Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.11.1903

^ 261, 10. November 1903. Nichtamtlicher Teil. 9123 Besitz eines Nachkommens des Pastors Townsend, eines AmtsbruderZ von Jsaac Watts an Stoke Neivington. Die Ausgabe von 1715 ist in einem früheren Exemplare nicht festzustellen! die älteste im Britischen Museum befindliche Ausgabe ist die neunte von 1728. Mrs. Elizabeth Abney, der der Band gewidmet ist, ist eine von den drei Damen, denen die 8ovgs zugeeignet sind. Einem an scheinend glaubwürdigen Gerücht zufolge wäre letzten Sommer in einem Holborner Buchladen ein zweites Exemplar zu dem bescheidenen Preis von 1 Sch. zu kaufen gewesen. Die Zeit wird vielleicht den glücklichen Käufer offenbaren. Am 12. Januar 1760 gab John Newberry die erste Nummer einer Tageszeitung Vbs Uublio Usckger heraus. Er verpflichtete Goldsmith, wöchentlich zwei Artikel, jeden zu einer Guinee, dafür zu schreiben; gegen Ende 1760 waren von Goldsmith 98 Briefe erschienen und in den nächsten Monaten wurde die Sammlung abgeschlossen. Diese Usttsrs lrora a Obinsss Ubilosopbsr in Uonäon io bis krisnck in tbs bläst erschienen 1762 in Buchform als 'übe Oitirsv ok tbs Yorick (106 Pfd. St.), ll. Ora/s Oäs8 1757 (171 Pfd. St.) gehörten zu einer von der 8travbsrry- Uill Ui-sss gedruckten Sammlung von Büchern, die von Hodgsons für etwa 700 Pfd. St. verkauft wurden. Sie wurden von Horace Walpole der Mrs. Anne Seymour Damer vermacht, ge langten dann an einen Verwandten und dann an den Ver käufer. Alle Stücke waren hervorragend gut erhalten, als wenn sie eben aus der Presse gekommen wären. Der Oatalogus ok l'ietures avck Oravings in tbs Hol kein Obawbsr, 8 S., erzielte Pfd. 28.10, Rspl^ to tüs Oi>86rvÄtioo8 ok tbs Rsv. vr. Nilles 1770, angeblich eines der sechs Exemplare mit 16Zeilen Anmerkungen von Walpole 45 Pfd. St. und ^osockotss ok Uaintivg in UnAlanck, deren dritter Band auf dem Umschlag die Bemerkung Walpoles: »Fertig für die neue Auflage« trägt, 32 Pfd- St. Der Uialogns Orsatnraruin NoralUatas Geracd Leeu 1480, ging für 100 Pfd. St. ab. Von diesem durch Volkstümlichkeit des Textes und naiv humoristische Holzschnitte, die mit sparsamen Linien die verschiedenen Ge schöpfe darstellen, ausgezeichneten Werke erschienen in zwei Jahren sechs Ausgaben. Die erste englische Übersetzung ist noch wertvoller. 1901 erlangte das undatierte Hope- Edwardes-Exemplar 325 Pfd. St. gegen 15 Guineen für das Roxburghe-Exemplar von 1551 im Jahre 1812. Was nun die Werke von weniger als 100 Pfd. St Preis anlangt, so sind von 96 Einzelheiten in kincksrs Uoolr salss ok 1902 angegeben. Mit 98 Pfd. St. ging ab: Ualpb Uaraor, llrsssnt Ustats ok Virginia 1615. Von diesem Werk gibt es zwei Ausgaben, ein Umstand, auf den der amerikanische Bibliograph H. N. Stevens 1898 aufmerksam gemacht hat. Das Exemplar der Lefferts'schen Sammlung schließt auf Seite 60 mit einem Absatz von 13 Zeilen, der die Geistlichkeit beurteilt. Dieser Absatz ist in der andern Ausgabe durch zwölf nicht kritisierende Zeilen ersetzt. Es ist bekannt, daß des Ur. Ooluwna Uz»pnsrotorvaobia Uolipbili, Vlckus 1499 (96 Pfd. St.) eines der berühmtesten Bücher in den Annalen der venetianischen Druckkunst ist und daß der Name des Verfassers sich aus den Initialen der 38 Kapitel des Werkes zusammensetzt: Uoliam krater lkranoisons Oolnnma psrainavit. 93 Jahre nach dem Erscheinen dieses Aldus'schen Poliphilo gab Simon Waterson eine unvollständige englische Übersetzung von R. D. heraus mit dem passenden Neben- titel: tbs 8triüs ok Uovs in a Ursams. Diese Übersetzung fand anscheinend eine schlechte Aufnahme; denn, wie Pollard sagt, konnte Waterson nicht auf eine zweite Auflage hoffen und entäußerte sich der dazu gehörigen Holzschnitte. Vier derselben dienten drei Jahre später zur Illustrierung des Werkes: Ltrangs anä cvoncksrkul tiäings bappsnsä to Uiobarck Uaslston, borns at Uraintres in Ussex, in bis tsn ^sarss trauailss in wan^ korrains oonntriss. Ein Holzschnitt, der vermutlich den Teil des Textes illustrieren sollte, der be schreibt, wie Hasleton vor seinen Feinden flieht, zeigt einen unter einem Baum liegenden ausruhenden Mann! Dies ist eines von den vielen Beispielen der unan gemessenen Verwendung von Holzschnitten, die von Land zu Land, von Drucker zu Drucker wunderten. In einem in der Uibliograpbioal 8ooist/ gehaltenen Vortrag erwähnt Pollard einen Verardschen Holzschnitt, der Aaron und die Israeliten, Moses entgegengehend, darstellt. Dieser Holz schnitt ist 145 Jahre später einer für Richard Harper ge druckten Roxburghe-Ballade beigegeben, Moses hier natürlich in einen Elisabetheischen Gentleman umgewandelt. Die eng lische Übersetzung des Poliphilo von Waterson ist jetzt außer ordentlich selten. Andrew Lang, der 1890 einen Neudruck nach dem Exemplar der Bodleiana veranstaltete, kaufte ein unvollständiges Exemplar für 1 Pfd. St. Als er fand, daß die letzten fünf Seiten fehlten, tauschte er es gegen lss Nsiuoirss äs la Rsins Nargusrits, Paris 1661, um. Erst später fand er die Seltenheit des Poliphilo heraus. Wie man sagt, kaufte Claude Popelin, der lange nach dem Werke suchte, auf einer Londoner Auktion das von Lang beiseite geworfene Exemplar a UV 6s ess prix, gn'on n'avoas pas L sa msuagsrs! Das Exemplar aus der Hibbertschen Bibliothek (65 Pfd. St.) mit mehreren ausgebesserten Blättern scheint seit Jahren das erste auf einer Auktion erschienene Exem plar zu sein. Ein kleiner Band, 4s/z: 3 engl. Zoll groß und 2 Zoll dick, mit den Essays von Bacon, Rob. Johnson und W. Cornwallis (1598—1601) erbrachte 96 Pfd. St. Von Johnsons Essays gibt es vielleicht außer dem Exemplar des Britischen Museums kein weiteres Exemplar der ersten Ausgabe. Die Tatsache, daß diese, die Essays von Cornwallis und diejenigen von Bacon für würdig befunden wurden, in einem Band vereinigt zu werden, dürfte in lite rarischer Hinsicht bemerkenswert sein. Auch H. Fieldings Tom Jones 1749 ging für 96 Pfd. St. ab. »Seit den Tagen Homers hat die Welt keine kunstvollere epische Fabel gesehen!« sagt vr. Beattie vom Tom Jones; dem der Aus spruch vr. Johnstons: »in einem Briefe Richardsons offen bart sich mehr Kenntnis des Herzens, als in allen Tom Jones!« entgegengesetzt werden möge. Wegen des Erfolges von Tom Jones erhielt Fielding zwei Jahre später für Amelia 1000 Pfd. St. Der Lalis ok Uorwurs des Gawin Douglas (1553) 95 Pfd. St., welchem Exemplar wie dem Ashburnhamschen das weiße Blatt fehlt, dürfte von einem ethischen Gesichts punkte aus mit I. Bunyans Uilgrim's Urogress, 6tb eck. 1681 92 Pfd. St., zusammen genannt werden. Jedes dieser Werke sucht zu beweisen, daß wir nur durch Tugend, standhaft und nicht abirrend, hoffen dürfen, den Palast der Ehre zu er ringen. Ein Chaucer in Folio aus der Lslmseott Ürsss 1896 kostete 94 Pfd. St. Dieses ist der höchste jemals für dieses (vom Standpunkte des Buchdruckers aus wundervollste) Buch des neunzehnten Jahrhunderts gezahlte Preis; gleichwohl fiel sein Preis im Dezember auf 84 Pfd. 10 Sch. Auch einige Americana wurden mit guten Preisen zu geschlagen, so z. B. N. Morton Usvv Unglanä's Nsmoriall 1669, 87 Pfd. St., I. Bonoeil, Uis Najsst/s Usttsr to tbs klar! ok Loutbampton 1622, 67 Pfd. St, L. Keymis, Ssoonck Vo^a»s to Ouiaoa 1596, 62 Pfd. St-, I. Esguemeling, Uuoavisrs ok ^.insriea. 4 parts 1684—85, 55 Pfd. St., R. Williams, Us)' into tbs Uanguags ok «illlsrioa 1643, 52 Pfd. St., R. Williams, tbs Uloock^ llsnsut 1652, 52 Pfd. St., W. Hubbard, Uarrativss ok tbs Iroublss vcktb tbs lllckians in Uscv Luglanck zusammen mit desselben llbs blappinsss ok Usopls 1676, 50 Pfd. St. Wenn keines von diesen Werken ein Steigen des Preises zeigt im Vergleich zu Usnton's Usvv Vorb — das vollständige 1209'