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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.03.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1900-03-02
- Erscheinungsdatum
- 02.03.1900
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- Deutsch
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51, 2, März 1900. Nichtamtlicher Teil. 1737 1500 Rubel, um dcifür jährlich eine Prämie zu Ehren des Grafen Leo Tolstoj zu stiften, bestehend aus einem silbernen oder bronzenen Basrelief oder einer Büste des Grafen mit der Inschrift: -Für Leistungen zum Nutzen der Menschen — vom Schriftstellerverband». Diese Prämie soll der Verfasser oder Uebersetzer einer wissen schaftlichen, belletristischen oder publizistischen Arbeit erhalten, deren Inhalt von humanem, aufklärendem Geiste erfüllt ist. — Eine Afanassjew-Prämie im Betrage von 500 Rubel soll derjenige erhalten, der im Jahre 1900 das beste gedruckte Originalwerk über Assanirung von Städten einreicht. — Der Verwaltungsrat der russischen Thcatergesellschaft beabsichtigt, eine fundamentale Theater- und Musik-Bibliothek zu gründen. Ec wandte sich an alle dramatischen Schriftsteller, Komponisten und Verleger mit der Bitte um Einsendung ihrer Werke und Verlagsartikel. — Die Zeitschrift -Theater und Kunst- schrieb einen Konkurs für ein Theaterstück aus, das zwei oder drei Akte enthalten und sich zur Auf führung in Soldaten-Theatern eignen soll. Als Termin der Ein lieferung ist der 1./14. Juni d. I. festgesetzt. Die Zeitschrift -Aschabad- berichtet, daß einige Großkapitalisten der Sekte Babi in Transkaspien ein großes, buchhändlerisches Verlagsgeschäft gründen wollen, um Bücher aus allen Wissens zweigen in persischer, arabischer, tatarischer und anderen dort üblichen Sprachen zu drucken und herauszugeben und in Asien zu verbreiten. Sie wollen in Aschabad auch eine Zeitung in persischer Sprache herausgeben, die nicht nur literarische, sondern auch industrielle und Handelsinteressen verfolgen soll. — G. A. Dshanschijew, dessen fünfundzwanzigjährige schriftstellerische Thätigkeit im Oktober gefeiert wurde, erhielt vom Patriarchen- Katholikos der armenischen Kirche in Etschmiadsin, Mrktitsch l, ein Segensschreiben und vom Konstantinopoler Patriarchen Ormanion einen Gratulationsbrief. — Am 28. November v. I. wurde die vierzigjährige schriftstellerische Laufbahn von N. Michailowskij gefeiert. Seine Hauptthätigkeit als Soziolog und Kritiker ent wickelte er in den -Vaterländischen Annalen». — Der ehemalige Redakteur der Zeitschrift -Das Wissen», Koroptschewskij, wird an der St. Petersburger Universität Vorlesungen über Geographie und Anthropologie halten. — Am 13. Dezember feierte der Herausgeber des -Historischen Boten-, Sergius Schubinskij, sein zwanzigjähriges Jubiläum als Redakteur dieser Zeitschrift. — Am 16. (28.) November starb im Flecken Wladislawow der Doktor und Dichter Bincenz Kudyrko. Er hinterließ viele Werke in litthauischer Sprache und auch eine Sammlung litthauischer Volkslieder in zwei Bänden unter dem Titel -Litthauische Lyra». — Am 20. Dezember v. I. starb der Buchhändler N. Zylow, der sich namentlich durch seine Bemühungen, den Verein russischer Buchhändler und Verleger zu gründen, sehr verdient gemacht hat und der auch das Vereinsorgan fünf Jahre lang redigierte. Auch als Friedensrichter hat Zylow eine rühmenswerte Thätigkeit entfaltet. Die Arbeiten der ersten Versammlung von Künstlern und Kunstliebhabern befinden sich unter der Presse. Die Herstellungs kosten werden von dem bekannten Mäcen K. Ssoldatjenkow in Moskau bestritten. — Das Wicdererscheinen der Zeitschrift -Russische Rundschau- wurde gestattet. Sie wird von Alexis Filippow redigiert und in St. Petersburg erscheinen. — Die beiden Zeit schriften -Journal Journalow- und -Encyklopädische Rundschau haben ihr Erscheinen eingestellt. — Seit 1. Januar d. I. erscheint in Warschau unter den Auspizien des General-Gouverneurs eine illustrierte Wochenschrift fürs Volk in polnischer Sprache unter dem Titel -Osviata» (Aufklärung). Die religiösen Artikel werden von der katholischen geistlichen Censur durchgesehen. Der Jahres preis ist zwei Rubel. — Unter der Redaktion von W. Lichatschow soll in Petersburg von einer Gruppe Dichter eine humoristische Wochenschrift -Das Wörtlein» herausgegeben werden. Diese Zeit schrift wird nur in dem Zeitraum vom 1. September bis zum 1. Mai erscheinen. — In Ssamara wird in diesem Jahre ein spezielles Organ unter dem Titel -Sammlung von Abhandlungen zur Aufklärung der Frerndvölker» erscheinen. Der erste Band von Boborykins großem Werke -Der euro päische Roman im 19. Jahrhundert» erhält den Titel -Der west europäische Roman in den ersten zwei Dritteln des 19. Jahr hunderts». Der Inhalt dieses circa 40 Bogen starken Bandes soll aus einer wissenschaftlich-philosophischen Analyse der hervor ragendsten Werke dieser Art in den sechs Hauptsprachen Europas bestehen. Der zweite Band wird die Geschichte des russischen Romans, beginnend mit Puschkins -JewgenijOnjägin- und endigend nrit den Erscheinungen der sechziger Jahre, behandeln. — Wladimir Ssolowjow hat eine ganze Reihe von Arbeiten begonnen; es be finden sich darunter eine Uebersetzung von Platos Werken nebst einer Studie über diesen Philosophen, eine theoretische Philosophie, eine Aesthetik, eine ästhetische Analyse Puschkins und eine biblische Philosophie nebst Uebersetzung und Kommentar der Bibel. — K. Baranzewitsch schreibt eine Serie Erzählungen symbolischen In halts. Die erste, -Die Königin der Armen-, hat er bereits an die Redaktion der Zeitschrift -Die neue Welt- abgeliefert. — Wassilij Nemirowitsch-Dantschenko hat wieder einen Roman aus der Kriegszeit von 1877 unter dem Titel -Wachtfeuer- geschrieben. — Der bekannte Poet, Bauer S. Droshshin schreibt gegenwärtig neue autobiographische Aufzeichnungen, die viele interessante Thatsachen enthalten und bis zur Gegenwart fortgeführt werden sollen. — I. Achwerdow beendigt ein größeres Werk in drei Bänden über die Heroen der Weltgeschichte: Alexander von Makedonien, Julius Cäsar und Napoleon I. Der Subskriptionspreis ist 7 Rubel 50 Ko peken. — M. Gorkij hat eine neue Novelle -Der Mushik- ge schrieben. — In Warschau erschienen in polnischer Sprache -Zwei Reisen nach England-, deren Verfasser der österreichische Kultus minister Chlendowskij ist. (Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. Besteuerung der Warenhäuser. — Der Gesetzentwurf be treffend die Sonderbesteuerung der großen Warenhäuser in Preußen wurde am 26. und 27. Februar vom preußischen Abgeordneten hause in erster Lesung beraten und einer Kommission von 21 Mit gliedern überwiesen. Leipziger Papier- und Schreibwarenmesse. — Die Papier- und Schreibwarenmesse, die alljährlich in Leipzig vom Mitteldeutschen Papierverein veranstaltet wird, wird auch in diesem Jahre wieder gleichzeitig mit der kaufmännischen Oster- Vormesse, 5. bis 12. März, eröffnet sein. Der Ausstellungsraum befindet sich im Reichshof, Ecke Reichs- und Grimmaische Straße. Gemeinsame Versicherung von Büchersendungen. — Die Korporation der Wiener Buch-, Kunst- und Musikalien händler hat am 20. d. M. durch ihren Vorstand einen Vertrag mit der allgemeinen Versicherungsgesellschaft -Providentia- in Wien abgeschlossen, durch den die rollenden Güter der Korporations mitglieder mit einem höchsten Betrag von 100000 Kronen täglich gegen Beschädigung und Verlust versichert find. Die bisherige Notwendigkeit der Versicherung jeder einzelnen Sendung entfällt damit. Für Ersatzansprüche wurde folgende -Instruktion- bekannt gegeben: 1. Alle Sendungen von Büchern, Musikalien, Drucksachen, Kunstgegenständen ohne Liebhaberwert re., in usancemäßiger Ver packung, welche Mitglieder der Korporation (eventuell auch durch Vermittelung von Spediteuren oder anderen Mittelspersonen) zum Absender oder Empfänger haben, sind während ihres Laufes auf der Post und auf den Bahnen der österreichisch-ungarischen Monarchie und des Deutschen Reiches versichert gegen vollständigen oder teilweisen Verlust, gegen Beschädigung durch Feuer, Wasser rc. Postpakete sind auch bei Beförderungen per Schiff in die Ver sicherung einbezogen, während Sendungen (Fracht oder Eilfracht) per Schiff nicht versichert sind. 2. Alle abgehenden Sendungen müssen in einem Geschäfts buche verzeichnet sein, und muß der Betrag des eventuellen Ver lustes oder Schadens in glaubhafter Weise nachgewiesen werden. Ebenso muß bei einlangenden Sendungen, bezüglich deren Ersatzansprüche gestellt werden, durch Fakturen oder Avisi in glaub hafter Weise der Verlust oder Schaden nachgewiesen werden. 3. Langey Güter (Bücher rc.) in äußerlich beschädigtem Zu stande hier an, so sind sie nicht zu übernehmen, sondern ist sofort das post- oder bahnamtliche Tyatbestandsprotokoll zu erheben. Bei Bahnsendungen hat die Aufnahme dieses Thatbestandsprotokolles durch den Spediteur zu geschehen, während bei Postbezügen das bezügliche Verlangen seitens der Empfänger gestellt werden muß. In diesem Thatbestandsprotokolle ist gleichzeitig der Ersatz des vollen Schadens von der Bahn, bezw. Post zu verlangen. In beiden Fällen ist der erfolgende Bescheid seitens der Bahn oder Post an die Korporationsvorstehung zur Weiterbeförderung an die -Providentia», Allgemeine Versicherungsgesellschaft in Wien, zu übersenden. 4. Sind die betreffenden Sendungen jedoch in äußerlich un beschädigtem Zustande hier angelangt, und es ergiebt sich die Be schädigung erst nach Oeffnen der Kiste, bezw. des Ballens oder Paketes, so hat sich die -Providentia» bereit erklärt, die Schadensaufmachung in kurzem Wege im Lokale des betreffenden Korporationsmitglicdes vorzunehmen. Von einem derartigen Schadenfalle ist daher die Vorstehung sofort zu verständigen, damit sie das Weitere bei der -Providentia- veranlassen kann. 5. Gerät ein Kollo zur Gänze in Verlust, sei es per Bahn oder Post, so ist wie im Punkte 3 zunächst der volle Schadenersatz anspruch an die Bahn oder Post zu stellen. 6. Bei teilwcisem Verluste, der vorher nicht amtlich konstatiert werden konnte, hat sich die -Providentia- ebenfalls bereit erklärt, der artige Schadensaufmachungen in direktem Verkehre mit den Korpora tionsmitgliedern zu regeln. Auch in diesem Falle ist der Schaden sofort der Korporationsvorstehung anzuzeigen, gleichzeitig sind aber auch Siebenundsechzigster Jahrgang. 234
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