Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.11.1903
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- 1903-11-09
- Erscheinungsdatum
- 09.11.1903
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- Deutsch
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260, 9 November 1903. Nichtamtlicher Teil. 9061 Königliche Akademie in Posen. — Die Königliche Akademie in Posen, deren innere Einrichtung nach langen Vor bereitungen nunmehr abgeschlossen ist, während der Einzug in das zu erbauende eigne Haus noch einige Jahre Vorbehalten bleiben muß, ist am 4. d. M. im Lichthofe des Friedrich Wilhelms- Museums feierlich eröffnet worden. Der Unterrichtsminister Herr vr. Studt, ein Vertreter des Reichskanzlers, die Obcrpräsidenten von Posen und von Schlesien, die Rektoren der Universitäten Berlin und Breslau, hohe Offiziere, die Geistlichkeit beider Be kenntnisse und viele andre Vertreter von Behörden und Körper schaften waren zugegen. In seiner Begrüßungsrede kennzeichnete der Minister Herr vr. Studt die Aufgabe der Akademie mit folgenden Worten: »Die neue Hochschule stellt keine Universität im eigentlichen Sinne dar, sie ist nicht bestimmt für die Heranbildung der akademischen Jugend, sie soll vielmehr den verschiedensten Be rufsständen und Geistesbedürfnissen dienen. Sie ist also berechnet auf alle Gebildeten und kann uur gedeihen, wenn diese mit Überwindung jeden Kastengeistes ihr Zuströmen. Dem deutschen Geistesleben soll die Hochschule dienen. Indem sie das tut, wird sie die Interessen der Gesamtheit der Bevölkerung, also auch derjenigen fördern, die jetzt noch abseits stehen, aber hoffentlich bald erkennen werden, daß es ein Friedenswerk ist, das hier nunmehr in Wirksamkeit treten soll. Dieser Kennzeichnung seines Charakters schließe ich die Erwartung an, daß cs den Mitgliedern des akademischen Lehrkörpers gelingen möge, unter zielbewußter Förderung der satzungsmäßigen Aufgaben ihres wichtigen Lehrberufs die erhabenen Intentionen des König lichen Schirmherrn der Akademie zur Geltung zu bringen. Ich begrüße Sie mit den besten Wünschen für eine frucht bringende Lehrtätigkeit, welche das in Ihre Hand gelegte Samenkorn zu einer segensreichen Bildungsstätte ausgestalten möge nach dem leuchtenden Vorbild unsrer deutschen Hoch schulen. Nach dem bisherigen Verlauf der von weiten Kreisen des Vaterlandes mit lebhafter Anteilnahme begleiteten Vor bereitungen eröffnet sich ein hoffnungsreicher Ausblick in die Zukunft der neuen Hochschule. Bei Überreichung ihrer Satzungen gebe ich ihr die Worte als Leitstern auf den Weg, welche die Straßburger Kaiser Wilhelm-Universität trägt und durch welche sie getragen wird: »Vitteris st patriae.« In diesem Sinne verbreite sich ihr Erfolg und Segen über unsre Ostmark.« Die Festrede hielt der Rektor der Akademie, Herr Professor vr. Kühnemann. Die Grüße und Wünsche des Reichskanzlers überörachte in dessen Auftrag der Wirkliche Geheime Ober regierungsrat Conrad. — Nach der Eröffnungsfeier vereinigten sich die Teilnehmer zu einem Festmahl. Die Akademie befindet sich zurzeit in dem gemieteten und umgebauten Hause Friedrichstraße 14/15. Ihr Lehrgcbiet umfaßt Rechtswissenschaft, Volkswirtschaft, Philosophie, Geschichte, Lite raturgeschichte, Sprachenkunde, Kunstgeschichte, Altertumskunde, Medizin, Naturwissenschaften, Musikwissenschaft, technische Wissen schaften, Geographie. Der Lehrkörper vereinigt insgesamt 27 Herren. Aus die von dem Kurator der Königlichen Akademie, Ober- oräsident von Waldow, und dem Rektor, Professor vr. Kühnemann, dem Kaiser erstattete Meldung von der Eröffnung der Akademie ist folgendes Telegramm eingegangen: »Exzellenz Oberpräsident von Waldow, Posen. »Seine Majestät der Kaiser und König lassen Euer Exzellenz und dem Rektor Kühnemann für die Meldung von der Eröff nung der dortigen Königlichen Akademie und für das Gedenken der Festversammlung vielmals danken. Seine Majestät werden der neubegründeten Hochschule Allerhöchst Ihr besonders freund liches Interesse auch in Zukunft bewahren und hoffen, daß die Lehrer wie Studierenden sich bei der Pflege der deutschen Wissen schaften auch die Pflege der deutschen Tugenden, voran der Treue gegen Gott, König und Vaterland, allezeit angelegen sein lassen werden zum Segen der Provinz Posen und der ganzen Bevölkerung. -Auf Allerhöchsten Befehl. (gez.) von Lucanus.« Bilder aus dem alten Wien. Versteigcrungspreise. — Die unter reger Teilnahme der Wiener Sammlerkreise in diesen Tagen abgehaltene Viennensia-Auktion der Firma Gilhofer L Ranschburg in Wien nahm einen den Erwartungen ent sprechenden Verlauf und rechtfertigte vollauf das Interesse, das die Sammler von Viennensiis den zumeist als Unika zu be trachtenden Objekten entgegenbrachten. Neben den topographischen Aufnahmen (darunter eine äußerst interessante Darstellung der alten Augartenbrücke von der Hand des seltenen Wiener Meisters Josef Schaffer aus dem Jahre 1792 (Nr. 3 — 262 L), eine Reihe der beliebten Ansichten von Schütz und Ziegler, das äußerst seltene Blatt von Vasquez mit den Ansichten »Von Wohngebäuden der Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 70. Jahrgang. vorzüglichen Geschäftsmänner» fNr. 178 — 260 Lj und zahlreiche bereits verschwundene Wiener Stadtteile darstellende Ansichten) konzentrierte sich das Interesse der Sammler auf die Folge der historischen Blätter (Nr. 251, »Gedcnkblatt auf die Wieder einführung der öffentlichen Versehgänge 1614« (70 L), Nr. 270, 272, 273 »Schlachtenszenen aus dem Türkenkriege 1788—1789« (84, 44 und 126 L), Nr. 298 »Parade des Wiener Bürgermilitärs am Vermählungstage Napoleons mit Marie Luise« (182 L), Nr. 309 und 310 »Wiener Überschwemmungsbilder 1830« (170 und 53 L), Nr. 333 »Wien im Belagerungszustände« (70 L), Nr. 371 und 372 »Abbildungen von ungarischen Gardisten« (81 und 94 L) rc. Das allgemeine Aufsehen, das das Auftauchen einer ganzen Reihe von historischen und kulturgeschichtlichen Darstellungen aus dem Verlage des Wiener Kunsthändlers Löschenkohl (1780—1806) erregte, zeigte sich auch in den Preisen, die für diese äußerst seltenen Blätter bezahlt wurden. So erreichte Nr. 391 »Die neue Prater-Lust« 520 L, — Nr. 391a. »Die Wiencr-Neujahrsfeier bei Hofe 1782« 420 L, — Nr. 392 und 393 »Lohn der Ausschweifung und Lohn des Lasters« 510 L, — Nr. 394 »Die Lustmädchen im Lager« 310 L, — Nr. 395 -Die Zurückkunft aus dem Zuchthause« 350 L, — Nr. 398 »Folgen der Erfindung der Luftkugel« 310 L, — Nr. 410 »Das Porträt des Fürsten Potemkin« 146 L, — Nr. 415 »Eindringen der öster reichischen Truppen in Belgrad 1789« 262 L, — Nr. 439 »Der erste aeronautische Versuch Blanchards in Wien 1791« 202 L, — Nr. 440 »Der Kongreß in Sistowa 1791» 370L, — Nr.442 und443 »Blanchards Luftfahrten in Wien« 210 L und 340 L. Von den Typen aus dem Wiener Volks- und Straßenleben waren hauptsächlich die inter essanten Darstellungen von Opitz und Lanzedelli begehrt, ebenso die schönen Theaterabbildungen aus den dreißiger und vierziger Jahren. Die Blätter aus der großen Praterfahrt erzielten durch schnittlich zwischen 100 und 80 Kronen, Nr. 492 und 493, zwei Interieurs aus der Biedermeierzeit, 700 L. Von den durchweg schönen Porträts erreichte das Porträt des Generals Belgiojoso von Reynolds-Smith 114 L, Aquarellporträts von Mitgliedern aristokratischer Familien 100 L (Nr. 583), — 112 L (Nr. 598), — 96 L (Nr. 601), — 150 L (Nr. 636), — das Porträt der Maria Antoinette 184 L. Von den Aquarellen, Kupferstichen und Litho graphien Wiener Meister wurde ein reizendes Damenporträt aus der Kongreßzeit (Nr. 721) mit 360, — eine Miniatur mit dem Auto graph der Kaiserin Maria Theresia mit 200, — die schon selten ge wordenen Originallithographien von Pettenkofen mit 42, 58, 20 und 30 L bezahlt. (Oesterr.-ungar. Buchhändler-Correspdz.) Königlich preußische Akademie der Wissenschaften zu Berlin. — In der am 22. dieses Monats unter dem Vorsitz ihres Sekretärs Professor Waldeyer abgehaltcnen Gesamtsitzung der königlich preußischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin las Professor Conze im Anschluß an das von ihm vorgelegte zwölfte Heft der im Aufträge der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften zu Wien hcrausgegebenen -Attischen Grabreliefs- über die tekto nischen Formen der attischen Grabmäler im 5. und 4. Jahrhun dert v. Chr. — Professor Mommsen legte eine Abhandlung von dem Professor vr. O. Lenel in Straßburg vor, die -Zwei neue Bruchstücke aus lllpians Disputationen- behandelt. Die Bruch stücke sind aus einem der Straßburger Universitäts- und Landes- bibliothck angehörigen, aus Ägypten stammenden Pergamentblatt genommen, dessen Inhalt sich als aus dem 3. Buch der Dis putationen Ulpians erweisen ließ. — Professor Diels überreichte zwei neu erschienene Teile der Vowmsvtaria. in ^.ristotelsm (Iraeea.: Vol. V Vars V. Tdsmistii in ^ristotslis wstapdzsieorum libruw parapdrasis dsdraios et latins sck. Lamusl Va.ncka.uer. Vov XXII va.i-8 I. Xliodaslis Lpdssii in parva naturalia oowwsntaria sä. vaulns ^Vencklanck. Lsrolini 1903. — Professor En gl er überreichte die Hefte 16 und 17 des Werkes -Das Pflanzenreich», enthaltend die sobsnobrsriaseas, ^liswataosas und vutomaosas von Fr. Buchenau und die v^tbraosas von E. Koehne (Leipzig 1903); ferner P. Ascherson und P. Graebner, Synopsis der mittel europäischen Flora, Lsg. 27 u. 28 (Leipzig 1903). — Professor von Bezold übergab zwei Bände Veröffentlichungen des königlich preußischen Meteorologischen Instituts: Ergebnisse der Beobachtungen an den Stationen II. und III. Ordnung im Jahre 1898 von V. Kremser, und Ergebnisse der Niederschlagsbeobach tungen in den Jahren 1899 und 1900 von G. Hellmann (Berlin 1903). — Professor Conze überreichte das 3. Heft der Mitteilungen der Altertümerkommission für Westfalen, mit Hinweis auf die darin enthaltenen Berichte über den Fortgang der Untersuchungen der römischen Befestigungen bei Haltern. — Professor van't Hoff überreichte das 3. Heft der 2. Auflage seiner Vorlesungen über theoretische und physikalische Chemie (Braunschweig 1903); — Professor Planck die englische Übersetzung seiner Vorlesungen über Thermodynamik: Trsatiss on Tderraockz'va.wies, tro.v8la.tock dz' ^Isxavcksr Ogg (London 1903). — Ferner übergab Professor Sachau den 6. Jahrgang der Mitteilungen des Seminars für 1202
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