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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.11.1903
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1903-11-03
- Erscheinungsdatum
- 03.11.1903
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- Deutsch
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8794 Nichtamtlicher Teil. ^ 255, 3. November 1903. Verlegers, Händlers und Konsumenten ist, abhelfen will, so sollte man. . . vor allem auf . . . Vermehrung der — öffentlichen und privatgewerblichen — Bibliotheken jeder Art (hinarbeiten), die ihrerseits in der Lage sind, ohne merkliche Schädigung auch etwas höhere Preise anzulegen« . . . »ver wechseln die Theoretiker der Überproduktion etwas naiv solche Bücher, deren Veröffentlichung Wert für die geistige Entwicklung hat, mit solchen Büchern, welche guten Absatz finden. In Wirklichkeit sind beide Sorten aber nicht nur nicht identisch, sondern schließen sich zum großen Teil sogar aus.« Büchers Vorwurf gegen die Verleger: »Erweist es sich (das Werk eines jungen Gelehrten) nachher als gang bare Ware, so fällt es dem Verleger nicht ein, den Autor au seinem vielleicht unerwarteten Gewinn zu beteiligen«, weist Borgius zurück: »Er wäre ja aber auch ein Idiot, wenn er dies täte! Zahlt denn etwa der Autor freiwillig sein Honorar an den Verleger zurück, wenn dieser „vielleicht unerwarteter Weise" mit der ganzen Auflage sitzen bleibt? .... einiger maßen verwunderlich ist es doch, daß ein so hervorragender Nationalökonom wie Professor Bücher dies gewissermaßen als eine ganz neue Entdeckung und als eine abnorme Er scheinung des Wirtschaftslebens auftischt. Nicht eine zufällige schlechte Organisation des Buchhandels ist hieran schuld, sondern das kapitalistische Prinzip der Produktion, welches nun einmal heute für alle Waren herrschend ist.« Borgius findet es unrichtig, wenn Bücher den Autor als Produzenten des Buches behandelt, der nur Schöpfer des Halbfabrikates sei; den Handelsartikel »Buch« produziere doch eben der Verleger. So sei bei dem Mangel an Urteilsfähigkeit des Autors über die Absatzaussichten eines Werkes der immer weitergehende Übergang der Leitung der Bücherproduktion vom Autor an den Verleger sogar zu begrüßen. Borgius vergleicht hinsichtlich der Sammel werke die Tätigkeit der Verleger mit der in Vereinen und Stiftungen und hält die Tätigkeit des Autors weder für den einen noch für den andern für entwürdigend. »Büchers Ausführungen wären berechtigt, wenn er zu dem Schluffe käme: Abschaffung der kapitalistischen Bücherproduktion über haupt, Übernahme von Herstellung und Vertrieb aller Geistes produkte durch den Staat oder die Gemeinden oder öffent liche Gesellschaften oder Konsum-Genossenschaften.« »In Wirklichkeit liegen die Schäden der Sortimentsgeschäfte an anderer Stelle: Die riesig anschwellende Zahl der Bücher verkäufer und die auch Hand in Hand gehende Unübersichtlich keit des Absatzmarkts verlangt andere Geschäftsprinzipien als die, auf denen das Sortimentsgeschäft beruht. Der Sorti menter arbeitet nach dem Prinzip des Zunfthandwerkers: Wer kaufen will, wird schon zu mir kommen; dem Käufer nachlaufen, ist des Standes unwürdig. Das moderne Ge- schäftsprinzip aber verlangt, daß das Angebot der Nachfrage nachläuft;« . . . »Büchers Werk ist eine äußerst interessante Arbeit.« . . . »Anderseits aber müssen freilich auch Büchers Ausführungen, so wertvolles Material sie beibringen, enw grg.no 8nÜ8 entgegengenommen werden. Soweit sie sich zu praktischen Vorschlägen verdichten, fürchten wir beinahe, daß deren Durchführung bedeuten könnte: den Teufel austreiben durch Beelzebub, der Teufel Obersten.« Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. Leipzig. 1903. Oktober 28. Nr. 251. Seemann, Artur, vr. Trübner gegen Prof. vr. Bücher. Mehr eine Heranziehung der Trübnerschen Schrift behufs einer originellen und temperamentvollen Bekämpfung der Bücherschen Ansichten, als eine Besprechung. Daß der Verfasser mich lediglich »nach Bücher« zitiert und mich damit abtut »daß (meine Ansicht) doch auch irrig sein kann«, anstatt mich ur schriftlich und auch meine Erwiderung zu erwähnen, will ich ihm nicht allzusehr anrechnen. Leipziger Tageblatt und Anzeiger. 1903. Ok tober 15. Nr. 526. Buchhandel und Wissenschaft. Abdruck eines Auf satzes des Geheimen Regierungsrats vr. O. Hartwig in Mar burg, Herausgebers des Zentralblatts für Bibliothekswesen, aus dieser Zeitschrift: »Die Denkschrift Büchers ist eine Kampf schrift im besten Sinne des Wortes.« ... »Er eröffnet seinen Feldzug gegen die Vergewaltigungen des deutschen Buchhandels, bezw. der deutschen Wissenschaft durch den zu einem geschlossenen, mit allen Mitteln arbeitenden Jnter- essenring des Börsenvereins der deutschen Buchhändler nicht von einem einseitigen, kleinlichen Gesichtspunkt aus, sondern sieht in ihm nur einen Bruchteil des leidigen Kampfes, der durch ganz Deutschland zwischen Produzenten und Konsumenten tobt.« Die »vollkommene Herrschaft Büchers über sicheres Material,« seine »seiner Sache selbstgewisse Ruhe und Sicherheit, die eben der stärkste Beweis für die Güte derselben ist,« — genug, die ganze Arbeit wird über den grünen Klee gelobt und rühmend hervorgehoben, daß Bücher es sich versagt habe, »Maßregeln des Buchhändlerbörsenrings, wie z. B. die Sekretierung des Börsenblatts, mit Hohn und Spott zu überschütten« . . . usw. Natioualzeituug. Berlin 1903. Oktober 23. Nr. 564. 2. Beiblatt. Vom deutschen Buchhandel. Besprechung der Trabnerschen Denkschrift: »Seine (Büchers) außerordentlich temperamentvollen Angriffe gegen den Buchhandel werden in der erwähnten Abwehrschrift einer eingehenden Wider legung unterzogen, die uns in der Tat geeignet scheint, viele Vorwürfe zu zerstreuen und viele Mißverständnisse zwischen den Kreisen von Wissenschaft und Buchhandel zu beseitigen.« Es wird ferner darauf hingewiesen, daß in England, Frank reich, Norwegen die Verleger bestrebt sind, den Ladenpreis wieder in volle Geltung zu setze». Die Besprechung schließt mit den Worten: »Es ist zu hoffen, daß nach einem ziemlich lebhaft gewordenen Streit diese Denkschrift dazu bei trägt, das gute Einvernehmen zwischen Buchhandel und Wissenschaft wiederherzustellen.« Schlesische Zeitung. Breslau 1903. Oktober 13. Nr. 718. Die deutsche Wissenschaft und der deutsche Buch handel. Unparteiische Besprechung der Bücherscheu Schrift, der Antwort des Börsenvereinsvorstandes und der Knorrn- schen Arbeit, die eine scharfe Abfertigung Büchers und eine sehr geschickt geschriebene Broschüre genannt wird, geeignet, »weiteren Kreisen einen Einblick in die kulturell wertvolle, aber geschäftlich schwierige und im allgemeinen wenig ertrag reiche Tätigkeit des deutschen Sortimentsbuchhandels zu ver schaffen«. Vs. Rsvus. Paris 1903. Nr. 2. Vs8 Zraucks säitsni'8 st Is8äirsotsur8 ä«8 grsacks jourasax: Vs. eriss än livrs sv Vraves. Obgleich dieser Aufsatz keine Beziehung zu der Bücherschen Arbeit hat, sei doch auf ihn hingewiesen. Er berichtet über eine Enquete, die über die Krisis des Buchs in Frankreich vorgenommen ist, und führt die Ansichten der großen Verleger, Sortimenter und Journalleiter vor. Trotzdem kein Sortiment in Frank reich vorhanden ist wie bei uns, trotz des lebhaften direkten Ver kehrs des Verlegers mit dem Konsumenten, trotz der nach Bücher so billigen Bücherpreise eine Krisis, die die Verkäuflichkeit des Buchs in Frage stellt, eine Überproduktion, die erheblich umfangreicher zu sein scheint, als die in Deutschland be hauptete. Es gebricht mir an Raum und an Zeit, die einzelnen Berichte redend einzuführen und ein kurzer Aus zug würde keine rechte Vorstellung von der Sachlage
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