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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.12.1904
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1904-12-30
- Erscheinungsdatum
- 30.12.1904
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- Deutsch
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11686 Nichtamtlicher Teil. ^ 303 3Ü. Dezember 1S04. kann daraus leicht ersehen, welch ein Bedürfnis hier vor- liegt und mit welchem Leserkreis englische Verleger rechnen können Wundern wird mau sich vielleicht, daß die moderne ausländische Literatur und besonders auch das Drama in England nur ganz bedingt gewürdigt wird und selten eine Stätte findet, somit auch nicht weiter durchdringt und be kannt wird. Das ist in der englischen Lebensweise, in dem koms-liko begründet. In den Familien kümmert man sich hier meist nicht um soziale Fragen und sonstige Probleme, und sobald die Moral eines Stücks nicht ganz vorschriftsmäßig ist, kommt es überhaupt nicht auf (wie im letzten Jahre hier Hartlebens »Rosenmontag« in der eng lischen Übersetzung). Man geht ins Theater, um sich zu unterhalten, sich zu amüsieren, nicht aber, um sich a bsaä- aobs zu holen, wie sie hier sagen. Die deutsche wissenschaftliche Literatur findet schon ihren Weg. und häufig genug sehen wir hier englische Ausgaben deutscher Hand- und Lehrbücher in den Händen der studie renden Jugend. Für einen Schilling findet der englische Bllcherkäufer jetzt in den Fenstern eine überreiche Auswahl und unzählige Kollektionen, die auch den hiesigen Ansprüchen an ein Buch gerecht werden. Neben zahlreichen Bilderbüchern und Jugend schristen sehen wir die respektablen Bände der IVorläs Olassios, die davtsrbvr^ Losts, die Niuiaturs-Lsriss ok Lain- tsrs, die Niniaturs-8oriss ok great Vritsrs, verschiedene Aus gaben Shakespearescher Werke — einzelne darunter sehr extra vagant — lös LIIsu Lsrrv Niviaturs Lbaksspsars — z. B. in 40 Einzelbänden, illustriert und gebunden in Westen taschenformat L 1 sb. ust. — Eine weitere Miniaturausgabe ist Lbs Lisou Läitiou ok Dioksus's dbristmas Looks, gleich falls illustriert und gebunden -— s. vsistooat xookst säitiou. Den guten, leserlichen Druck dieser kleinen Ausgaben muß man anerkennen. Der kritische Deutsche wird uns natürlich sagen, daß es sich hier überall um druckfreie Ausgaben han delt. und daß wir diese, und nicht nur diese, bei uns viel zahlreicher und dann auch bedeutend billiger auf dem Markt haben. Das ist ja ein in mancher Hinsicht berechtigter Standpunkt. Sowie man aber die Existenz berechtigung einer Luxusausgabe anerkennt, muß man zugeben, daß die englischen Bände immer besser und vielleicht selbst billiger sind, wenn man nach den Bänden und Preisen der deutschen Pantheon- und Elzevieraus gaben urteilen will, die den englischen Ausgaben vielleicht am nächsten kommen, obwohl bei den letztem der Druck durchaus nicht Up to äats ist. Nehmen wir irgend eine der zahlreichen bessern Shakespeare- oder Dickensausgaben (jeder englische Verleger hat einen Shakespeare verlegt, möchte man sagen) oder irgend eine andre Serie zum Preise von 1 sb. 6 6., 2 sb., 2 sb. 6 6. rc.. die luckia Lapsr Olassios, die Lsmpls Dlassios, die Dittls Looks ov ^rt, die Llsrmaick Kerles, blsvrnss .4rt Library, Lookst dlassios, Llbiou säitiou — oder wie sie alle heißen mögen. — man dürste doch immer zu demselben Ergebnis kommen und bedauernd seststcllen. daß man bei uns noch einen langen Weg zurückzulegen hat, um zum Ziele zu kommen. Aber nicht nur in der Ausstattung der teureren Bände ist hier Eleganz und Geschmack zu finden, sondern auch die Heraus gabe der billigen Ausgaben ist meist von ästhetischen und künstlerischen Gesichtspunkten geleitet. Einen schönen Beweis hierfür liefern uns die von Routledge L Sons heraus gegebenen Lroaäirs^ Looklsts. Sie kosten 6 ä und werden in London für 4^ ä — 88 H verkauft; die Bänd chen sind alle sehr hübsch ausgestattet, kartoniert und künstlerisch illustriert. Ich erwähne aus der Sammlung Schillers Glocke in der Lord Lyttonschen Übersetzung, die in Deutschland so wenig bekannten Sprüche des Omar ChajjLm in der bekannten Fitzgeraldschen Übertragung, Graps Llsxz: in a douutrx dburobxarä, einige Werke von Tennyson, Matthew Arnold, Robert und Elizabeth Barrett- Browning, Coleridge, Keat, Shelley. Daß es dem englischen Markt nicht an teuren Büchern gebricht, brauchen wir hier nicht ausdrücklich zu sagen. 6ui»sr>-bvoks verlausen sich jetzt, wie der englische Buch händler sagt, aus der Hand; auch teurere Werke finden größern und leichtern Absatz als bei uns. Von den Werken der George Eliot sah ich kürzlich eine zehnbändige Quartausgabe zum Preise von 8 F 17 sb. 6 ä. net. in einem Fenster. Ob wohl ein deutscher Verleger es unternehmen würde, von irgend einem — man kann ja sagen modernen — Schrift steller eine Ausgabe in dieser Preislage in den Handel zu bringen? Bei uns dürfte das Publikum wohl warten bis die Bücher billiger werden. Das kommt übrigens auch hier vor. Die von Walter Crane illustrierte sechsbändige Quart ausgabe von Spensers Lairis tzasso, die ursprünglich zu 10 F 15 sb. veröffentlicht wurde, ist zum Beispiel jetzt überall für 5 ^ 10 sl>. zu haben. Sehr hübsche Geschenkwerke sind die bei Black erschienenen, überreich mit Farbentafeln ausgestatteten 20 sb.-Bücher. Es sind meist Länder-, Städte- oder Reiseschilderungen: Louuis koot- lauä — klappe Uvglauä — Lbs -llps — Laris — Uaplss — Vsuios — Lpvpi. — Lollauä — Lbs dbanvsl-lslaväs sind die Titel einiger dieser Werke, die von den reiselustigen Kindern Albions als schöne 8ouvouirs gern gekauft werden, Ktanäarä «vorks des englischen Buchhandels, denen wir in dieser Farbenpracht nichts gegenüberzustellen haben. Auch andre Werke wie: daräsus vlä avä new 2 vols. L 42 sb. ust., 8oms Dvgiisb Oaräsus 42 sb. ust., Lome Lugiisb Lomes 42 sb. ust. «to. finden auf der grünen Insel hier dauernden Absatz, werden von Liebhabern wohl auch auf dem Kontinent geschätzt. Die C. Dana Gib- son'schen Draviuxs wie: Ibs Lsopls ok Diekens; 8kot- obes auä dartoous; ämsrioaus; übe Uäuoatiou ok Nr. Kipp; Lbs Looial Daääsr; Lioturss ok People; Ibs «reaksr 8sx — um einige der bekanntesten und hübschesten 20 sb.- Mappen zu nennen — finden gleichfalls einen steten und zunehmenden Verehrerkreis. Da find wir bei den Kunst werken angelangt. Ich kann den Abschnitt nicht schließen, ohne der Sammlungen der Ustious Lioturss, der Uuuärsä best Lioturss, der Dxamplss ok drsat -Vrtists, der UvAlisb gedenken, die in ihrer hervorragenden Ausführung und beispiellosen Billigkeit der Verlegerwelt aller Nationen zum Vorbild gereichen können. Die Sammlungen erschienen ur sprünglich in Lieferungen und sind in dieser Form jetzt meist vergriffen, (Uativus pioturss wurde in 48 Lieferungen L 7 ck vot. herausgegeben, 1bs 100 best pioturss und die Uxawxlos ok 6rsat Lrtists in je 17 Heften ö 1 sb. ust., Luzlisk Vater dolours in 8 Lieferungen L 2 sb. 6 <1 ust. Die Nummern der drsat Lioturss iu private dallsriss er scheinen jetzt sdas Werk ist noch nicht vollständig zu Habens, doch sind auch die kompletten Bände so billig, daß sie in der Sammlung keines Liebhabers fehlen sollten) Die Nummern der Zeitschriften haben jetzt einen ganz enormen Umfang angenommen, von den Extra nummern, die in kontinentalen Augen ja immer ein Kuriosum bilden, ganz abgesehen. Es ist ja wohl genügend bekannt, daß die 8sasou kssbiou uumbsrs der englischen Moden blätter, wie Daä/s Liotorial, Daäiss' Lislä rc.. nach dem Auslande in der Regel mehr Porto kosten als die Nummern selbst; in England müssen sie, obwohl sie ungefähr ein Kilogramm wiegen — da »rsZistsrsä at tbs 6susral Lost-
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