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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.10.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-10-26
- Erscheinungsdatum
- 26.10.1903
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- Deutsch
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- Saxonica
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249, 26 Oktober 1903. Nichtamtlicher Teil. 8513 E. S. Mittler L Sohn in Berlin. 8535 Nachtrag zur Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine f. d. I. 1903. 1 50 Josef Singer in Strahbnrg i/E. 8528 von Oastslain, Veraltet. 1 50 Lei^l, Vorn lusdsn und Lterdsn. 2 50 Dein, Xd^rüiids. 2 .//, llütbAsv, Lsdnsüelits. 3 von llsrold, IVsnn inan sunA ist. 2 Ls-st, Lodnori'srsolinurren. 2 8il Vara, öab^s llisbssxsseliiebts. 2 50 IVitdalrn, Leos donnnes! 2 ^ 50 — Verbroodsnes. 2 Lisolroö, Lloäerni liisb. 80 Dein, Ins Nagers Ls.ds. 1 kill, lirbunliel. 50 Julius Springer in Berlin. 8523 von Lisier, 4nvsn6ung und /iuirnnkt dsr Lonäsnsatorsn in dsr iVsobsslstrourtsoliiiik. 6a. 2 Vt. Bernhard Tanchnitz in Leipzig. 8531 IVditsinZ, Vbs Vsllov Van. (1. Ld. vol. 3694.) L. v. Vangerow in Bremerhaven. 8531 »Oie kausale Idoraxis-. Hsrausg. v. Lieds. I. .ladrgs Ho, 2. Weidmann sche Buchhandlung in Berlin. 8534 Keller, Johann Gottfried Herder und seine Stellung in der Entwicklung der Geistesgeschichte (Vorträge und Aufsätze aus der Comenius-Gesellschaft XI. Jahrg. Stück 4). 1 50 Werner-Verlag G. m. b. H. in Berlin. 8532 Lisrnarok-Osnkinal lür das Osntsods Volk. 80.—90. lausend. 6sd. 24 >6. Nichtamtlicher Teil. -La 6ri86 äu livro.« Ergebnisse einer Umfrage, mitgeteilt von I. Thron. (Vgl. auch Nr. 247 d. Bl.) Der deutsche Buchhandel ist in letzter Zeit hart getadelt worden; man hat uns glauben machen wollen, daß bei unfern englischen und französischen Kollegen wenn nicht alles, so doch vieles besser sei als bei uns. Der von Pro fessor Bücher erhobene Vorwurf der unverhältnismäßig großen Bedeutung, die sich das deutsche Sortiment angeblich anmaße, kann Frankreichs Sortimentsbuchhandel unmöglich gemacht werden; — die Bücherpreise in Frankreich sind, wenn wir wieder Bücher glauben wollen, niedriger als in Deutsch land. Für die große Produktion der Romane, der guten wie der schlechten, trifft das ja sicher zu. Und trotzdem gibt es auch im französischen Buchhandel Unzufriedene, trotzdem spricht man geradezu von einer Krise, die unter anderm auch durch die Exportstatistik nachgewiesen wird (die Aus fuhr betrug 1899: 14 Millionen, 1900 nur 10, 1901 11 Millionen Francs). Die Pariser Halbmonatsschrift »Us, Rsvns«, (früher ->llsvvs des Revuss«, seit 1903 ver einigt mit der »Ksvus dlMeüs«) hat das Verdienst, den Ur sachen dieses Rückgangs auf die Spur gegangen zu sein. Sie hat, ihren Gepflogenheiten folgend, bei Verlagsbuch händlern und Zeitungsverlegern Umfrage gehalten, deren erstes Ergebnis in der Nummer vom 15. Oktober (Bd. 47, Nr. 2) veröffentlicht ist. Konnte man von den großen Verlegern zwar nicht er warten, zu hören: »Bei mir gehn die Geschäfte schlecht, aus diesem und jenem Grunde«, so erfuhr man doch von jedem, worin es seiner Meinung nach bei dem Nächsten, dem Kol legen, haperte, und aus den großenteils übereinstimmenden Antworten konnte man mit Recht auf gemeinsame Übel stände schließen. Daß bei der Natur des Buches die An schauungen hierüber bisweilen sogar geradezu entgegengesetzte sein konnten, erfuhren wir z. B. aus den Antworten von Juoen und Fasguelle, von denen der eine das Über wuchern des sozialen Tendenz-Romans beklagt, während der andere dem Verlage vorwirft, nicht mit der Zeit Schritt zu halten und zu sehr an den Überlieferungen des rein litera rischen Romans (rowsn ds Mrs iwg.ging.tion) zu hängen. Es ist ein Vergnügen, die durchweg geistreichen und scharfsinnigen Ausführungen zu lesen. Hierbei treten uns in regelmäßiger Wiederkehr zwei Hauptübel entgegen, die vor allem an der Diskreditierung des Romans die Schuld tragen: die Überproduktion und das Versagen der jour nalistischen Kritik; dazu kommt in dritter Linie die durch- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 70. Jahrgang. aus mangelhafte Unterstützung durch das franzö sische Provinzialsortiment. Die Ursachen dieser Übel stände berühren die Elemente der buchhändlerischen Praxis, und ihre genaue Kenntnis ist daher auch für den deutschen Buchhandel nicht nur von Interesse, sondern auch von größter Wichtigkeit. Hören wir zuerst, was die Verleger sagen. Nach Doin, den der Berichterstatter als Vorsitzenden des »Osrols ds lg. librsiris« zuerst aufgesucht hat, haben die Schriftsteller ihre Studierzimmer in Bücherfabriken verwandelt. Die fabrik mäßige Romanproduktion gehe sogar soweit, daß die Romane von den dem Publikum genannten Autoren viel fach überhaupt nicht geschrieben würden und nur die Idee und etwa noch der letzte Schliff von diesen herrühre. Ein gut Teil der Schuld schreibt Doin den gegenwärtigen schlechten Zeiten zu — wann wären die Zeiten wohl nicht »schlecht« gewesen! —, in denen das Geld selten sei und kaum zur Bestreitung der materiellen Lebensbedürfnisse ausreiche. Daß auch der stets zunehmende Sport dem Bücherabsatz schadet, ist auch bei uns schon mehrfach festgestellt worden. — »Der volkswirtschaftliche Niedergang hat vor allem den Luxus ausgaben geschadet«, sagt Doin zum Schluß: »Wo sind die Zeiten, wo Launette z. B. im Anschluß an seine erste bescheidene Veröffentlichung, den Katalog der Pariser Kunstausstellung, in zehn bis zwölf Jahren sein Vermögen mit der Herausgabe von Kunstpublikationen erwarb, wo Testard 1000 Subskribenten auf seine Molidre- Ausgabe zu 240 Francs gesammelt hatte, noch ehe das Werk in Druck gegeben war.« Nach Flammarion habe sich der Pariser Verlags buchhandel verzehnfacht, und die Auswahl unter den massen haft zum Verlag angebotenen Romanen sei um so schwerer, als es dem Verleger in den meisten Fällen an Zeit zur gründlichen Lektüre der Manuskripte fehle, so daß ihm der Name und bisherige Ruf des Verfassers genügen müßten, der übrigens nicht selten durch unheimliche Fruchtbarkeit sündigte und sich dadurch selbst am meisten schadete (z. B. Gyp, die Gebrüder Rosny). Aber er finde den größten Reiz seines Verlegerberufs gerade in diesem Hinaussteuern ins Ungewisse, diesem Abhängen von der Laune des Publikums, diesem Spielen mit dem Zufall und der Unbeständigkeit der Volksgunst. Wie groß die Überproduktion sein muß, ersehen wir aus Flammarions Bemerkung, daß in seiner Buchhand lung während der Saison täglich im Durchschnitt zwanzig neue Romanbände eintreffen. Fasguelle will von einer Bücherkrisis (»Lldvsnts — wörtlich Mißverkauf) nichts wissen, wenigstens nicht für die- 1130
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