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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.09.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-09-08
- Erscheinungsdatum
- 08.09.1903
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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208, 8. September 1903. Nichtamtlicher Teil. 6847 I. F. Schreiber in Vtzlingen. 6860 L-lsAASnäorlsr-Llllttsr Nünebsn. 15. IllbrAllUA. IV. (jullrtlll 1903. tVoolitzllllusAllbs 3 8s.1on-8sttil.usAll.bs L Holt 50 -). Ignaz Schweitzer in Stachen. 6859 Aachener Bote auf 1904. 10 H. — Hinkender Bote auf 1904. 10 A Der Deutsche Hinkende Bote auf 1904. 10 <ß. a) Brieftaschen-Kalender auf 1904. 10 geb. 25 -Z. b) Portemonnaie-Kalender auf 1904. 10 geb. 20 <Z. Wand- und Notizkalender auf 1904. Roh 10 aufgez. 25 Alle L 10 H. — Letzterer aufgezogen s. 25 H. Felician, Ein Weihnachtsmärchen. 80 Neues Theater. Heft 20. stähelin L Lancnstein Verlag in Berlin. Wießner, Das Werden der Welt und ihre Zukunft. 6865 Wilhelm Süsscrott in Berlin. 6865 klltbsllelr, UeelrlsnburAisobs Lüebs. 2. .4uü. 2 50 Richard Taendlcr in Berlin. bolläs, VlüobtiAss 61üeb. 3 ; Asb. 4 Veit L Comp, in Leipzig. Itörstsr, Dsr LrsäitlluttrllA. 6ll. 6 6866 6857 Nichtamtlicher Teil. Professor Bücher und der deutsche Buchhandel. ?llrturirmt montss, nllsestur riäioulus mus! Ein ordentlicher Professor der Nationalökonomie ver öffentlicht im Aufträge des »akademischen Schutzvereins« unter der Flagge eines der ersten Verlagsbuchhändler Deutschlands eine sechzehn Bogen starke Schrift, um mit dem großen Apparat der Wissenschaftlichkeit den Beweis zu erbringen, daß der Sortimentsbuchhandel sich auf Kosten der Gelehrten, ja der gesamten Wissenschaft bereichert und »seine Aufgabe im Wirtschaftsleben unsers Volks nur ungenügend, und auch dies nicht in der billigsten, sondern in der denk bar teuersten Weise erfüllt« (Seite 231). Wahrlich, der Verfasser hätte einem geeignetern, wich tigem Gegenstände Zeit und Mühe widmen können, als diesem armseligen Zweig des Handels, dessen Gesamtumsatz in ganz Deutschland kaum den eines einzigen großen Export oder Warenhauses, eines Bankgeschäfts oder einer der bedeutenderen Industrie-Unternehmungen erreicht!*) Vor allem verkennt er die Grundlagen des Unterschieds zwischen dem Handel mit Waren jeglicher Art und dem mit Büchern. Während der Verkaufspreis im erstern Falle ganz der Konjunktur unterworfen und die Höhe des Preises je nach der Lage des Marktes, nach Mangel oder Überfluß festgesetzt ist, wird der Preis des Buchs von dem Fabrikanten, dem Verleger, unveränderlich festgelegt, und von ihm allein ist abhängig, welcher Nutzen dem Kleinhändler, dem Sortimenter, aus dem Verkauf seines Produkts erwachsen soll. Jeder andre Kleinhändler kann seine Ware von dem Produzenten beziehen, der ihm der billigste erscheint, er kann den Verkaufspreis nach Belieben festsetzen und jeden Vorteil wahrnehmen, den eine Erhöhung der Konjunktur ihm bietet. Mit Ausschluß der sogenannten Konkurenzartikel hat dagegen der Buchhändler für seinen Bedarf nur immer eine Bezugsquelle für jedes Buch und muß sich mit dem vom Verleger bestimmten Nutzen begnügen. Darin liegt der Krebsschaden des Sortimentsbuchhandels, und deshalb können die Händler nur schwer und in der allerbescheidensten Form ihr Auskommen finden. Kleiner, beschränkter Umsatz, die Schwierigkeit, dem Geschäft über Stadt *) Ich habe nur den reinen Sortimentsbuchhandel im Auge. Die meisten Sortimenter erzielen nebenher einen bedeutenderen Umsatz durch Kunst- und Schreibmaterialienhandel. und Kreis hinaus eine Ausdehnung zu geben, verhindern ein Aufblühen, wie es in andern rein kaufmännischen Branchen gang und gäbe ist. Unendliche Mühe, Arbeit, Fleiß, Wahrnehmung der kleinsten Interessen, sowie ein gewisser Grad von Bildung sind erforderlich, um den Sorti menter über Wasser zu halten und ihn existenzfähig zu machen. Der Herr Professor hat sich hier auf ein Gebiet begeben, dessen inneres Wesen er aus eigner Anschauung nicht genügend kennt; seine Wissenschaft entnimmt er nur dem, was ihm von interessierter Seite zugetragen wurde. Würde er die ganze Misere des Sortimentsbuchhandels kennen und aus eigner Anschauung den komplizierten Betrieb dieses Erwerbszweiges studiert haben, er hätte die Abfassung dieses Buchs, das seinem literarischen Ruf kaum ein Ruhmes blatt einflicht, voraussichtlich unterlassen oder märe zu einem ganz andern Ergebnis seiner Untersuchung gekommen. Wenn Herr Professor Bücher auf Seite 177 den Sorti mentsbuchhandel als einen »in sehr hohem Maße loh nenden Handelszweig« bezeichnet und den Reingewinn auf 17>/, Prozent vom Umsatz bemißt, so hat er augen scheinlich nur den Nutzen herausgerechnet, der aus dem Ein- und Verkaufspreise nach Abrechnung der üblichen Spesen, an Miete, Gehältern usw. sich ergibt. Er weiß aber nicht, welcher Verlust dem Sortimenter an sogenannten »Ladenhütern«, an verdorbenen und abgestandenen Pracht- und Geschenkwerken, an veralteten Auflagen, an liegengebliebenen Journalen, irrtümlich bestellten Büchern, verabsäumten Remittenden usw. erwächst. Welchen Schaden hat der Buchhandel z. B. an der Ein führung des Bürgerlichen Gesetzbuchs und der der neuen Ortho graphie erlitten! Ganze Reihen von Texten und Kommen taren, unzählige Schulbücher, deren Erwerb erhebliche Summen erheischte, sind unbrauchbar geworden und müssen zum Ein stampfen im Preise von 50 H bis 1 ^ für den Zentner veräußert werden. Herr Bücher übersieht auch, daß der Umsatz dieses nicht auf großen Konsum berechneten Artikels ein nur beschränkter sein kann. Deshalb sind auch die Beispiele, die er auf Seite 63 in Bezug auf verschiedene Konsumartikel wie Kakao, Kaffee, Zigaretten usw. anführt, verfehlt. Da ist der Umsatz ein unbeschränkter. Ein- und Ver kauf werden glatt abgewickelt, Verluste, unverkäufliche Laden hüter sind ziemlich ausgeschlossen, andre als die üblichen kaufmännischen Kenntnisse sind nicht erforderlich; es liegt daher auf der Hand, daß der Kleinhändler sich beim Verkauf dieser Artikel mit einem kleinern Nutzen begnügen kann, als 909»
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