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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.11.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-11-03
- Erscheinungsdatum
- 03.11.1903
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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255, 3. November 1903, LLLt Krisb - Lodrösr, 6ll^1.-ä6Ut86ll68 U. ä6ut86Ü orterdued 10. ^.uIIaAe Lä. I Ld. II Lv^I. V6iil8ek Vkatsed-Loxl. ^ 14.— erd., ^ 12.— erd., ^ 10.50 vo., ^ 9.— oo., 9.35 bar ^ 8.— bar — 10X1 — swpkeblen 8is l!g8 böStö 8KIM Ast Liebs naebsbsbends Urteils: lob siebe uiobi au, dem 5Vsrbe unter allen äsutsob-snAl. und snAl.-äsutsoben IVörisr- büobern den ersten Llats au^uresiseu. ?rot. Lr. L. VsrnbLASN, LrlauAeu. , , Das Lssts, reas aut diesem Ksbiete Kslsistet vordeu ist. Brok. Lr. L. Lader, tVivn, ^ . . Ibs best vorb ot its bind. Lrok. Or. d. VIri§kii, Oxkord. Von allen inittlsren und kleineren Laud- vürterbnobern das Löste. ?rc>t. I)r. d. Loops, Heidelberg. krospslrts rur Vsrkügnng. l>s>i! NI Veüsg slisi! klielile) iQ 8t-uttzg.rt, Die Nchnchte« vom 31. Oktober 1903 brachten nebenstehendes Feuilleton über Lieber! Ein Such für Eltern I. Teil Den Müttern tiermttf. Töchter II. Teil Den Mein hrraareif. Löhne L 1 50 H ord., gebunden 2 ^ 50 H. Zur Moöe öar mit 4Vo/o und 7 6! Hin verpöntes Kindermärchen. *Die weisesten Reden werden seit langer Zeit ist Kirche und Schule, in leichter Unterhaltung und ernsten Gesprächen über Erziehung und pädagogische Methoden geführt, dickleibige Bücher mit viel philo sophischem Rüstzeug darüber geschrieben, aber gegen ein Grundübel in der Erziehung, das Storchen- märchen, wendet man sich erst seit kurzem, und zwar um so energischer, je mehr man einsieht, wie häufig gerade diese bodenlose und dazu noch dumme Lüge bei dem Kinde die Autorität, den Glauben an die Eltern in dem Augenblick untergräbt, da es diesen Glauben am nötigsten hat. Daß die auf denk Storchenmärchen basietende Erziehungsmethode ungenügend ist, wird allgemein anerkannt. Die Gesellschaft zur Bekämpfung von Geschlechtskrankheiten muß jene Lüge in erster Linie auszurotten suchen, denn sie bildet häufig den Aus gangspunkt späterer Ausschweifungen. Theoretisch sehr schön, wie soll man aber dieses Märchen ersetzen! Ein Einakter, den wir vor einiger Zeit im Münchner Schauspielhaus zu sehen be kommen haben, behandelt die Frage, zeigt, wie die Lüge auf die Dauer unhaltbar ist und immer zu neuen Lügen führen muß, konnte aber wegen des altklugen Wesens des aufgeklärten Kindes nicht völlig überzeugen. Dagegen wird unsere Frage in geradezu muster gültiger Weise in einem kürzlich erschienenen Buche eines Münchener Arztes*) beantwortet. Keine Moral predigten, kein für alle Fälle gültiges Rezept! Nur der Weg soll gezeigt werden, wie ein Mädchen in den Cntwicklungsjahren zu behandeln ist, wie man durch Aufklärung es ihm erleichtert, sich mit diesen Dingen abzufinden und innerlich eine abgeklärte Stellung zu ihnen einzunehmcn. Jede nur einigermaßen verständige Mutter wird die gegebene allgemeine Anleitung dem einzelnen Falle anzupassen, wird zu individualisieren wissen. Wenn es ihr gelingt, den sittlich hohen und keuschen Geist, der das ganze Buch beherrscht, auch nur zum Teil in sich aufzunehmen und dem Heranwachsenden Kinde einzuflößen, dann wird ein sonst noch so heikles Thema natürlich, selbstverständlich, harmlos. Den ersten Teil der Ausführungen mag das junge Mädchen getrost selbst lesen, der letzte ist für die Erzieher bestimmt. In anspruchsloser Weise wählt der Verfasser die Briefform. Erhält das Büchlein schon dadurch einen populären Charakter, so wird durch den flotten Stil, die unterhaltende Schreibweise die Lektüre noch anziehender. Echter Humor und seiner Sarkasmus leuchten bisweilen durch. Diesen glänzenden äußeren Eigenschaften ent spricht der innere Gehalt. Dem oberflächlichen Leser mag es entgehen, welch gründliches philosophisches Wissen in den Ausführungen steckt, so klar und einfach erscheint alles. Der Verfasser stellt sich auf den Boden einer auf naturwissenschaftlichen Lehren aufgebauten Welt anschauung, ohne sich dem Materialismus ergeben zu haben. Es werden in einer auch ungeschulten Leseru zugänglichen Form optimistische Welt anschauung dem Pessimismus, natürliche Lebens freude der Askese, Wirklichkeitssinn der Romantik, nationale Begeisterung dem Weltbürgertum als die erstrebenswerten Eigenschaften gegenübergestellt und als Ziel der Existenz erklärt: die Schaffung einer freien selbständigen Persönlichkeit, die ihre Schranken findet im Bewußtsein ihrer Angehörigkeit zu einem nationalen und sozialen Organismus und dadurch vor reinem Egoismus, vor Überschreiten der Grenze nach der Askese oder dem sich selbst überschätzenden und sich über alles hinwegsegenden Ilbermenschentum hin bewahrt ist. *) Or. wsd. Friedrich Siebert, Ein Buch für Eltern. I. Den Müttern heranreifender Töchter. II. Den Vätern heranreifender Söhne. Teil I und II ergänzen sich gegenseitig und bilden zusammen ein einheitliches Ganzes. Preis L 1 ^ 50^; geb.L2 50^. Verlag von Seitz L Schauer in München. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 70. Jahrgang- 1l70
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