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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-10-30
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1903
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19031030
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8690 Nichtamtlicher TeU. ^ 253. 30. Oktober 1903. Blatt schreibt diese Erscheinung dem Umstande zu, daß die fran zösische Erzählungsliteratur durch das ewige Breittreten eines und desselben Themas den Leser ermüde, während die deutsche anregend sei und sich fortentwickle. Gemäldepreise. — Aus der Versteigerung von Werken der berühmten Hennebergschen Sammlung durch Hugo Helbing in München (26. Oktober) werden folgende Preise mitgeteilt: Adolf v. Menzel: Piazza d'Erbe in Verona 67 OM — der selbe: der Kasseler Karton -Einzug der Herzogin von Brabant in Marburg im Jahre 1247. 11700 — Ludwig Knauß: Ghetto 34 OM — Arnold Böcklin: Die Nacht 26 000 — derselbe: Burgruine am Meere 26 OM — Hans Makart: Bacchanten familie 92M — Franz Stuck: Das verlorene Paradies 9500 — derselbe: Centaur mit Nymphe 4750 — derselbe: PietL 27M ^ — derselbe: Selbstporträt 2600 — derselbe: Die Sünde 21M — Bruno Piglhein: Jerusalem und die Kreuzigung Christi 51M — derselbe: Bacchanal 1850 — Fritz v. Uhde: Kopf eines Bauern 1M0 — Benjamin Vautier: Guten Morgen, mein Liebchen 3800 --E; — Gabriel v. Max: Tannhäuser 4550 — derselbe: Braut von Corinth 4500 Aus Rußland. — Aus St. Petersburg wird der »Volks zeitung- berichtet: Die Verfolgungen der russischen Polizei gegen Maxim Gorki dauern fort. Sie wagt sich zwar an Gorki selbst, der eine europäische Berühmtheit geworden ist, nicht heran, hat aber vor kurzem seinen besten Freund, den bekannten Moskauer Verleger Skirmunt, auf fünf Jahre nach Sibirien verbannt. Herr Skirmunt ist ein reicher Mann, der mit seinem Vermögen einen Verlag ins Leben rief, um durch billige Ausgaben von rus sischen Werken das Volk aufzuklären, und der auch sonst für andre kulturelle Zwecke viel spendete. Deutscher Buchgewerbeverein. Weihnachts-Aus stellung. — Der deutsche Buchgewerbevcrein veranstaltet auch in diesem Jahre und zwar in der Zeit vom 22. November bis 31. Dezember im Deutschen Vuchgewerbehause zu Leipzig eine Ausstellung von solchen ältern und neuern Büchern, sowie Kunst blättern, die sich zu Weihnachtsgeschenken eignen, in erster Linie: Schöne Literatur, Jugendschriften und Bilderbücher. Diese Weihnachtsausstellungen erfreuen sich regelmäßig eines starken Besuchs, da sie für das Publikum bequem Gelegenheit bieten, unter den ausgestellten Gegenständen persönlich die Wahl von Geschenken zu treffen. Die Herren Verleger seien auf diese Weihuachtsausstellung aufmerksam gemacht. Bemerkt sei, daß die einschlägigen Bücher bis zum 20. November 1903 an die Geschäfts stelle des Deutschen Buchgewerbevereins zu senden sind. Buchhandlungsgehilfen-Zusammenkunft. — Am 8. No vember d. I., nachmittags 3'/, Uhr, soll in Halberstadt im Restau rant Schultheiß, Brcitewcg, eine Zusammenkunft von Buchhand lungsgehilfen aus dem Harz stattfinden. Zweck der Zusammenkunft ist die Anbahnung eines freundschaftlichen Verkehrs zwischen den Kollegen in den verschiedenen Städten und Aussprache über Berufs- sragen. Alle Kollegen aus den Harzstädten werden willkommen sein. Anmeldung bei Herrn M. Kaerger i/H. E. Schrocder, Halberstadt, erwünscht, jedoch nicht erforderlich. Blankenburg (Harz). Bürde ke. Vom Berliner Kunstausstellungsstreit. — Die Na- tional-Zeitung berichtet folgendes: Vor längerer Zeit haben wir mitgeteilt, daß die »Refusos- der diesjährigen Großen Berliner Kunstausstellung sich in einer, vom Maler Hans Holtzbecher ver faßten Broschüre über die allzu strenge Jury beklagt und sich mit einem Immediatgesuch an den Kaiser gewandt hatten, um eine Umgestaltung der Organisation der Großen Ausstellung für die Zukunft zu erwirken. Der Kaiser hatte darauf die Aus stellungskommission zum Bericht über diese Angelegenheit auf gefordert, und dieser ist es, wie wir vorausgesagt haben, leicht geworden, die Grundlosigkeit der Beschwerden dazutun, die von seiten der Zurückgewiesenen erhoben worden waren. Wie jetzt ge meldet wird, ist Herrn Holtzbecher durch den Kultusminister folgender Bescheid zugegangen: -Seine Majestät der Kaiser und König haben mich Aller- nädigst zu ermächtigen geruht, Sie und die Mitunterzeichner er Immediateingabe vom 17. Juni d. I. dahin zu bescheiden, daß Seine Majestät Allerhöchst sich nicht bewogen fanden, aus Anlaß der in der überreichten Schrift: -Die große Berliner Kunstausstellung, Eine Flucht der Künstler in die Öffentlichkeit» vorgetragenen Beschwerden eine Revision der Satzungen für die Großen Berliner Kunstausstellungen zu befehlen.» Die Nationalzeitung bemerkt dazu: Jeder Freund der Ber liner Kunst wird diese Entscheidung freudig begrüßen. Es wäre allerdings eine schwere, kaum mehr wieder gut zu machende Schädigung der Großen Kunstausstellung gewesen, wenn man den ungestümen Forderungen der Gekränkten nachgegeben hätte. Wie viel übler Dilettantismus und absolutes Nichtkönnen im Kreise der Refusss anzutreffen war, hat man mit Staunen in ihrer Ausstellung bei Ball in der Potsdamerstraße erkannt. Unzüchtige Schrifjten in wissenschaftlichem Aufputz. — Unter dieser Überschrift haben wir kürzlich hier eine Be trachtung der -Täglichen Rundschau» wiedergcgeben und auf Grund eigner häufiger Erfahrung mit Zumutung von Ankündi gungen bedenklicher Literatur unfern Beifall mit den darin nieder gelegten Anschauungen zum Ausdruck gebracht. Die »Hamburger Nachrichten- benutzen diese ernste Angelegenheit leider zu einem wenig sachdienlichen Ausfall auf den Goethebund. Wir lassen die Kritik in Nachstehendem folgen. Das Blatt darf versichert sein, daß dem deutschen Buchhandel die Bundesgenossenschaft aller Parteien und Richtungen willkommen sein wird, um ein Übel zu bekämpfen, daß trotz der sogenannten üsx Hcinze bedenklich zu wuchern beginnt. Aber freilich ist dabei wohl zu beachten, daß ein etwa zu schaffendes neues Gesetz in wohlerwogenen Grenzen bleibt und nicht etwa durch deren Überschreitung, wie sie bei der frühern Gelegenheit drohte, lästig und lähmend wirkt. — Die -Hamburger Nachrichten« schreiben (Morgenausgabe vom 24. Ok tober) folgendes: (Red.) -Ein häßlicher Auswachs unseres literarischen Lebens ist kürzlich in dem -Börsenblatt für den Deutschen Buch handel» gebührend gebrandmarkt worden, nämlich: Die immer mehr um sich greifende Überschwemmung des Büchermarkts mit Erzeugnissen, die äußerlich ein sachliches oder sogar wissenschaftliches Mäntelchen zu wahren suchen, in Wahrheit aber nichts anderem als der breiten Ausmalung geschlechtlicher Vorgänge, womöglich in raffinierter und perverser Form, dienen. -Die Münchener Allgemeine Zeitung schreibt hierzu: „Die Sache ist um so schlimmer, als zur Zeit fast gar keine Handhabe besteht, die Darbietung solcher Schundliteratur an die unreife Jugend zu hindern, und nach Aussage von Fachmännern der Absatz dieser Art Literatur sowohl in den Großstädten als in der Provinz an diese Kreise und Altersklassen ganz ungeheuer ist. Ob hier eine Widerstandsbewegung aus den Kreisen der höher stehenden Verleger und Buchhändler Abhülfe schaffen kann, ist mehr als zweifelhaft; wir können dem Blatt nurzustimmen, wenn cs in dem Thema einen Gegenstand ernstester Sorge und zugleich eine unabweisbare Aufgabe des gesetzgeberischen Eingreifens sieht." — »Die Kölnische Volkszeitung bemerkt zu dieser Auslassung des Münchener liberalen Blattes mit Recht: „Schön, wenn nur endlich einmal Ernst gemacht würde und sich nicht die sattsam bekannten Vorgänge bei der Beratung der lsx Heinze erneuern. Daß hier ein ganz ungeheuerlicher Unfug mit den allerschlimmsten Folgen vorliegt, steht außer allem Zweifel. Jeden Augenblick erhalten wir aus unscrm Leserkreise die bittersten Klagen, in zahlreichen Fällen mit Beweismaterial der scheußlichsten Art. Warnungen der Presse richten da erfahrungs- mäßiq wenig aus, werden vielmehr nicht selten von den betreffen den ischundverlegern als willkommene Reklame begrüßt." — »Es wird sich zeigen, ob die Liberalen mit der Bekämpfung Her Schundliteratur ernst zu machen beabsichtigen; der Suder- mannsche sogenannte Goethebund würde wohl dagegen kräftigen Einspruch erheben.- (!!) Personalnachrichten. Jubiläum. — Am 1. November d. I. begeht der Prokurist der Firma Ferdinand Hirt L Sohn in Leipzig Herr Richard Zuchardt die Feier seiner fünfundzwanzigjährigen Tätigkeit in der genannten angesehenen Verlagsbuchhandlung. Dieser Abschnitt einer langen und ehrenvollen Berufstätigkeit bietet uns will kommenen Anlaß, den geehrten Herrn Kollegen unsrer ausrichtig hochachtenden Gesinnung und unsrer besten Wünsche für sein Wohlergehen zu versichern. (Sprechsaal.) Sonderdrucke aus Zeitschriften. Anfrage. Ist der Verleger gezwungen, Sonderdrucke von Artikeln seiner Zeitschrift auf Verlangen der Autoren, die die Sonder drucke sogar bezahlen wollen, zu liefern? Berlin. Wilhelm Süsserott.
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