.F 263, 12. November 1903. Künftig erscheinende Bücher. 9231 Ferner liegen versnndtbereit zwei Novellen von Ulrich Frank: öeini pstnsrchen. vle Lsien. 1 Band. 19 Bogen Oktav. Hochelegant broschiert Mark 3.—; gebunden Mark — ordin. Hat das vor Kurzem in unserem Verlage erschienene Buch desselben Verfassers „Simon Eichelkatz" in der Gesamtpresse eine mehr als gewöhnliche Teilnahme gefunden, über welches wir u. A. aus der „Neuen freien Presse" folgenden Passus ans der längeren Kritik her vorheben : „Die beiden Erzählungen sind nämlich von einer Lchtfärbigkeit des Kolorits, die an Bernsteins und Komperts preußisch-polnische und böhmische Indengeschichten erinnert, dabei aber entbehren sie des Distanzgefühls nicht, indem sich der Unterschied der Zeit kundgibt, wie es auch au dem Erzähler selbst nicht spurlos geblieben . . . Ulrich Frank ist das Pseudonym einer Frau, die, wenn wir nicht irren, von Geburt eine Dber- schlesierin ist, bereits eine Anzahl tüchtiger und gern gelesener Romane veröffentlicht hat, und nun ins unvergessene Heimatsnest znrücklangt, um Erinnerungen der Jugendzeit zu erneuern und künstlerisch zu gestalten. Durch diese nachträgliche Eroberung des oberschlesischen Ghettos erfährt das Gebiet der Ghettogeschichte eine Erweiterung, um derentwillen allein schon, auch von ihrem rein literarischen werte abgesehen, diese Erzählungen Ulrich Franks mit freundlichstem Interesse zu begrüßen sind. Dieser alte, weise Simon Eichelkatz ist eine echte Ghettofigur, oder sagen wir lieber, eine echte Figur der Ghettogeschichte, wie der alte, nachdenkliche, philosophierende Bauer eine echte Gestalt des Dorfes und der Dorf geschichte war und ist. . . Treu in der Farbe, warm und herzlich in der Empfindung, klug und wahr in der Lharakteristik und ohne aufdring liche oder selbstgefällige Tendenz. Auch die Geschichte „Zwei Sabbathnachmittage" ist gut und ergreifend erzählt." — so hat die berühmte Verfasserin mit diesen beiden Novellen „Beim Patriarchen" und die „Toten" einen vergleich mit den Meistern auf dem Gebiete der Ghetto-Geschichten wie Karl Emil Franzos, Kompert und Bernstein nicht zu scheuen, und das neue Nooellenbuch dürfte bald eine begeisterte Aufnahme in Kreisen der Leser finden, welche für klassische Schilderung jüdischen Lebens Interesse haben. d IV. Erscheint in unserem Berlage von dem berühmten Dänen Henrik f)ontoppiäan ein neues Buch: botkäpockeil 1 Band. in autorisierter Übersetzung von 15^2 Bogen Oktav. Hochelegant broschiert Mark 2.—; gebunden Mark 3.- ordin. Diese novellistische Dichtung hält den Leser vom ersten Worte bis zum letzten Buchstaben in lebhaftester Spannung und wird allen Freunden des hervorragenden Erzählers eine hochwillkommene Gabe zum weihuachtsfeste sein und bitten wir das Buch auf Lager nicht fehlen zu lassen. V. Ein Band Novellen: ^ Erich Ebenstem (M°>° «'««>».> Ein Band. 20 Bogen Oktav. Hochelegant broschiert Mark 3.—; gebunden Mark 4.— ordin. Die fein und tief angelegten Erzählungen, welche teilweise aktuell, sind spannend geschrieben und werden namentlich von der Damen welt freudig begrüßt und als hochinteressante Lektüre viel gekauft werden. Mit diesen belletristischen Novitäten versenden wir noch einen Band Humoresken von Rudolf Braune-Roßla unter dem Mel Nrlmskrams. 1 Band. 14 Bogen Oktav. Hochelegant broschiert Mark 2.—; gebunden Mark 5.— ordin. Alle diese Erzählungen aus dem Leben und Treiben seiner Landsleute sind packend und flott geschrieben, die in natürlicher Frische geschildert einen köstlichen Humor verraten. „Krimskrams" wird zweifellos bald ein willkommener Gast in allen Kreisen sein, wo noch Platz für echten und urwüchsigen Humor vorhanden ist. Sämtliche Novitäten» welche nock rechtzeitig vor <leni feste in Rechnung ,904 versandt werclen, sinci kock elegant ausgestattet unci äürkten kür äen ckesjabrigen Meibnackls-Kückertisch niit Vorliebe gekauft werden. wir gewähren in Rechnung 25°/° babaii, gegen bar zz l/z°/° una auf 6-s-i frei Exemplar (auch gemischt). Die hier angezeigten Romane und Novellen gehören in den „Eyclus belletristischer Novitäten für 1903" und werden an die Abonnenten unverlangt versandt. Breslau im November 1903. 5»>rsis»r OeklM-Mztalt v. 5. Zchslllaenäer