummer eines kleinen Blättchens enthalten. Die größte Mannigfaltigkeit ist Regel; denn alles, was nur mit dem Buchhandel zusammenhängt, gelangt hier zur Bearbeitung: Landkarten aus Stäben 3 m lang, Rechenmaschinen als Lehrmittel, Bücherregale — alles ver-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder