8708 Künftig erscheinende Bücher. 253, 30. Oktober 1903. MMIZ MLMMM, VMMMMMIM, AIR MV I.LMI6 K. U. K. «Ob- ObID OblIVLklSlI'/V'fS-KOOl-II-l/VbIDDLkD ^u^usl 81riuäder§ wiämet Otto ^VeirÜUAer in ,,Oie I^Lckel" I^o. 144 vom 17. Oktober 1oI§enäen I^ncbruf: „Ls ist docb seltsam, dass das Dasein eines Laktums Oegsnstand für sogenannte TVnsicbtsn werden kann. 80 ist dis Ltellung 6es Weibes in der Lntwicklungskette rwiscben Kind und Wann geleugnet worden auf Orund von ^Vnsicbten. Dass clas Kind ein unentwickelter Wenscb ist, wird wobl unabbüngig von blsigung und Oescbmack sein, trotzdem es Wunderkinder gibt; ebenso unabbLngig von ^Vnsicbten ist wobl das Laktum, dass das Weib ein rudi- mentürer Wann ist, trotzdem es r^usnalunen gibt. Dis einzige Datsacbe, dass der IVlann die ganee Kultur gescbaffsn bat, dis geistige wie dis materielle, rsigt fa seine 8tellung als der Öberlegene, und diese 8ts>Iung bann ikm nur von Lcbwacbsinnigsn geraubt werden, dis an Losa Lonbeurs mittelmässigs Bilder, Oeorgs 8ands Lmanxipationsromane und Lertba von 8uttnsrs Dsurpierung der Lriedenssacbe, dis sie nicbt entdeckt bat, appellieren. Ls ist doeb seltsam, dass diese einkacbe Wabrbsit sntdeclrt werden musste, obgleicb sie immer beirannt gewesen ist. Ls Irommt einem vor, als ob das /tussprscben des Oebsimnisses mit einer gewissen Oelabr verbunden gewesen wäre, als ob die Wöglicbkeit eines erotiscbsn Verbültnisses aut dem Verscbweigsn des Oebsimnisses begründet gewesen wäre. Damit sin IVlann sieb einem Weibe nLksrn dark, muss er es „anbeten"; dieses -Vnbeten küsst auf der lieblicbsn DLuscbung, dis den erotiscbsn oder den göttlicben Wabnsinn begleitet, von dem 8olrrates so scbön im Oastmabl spricbt. Dis Dnterwerkung ist der Liebeslobn, den der Wann erlegt; er glaubt selbst, dass es gute WÜN2S ist, muss aber bald seben, dass sie nicbt eingslüst werden lrann, und er stebt wie ein leicbtglüubiger Betrüger vor der betrogenen Oöttin da. Dieser ^nbsterbsruk soll dem absndländiscben Wanne eigentümlicb sein, und existiert nicbt im Worgenlands. Der Dalmud spricbt den Llucb über den IVlann aus, der seinen Willen einem Weibe gibt, aber es ist fust der mann- licbe Wille, will sagen die ps^cbiscbe Kraft, die das Weib vom Wanne begebrt. Darum bat es den TVnscbein, als wolle das liebende Weib den Wann binabrieben, ibn erniedrigen, vor allem ibn beberrscben, obwobl sie nur den Debsnskunken xu einem künftigen blacbkommen sucbt. Dis Diebe des Weibes soll nacb der letzten ^.nal/se Zo 0^ Brunst und Zc> 0/0 Dass entbalten. Das klingt fa wunderlicb, aber es ist so. OnabbLngig von bleigung und Oescbmack, ^Vnsicbtsn und dergleicben, ündet man, wenn das Weib einen Wann liebt, so basst sie ibn; basst ibn, weil sie sicb an ibn gebunden und sicb ibm unterlegen küblt. Ls ist kein konstanter 8trom in ibrer Diebe, sondern eins ewige Dlmpolarisisrung und ein ewiger 8tromwecbsel, und darin reigt sicb das blegative, Bassive in ibrem Wesen, im Oegen- satr 2U dem Bositiven, Aktiven des Warmes. Ls war, in weui^ Sorten, dieses keksnute Oekeirnnis, das Otto ^Veinin^er sus- rusprecken wsß;te; es war diese Lntdeckunx des >Vesens und der I^stur des >Veibes, die er in seineni rnsnnllcken Lucke üker »Oesckleckt und Okarskterr rnitteilte, und die ikrn das Leben kostete. Ick lasse einen Xrsnr auf sein Orab le^en, weil ick sein Oedscktnis ekre als das eines tapferen rnsnnlicken Denkers. TVugust 8trindberg. 8tockbolm, den 12. Oktober lyoz." vie * rweile /^uf!sze ^ von „^eininje»', Lesclileclik unö ^ksr'Lktei'" bekinöek sick unke»' öe»' ssi'esse, clll»'fke jeöock kaum vo»' kVlikke dlovembe»' /^usZsbe zelsnZen können. Lur^sit kann icb dis umgebenden Bestellungen nur mit den sebr spürlicb eintreüsnden Kemittenden - Lxsmplarsn erledigen. Wien, 20. Oktober ryoz. >VLIlielm Kraumüller