Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.11.1903

9124 Nichtamtlicher Leu. 261, 10. November 1903. ungebundene Ashburnhamexemplar holte 1900 400 Pfd. St. gegen 18 Sch. für das Nassauexemplar 1824 — so sind die Ziffern doch bezeichnend. Wären die angeführten sieben Werke z. B- in der Bibliothek von Thomas Caldecott, die von Sothebys 1833 versteigert wurde, vorgekommen, wie Hamors Virginia und so manche andre jetzt hoch bewertete Stücke, so wären sie vielleicht für 10 Pfd. St. anstatt für 425 Pfd. St. losgeschlagen worden. Oiesro Oslo wsior 1744, 87 Pfd. St., zehn Jahre vor dem Druck von dem Ober richter Logan übersetzt, ist das überlebende Erzeugnis von Benjamin Franklins Presse in Philadelphia. Es mag daran erinnert werden, daß Franklin eine Zeitlang als Drucker in London arbeitete und mit Meredith von 1729 ab die Lsnns/lvsnis Osrstts herausgab. Franklin schrieb die Vor rede zu 6sto waior und hoffte, daß diese erste Übersetzung eines Klassikers in dieser NMtsru Yorick ein glückliches Omen sein möge, daß Philadelphia dereinst der Sitz der amerika nischen Musen werde. Die Aufmerksamkeit der Büchersammler wäre nun auf einige erste Ausgaben von Theaterstücken des siebzehnten Jahrhunderts hinzulenken. T. Dekker und I. Webster, IVsstvsrä Nos, 1607, 90 Pfd. St., und derselben Lortb- vsrä Los, 1607, 51 Pfd. St., sind so gedruckt, wie sie »bavs bssns äinsrs tiwss Lotsä b/ tbs Obilärsn oi Lsulss«. Ein Exemplar der Nost Llssssnt Oomosäis ok Nuesäorus 1615 erreichte 80 Pfd. St. Das Britische Museum besitzt die »sehr ergötzliche und lustige« erste Ausgabe dieses Werks. Das in alten Katalogen Ben Jonson zugeschriebene seltene LvsrisIVowsu in Her Humor 1609 kostete 64 Pfd. St. Die zwei Stücke: o. Obsprnsn, Ns/Os/1611 und Ms IViääovess Msrss 1612, zusammen Pfd. 62.10— wurden häufig im Olsob oder IVbits Mises Msstrs gegeben. Wegen T. Middleton, Mieles to Ostob tbs Olä-Ons, 0. O(lä) 1608, Pfd. 50.10—ist eine interessante Frage entstanden. Ein Exemplar dieses Werks in der Bodleiana trägt im Druckvermerk den Namen George Eld voll ausgedruckt »ss it bstb bssns lstsl/ Lotsä b/ tbs Obilärsn ok Lsulssr. In demselben Jahr wurde das Stück herausgegeben »SS it bstb bssns ottsn in Motion, botb st Lsulss ünä tbs OIsob-M/srsr, diesmal mit der Bezeich nung »6. bl., 8olä b/ Nsnr/ Koob/stt.« Die Bogen der erstem Ausgabe sind hier mit einem andern Titel ver sehen. Welches ist nün die erste Ausgabe. I. I. Wise, einer der kenntnisreichsten Sammler, der Käufer des Hibbertexemplars, legt zweifellos großen Wert auf das Vorkommen der beiden Titel. Die außerordentlich seltene Ms Minous Aistoris ok LIbioris Husens ivbsrsin i8 äisoourssä LinA Oävsräs .Isloiss, Hussns Lstbsrinss Obsststis, tbs Hubs ok Lnkkolbss Oo/sltis snä tbs Lsrron ok LuobinAbsws ürsnebsris 1600, 86 Pfd. St. kommt zum erstenmal auf einer Auktion vor. C. Lamb, Rosswunä Ors/ 1798, 80 Pfd. St. wurde in dem in der Rovksnt Oibrsr/ befindlichen Exemplar seither als Unikum angesehen. PH. Fletcher, Lurpls Islsnä snä Lisostoris Leloxs 1633, 78 Pfd. St., erregte erhöhtes Inter esse durch die Übereinstimmung des Kupfers auf der Rück seite des Titels mit dem Wappen auf dem übrig gebliebenen Teil des alten Einbandes. Der Verfasser dieses Buches, Phineas Fletcher, wurde von zwei sehr unähnlichen Zeit genossen, die ihn beide überlebten, gelobt. Walton tat es in dem bekannten Ms Oornplsst und in der Vorrede zu Ltirling's Losms 1734 wird gesagt, daß der große Milton freimütig bekannt habe, daß er sein unsterbliches Lsrsäiss bo8t. Fletchers Ooonstss 1627, 69 Pfd. St., verdanke. Von H. Brough- ton, s, Oonosnt ok Loriptnrs 1588 (?), 72 Pfd. St., wird öfter irrtümlich behauptet, daß die in diesem Werk enthaltenen vier Kupfer von W. Rogers die frühesten in England ausgeführten seien. Solche kommen aber schon in Ls/nsläs's 6/rtb ok Nsnlr/näs 1540 vor, während William Rogers erst etwa 1545 in London geboren. Eins seiner besten Kupfer ist das Porträt der Königin Elisabeth. Ein Exemplar von 0. Ooläsrnitb, s Lrospsot ok 8ooist/ 1764, 63 Pfd. St., jetzt im Britischen Museum, ist von großem literarischem Interesse. Es handelt sich hier nämlich um einen Korrekturabzug von Ms Msvsllsr, in welchem gewisse Zeilen fehlen, und der in ganz regelmäßigen Abteilungen verkehrt gedruckt ist. Den ersten Ausgaben neuerer englischer Verfasser wurden 1902 erhöhtes Interesse und gute Preise zugewandt. Nach stehend einige Titel und Preise: M. Arnold, Llsrio st Roms 1840 50 Pfd. St., Blackmore, Oorns voons 3 vols. 1869 25.10 Pfd., Byron, Losms on vsrions ooosssions 1807 50 Pfd., äo. Lriäs ok Lb/äos 1813 36 Pfd., äo. tbs Oorssir 1814 30 Pfd., äo. tbs IVsltr 1813 79 Pfd., Dickens, Liobviob Lsxsrs 1837 52 Pfd-, äo. Lrnsriosn blotss 1842 45 Pfd., äo. kliobolss Lioblsb/ 1839 39 Pfd., äo. Osviä Ooppsrüslä 1850 30 Pfd., Fitzgerald, Omar Lbs//sw 1859 58 Pfd., Lsste, Loews 1817 177 Pfd., äo. Oswis sto. 1820 71 Pfd., äo. Onä/wion 1818 69 Pfd., Lamb, Osss/s ok Olis 1823 88 Pfd., äo. IVorbs 2 vols. 1818 69 Pfd., äo. Lrinos Oorus 1811 62 Pfd., äo. Osss/s ok Olis 1823 und Met Osss/s ok Llis 1833 zusammen 59 Pfd-, äo. Lssntv snä tbs Lssst 52 Pfd., Obsrlss snä Nsr/ Oswb, Nr8. Osiosstsr's Lobool 1809 35 Pfd., äo., Miss krom Lbsbsspssrs 2 vols. 1807 Pfd. 25.10, Lbss. Oswb, Lävsnturss ok Ol/ssss 1808 25 Pfd., Nsrsäitb, Losws (1851) 60 Pfd., Russin, Losws 1850 48 Pfd., Scott, ^Vsvsrls/ 3 vols. 1814 162 Pfd., äo. du/ NsnnsrioA 3 vols. 1815 89 Pfd., Shelley, Läonsis 1821 270 Pfd-, äo. 2sstrorri 1810 150 Pfd., äo. Hussa Nsb 1813 60 Pfd., äo. tbs Osnoi 1819 40 Pfd., äo. Llsstor 1816 38 Pfd-, äo. Oson snä 6/tbns 1818 30 Pfd., äo. Lrowstbsus uubounä 1820 30 Pfd., äo. Lpips/obiäion 1821 Pfd. 27.10, Stevenson, Objsot to Litv, snä rsxl/ tbsrsto, 2 vols. 1892 Pfd. 22.10, Tennyson, Losws b/ tvvo brotbsrs 1827 48 Pfd., äo. tbs isst Murnswsnt 1871 30 Pfd-, äo. llslsn's Mvsr (1851) 29 Pfd., äo. Losws 1833 25 Pfd., Thackeray, Vsnit/ Mir 1847—48 Pfd. 62.10, Wordsworth, Oäs on Obsrlss Oswb (1835) 30 Pfd., äo. Lasurs 2 vols. 1807 22 Pfd., äo. tbs VVsAAOusr 1819 Pfd. 21.10. Bemerkenswerte extra illustrierte (grsn^srissä) Werke kamen 1902 nur wenige unter den Hammer. Hervorzuheben sind: OriäZss snälVbslls/. Oistor/snä Lnti^uitiss okkiortbswp- tousbirs, 6 vols. Lol. Gegen 1100 Ansichten und Porträts und 380 Originalzeichnungen 215 Pfd., 3?. L. Oibäin, Liblio- wsnis, ein Band, der auf 5 ausgedehnt wurde mit 800 Porträts und Ansichten 160 Pfd., H. Walpole, llswinisosnoss 1805 mit vielen Porträts, Autographen und drei Original zeichnungen von I. Buckley 148 Pfd., I. Granger, öiblio- Arspbiosl klistor/ ok Ln»Isnä rvitb Lobls's oontinustion. 18 vols. Fol. mit etwa 4000 Extraporträts 141 Pfd. Halsey nennt in seinem kürzlich erschienenen Buche: Our litsrsr/ vslu^s diese von dem Rev. James Granger, Rektor von Shiplake, in Schwung gebrachte Extra-Illustrierung mit Recht eine barbarische, jedes wahren Bücherliebhabers un würdige Gewohnheit. Von illustrierten Werken brachten eine Ausgabe von Ovids Metamorphosen in 4ft 4 Bde. Paris 1767—70, die Kupfer meist in zwei oder mehr Zuständen 300 Pfd., die üistoirs äes Nosurs kt äu Oostuws von Moreau le jeune und Freudenberg, 1.—3. Folge, Folio, Paris 1774—83 300 Pfd. Auch eine Ausgabe von W. Hogarths Werken, Stockdale 1812, mit 111 zweifellos altkolorierten Kupfern, 91 Pfd., kommt anscheinend zum erstenmal unter den Hammer. Das weitverbreitete Mißverständnis, daß das Vor kommen von königlichen Wappen auf einem alten Einbande notwendigerweise bezeichnet, daß sich das Buch in einer