8522 Fertige Bücher. ^ 249, 26. Oktober 1903 68IM0 VMH, 8st8l.I8I M. T orkkki.merirs'rir^ssr i6. Wir versandten nach den eingegangenen Bestellungen: Eugene Fromentin: Die alten Meister (Band III u. IV der Bibliothek ausgewählter Kunstschriftsteller) Deutsche Ausgabe von Eberhard Freiherrn von Bodenhausen Mk. 7.— ord., Mk. 4.70 bar, gebunden Mk. 7.50 ord., Mk. 5.05 bar und 9/8 Hans Rosenhagen sagt von diesem Buch im „Tag": „Wir haben 27 Jahre auf eine Übertragung des Fromentinschen Buches warten müssen. Sie ist aber jetzt da und hat den Freiherrn Eberhard von Bodenhausen zum Verfasser, dessen Name aus seinen Arbeiten in der Zeitschrift „Pan" den Kunstfreunden längst vorteilhaft bekannt geworden ist. — Man darf sagen, daß Bodenhausen das Wagnis über alles Erwarten geglückt ist, daß mit dieser in jeder Richtung ausgezeich neten Übersetzung eines der wichtigsten und köstlichsten Bücher über Kunst für Deutschland gewonnen wird. — Die Methode Fromentins verleiht seinem Urteil einen ungeheuren Vorzug vor dem des Kunsthistorikers. — Niemals ist vor nehmer und sachlicher von einem geschmackvollen Menschen gegen das opponiert worden, was ihm nicht gefällt." — Das außerordentliche Interesse, das Fromentins Meisterwerk sofort nach seinem Erscheinen findet, läßt hoffen, daß die „Alten Meister" einmal ebenso zum eisernen Bestand unserer klassischen Kunstliteratur gehören werden, wie die „maltres ä'antrskois" seit Jahrzehnten in Frankreich. Ich kann des geringen Vorrates wegen zunächst nur noch bar liefern. In den nächsten Tagen versenden wir: Lev Tolstoi: Früchte der Bildung Schauspiel in 4 Aufzügen, deutsch von August Scholz Mk. 1.20 ord., 90 Pf. netto, 80 Pf. bar und 9/8. In einer meisterhaften Übersetzung bringt August Scholz, der treffliche Herausgeber Gorkis, das humorvolle, geistreich satirische Schauspiel Tolstois. Da das Werk in der Scholzschen Bearbeitung in den ersten Tage» des November als nächste Novität des „Neuen Theaters" in Berlin aufgeführt wird, wird nach der Buchausgabe starke Nachfrage sein. Zahlreiche Bühnen bewerben sich um das Aufführungsrecht der „Früchte der Bildung" in der Scholzschen Bearbeitung. Ich bitte Sie, sich rechtzeitig mit Exemplaren zu versehen. Anfang November erscheint: Frank Wedekind: Die Büchse der Pandora Schauspiel in 4 Aufzügen Geheftet Mk. 2.—, gebunden Mk. 3.—. In Rechnung 25<>/o, bar 33'/z0/o und 9/8 Die „Büchse der Pandora" ist der Epilog zum „Erdgeist". Dasselbe Weib, das dort wie ein Dämon sein männer- zerstörendcs Werk begonnen hat, setzt sein Treiben hier unter veränderten Verhältnissen fort, bis es zuletzt, zur Straßen dirne erniedrigt, unter dem Messer eines Lustmörders endet. Das Drama zeigt alle Merkmale der Wedekindscheu Art: die leichte Vernachlässigung, ja Verachtung des Technischen, das erbarmungslose Drauflosgehen auf den Kern der Sache unter Gelächter und Tränen, die oft wilde Lust am Grausigen, Gräßlichen und das tiefe verhaltene Sonnenheimweh eines dem Leben zu nahe Gekommenen; alles in allem ein Werk, nicht für die Vielen, aber für die, welche es in seiner ganzen Tragik erfassen, ein schwermütig-bittres Geschenk, ein dunkles erschütterndes Erlebnis.