Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.03.1900

Spanisch 6 (6), — Portugiesisch 3 (5), — Syrisch 3 (0), — Mexikanisch 1 (0). Uebersetzungen erschienen aus dem Französischen 95 (121), — dem Deutschen 48 (56), — dem Englischen 39 (33), — dem Lateinischen 27 (25), — dem Griechischen 25 (0), — dem Spanischen 6 (3), — dem Hebräischen 6 (2), — dem Russischen 5 (4), — dem Sanskrit 4 (1), — dem Polnischen 3 (2), — dem Portugiesischen 2 (1), — dem Persi schen, Syrischen, Hindustanischen, Slovenischen, Ungarischen, Norwegischen, Serbischen, Amharischen je 1. Auf die Landschaften Italiens verteilt sich die Pro duktion folgendermaßen: Lombardei 1822 (1898: 1942), — Toskana 1493 (1489), — Emilia 1046 (893), — Piemont 1017 (1019), — Latium 1013 (1122), — Venetien 926 (662), — Campanien 605 (575), — Sizilien 517 (657), — Ligurien 508 (364), — Umbrien 322 (329), — Marken 262 (259), — Sardinien 93 (111), — Abruzzen 84 (80), — Ba silicata 65 (38), — Apulien 52 (98), — Calabrien 30 (32). Kleine Mitteilungen. Post. — Vom 1. April ab werden, wie das Lpzgr. Tabl. er fährt, im inneren deutschen Verkehr Geschäftspapiere unter folgenden Bedingungen zugelassen: 1. Zulässig zur Versendung als Geschäftspapiere sind: alle Schriftstücke und Urkunden, ganz oder teilweise mit der Hand geschrieben oder gezeichnet, die nicht die Eigenschaft einer eigent lichen und persönlichen Korrespondenz haben, wie Prozeßakten, von öffentlichen Beamten aufgenommene Urkunden jeder Art, Frachtbriefe oder Ladescheine, Rechnungen, Quittungen auf ge stempelten oder ungestempelten Papieren, die verschiedenen Dienst papiere der Versicherungsgesellschaften, Abschriften oder Auszüge außergerichtlicher Verträge, gleichviel ob aus gestempeltem oder ungestempeltem Papiere geschrieben, handschriftliche Partituren oder Notenblätter, die abgesondert versandten Manuskripte von Werken oder Zeitungen, korrigierte Schülerarbeiten mit Ausschluß jeglichen Urteils über die Arbeit, Militärpässe, Lohn-, Dienst- oder Arbeitsbücher u. s. w. 2. Geschäftspapiere unterliegen, was Form und äußere Be schaffenheit betrifft, den für Drucksachen geltenden Vorschriften. Die Aufschrift muß die Bezeichnung -Geschäftspapiere» enthalten. 3. Geschäftspapiere, die den vorstehenden Bestimmungen nicht entsprechen, werden nicht befördert. 4. Die Vereinigung von Geschäftspapieren mit Drucksachen und Warenproben zu einer Sendung ist unter der Bedingung ge stattet, daß: a) jeder Gegenstand für sich genommen, die auf ihn anwend baren Grenzen des Gewichts und der Ausdehnung nicht über schreitet; b) das Gesamtgewicht einer Sendung 1 lr§ nicht überschreitet. 5. Geschäftspapicre müssen frankiert sein. Die Gebühr be trägt, gleichviel ob die Geschäftspapiere für sich allein versendet werden, oder ob Drucksachen und Warenproben damit vereinigt sind: bis 250 g; einschließlich 10 über 250—500 § einschließlich 20 A über 500 § bis 1 Lg einschließlich 30 H. Unfrankierte Ge- schästspapiere gelangen nicht zur Absendung. 6. Für unzureichend frankierte Geschäftspapiere wird dem Empfänger das Doppelte des Fehlbetrags angesetzt, nötigenfalls unter Abrundung auf eine durch ü teilbare Pfennigsumme aufwärts. Wegen Ausdehnung des Verfahrens auf den Wechsel verkehr mit Oesterreich-Ungarn bleibt Bestimmung Vorbehalten. Kalenderreform in Rußland. — Aus St. Petersburg wird mitgeteilt, daß sich die zur Beratung der Kalenderreform von der Regierung eingesetzte Kommission auf folgende Vorschläge geeinigt hat: Die gemeinen Jahre haben 365 Tage, die Schalt jahre 366 Tage. Schaltjahre sind alle Jahre, deren Jahreszahlen durch 4 ohne Rest teilbar sind, ausgenommen diejenigen, die durch 128 ohne Rest teilbar sind. Diese Jahre sind gleichfalls gemeine Jahre. Aus dem jetzigen russischen Kalender werden 14 Tage ausgelassen; den Vertretern der griechisch-orthodoxen Kirchen und Staaten soll vorgeschlagen werden, über die An nahme eines neuen Kalenders seitens der Kirche zu beraten und eine entsprechende Aenderung der Festsetzung des Osterfestes vorzunehmen. Protestbewegung gegen die -Oei Heinze- (vgl. Nr. 54, 55, 56, 57, 58). — Die für Freitag den 9. d. M. angesagte Protest versammlung gegen die KZ 184 und 184a der sogenannten -Osx Heinze», die in der -Philharmonie, zu Berlin abgehalten werden sollte, hat wegen des ungeheuren Andranges von Teilnehmern nicht stattfinden können. Obwohl für den Eintritt die Vorzeigung der Einladung zur Bedingung gemacht war, umlagerten lange vor Beginn viele Tausende die Pforten und machten wegen drohender Lebensgefahr das Oeffnen der Saalthüren unmöglich. Es wurde erklärt, daß die Versammlung verschoben sei. Hierauf entfernte sich die Menge in Ruhe. Die Einberuser der Versammlung waren folgende hochachtbare Männer: Adolf L'Arronge, Prof. Reinhold Begas, Mitglied des Senats der Akad. der Künste, Or. Oscar Blumenthal, Or. Otto Brahm, Direktor des Deutschen Theaters, Gust. Dahms, Redakteur, Friedrich Dernhurg, Redakteur, Prof. Emil Doepler d. I., Or. Max Dreyer, Prof. Gustav Eberlein, Rud. Elcho, Redakteur, Geh. Baurat H. Ende, Präsident der Akad. der Künste, Fritz Engel, Redakteur, S. Fischer, Verlagsbuchhändler, Or. Ludwig Fulda, Otto Erich Hartleben, Gerhart Hauptmann, A. von Huhn, Redakteur, Baurat Kayser, Prof. Ludwig Knaus, Mitglied des Senats der Akad. der Künste, Prof. Max Koner, Or. I. Landau, Redakteur, Felix Lehmann, Direktor der Union Deutsche Berlagsgesellschaft, Or. I. Levy, Redakteur, Prof. Max Liebermann, Or. Paul Lindau, Direktor des Berliner Theaters, Die in München erscheinende Or. Raph. Löwenfeld, Direktor des Schiller-Theaters, Or. Mantler, Direktor des Wolff'schen Telegr.-Bureau, Paul Marx, Redakteur, L. Meder, Hofkunsthändler, Prof. Or. Adolf von Menzel, Wirkl. Geh. Rat, Exc., Prof. Or. Theod. Mommsen, Otto Neumann-Hoser, Direktor des Lessing-Theaters, Hermann Nissen, Präsident d.Deutschen Bühnengenossenschaft, Felix Philipp!, R. L. Prager, Vorsitz, d. Berl. Sortim.-Vereins, Or. Georg Reicke, Konsistorialrat, Prof. Or. Erich Schmidt, Prof. Franz Skarbina, Friedr. Spielhagen, Aug. Stein, Redakteur, Rudolph Stratz, Hermann Sudermann, Ernst Votiert, Vorsitz, d. Korporation Berl. Buchhändler, Prof. Anton von Werner, Direktor der König!. Akad. Hoch schule f. d. bild. Künste, Ernst Wichert, Geh. Justizrat, Ernst von Wildenbruch, Geh. Legationsrat, Julius Wolfs, Ernst Freiherr von Wolzogen. -Jugend- veröffentlicht in ihrer Nr. 12 unter der Üeberschrift -Stimmen zur Osx Heinze- eine Reihe von Meinungsäußerungen hervorragender Männer der Wissenschaft, Kunst und Litteratur über das drohende Gesetz. Teils in gebun dener, teils in ungebundener Rede finden sich da treffende Aussprüche von Otto Julius Bierbaum in München — Gcheimrat Professor Or. Max von Seydel in München — Professor Or. Max Haushofer in München — Geheimrat Or. Wilhelm Bode in Charlottenburg — Professor Max Klinger in Leipzig — Professor A. Furtwängler in München — Or. Georg Hirth in München — Detlev Frei herr von Liliencron in Altona — Geheimrat Professor Or. Rudolf Virchow in Berlin — Professor Alfred Lichtwark in Hamburg — Professor Wilhelm Hertz in München — Michael Georg Conrad in München — Professor Richard Muther in Breslau — Professor Max Liebermann in Berlin — Professor Rudolf Maison in München — Professor Rudolf Haaß in Karlsruhe — Professor Gabriel Max in München — Fritz Freiherr v. Ostini in München — Or. Hans von Hopfen in Berlin — Professor Or. Theodor Lipps in München — Otto Ernst in Hamburg — Otto Greiner in Rom — Ferdinand Avenarius in Dresden-Blasewitz — Professor Cornelius Gurlitt in Dresden — Wilhelm Weigand in München-Bogenhausen — Josef Ruederer in München. — In Hamburg war für Sonntag den 11. März von dortigen Schriftstellern und Künstlern zu einer Protestversammlung gegen die Osx Heinze eingeladen worden, über deren Verlauf noch kein Bericht vorliegt. — Wie aus München berichtet wird, hat sich der Lehrkörper der dortigen Akademie der bildenden Künste an das haperische Mini sterium mit der Bitte gewandt, die Vertretung Bayerns im Bundes rate möge gegen die Annahme kunstfeindlicher Paragraphen der Osx Heinze durch die verbündeten Regierungen wirken.