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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.11.1903
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- 1903-11-10
- Erscheinungsdatum
- 10.11.1903
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- Deutsch
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9122 Nichtamtlicher Teil. ^ 261, 10. November 1903. sächlich ausgezeichnet wegen ihrer schönen ungebundenen Exemplare seltener Stücke der Dramatiker des goldnen Zeitalters. Es gab eine Zeit, wo Shakespeare-Quart ausgaben für wenig mehr als ihren ursprünglichen Preis von etwa vier bis sechs Pence erlangt werden konnten. Das Roxburghe-Exemplar von Titus Andronicus 1611 kostete 1 Psd. 12 Sch., ein unbeschnittenes Exemplar, das im März 1901 verkauft wurde, 620 Pfund Sterling. 1855 verkaufte Henry Stevens an Mr. Lenox in New-Uork für 500 Psd. vierzig solcher ausgezeichnet erhaltenen Quartausgaben, die heute Tausende wert sind. Von Quartausgaben Shakespeares ist seit Januar 1902 nicht ein einziges Exemplar bei Ver käufen vorgekommen. Es darf deshalb nicht überraschen, wenn die Sammler ihr Feld erweitert haben und selbst Seltenheiten von weniger bekannten Schriftstellern zu er werben suchen. In dem vergangenen Auktionsjahre verdient der Ver kauf von Hw Usrrz- Usvill ok Räwontoo, eines Stückes, das »verschiedenemale von Ihrer Majestät Dienern im Globetheater am Strand aufgeführt wurde«, besonders er wähnt zu werden; denn jedes Blatt desselben kostete bei nahe 14 Pfund Sterling. 1653 wurde es als Shakespeares Stück erlaubt und zuweilen wird der Name von Drayton damit in Verbindung gebracht. Charles Lamb nennt es ein reizendes Lustspiel und wünscht, daß festgestellt werden könnte, ob Michael Drayton der Verfasser desselben ist, wofür einige Gründe sprechen. Daß in dem viokionLii ok ^novvmons Ävck I'ssoäoovmous Uitsratnrs das Stück irrtüm licherweise Antony Brewer zugeschrieben wird, beruht wahr scheinlich auf dem Umstand, daß eine Prosaschrift mit ähn lichem Titel aus der Feder von Thomas Brewer in das Stationer's Register eingetragen wurde. Das Stück, dessen Personen aus Sir Arthur Cläre, Dorcas, seiner Frau, Millicent, ihrer Tochter, und dem jungen Harry Cläre be stehen, wurde von Pepys unterm 10. August 1661 in seinem Tagebuche erwähnt. Legt man den Preis von 300 Pfund Sterling für dieses Stück zugrunde, so würde die schöne Sammlung von Shakespeare-Quartausgaben aus Georg Daniels Bibliothek, die 1864 für einen damals als außer ordentlich hoch bezeichneten Betrag verkauft wurde, als Ganzes eine Summe erzielt haben, die man unmöglich be rechnen kann. Der höchste Preis für eine Shakespearequart- ausgabe 1864 war 335 Guineen. Lilly zahlte ihn für Richard III. (1597). Daniel hatte dieses Stück auf der Heberauktion 1834 für Pf. 41. 9. 6. erworben. Auf den Auktionen des Jahres 1902 muß eine Samm lung von Frühdrucken aus dem Besitze des verstorbenen Henry W. Cholmley von Howsham Hall, Uork, als eine der bei weitem wichtigsten bezeichnet werden. Von zwanzig Büchern brachte jedes 50—290 Pfund Sterling. Cholmley erwarb verschiedene Werke von Frederick S. Ellis. Sieben davon, alle aus dem fünfzehnten Jahrhundert, erzielten 521 Pfund Sterling bei 50 Guineen Ankauf in den letzten sechziger Jahren. Nicht selten erscheint unter den am höchsten bezahlten Werken in englischer Sprache zuerst der Name Shakespeares. Aber 1902 stand Caxton, der Vater des englischen Buch drucks, an der Spitze. Mr Caxtons Vbs IM1 Roolr (ca. 1487), ein verhältnismäßig unwichtiges Werk aus der Westminsterpresse, wurden 2225 Pfund Sterling bezahlt, ein merkwürdiger Gegensatz zu den 11 Sch. 8 P., die 1500 den Kirchenvorstehern von St. Margaret für zwei Exemplare der Uoläso UeAsuä bezahlt wurden, oder zu den für 4 Psd. 13 Schilling auf Dr. Francis Bernards Auktion 1698 ver kauften 22 Caxtondrucken und schließlich zu den 48 Caxton- drucken in der Bibliothek von John Ratcliff, die 1776 Psd. 236. 5. 6. einbrachten. Nur wenige Drucke haben einen höheren Preis erlangt als das Caxtonsche IMl Loob: Der Fust-Schöffersche Psalter von 1459 auf Pergament 4950 Pfund Sterling, die Mazarinbibel auf Pergament 4000 Pfund Sterling, dieselbe auf Papier 3900 Pfund Sterling, der berühmte Waldorfersche Dekameron 2260 Pfund Sterling. Ein reicher Amerikaner, nicht Pierpont Morgan, kaufte 1901 das Martinsche Exemplar des R^kck Roolr für 1550 Pfund Sterling. Als das größere Exemplar der Bed- fordshire - Sammlung in altem Einbande auf den Markt kam, wurde es ebenfalls von ihm erworben. Beim Wieder verkauf des Martinschen Exemplars fand man den Preis rückgang um 150 Pfund Sterling geringer, als erwartet wurde. Einen ungewöhnlich hohen Preis von 1475 Pfund Sterling erreichte 1901 Ruo^kw's Vbs RÜArim's Rrogrsss bei einem ursprünglichen Preise von 1 Sch. 6 P. im Jahr 1678. Eine geradezu unverständliche Bewertung fand Ob. I^mb, I(ivA rmä Hussa ok Usarts in den Ausgaben von 1806 und 1809, Ladenpreis 1 Sch., mit 240 und 222 Pfund Sterling. Jedenfalls dürften altmodische Sammler aber die Ausgabe von 1806 des Lambschen Werks dem ersten auf Auktionen auftauchenden Exemplar von Xiptin»'s 8ebool Ro^ Umriss wahrscheinlich vorziehen, das 1899 mit 135 Pfund Sterling bezahlt wurde. Diese beiden Posten ausgenommen, sind sowohl vom literarischen als vom bibliographischen Stand punkte aus wenige andere unerklärlich. Von den vier Shakespeare-Folioausgaben kamen alle zum Ausruf. Von der ersten wurde kein schönes Exemplar angeboten; aber trotz des Ausspruches des verstorbenen Bernard Quaritch, daß das 1900 für 1700 Psd. St. verkaufte Exemplar um etwa 500 Psd. St. zu hoch eingeschätzt sei, zahlte der junge Quaritch zwölf Monate später 1720 Psd. St. für ein weniger schönes Exemplar, was also wieder eine Preissteigerung bedeuten würde. Von der zweiten Folio ausgabe von 1632 mit den verschiedenen Titeln wurden drei Exemplare mit 690, 350 und 164 Psd. St. verkauft. Drei Exemplare der für John Smethwick oder Smithweeke ge druckten Ausgabe wechselten, wie bekannt, den Besitzer; ein viertes Exemplar wurde von einem Händler mit 600 Psd. St. angesetzt. Drei wurden 1887, 1897 und 1899 ver steigert, und ein anderes befindet sich in der I-svox lübrar^. Dies widerspricht also der Behauptung, daß nicht mehr als drei oder vier Exemplare bekannt sind. Da sich die Auf merksamkeit erst neuerdings auf diese Unterschiede der Exem plare wegen Smethwick gerichtet hat, so ist es wahrscheinlich, daß es noch mehr Exemplare gibt. Von den verkauften Werken, die aus literarischen und typographischen Gründen in den letzten Jahren ihren Geld wert verdoppelt, vervierfacht und verhundertfacht haben, seien angeführt: Oskos's Robinson Ornsos, 3 vols. 1719—20, 206 Psd. St., 0. Ooläsmitb's Oitirso ok tbs ^Vorlck, 2 vols. 1762,106 Psd. St.,ck.8vvikt, Enllivsr's'I'ra.vsIs 1726,100 Pfd.St., O. Goldsmith, Rsssrtsä Villogs 1770, 100 Pfd.St., I. Bunyan, RrlArim's Rrozrsss 6 tb sä. 1681, 92 Psd. St. Robinson Crusoe, von welchem drei oder vier Auflagen in einem Jahre heranskamen, ist eines von den drei Büchern, die vr. Johnson länger wünschte. »Wurde jemals von einem Manne etwas geschrieben«, sagt er, »was der Leser länger wünschte, als Robinson Crusoe, Don Quixote und Ibs Rilgrim's RroZrsss?« James Ward, der der Bvdleiana für 112 Psd. 15 Sch. das einzige bekannte, von einem Schreiber des vierzehnten Jahrhunderts angefertigte Manuskript des Parker Graduate verkaufte, war der Besitzer von I. Watts'vivios 8cmZs 1715 (155 Psd. St.). Er erstand letzteres Werk aus einer wöchent lich auf dem Nottinghamer Marktplatz erscheinenden Bücher trödelbude für 20 Psd. St. zusammen mit einem Pack Bücher, die etwa 5—10 Psd. wert waren. Es war früher im
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