238, 13. Oktober 1903. Fertige Bücher. 8043 2 Ereignis auf dem Gebiete der kunslgeschichtlichen Literatur bezeichnet das Erscheinen von IWarü üiirkneu SeMM der kirchlichen filmt und zwar um seines durchaus persönlichen Eharakters willen. Ikre werte gan2 besondere Auf merksamkeit — von fackes wegen — baden! Die Fachwelt ist begeistert über das Werk. Denn „wir erleben hier die Kunstgeschichte in der Seele eines Mannes, der gern in innern Kontakt mit der Künstlerseele kommen möchte, der nicht gleich nach Regel und Wissenschaft den Künstler einordnet in eins der kunstgeschichtlichen Fächer, sondern auch gern etwas Persönliches an ihm entdeckt, etwas, das ihn von seiner Schule, von seinen Lehrern und seinen Nachfolgern scheidet und ihm eine Ligenart und einen Ligenwert verleiht. Das gibt großen partieen des Buches etwas ungemein frisches und lebendiges. Diese innere Anteilnahme ist es ja, die ein Kunst und Kunstwerke behandelndes Buch überhaupt erst genießbar macht; namentlich wenn inan merkt, daß es die innere Anteilnahme eines Mannes ist, der nicht bloß eine frische und lebhafte, sondern auch eine geschulte Empfindung für das Kunstwerk hat, der auch an: Unscheinbaren, an dem der gewöhnliche Kunstverstand gedankenlos vorübergeht, das künstlerisch Lebendige, den Hauch künstlerischer Empfindung zu entdecken vermag, — und dafür überall da, wo Gefallsucht und Geziertheit, wo allerlei Mätzchen und schöne Lärvchen das Urteil des großen Hausens bestechen, den Mut findet, seine Meinung offen auszu sprechen, den gezierten Reni und den weichlich langweiligen Thorwaldsen entschieden abzulehnen und der ganzen von frommen Anstalten gepflegten, von „christlichen" Buchhandlungen vertriebenen schönen und bunten und zuckersüßen Phrase den offenen Krieg zu erklären. Ls ist doch wahrhaft erfreulich, in einer Geschichte der kirchlichen Kunst über diese Richtung einmal das harte, aber gerechte Urteil zu vernehmen: „eine unerträgliche Unwahrhaftigkeit lastet auf dieser ganzen Malerei." Ich möchte am liebsten einen großen Teil der letzten s2 Seiten des Buches hierher setzen, so sehr ist mir da alles aus dem Herzen geschrieben — —." Gustav Franck in Spittas Monatsschrift für Gottesdienst und kirchliche Kunst. „Bnrkner" ist ein Familienbuch. weihir«rehtsir hin empfehlen Sie es bitte auch nach dieser Richtung hin stets mit an erster Stelle! Ihre Abnehmer von Franz 2aver Kraus, Geschichte der christlichen Kunst, die der verdienstvolle Verfasser leider unvollendet zurückgelassen hat, dürften sichere Käufer des Bürknerschen Werkes sein! Um baldige Bestellung bittet Freiburg i. B., den sZ. Oktober sstOZ. Hochachtungsvoll VcrrrL LVaetzel.