Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.10.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-10-29
- Erscheinungsdatum
- 29.10.1903
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19031029
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-190310298
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19031029
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1903
- Monat1903-10
- Tag1903-10-29
- Monat1903-10
- Jahr1903
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
252, 29. Oktober 1903. Nichtamtlicher Teil. 8643 allein Verwendung. Die gotische Schrift an den Denkmälern der Berliner Siegesallee sei kaum zu lesen. Aus der Kapitalschrift entwickelte sich mit runderen, schreibgerechteren Formen die Un- zialschrift und die aus verbundenen, schräglicgenden Buchstaben bestehende Kursivschrift. Ende des dreizehnten Jahrhunderts ent stand die gotische oder Mönchsschrift, von Ulfilas, dem Verfasser der gotischen Bibelübersetzung herrührend, durch fette, eckige Formen gekennzeichnet. Aus Kursiv- und Kapitalschrift bildete sich die Minuskel. Im zwölften Jahrhundert war das Eindringen der arabischen Zahlen erfolgt. Im dreizehnten bis fünfzehnten Jahrhundert erfuhren wir mit dem Eintritt der gotischen Minuskel ein Eindringen von Zier rat in reichen Variationen an Eckstücken, Randleisten re. Die Schriften wurden in dieser Zeit mit dem Messer in Platten von Langholz mühsam geschnitten, die Holztafeln mit dem Reiber einseitig auf Papier gedruckt, bis Gutenbergs Erfindung des Gusses beweglicher Lettern (um 1440) eine wesentliche Verbilligung und Vermehrung der Druckwerke ermöglichte. Bewundernswert sei es, wie Gutenberg, der doch aus den geschriebenen Mönchshandschriften fußte, gleichsam auf den ersten Wurf Werke wie die 42 zeitige und die 36 zeilige Bibel schaffen konnte, die in ihrer wunderbaren Schönheit heute noch unübertroffen dastünden. Im sechzehnten Jahrhundert kamen die Notenschrift und die russischen Schriftzeichen auf. — Nach einer kurzen Blütezeit von Schrifttum und Buchschmuck, deren Höhepunkt die Namen Dürer, Burgkmair, Holbein kennzeichnen, beginnt Mitte des sechzehnten Jahrhunderts ein Verfall, den der dreißigjährige Krieg und seine Folgen noch vertieften. Von Frankreich her erfolgte mit Hilfe des Kupferstichs im achtzehnten Jahrhundert ein Wiederaufleben. 1729 wurde die Stereotypie erfunden, die das Aufbewahren der Druckformen in Plattenform ermöglichte. Stanhope, geboren 1753, verdanken wir die erste eiserne Presse. Ende des acht zehnten Jahrhunderts entstand dem Buchdruck durch die Litho graphie eine Konkurrenz, die eine reichere dekorative Ausstattung herbeiführte. Bekanntlich teilt man die Schriften in verschiedene Größen grade nach bestimmtem Systeme ein. Die Fraktur habe immer etwas Unregelmäßiges, während die Antiquazeilcnform gebundener erscheine. In den siebziger Jahren gelangte die Mediävalschrift (Re naissance-Antiqua) wieder zur Verwendung! auch erhielten wir eine neue Schwabacher. Für Reklamezwecke kamen nach dem Vor bilde Amerikas Zierschriften vielfach zur Anwendung. Als etwas völlig Neues und eine große Errungenschaft bezeichnete Redner die Eckmann-Schrift, die sich als deutlich, schön und monumental kenn zeichne, daher voraussichtlich eine lange Lebensdauer haben werde. Schließlich empfahl Professor Doepler noch, die gleichzeitige Ver wendung gar zu verschiedener Schriftcharaktere zu vermeiden, und deutete auf die Vorbilder hin, die Gutenberg uns gegeben habe. Eine Anzahl ausgestellter Tafeln verdeutlichte trefflich die Verschiedenheit der Schriftbilder und ihre Entwicklung. Lebhafter Beifall der zahlreich erschienenen Hörer folgte dem fesselnden Vortrage. Am 30. d. M. wird Herr Smalian über »Die Type und ihre Herstellung- sprechen. P. Hennig. Ungarische Städtenamen. — Ein deutscher Buchhändler, der sich erlaubt hatte, eine Probenummer durch die Post nach »Klausen bürg» zu senden, empfing die Drucksache mit folgender vom Adressaten erteilten Rüge zurück: »Es ist sehr zu bedauern, daß die Herren immer germani sieren! Wir schreiben die deutschen Stadtnamen nur deutsch; wir verlangen auch, daß die Herren in Deutschland unsre unga rischen Stadtnamen nur ungarisch und nie deutsch schreiben sollen: Klausenburg — Kolossvär. übrigens die Geographie steht Ihnen auch zu Diensten.-- Versteigerung von Kupferstichen Chodowieckis. — Eine interessante Versteigerung wird am 25. November d. I. und den folgenden Tagen bei C. G. Boerner in Leipzig stattfinden. Eine amerikanische Sammlung kehrt nach Europa zurück — gewiß ein seltenes Ereignis. Cs ist eine Chodowiecki-Sammlung, die unmittelbar aus der Hand des Meisters stammt. Ein Urenkel Chodowieckis in Nordamerika besitzt sie und ließ sich durch die große Nachfrage nach den Kupfern seines Urgroßvaters zum Ver kauf bestimmen. Die Sammlung besteht aus Abdrucken von durch weg außerordentlicher Güte. Insbesondre enthält sie sämtliche Blätter, die mit Randeinfällen Vorkommen, und zwar mit den schönsten derselben, die sehr selten sind und in solcher Vollzählig keit überhaupt nicht vorzukommen pflegen. Buchhandlungsgehilfenverein zu Leipzig. — Das 70. Stiftungsfest des Buchhandlungsgehilfenvereins zu Leipzig wird, wie hier schon mitgeteilt, am Sonntag den 1. November in den Sälen des Deutschen Buchhändlerhauses durch Konzert, Vor träge und Ball gefeiert werden. Das Konzert wird von der Kapelle Hans Winderstein ausgeführt werden. Für die Vorträge haben sich die Mitglieder des Leipziger Stadttheaters Fräulein L. Kießling und Herr W. Sturmfels mit dankenswerter Bereit willigkeit zur Verfügung gestellt. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Leipziger Kuust-Xuktion von 6. 0. Loernsr. LXXVI. — Katalog eines beinalle vollständigen Werkes von Daniel Ollodowisoki in käst durollgängig krüllesten Klattenruständen null aus- gsrmollnstsn krisellsn Xllclruoken, ckarnntsr Xtrdruoks und Krobsdruoks, grosse Lsltsnllsitsn, sämtliolls Klatten^uständs mit den rsiollstsn Kinkallsn und sollöne Dandrsiollnungen. Xus dem einander kolgsndsn Lesitr: des Künstlers selbst — Henriette Ollodowieoka — Kamille Leoog — Kamille Lunsen in Xmerika. 6r. 8". 33 8. mit einigen Lrobeillustrationsn. 607 kirn. Ver steigerung ?u Leipzig am 25. u. 26. Xovemllsr 1903 dürell die Kunstllandlung von 0. 6. Loernsr, dlürnbergsrstrasse 44. Leipziger Kunst-Xulction von 0. 6. Loernsr. LXXVIL — Ka talog einer sollönen Larnmlung meist englisollsr und kranrö- sisoller Kupksrsticlls, Lollall Kunstblätter, Karbendruoks, Llättsr in Kunktisrmanier llsrvorragsndsr Meister. — Larnmlung Xa- xolsona, dabei sine rsiolls Lerie praolltvollsr Rugsndassolllaoll- tsn. — Das gestoellens Werk des Lalvator Rosa. — Lutller- porträts. 6r. 8". 50 8. 1184 Xrn. Versteigerung ?u Leipzig am 26. u. 27. Xovembsr 1903 duroll dis Kunstllandlung von 0. 6. Loernsr. Werke aus allen IVissensollakton. Xltero Literatur. Ouriosa. 134. Xntiguariats-Katalog von Krisdrioll Klüber in Münellsn, Ottostr. 1a. 8". 35 8. 729 Xrn. Gesetz und Recht. Volkstümliche Zeitschrift für Rechtskunde. Ünter Mitwirkung zahlreicher Juristen herausgegeben von Reg.-R. a. D. Dr. jur. C. Frhr. v. d. Goltz. Verlag von Alfred Langewort in Breslau. Fünfter Jahrgang. Oktbr. 1903—Septbr. 1904. 24 Hefte. (Nr. 1 und 2 je 12 S.) gr. 8». Preis 4 ^ bar, einzelne Nrn. 25 no. Krnpkelllenswerts Kompositionen kür Krausn-Ollörs, gemisollts Ollörs, Männer-Ollörs aus dem Verlage der Dokmusikalisnllandlung Dans Liebt in Leipzig. Dr. 8". 8 8. Xltsrtumskunds. Lellestrik in deutsollsr und in krernden Lpraollsn. Osograpllis. Osrmanistik. Dssolliollts. Kirollsngesolliollts. Kunst- gesolliollts. Kunstgewerbs. Medizin. Militaria. Xaturwissen- sollakten. Orisntalia. Lädagogilc. Klnlologis. Lllilosopllis. Kraolltwsrke. Rsollts- und Ltaatswisssnsollaktsn. Reisen. 'Ideo logie etc. etc. Verreiollnis mellrerer Lüollsr-Larnmlungsn, die am 23. Xovsmber u. kolg. läge duroll das Xuktionsinstitut von List V Kran oll« in Leipzig versteigert werden. 1903. 8". 158 8. 5561 Xrn. Deutsollsr Luoll- und 8teinclruoksr. Monatliollsr Leriollt über dis grapllisollen Künste. Zentral-Insertionsorgan kür dis ge samte grapllisolls Industrie. Herausgeber: Krnst Morgen stern in Loriin. Oesolläktsstelle: Lsrlin IV. 57, Dennewitr- strasss 19. X. Land, Dekt 1, Oktober 1903. 4". 92 8. mit vielen Leilagen. Kreis pro lallrgang V/l 7.—, Kinrelllskt 65 Xus dem reiollsn grapllisoll-tscllnisollen Inllalt nennen wir kolgende Xrtiksl: Kaollliclles und lcaukmännisolles Wissen als Mittel rur Verbesserung der wirtsollaktliollsn Lage im Luoll- gswerbs. — Der Verband der Deutsollsn 'IJpograpllisvllen 6s- ssllsollakten.— Womit man das gute Xnssllen der Druelrsaollen srllöllt. — IJpograpllisolls Unarten. Von Oarl Ltskksns. — Xus der Lollriktgissssrsi. — Kllotograpllisells Koke. VidilLlms. — Xeus Lüollsr. — Ovsetrtss und 6sdruekt.es sto. eto. Xsg^ptologie: Oeograpllis, Ktllnograpllis, Mz'tllologis, Desolliollte, 8ollrikt, Lpraolle, Literatur und Kunst Xlt- und Xsuäg^ptsns- 207. Xntiguariats-Katalog von 8immsl L 6o. in Leipzig. 8". 32 8. 836 Xrn. Lar-8ortiments-Katalog v. L. Ltaaokmann in Leipzig. 37. dallrg. 1904. Xis Dandsollrikt kür Luolllländlsr gedruokt. Xusgegeben am 27. Oktober 1903. 6r.-8". XIV u. 586 8. mit vielen Lsi- lagen. Lteik Kart. Der Umfang des Katalogs hat wieder um 10 Bogen zuge nommen. Dem Hauptverzeichnis gehen voran ein Verzeichnis der aufgenommenen Neuigkeiten von 1903 und 8 Seiten Nach träge und Preisänderungen (während des Drucks). Das Haupt verzeichnis selbst ist eingeteilt in L: Bücher und Atlanten (einschließlich Schulbücher und Lehrmittel); II.: Musikalien. N47*
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder