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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.04.1900
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1900-04-28
- Erscheinungsdatum
- 28.04.1900
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- Deutsch
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3278 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 97, 28. April 1900. zu einer Gefängnisstrafe von einem Jahre, wovon fünf Monate als durch die Untersuchungshaft verbüßt erachtet wurden, ver urteilt. Gegen Faulhaber wurde der sofortige Haftbefehl erlassen. Dem weiteren Anträge des Staatsanwalts, Faulhaber die politischen Ehrenrechte auf fünf Jahre abzuerkennen, hat das Gericht nicht stattgegeben. Germanisches Nationalmuseum in Nürnberg. — Ueber die Bereicherungen der Sammlungen des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg im Jahre 1899 gicbt der unlängst erschienene 46. Jahresbericht erfreuliche Kunde. Wir heben daraus folgendes hervor: Die Gemälde-Galerie wurde um vier ältere Bilder vermehrt. Ein Portrait von 1553 wurde aus Privatbesitz in München erworben; cs wird dem Barthel Bruyn (1493 — nach 1550) zugeschrieben, die Bestimmung ist jedoch nicht vollkommen sicher. Aus der Auktion der Sammlung Schubart in München gelangte ein Bild von Albrecht Altdorfer (um 1480—1538) an das Museum. Es war ursprünglich wohl an einem Möbel angebracht. Die Darstellung zeigt Jagd- scenen in einer Winterlandschaft in sehr flotter und malerischer Behandlung. Das Bild verdient namentlich als frühes Landschafts bild Beachtung. Aus dem Kunsthandel wurden ein Bild von Benjamin Cuyp (eine Rauferei darstellend) und ein Portrait von Ettlinger (l741—1819) angekauft. Ein Portrait des Fürsten Bismarck von Franz von Lenbach schenkte der Fabrikbesitzer Herr- Karl Faber in Nürnberg. Von den Geschenken, die dem Kupferstichkabinett zu teil wurden, stehen an erster Stelle die beiden großen Blätter -Der Krieg» und -Der Friede-, nach Geselschaps Gemälden in der Herrscherhalle des Berliner Zeughauses, gestochen von Professor Hans Meyer in Berlin, der auch der Stifter dieser wertvollen Blätter ist. Die moderne Abteilung des Kupferstichkabinetts wurde dann namentlich noch durch die Schenkung der Publikationen des Vereins für Original- radicrung in München und durch hübsche Blätter aus dem Ver lage von Breitkopf L Härtel in Leipzig bereichert. Von einer Reihe von Meistern verschiedener Zeiten und Schulen des Kupfer stichs gingen der Sammlung durch Ankauf einzelne Blätter zu, so von Martin Schongauer, Lucas von Leyden, H. S. Beham, Jakob Bink, Hans Ladenspelder von Essen, Daniel Hopser, H. S. Lautcnsack, Melchior Lorch, P. Gotland, B. Jenichen, B. Saldorfer, B. Bircken- hultz, Wenzel Hollar, I. G. Müller, Ludwig Richter u. a. Be trächtlich war auch der Zuwachs an Blättern der niederländischen Schule: es wurden Stiche gekauft von I. Almcloven, A. F. Bargas, G. Bleecker, C. Boel, H. Bol, I. Both, N. de Bruyn, I. T. de Bry, A. van der Cabel, H. Cock, C. Cort, A. van Dyck (auch Blätter nach Werken von ihm von Schcltius van Boiswert, P. de Jode d. I., P. Pontius, L. Vorstcrmann), A. van Evcrdingen, F. Floris, F. Fyt, M. Geerards, A. Genocls, H. Goltzius, H. Goudt, I. Hacknert, P. Holsteyn, Rom. de Hooghe, P. de Jode, I. Jonkheer, I. Jordaens, A. Mcyernigh, I. Miele, P. Miricenys, Jan Müller, Rcmbrandt, R. Roghman, P. Serwouter, Jan van de Velde, F. van der Wyngaerde u. a. m. Die Abteilung der Holzschnitte hatte nur geringen Zuwachs. Unter den neu hinzugekommcnen Blättern befinden sich ein solches aus einer Apokalypse, ein Ablaßbild aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, einige Blätter von Wolf Huber, Melchior Lorch, Tobias Stimmer und ein Clair-obscur von Buseick: Christus und die zwölf Apostel. Die Sammlung der Lith ographieen wurde durch 20 Ori- ginal-Lithographieen von Adolf von Menzel, Typen des Heeres Friedrichs des Großen, bereichert. Die Abteilung -Historische Blätter» erhielt durch Geschenke und Ankäufe nicht unbedeutenden Zuwachs. Angekauft wurden ein Sammclband mit Flugblättern aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts und ferner die 26 von Wolfgang gestochenen Blätter, die das große Cnrrousel oder Damensest darstellen, das 1709 in Dresden zu Ehren des Königs von Dänemark aufgeführt wurde. Zu den Stadtplänen und Prospekten kamen einige kolorierte Kupferstiche mit Ansichten von Stuttgart nach W. Nilson, einige kolorierte Blätter von Prag und Regensburg, eine Anzahl Ansichten von Wien, von Schütz und Janscha, in alten und neuen Abdrucken. Die Abteilung »Spielkarten» wurde bereichert durch ein beinahe vollständiges, 47 Blätter zählendes Spiel, gedruckt von Hans Guldenmund in Nürnberg 1528. Es hat Aehnlichkeit mit den Arbeiten von Hans Sebald Beham, dürfte aber doch von einem^anderen Künstler herrühren. Die Bucheinbände wurden um einen schönen, goldgcprcßten und teilweise bemalten Lederband aus dem 17. Jahrhundert ver mehrt. Auch die Bibliothek erfreute sich im verflossenen Jahre wieder mannigfacher Förderung, sowohl von seiten der Ver lagsbuchhändler Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz und vieler Autoren, als auch zahlreicher anderer Gönner, durch die die reichen Bestände aufs neue einen sehr beträchtlichen Zuwachs erfahren haben. So erhielt die Büchersammlung des Museums aus den Doub^ettenbeständen der Bibliothek des preußischen Kriegs-Ministeriums etwa 700 Werke (über lOOO Bände) größtenteils kriegswissenschaftlichen Inhalts zum Geschenk, und ebenso hatte sie durch das Entgegenkommen des preußischen Ministeriums der öffentlichen Arbeiten und der Generalvcrwaltung der Königlichen Museen in Berlin, die ihre Veröffentlichungen zur Verfügung stellten, sehr ansehnliche und willkommene Bereicherungen zu verzeichnen. Unter den An käufen ragt vor allem eine Anzahl von Inkunabeln und anderen alten Drucken (des 16. und 17. Jahrhunderts) hervor, durch die namentlich die Sammlung der Volkslieder und Volks bücher, sowie die Sammlung alter Holzschnittwerke wesentliche Ergänzungen erfuhren. Im einzelnen seien genannt: Job. Nider, -Die vierundzweinczig guldin harpffen», Augsburg, Bämlcr 1488; Joh. Geiler von Kaysersberg, -Siben Tractat» und Derselbe, -Christenlich bilgerschafft zum ewigen vatterland» 1512; 13 Einzel drucke deutscher Volkslieder aus der zweiten Hälfte des 16. Jahr- yunderts; (Förster), Ein aussbund schöner Teutschcr Liedlein», Tenor I—IV, 1549—1556; Jörg Wickram, «Ein schöne vnd liebliche History von dcni edlen vnd theüren Ritter Galmien», 1539, und Derselbe, -Von Guten vnd Bösen Nachbaurn-, 1557; «Schertz mit der Wahrheit, Kurtzweilige Gespräche in Schimff vnd Ernst-Reden» 1563; Hans Sebald Beham, »Oiblioas bistorias» 1537, und Derselbe, -T^pi in apooal^psi Öoaunis äspioti» o. I. rc. Auch eine aus über fünfzig Bänden bestehende Sammlung älterer, auf den Zcugdruck bezüglicher Litteratur wurde erworben und ferner auf Kosten der Heycr von Rosenfeldschen Stiftung der Bibliothek wieder, wie in den Vorjahren, eine Anzahl wertvoller heral discher und genealogischer Werke zugeführt. Ausstellungsbau für modernes Kunst ge werbe in Leipzig. — In Leipzig wird im Anschluß an das Kunstgewerbe- Museum die Errichtung eines Ausstellungsbaues für modernes Kunstgewerbe, der zugleich mit Künstlerwerkstätten verbunden sein soll, geplant. Zur Durchführung der Absicht ist die Bildung einer Gesellschaft ins Auge gefaßt worden, die die Mittel zum Bau durch Zeichnung von Beiträgen aufbringen soll. Erfordert werden zum mindesten 120000 Ein bezüglicher Aufruf ist von folgenden Herren unter zeichnet: Oberbürgermeister Justizrat Or. Bruno Tröndlin; Bürger meister Or. Rudolf Dittrich; Peter Dybwad, Architekt; Or. Julius Gensei, Vorsitzender des Kunstgewcrbe-Museums; Rechtsanwalt Or. Otto Georgi; Or. Richard Graul, Direktor des Kunstgewerbe- Museums; Georg Hirzel; Professor Max Klinger; Professor Hugo Licht, Stadtbaurat; Konsul Bernhard Limburger; Fritz Mayer, Stadtverordnetenvorsteher; Königlicher Baurat und Stadtrat Or. Arwed Roßbach; Königlicher Baurat und Stadtbaurat Wilhelm Scharenberg; Fritz Schumacher, Architekt; Professor Paul Schuster, Direktor der Städtischen Gewerbeschule; Or. Ulrich Thieme. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. tlutvArapbsn. Oortraits. OanärsiobnuvASn. 8amm1unA llulos lanin in LtuttAart. VorstsizorunA in Oranbkurt a/N., Ooebstr. 6, äon 21. Nai 1900 u. kolA. TaAg ckurob äis OucbbancklunA äosspb Lasr L Oo. in Orantzkurt a>,N. 8". 50 8. 815 kirn. Oas koobt. Uuncksokan kür ckon äoutsobsv äuristsnstanck. (Nit vislsn Oüobsr-LosproobunASu.) OorausASAsbou von Or. Os. Tb. 8oorAsl. 4. labl-F. 1900. Hannover, OolwinAsobs VsrlaAs- buokbanälunA. Ar. 4". Or. 7 u. 8 vom 10. u. 25. ^.pril. 8. 137—180. Geschäftsjubiläum. — Die Kaulfuß'schc Buchhandlung in Liegnitz, die sich seit April 1880 im Besitze von Herrn Paul Pfeiffer befindet, kann am heutigen 28. April auf ein glücklich voll endetes Halbjahrhundcrt seit ihrer Gründung durch Franz Theodor Kaulsuß am 28. April 1850 zurückblicken. Wir wünschen dem alten Geschäft zu diesem Gedenktage weiteres glückliches Gedeihen. (Sprechsaal.) Warnung. Ich warne dringend vor einem Reisenden Oskar Trenkler aus Dresden (Wiener Dialekt sprechend), der sich bei mir grober Betrügereien, Urkundenfälschung u. s. w. schuldig gemacht hat. Er macht den Eindruck eines feingcbildeten Menschen und hat ein außerordentlich gewandtes Auftreten, so daß man auf Grund seiner vorgelcgten Papiere leicht geneigt ist, ihm Vertrauen zu schenken. Sollte Trenkler irgendwo auftauchen, so bitte ich um telegraphische Benachrichtigung, eventuell auf meine Kosten. Düsseldorf. Friedr. Wolfrum.
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