Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.11.1903

auch aus einer Konkursmasse herrührenden Vermögen gehören. Kündige er also einen »Konkursmasscn-Ausverkauf« an, so mache er unrichtige Angaben, die das Publikum zu dem Glauben ver leiten könnten, es handle sich um eine besonders günstige Kaus- qelegenheit. L§. (Aus der Papierzeitung nach: Greizer Neueste Nachrichten.) Gegen das geplante Beamten-Warenhaus in Bayern. — Aus Augsburg wird der »Allgemeinen Zeitung« unter dem 29. Oktober folgendes geschrieben: Der Verein zum Schutz für Handel und Gewerbe, der Handelsverein, der Kaufmännische Verein, der Katholische kauf männische Verein Lätitia, die Gewerbehalle Augsburg und der Handels- und Gewerbeverein Augsburg, also so ziemlich die gesamten dortigen gewerblichen Organisationen lassen an die königliche Staatsregierung, an die Reichsrats- und an die Abgeordnetenkammer folgenden gemeinsamen Beschluß bezüglich des geplanten Beamtenwarenhauses gelangen: »Eine durch die Presse gehende Nachricht von der beabsich tigten Gründung eines Beamtenwarenhauses in Bayern hat die Kreise des Mittlern und kleinen Handels- und Gewerbe standes in große Beunruhigung versetzt; die Lage dieses Standes ist an und für sich schon, wie der königlichen Staats regierung wohl nicht verborgen geblieben ist, eine schwere und durch andre wirtschaftliche Erscheinungen, z. B. Warenhäuser, Konsumvereine, Konsumentenvereine', Ramschbazare, Wander lager, Hausierhandel, Ausverkausswesen und andre, aufs äußerste bedroht, so daß es der Anstrengung aller Kräfte bedarf, um seine Existenz überhaupt zu erhalten. Wenn es uns auch wohl bekannt ist, daß in Bayern eine gesetzliche Bestimmung, die die Gründung von Warenhäusern, insbesondre von Beamten- und Offizierswarenhäusern verbietet, zurzeit nicht besteht, so glauben wir doch, im Hinblick auf die derzeit für den gesamten gewerb lichen Mittelstand bestehenden ungünstigen wirtschaftlichen Ver hältnisse, die hohe königliche Regierung bitten zu dürfen, Mittel und Wege zu finden, die, ohne unfern Stand in irgend einer Beziehung weiter zu belasten, geeignet erscheinen, die Gründung derartiger Warenhäuser hintanzuhalten.« Diebstahl an einer Bibliothek. — Aus der berühmten Schloßbibliothek zu Vlois in Frankreich ist ein wertvolles Manu skript aus dem fünfzehnten Jahrhundert gestohlen worden. Das französische Ministerium des öffentlichen Unterrichts und der schönen Künste (Oirsotiou äs 1'LvssiAvsmsvt suxsrisur. 6° Lursau) gibt nach dem »Oatalogms Asvsral äss wanusorits äs8 bibliotllsguss xubligues äs Bravos« (t. XXIV, x. 382) folgende Beschreibung des vermißten Manuskripts: »4. — Usurss latinss, avso oalsnärisr. On remargus äans ls aalenärisr Iss msntions suivantes: »Xll Lai. april. Hsnsäioti abbatis. »— IIII non. sul. Vranslatio 8. Vartini. — lll iä. nov. Xlartini »sxisooxi.« -Lol. 141. — V» Oitaniss. »Lol. 149. — »8'ensuivant sing bsllss oraz-sons gus raonssiAnsur »saint äsban l'XvanAslists üst sn l'onnsur äs 1a VierZs Naris.« »Xliniaturss: 8. Isan (kol. 13); 8. Ima (kol. 14, v"); 8. Natbisu (kol. 16); 8. Naro (kol. 17, v°); la VierZs tsnant son snkant, äsux anxss soutsnant uns oouronns aa-ässsus äs sa tsts (kol. 18, v"); Issus au saräin äss Olivisrs (kol. 22); 8. Oierrs ooupant I'orsiUs a Nalebus (kol. 23); Issus äsvant Oalxbs (kol. 25); lösus battu äs vsrZss (kol. 26); Issus oouronns ä'sxinss (kol. 27); Issus xortant la 6roix (kol. 28); Iss 8aintss Lsuunss au xisä äs la 6roix (kol. 29, v"); la Ossosnts äs 6ioix (kol. 31); la 8a1utation (kol. 33); la Visitation (kol. 42); Issus äans la orsolls (kol. 51, v"); l'Xnnonos aux bsrZsrs (kol. 55); l'Xäoration äss wa§ss (kol. 59); la Präsentation au tsmxls (kol. 62); la Luits sn Ltz^xte, 1s Oouronnsmsnt äs la Vieris (kol. 72); lss 8aintss Lsmwss au xisä äs la 6roix, Aranäs psinturs (kol. 91); la Ossosnts äu 8aint-Lsxrit sur lss axStrss (kol. 94); la Nort, assiss sur ls borä ä'uns tomds ouvsrts, xrsnä xar ls bras uns ssuns ülls gui ss xromsns äans ls oiwstisrs (kol. 97); 8rwanns au bain (kol. 132); 8aints Oatllsrins (kol. 169); 8. Obristoxlls (kol. 172). »Xu verso äu ksuillst xräliwinairs L, on voit lss armes äs Isan äss Noulins, arar kror« oroirv aurllee» cke «abke, et oslles äs sa ksmms, leanns Uurault, ck'or, ü la crorcc ck'axur, oautonuäe cke guatre onrbre» äs «olsrl cke Aueules, st clrarAe s-r o/ie/' ck'uue eoguille ck'arAeut. 6s manusorit xassa vraissmblablsmsnt, ä la mort äs leanns Uurault, sntrs Iss mains äs son krsre, laoguss llurauit, abbä äs 8aint-Oaumer; sn 1627, oes Usurss axxartsnaisnt ä Isan Losi, oomms l'attssts ostts nots au ksuillst prsliminairs 8 : »6ss xrs- -ssntss Usurss axxartisnnent ä Isan Xoöl, gui a ssts rsosu xro- »oursur ls VU« sanvisr mll six ovnt vin^t-ssxt. Uosl. »On lit »xlus bas: Lx libris monastsrii 8anoti Oaunomari LIsssnsis, »1719.. . XV° siede. Oarobemin. 175 st 2 ksuillsts xisliminaires .4 st L. 128 sur 85 millimstrss. Lnoaärsmsnts, Isttrss ä'or sur konä äs ooulsur st invsrssmsnt, xsinturss. Lsl. maroguin noir, ä ülsts, tranobs äorss. — (8aint-Oaumsr.) Der französische Unterricht in den sächsischen Real schulen. — Wie die halbamtliche Leipziger Zeitung als sicher hört, wird an allen sächsischen Realschulen vom nächsten Oster termin ab der Unterricht in der französischen Sprache bekeits mit fünf Stunden in Klasse VI beginnen und dann in Klasse V, IV und UI mit sechs, in II und I mit vier Stunden fortgeführt wer den. Cs soll durch die geplante Vermehrung der Unterrichts stunden im Französischen größere Sicherheit in der Schreib- und Sprachfertigkeit erzielt werden. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Xusrvalll von XVsrksn aus vsrsobisäsnsn IVisssns^sbistsn, äis in vollstäuäiASn unä ksblsrkrsisn Lxsmxlarsn ?.u Aann bsäsutsnä bsrabAssetrtsn Orsissn ab^e^sösn rvsräsn. Xntiguar. Vordrer Lr. 8 von I. Xl. 8xastb in Lsrlin 0. 2. 1903. 8". 64 8. 1233 Lrn. unä Uaobtrap;. 8bort Oatalo^us (dir. 4) ok 8soonä-banä Loolrs anä Xlanusorixt oösrsä at tbs nst xrioss akbxsä bz- IV. N. Voz^niob, 1 8obo 8guars, Oxkorä 8trsst, Oonäon XV. 8". 35 8. 432 Xlrn. Weitere Äußerungen zu: Bücher, »Der deutsche Buchhandel und die Wissenschaft« (vergl. Nr. 177, 179—187, 190, 193—197, 199, 201, 202, 205, 206, 208, 212, 218, 219, 222, 227, 231, 234, 237, 241, 246, 248, 249, 252, 256.) Beilage zur Allgemeinen Zeitung (München) Nr. 248 vom 31. Oktober 1903: »Wissenschaft und Buchhandel«. (Einleitender Hinweis auf Or. Büchers Denkschrift und Or. Karl Trübners im Aufträge der Deutschen Verleger kammer verfaßte Abwehr mit Abdruck des Schlußwortes von Or. Trübners Schrift.) (Sprechsaal.) WarenhanS-Musikalienhandel. Wir haben festgestellt und bringen zur Kenntnis, daß auf Verlangzettel von Carl Behrens, Buchhandlung, Berlin, Bestellungen für Warenhäuser, die sich den Satzungen nicht unterworfen haben, gemacht werden. — Eine Buchhandlung von Carl Behrens gibt es in Berlin nicht. Wir glauben mit Bestimmtheit annehmen zu sollen, daß Carl Behrens die vor geschobene Person, bezw. der fingierte Name eines dem Buch- und Musikalienhandel wohlbekannten, längst gesperrten, in Berlin an sässigen Warenhaushintermanues ist. Berlin, 31. Oktober 1903. Der Vorstand des Vereins der Berliner Musikalienhändler. W. Challier. B. Scheithauer. M. Raabe. Achtung! Eine Leipziger Verlagsbuchhandlung empfing im August d. I von einem Herrn Fr. Pfeffcr-Heingast, Professor am Realgymnasium und der Handelshochschule in Braila, str. Losioritos: Lo. 153, eine Postkarte mit der Bitte um Übersendung von Freiexemplaren zweier kaufmännischen Unterrichtsbücher, da er beabsichtige, diese Bücher in seiner Schule zur Einführung zu bringen. Weitere Werke desselben Verlags wurden zur Ansicht begehrt. Eine Anfrage an wohlunterrichteter Stelle ergab die Aus kunft, daß der Gesuchsteller kein Professor sei und keinen Kredit verdiene. Cr sei von Haus aus Kellner und schlage sich mühsam durch. Obwohl infolgedessen die Wünsche des Gesuchstellers unerledigt blieben,, kam doch, von derselben Hand geschrieben, eine ähnlich lautende Postkarte vom 28. Oktober d. I. an dieselbe Verlags handlung, diesmal aber aus Constanza (str. 11 lunis Uo. 28) und unterschrieben von Pros. Or. Lranoois Obsksr, Oxoss »Xlirsoa Voäa». Es scheint außer Zweifel zu sein, daß beide Karten einen und denselben Absender haben. (Red.) Achtung! Vertriebsstelle für christliche Literatur, Carl Glörfeld in Hagen-Delstcrn. Wir nehmen auf unsre Mitteilung in Nr. 257 d. Bl. Bezug und tragen heute nach, daß uns soeben auch aus Hannover Bücherbestellungen Carl Glörfelds und Anfragen nach Preisen für große Partiebezüge vorgelegt worden sind. (Red.)